Rezension zu Die Königin der Schatten – Verbannt von Erika Johansen
Seitenzahl:608
Format: Klappbroschur
Preis: 14,99 Euro
ISBN: 978-3-453-31588-4
Übersetzer: Sabine Thiele
Band 3
Inhalt:
Kelsea
befindet sich in der Gefangenschaft der roten Königin. Im Kerker
fristet sie ihr Dasein, während der Anführer ihrer Wache Mace sich
seiner übertragenen Aufgabe als Regent
und Interimsherrscher
über Tearling stellt. Mace Gedanken drehen sich ständig um die
Frage, wie er seine Königin befreien kann. Nebenher muss er die
verschiedensten Herausforderungen
meistern. Weiterhin verschwinden spurlos Kinder. Daran Schuld ist
ein Mann namens Row Finn, auch genannt „die Waise“, die im
Hintergrund seine Pläne schmiedet und eine Legion aus eben diesen
Kindern heranzüchtet. Der Avath integriert und versucht
Steuerfreiheit für die Kirche durchzusetzen. Hierfür ist ihm
jedes Mittel recht. Auch möchte Mace sich dringend um das
Problem der Unterwelt von Tearling kümmern. Die Ernte droht
auszubleiben und zu allem Überfluss gelang der gefährlichen Hexe
Brenna auch noch die Flucht aus den königlichen Kerkern.
Kelsea muss sich
erneut mit der Vergangenheit ihres Königreiches auseinandersetzen.
Erneut gerät sie an ihre körperlichen und seelischen Grenzen. Hat
sie die richtigen Entscheidungen getroffen, als sie den Handel mit
der roten Königin eingegangen ist? Was kann sie tun, um ihr
geliebtes Tearling vor den Gefahren, die sich erneut anbahnen, zu
retten?
Kernaussage:
Erika
Johansen stellt sich und dem Leser in ihrem Roman „Die Königin der
Schatten“ die Frage, ob der Mensch
letztendlich
immer nur an sich selbst und seine Nächsten denkt oder ob eine
bessere Welt möglich ist.
Auch
in Band drei erfährt der Leser mehr über den Konflikt
der
Königreiche Tearling und Mortmesme sowie dessen Wurzeln. Zugleich
taucht er mit Kelsea in die Geschichte ihres geliebten Landes ab. Er
erfährt mehr über die Geschichte ihrer Vorfahren und darf sich bald
fragen, ob der Weg in eine bessere
Zukunft durch individuelle oder kollektive Katastrophen führen muss.
Der Text zeigt den Schmetterlingseffekt,
auf den auch explizit anhand der Verstrickung der Lebensgeschichten
der Protagonisten hingewiesen wird.
Schreibstil:
Band zwei von Erika Johansens Trilogie
„Die Königin der Schatten“ endete bereits mit einem Cliffhanger.
Kelsea hat sich freiwillig der roten Königin ausgeliefert und das
Schicksal von Tearling in die Hände ihrer treuesten Wache Mace
gelegt.
Band drei beginnt der Leser aus der
Sicht des Fetches. Eines geheimnisvollen und interessanten
Charakters, der sich hinter einer Maske versteckt und sich immer
wieder auf die Seite der Tearlingkönigin gestellt hat. Ja sogar eine
kleine Liebesgeschichte konnte man durch zaghafte Andeutungen in Band
zwei vermuten. Wieder einmal scheint der Fetch bereits einiges über
die Hintergründe der Geschehnisse zu wissen und wieder einmal
scheint er seine Fäden zu spinnen.
Währenddessen befindet sich Kelsea in
der Gefangenschaft der roten Königin. Im Kerker kämpft sie um ihr
Wohlergehen, während Mace an der Heimatfront kaum Zeit hat Pläne zu
schmieden, wie er seiner Königin zur Hilfe eilen kann. Denn Tearling
hat mit neuen und alten Feinden zu kämpfen und dieser Kampf droht
erneut zu eskalieren.
Dieser Anfang des Buches klingt
vielversprechend. Für mich galt es in diesem Roman viele Fragen zu
klären. Allen voran: Was wird aus Kelsea, was wird aus Tearling?
Aber auch die Geheimnisse rund um den Fetch wollte ich geklärt
wissen. Hinzu kamen neue Fragen: Wer ist eigentlich Row Finn? Welche
Rolle übt er in Band drei aus. Zugleich erfährt der Leser schon zu
Anfang, dass auch die königliche Krone wieder aufgetaucht zu sein
scheint. In wessen Händen befindet sie sich und welche Macht geht
von ihr aus und wer wird diesen Kopfschmuck letztlich tragen?
Über
die Seiten des Buches hinweg musste ich feststellen, dass die Autorin
ihre Geschichte gemächlich erzählt. Viele Handlungsstränge wurden
in eine Richtung geführt, die ich nicht erwartet hätte und die
meinen Erwartungen auch nicht gerecht wurden. Gerade zum Ende des
Romans empfand ich einige der „Lösungen“ als zu erzwungen,
Entscheidungen und Handlungen der Protagonisten als zu konstruiert.
Wie auch in Band zwei taucht der Leser
in dem Abschlussband mit Kelsea in die Vergangenheit ab. Dieses Mal
verfolgt er die Geschehnisse nicht aus der Perspektive von Lily,
sondern aus dem Gesichtskreis eines neuen Charakters namens Katie.
Während der Zweitplot rund um Tearlings Geschichte sich im Vorgänger
als durchweg spannend gestaltete, verlor er in Band drei für mich
ein wenig an Reiz. Auch hier entwickeln sich die Geschehnisse
gemächlich. Jedoch trugen sie letztlich dazu bei den Handlungsstrang
zu einem schlüssigen Ende zu führen.
Offene Fragen hat die Autorin zum Ende
hin (teils sehr rasch) geklärt. Die einzige Frage, die letztlich
noch bleibt, ist die, ob wir nicht alle Opfer und Täter zugleich
sind. Ist es die Vergangenheit, die die Zukunft prägt? Ist ein Leben
in Frieden und Harmonie überhaupt möglich?
Fazit:
Die
Königin der Schatten gehört für mich zu den besten
Fantasytrilogien, die ich bislang gelesen habe. Somit freute ich mich
sehr auf den dritten Band, auf Antworten auf all die offenen Fragen.
Band drei klärte zwar alle Fragen, jedoch werden die viele Stränge
manchmal nicht überzeugend zusammenführt. Die feinen
Charaktermomente, welche die Vorbände dominierten, kommen hier oft
zu kurz. Das etwas
überstürzte Ende,
eine Spur Vorhersehbarkeit und hier und da etwas zu wenig Tiefe,
verhindern daher eine absolute Topbewertung.
Dennoch
möchte ich diese Reihe weiterempfehlen. Denn sie überzeugt mit
einer Botschaft. Ein Buch für
alle, die Romane begeistern können, die nicht gerade von
Fantasielosigkeit strotzen, aber trotzdem Inhalte transportieren,
über die es sich auch in unser Welt nachzudenken
lohnt.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich danke dem Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars
Liebe Tanja,
AntwortenLöschengestern habe ich auch meine Rezi zu Band 3 geschrieben. Deswegen konnte ich heute auch gleich deine lesen^^ ( ist aber noch nicht on)
Beim Lesen deiner Worte habe ich gerade mit dem Kopf genickt. Mir ging es genauso. Dieses mal fand ich den Ausflug in die Vergangenheit nicht so toll, gerade so im Mittelteil, hatte er zu viel Gewicht.
Und das Ende, ich weiß nicht ob ich es mag :/ Lässt mich irgendwie unbefriedigt zurück und ein bisschen traurig.
Und ich muss ehrlich sagen , die Geschichte um den Fetch hat mich enttäuscht. Wie ging es dir da ?
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
Löschenich glaube die Auflösung rund um den Fetch wird viele Leser enttäuscht haben. Gerade, weil er in den Vorbänden so geheimnisvoll dargestellt wurde und sich auch eine kleine Liebesgeschichte angedeutet hat...
Mit dem Ende erging es mir auch ähnlich. Ich fand es ... okay. Aber es war auch auf eine gewisse Weise sehr traurig. Ich möchte mal nicht zuviel schreiben, um nicht zu spoilern. Aber ich weiß, was du meinst. Ich denke der Autorin ging es in erster Linie um die Aussage hinter der Geschichte. Ein wenig um die Sache mit dem Schmetterlingseffekt. Was meinst du?
Ich bin sehr gespannt auf deine Rezension. Weißt du schon, wann du sie einstellen wirst? Ich werde gleich mal bei dir stöbern kommen :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hi Tanja,
AntwortenLöschenich lese das Buch auch gerade, hatte mich sehr darauf gefreut, aber irgendwie ist alles zu wirr, es ist kein richtiger roter Faden vorhanden. Den ersten Teil fand ich damals echt mega, da dachte ich auch, das die Reihe echt genial wird, aber irgendwann war mir auch Kelsea nicht mehr sympatisch. Den zweiten Teil fand ich bereits schwächer als den ersten, aber der dritte bereitet mir gerade echt Probleme. Es war schon schwer genug, nach all der Zeit in die Geschichte hineinzukommen ...
Naja, mal schauen, ich lese heute wohl das Ende! :D Ich würde deine Rezi dann gerne in meiner verlinken, wenn es okay ist? :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenschön, dass du die Sache mit dem Einstieg noch mal erwähnst. Der ist mir auch ein wenig schwer gefallen. Ich habe dann einfach weitergelesen und irgendwann war ich wieder drin.
Was den roten Faden angeht: Den habe ich gefunden. Allerdings hatte ich Schwierigkeiten mit Auflösung der ganzen Geschichte. Irgendwie habe ich mir ein vollkommen anderes Ende vorgestellt.
Den zweiten Teil fand ich noch richtig gut. Der dritte konnte für mich dann nicht mehr so ganz mithalten.
Sehr gerne kannst du meine Rezension bei dir verlinken. Ich würde mich sehr darüber freuen :o)
Auf deine Rezension bin ich schon sehr gespannt. Ich werde gleich mal bei dir stöbern gehen. Kannst du mir ansonsten einen kleinen Hinweis geben, wenn die Rezension online ist?
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hi Tanja :D
LöschenJa, hab das Buch heute schon beendet, das Ende war ja echt ... hmm, unerwartet. Ich muss sagen, das Ende hat für mich einiges gerettet, die Andeutung zum Schmetterlingseffekt hat mir auch gefallen, insgesamt habe ich das Buch aber nicht mit dem guten Gefühl, eine "tolle Reihe" beendet zu haben zugeschlagen ;( Leider, denn irgendwie haben mir einige Dinge gefehlt ;(
Das mit dem Fetch fand ich irgendwie unverständlich ;( Er wirkte so geheimnisvoll, da habe ich echt mehr erwartet ;/
Meine Rezi kommt übrigens am Donnerstag! Hab deine Rezi darunter verlinkt, es ist ja immer interessant für die Leser, auch andere Meinung zu sehen! :D
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
Löschenokay, da werde ich gleich mal auf deinem Blog stöbern kommen. Mit dem Fetch ist es mir ähnlich ergangen wie dir. Ich fand ihn auch wesentlich stärker in den Vorbänden. Seine "verletzliche Art" kam in Band 3 doch sehr überraschend.
Ja, mir erging es auch so. Ich fand auch, dass der dritte Band nicht so gut wie die Vorbände war.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
AntwortenLöschenich habe heute morgen das Buch beendet und bin schockiert von diesem Ende. Das macht für mich irgendwie die ganze Reihe kaputt :-( Ich weiß nicht, ob ich es heute schaffe dir per WA zu antworten, aber mir brennt da einiges auf der Zunge :-D
Ich habe allerdings ein paar andere Kritikpunkte als du ;-)
Liebe Grüße
Sandra
Huhu Sandra,
Löschenüber das Ende muss ich auch noch unbedingt mit dir sprechen. Ich werde das mal per Sprachnachricht machen, damit andere Leser nicht gespoilert werden.
Ich sehe schon, wir haben da ein ganz ähnliches Bedürfnis auf Austausch über die Reihe :o)
Okay. Da bin ich jetzt doppelt gespannt, welche Kritikpunkte dir noch eingefallen sind. Vielleicht gibt es dann ja wieder so einen "ach ja, stimmt" Moment?
Ich freue mich schon auf deine Rezension :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hey,
AntwortenLöschenso, ihr war ich nun nachlesen. Wie schon an anderer Stelle gesagt, sehr schade, dass dich das Buch nicht so begeistern konnte, wie die anderen Bücher, wobei ja 4 Sterne auch nicht so schlecht ist.
Ich muss dir jedoch zustimmen, manche Charakterentwicklungen fand ich auch nicht so gelungen, zum Beispiel bei der roten Königin.
Ich mochte jedoch Katies Geschichte ebenfalls gerne, weil man so die Welt nach der Überfahrt mit Tears Traum einfach mal erlebt und auch versteht, wieso sie gescheitert ist.
Wie fandest du das Ende? Viele waren davon ja sehr enttäuscht, aber so wie die Ereignisse sich zugespitzt haben, wäre mir kein Ende eingefallen, was irgendwie noch etwas gut und nicht völlig unrealistisch geworden wäre.
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
Löschendie Königin der Schatten-Reihe stand bis vor kurzem noch auf Platz eins meiner Lieblingsbuchreihen. Leider fand ich das Ende nicht so gut, wie seine Vorbände.
Oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Konfliktlösungen sehr einfach waren.
Katies Geschichte musste auf jeden Fall weitergeführt werden, damit man die Hintergründe der Geschichte auch versteht. Jedoch fand ich die Nebengeschichte im zweiten Teil viel spannender und fesselnder. Hier fehlte mir oft ein wenig die Spannung.
Das absolute Ende. Also das auf den letzten Seiten, fand ich vollkommen in Ordnung. Sicherlich hätte ich mir für Kelsea ein besseres Ende gewünscht, aber ich fand auch, dass es passend war.
Ganz liebe Grüße
Tanja