Rezension zu Ein Kuss aus Sternenstaub von Jessica Khoury
Verlag: cbj (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 448
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro
ISBN: 978-3-570-40353-2
Übersetzer: Gabriele Haefs
Altersempfehlung des Verlages: Ab 12 Jahren
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Es ist ein Ring,
der den jungen Dieb Aladdin durch die Wüste in eine Höhle und
direkt zu einer Lampe führt. Diese Lampe beherbergt eine mächtige
Dschinny – einen Flaschengeist, der seit fünfhundert Jahren darauf
gewartet hat, befreit zu werden. Als Aladdin an der
Lampe reibt, entschlüpft der Geist und manifestiert sich bald zu
einer wunderschönen Frau. Zahra, zeigt sich in Form
einer alten Freundin und verspricht dem Dieb drei Wünsche.
Während
Aladdin auf Rache aus ist, möchte die Dschinny nichts weiter, als
dem Zauber zu entkommen, der sie bindet. Bald schon müssen beide,
eigentlich stolz auf ihre autonome und autarke
Lebensführung,
feststellen, dass sie bereit sind, für den anderen zu kämpfen. Doch
ihre Zeit ist begrenzt. Beide haben Feinde und eine Liebe zwischen
Dschinny und Mensch darf es nicht geben.
Schreibstil:
Jessica Khoury siedelt ihre Geschichte
in einem Setting aus 1001 Nacht an. Die Geschichte spielt in einer
Wüstengegend. Hier gibt es Prinzen und Prinzessinnen. Es gibt
Dschinnys, Ifride und Ghule. J. Khourys Schreibstil ist sehr
bildlich. Gerade diese vielen Bilder und Eindrücke sind es, die dem
Leser zu Anfang Konzentration abfordern.
Der Leser verfolgt die Geschichte des
selbstbewussten und etwas draufgängerischen Diebes Aladdin. Aladdin
trägt sein Herz auf der Zunge. Als er mit Hilfe des Rings an die
Flasche gelangt, die einen Geist beinhaltet, der ihm drei Wünsche
gewährt, ist für ihn schnell klar, das er den Tod seiner Eltern
rächen möchte. Doch bald schon muss er erfahren, dass die Umsetzung
seines Zieles nicht so einfach ist, wie gedacht. Denn die Dschinny
verrät, dass jeder Wunsch einen Preis hat. Hinzu kommt, dass die
Dschinny ihren eigenen Willen verfolgt. Gelegentlich hilft sie einer
Situation ein wenig nach oder beeinflusst das Geschehen durch eine
kleine Geste.
Bald schon muss Aladdin feststellen,
dass das Mädchen an seiner Seite nicht nur unglaublich schön ist,
sondern ihm auch oft Lebenshilfe bietet. Dabei beteuert Zahra, dass
ihr die Gefühle der Menschen absolut egal sind. Sie dient dem
Besitzer ihrer Flasche. Mehr nicht. Aladdin glaubt seiner Dschinny
nicht. Immer mehr fühlt er sich zu ihr hingezogen. Doch die Liebe
zwischen Flaschengeist und Menschen ist absolut tabu.
Die Geschichte „Ein Kuss aus
Sternenstaub“ ist magisch, sie ist abenteuerlich und sehr spannend.
Einige Fragen beschäftigen die Charaktere und damit den Leser. Was
hat es mit dem Ring auf sich, der Aladdin direkt in die Höhle
geführt hat? Wer hat ihn erschaffen und zu welchem Zweck? Für
welche drei Wünschen wird Aladdin sich entscheiden? Wird er den
letzten Wunsch nutzen (müssen)? Und welchen Preis wird er hierfür
zahlen? Beide Protagonisten verfolgen ihre eigenen Wünsche und
Ziele. Wird es einem von ihm gelingen sein Ziel zu erreichen. Wie
wird der jeweils andere reagieren, wenn er seine Hoffnungen begraben
muss? Und last but not least, steht eine Frage über allem: Gibt es
eine Chance für diese verbotene Liebe?
Auch die ausweglose Situation, in der
sich die Charaktere bald schon wiederfinden, sorgt für Spannung
zwischen den Buchseiten. Denn bald schon befinden sich Zahra und
Aladdin inmitten ihrer Feinde. Jeder Schritt kann ihren Tod bedeuten.
In jedem Moment kann ihre Tarnung auffliegen. Bald schon sind beide,
Dschinny und auch Dieb, dazu verflucht, einen Weg gehen zu müssen,
der unweigerlich in einem Desaster zu enden droht. Und dann ist da
noch diese Lampe, an die Zahra gebunden ist. Keiner darf sie
entdecken und sobald sie in die falschen Hände gerät, ist Aladdin
machtlos und Zahra die Dienerin eines anderen.
Fazit:
Ein
Kuss aus Sternenstaub ist eine magische und zugleich sehr spannende
Geschichte, angesiedelt in einem Setting aus 1001 Nacht. Das Buch
thematisiert die
Komplexität
menschlicher Wünsche.
Wie
das alte Sprichwort sagt: Man soll mit seinen Wünschen vorsichtig
sein - denn sie könnten
in Erfüllung gehen. Gut verständlich vermittelt die Autorin,
dass sich die Konsequenzen
von Handlungen und Wünschen nie präzise vorhersehen lassen, dass
sie zudem auch nie völlig zu begrenzen sind. Zwei
unterschiedliche Ziele treiben die Charaktere, den Dieb Aladdin und
die Dschinny Zahra an.
Die
Lebensumstände der beiden, die sich eine Zeitlang auf magische Weise
berühren, könnten
verschiedener nicht sein.
Für das Herz darf aber natürlich eine gleichsam verbotene
Liebe - trotz aller
Widrigkeiten - nicht fehlen.
Spannung, Abenteuer, Liebe und ein wunderschönes Setting sind hier
zu finden. Eine Empfehlung für Leser und Leserinnen, die gerne eine
Zeit lang in einem orientalischen Märchen abtauchen wollen.
Buchzitate:
Wünsche
neigen dazu, sich selbst zu verzerren, und nichts ist gefährlicher,
als wenn deine Herzenswünsche erfüllt werden. Die Frage ist, bist
du bereit zu diesem Glücksspiel?
„Manchmal“, sagt er,
„vergesse ich, dass du eigentlich viertausend Jahre alt bist. Du
bist so schüchtern wie eine Sechzehnjährige.“
Sein Geruch überwältigt
mich: frische Feigen von vorhin, Ziegenmilchseife, mit der er zuletzt
sein Gewand gewaschen hat, Rauch aus den Ruinen von Neruby, Wind und
Meersalz.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hi Tanja,
AntwortenLöschendie Beschreibung "orientalisches Märchen" trifft es gut. Auch in bin in die Geschichte und das Setting eingetaucht und war ziemlich verzaubert :-)
Liebe Grüße
Desiree
Hallo Desiree,
Löschenich muss ja sagen, dass ich mich damals, als das Buch erschien gleich in das Cover und den Klappentext verliebt habe. Als das Buch dann bei mir eingezogen ist, habe ich mich so sehr gefreut. Ich freue mich, dass dich das Setting ebenso sehr verzaubern konnte wie mich :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)