Rezension zu Pferdefrauen ticken anders von Tina Wolff
Verlag: Piper (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 284
Format: Taschenbuch
Preis: 12,99 Euro
ISBN: 978-3-492-50135-4
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Eigentlich ist Lisa
ganz glücklich. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf dem Pferdehof
ihres besten Freundes Tom, gemeinsam mit ihrem Kaltbluthengst
Heinrich. Hier findet sie Ruhe und Erholung. Ein kleiner Klönschnack
mit Toms Opa, ein wenig Abschalten von der Arbeit als
Physiotherapeutin mit Stallarbeit. Das ist alles, was Lisa braucht.
Mit Beziehungen
hingegen hat Lisa nicht viel im Sinn. Wenn sie Sorgen hat, so
vertraut sie die gerne Heinrich an. Denn Heinrich und Lisa sind sich,
was Stolz und Sturheit angeht, sehr ähnlich. Nur die Familie und die
beste Freundin, „Tantra-Anke“, die gerne mal das Universum um Rat
fragt, sind da ganz anderer Meinung. Sie finden, dass Lisa, sich
endlich mal einen Mann suchen sollte.
Beim
Familienessen trifft Lisa dann auch auf einen Schotten namens Joe.
Lisa interessiert sich mehr für den Titel des englischen Ebooks,
welches der junge Mann liest, als für den Besitzer selbst. Mit ihrer
tolpatschigen Art gelingt es ihr dann allerdings bald ungewollt
Kontakt zu knüpfen. Bald fühlt
sich Lisa an Joe, einen alten Klassenkameraden, erinnert. Der
Fremde ähnelt dem Jungen, der ihr einst die Haare verbrannte. Dem
Außenseiter mit Schulproblemen.
Ab diesem
Zusammentreffen geht Lisa Joe einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und
auch Anke hat sich vorgenommen, gemeinsam mit dem Universum einen Plan
zu schmieden, der dem Schicksal ein wenig auf die Sprünge helfen
soll.
Wichtigste Charaktere:
Der
stoische und sture Kaltblüter Heinrich
sorgt auf dem Pferdehof für allerhand Trubel. Kein Hindernis ist ihm
zu groß, um an das teure Spezialfutter der Nachbarbox zu gelangen.
Toms Hustenbonbons liebt er über alles, auch wenn er danach ständig
mit Blähungen zu kämpfen hat. Aber was stört es den Hengst mit den
Hufen so groß wie Suppenterinen, dem Hintern so breit wie ein Sofa
und dem Gemüt eines störrischen Esels, wenn seine Besitzerin die
Nase rümpft oder mal wieder etwas reparieren muss, was
„versehentlich“ kaputt gegangen ist?
Selbst
Tom, der eigentlich
die Ruhe in Person und unglaublich harmoniesüchtig ist, verliert bei
Heinrichs Allüren gelegentlich mal die Fassung. Die Streitereien
zwischen seiner langjährigen Freundin Sandy, die eigentlich nichts
mit Pferden am Hut hat und auch nicht gerade pfiffig ist und Lisa,
die Sandy gerne mal die Stirn bietet, erträgt er mit Fassung.
Lisa wird
nicht selten mit einer Walküre verglichen. Ihre Statur, ihre
bissigen Kommentare und ihr robustes Auftreten sorgen dafür, dass
Männer ihr mit Skepsis begegnen. Bei Familienfeiern ist es
Tradition, dass Lisa am Kindertisch sitzt. Doch Lisa sagt auch klar,
was Sache ist, wenn ihr etwas nicht passt.
Lisas beste Freundin Anke
arbeitet in einer Beschwerdestelle. Ein Job, der schon viele ihrer
Kolleginnen in den Burn-Out getrieben hat. Nicht so Anke, die mit
einer absolut naiven Art, ihrem Verständnis für alles Gute und
Böse, dass das Universum zu bieten hat und ihrem offenen Ohr für
jeden, stets ihre gute Laune bewahrt. Ihren Frieden findet sie in
meditativem Singsang und im Gesprächskreis der Tantra-Gruppe.
Schreibstil:
Durch einen Poetryslamwettbewerb bin
ich auf die Autorin Tina Wolff aufmerksam geworden. Zu einem
Pferderoman hätte ich vermutlich sonst nicht gegriffen. Doch der
Humor und die sympathische Ausstrahlung der Autorin weckten meine
Neugier. Pferdefrauen ticken anders ist ein Buch, das ohne große
Konflikte sehr gut auskommt. Liebevoll gestaltete Charaktere und ein
Leben auf dem platten Lande bieten genügend Potential für diese
humorvolle Geschichte.
Die Autorin selbst kommt aus
Niedersachsen, irgendwo zwischen Moor und Heide, und weiß wovon sie
spricht, wenn sie von einer Protagonistin erzählt, deren
Liebe einem dicken Halbbluthengst namens Heinrich gehört oder wenn
der Opa mit seinem Gehwägelchen vorbeischlurft und auf Plattdeutsch
kurz und knapp seine weisen Ratschläge unters
Volk bringt.
Überhaupt sind es die Charaktere, die
in diesem Buch für humorvolle Situationen sorgen. Während
Tantra-Anke stets die Ruhe in Person ist und mit ihrem Singsang
Kontakt zum und Hilfe vom Universum sucht, schimpft Lisa schon eher
mal über die Probleme des Lebens. Gemeinsam fliegen die beiden
Freundinnen jedes Jahr nach Gran Canaria, um dort ein wenig vom
Alltag abzuschalten, ein gutes Buch zu lesen und die Sonne zu
genießen. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders. Denn Miguel,
der Ankes geerbtes Ferienhaus über das Jahr hinweg hütet, verkündet
bei der Ankunft, dass weder die Toilette, noch der Strom
funktionieren. Anke nimmt diese Tatsache gelassen hin, doch Lisa
wundert sich. Das Licht im Kühlschrank geht sehr wohl und Miguel
fährt ein teures Auto, welches er sich nach seiner finanziellen
Selbstauskunft doch gar nicht leisten könnte. Etwas ist faul und
Lisa ist bereit Nachforschungen anzustellen. Und dann taucht auch
noch der Schotte Joe mit seiner Familie am Urlaubsort auf. Ein
Zufall oder doch ein abgekartertes Spiel? Währenddessen hat Tom
allerhand mit Heinrich zu tun, denn der geht, wie immer seinen
eigenen Weg und strapaziert die Nerven seines neuen Stallburschen mit
kleinen Schikanen so gut er kann.
Fazit:
Pferdefrauen
ticken anders, ist ein norddeutscher Roman. Lisa ist eine Heldin
nach norddeutschem Herzen, etwas tollpatschig,
etwas liebenswert, etwas reserviert: So ganz wie wir hier
oben. Der Roman ist durchaus originell geschrieben. Ebenso
macht das mitgelieferte Lokalkolorit
die Lektüre unterhaltsam und authentisch.
Wörter wie
Klönschnack oder tüddeln kennt man hier. Zu Beerdigungen wird
Butterkuchen serviert. Es wird nicht viel drumrumgeredet, sondern
angepackt. Gemeinsam mit Lisa der Walküre, Heinrich dem stoisch
sturem Halbbluthengst, dem harmoniesüchtigen Tom und Tantra-Anke,
begibt sich der Leser in diesem Roman auf ein Abenteuer der
besonderen Art. Es gilt einen
Freund für Lisa zu finden, die eigentlich mit Heinrich an ihrer
Seite bislang immer sehr glücklich war. Darüber hinaus ist ein
Trickbetrüger dingfest zu machen und dem Universum ist die Stirn zu
bieten.
Ich hatte ein paar
sehr humorvolle Stunden mit diesem Roman und möchte nun ein Pferd
haben. Und zwar genauso eines wie Heinrich, den Kaltbluthengst mit
den Hufen so groß wie Suppenterinen, dem Hintern so breit wie ein
Sofa und dem Gemüt eines störrischen Esels, der ständig pupst und
gerne bockt, wenn man auf ihm reitet, der Hustenbonbons liebt und
einfach der perfekte Mann fürs Leben ist.
Buchzitate:
Heinrich, das war ein
stoffeliges Kaltblutpferd mit einer unterirdischen Arbeitsauffassung.
Sein braunes Fell glänzte in der Spätsommersonne, die lange
Wuschelmähne ließ er gekonnt im Wind wehen, er pupste unverdrossen
und bockte durch die Reitbahn, weil er davon ausging, dass seine
Herrin auf seinem Rücken das genauso toll fand wie er.
„Anki“, setzte Lisa an,
„ich bin heute Abend zu nix zu gebrauchen. Ich habe vielleicht
einen doofen Tag hinter mir.“ „Mmmmh-mmmmhhmmm, lass es raus
Lisa. Mmmmhhmm“, summte Anke.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Guten Morgen liebe Tanja,
AntwortenLöschendas Buch hört sich total cool an. Früher habe ich gerne solche "Pferdebücher" gelesen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob es mich noch mitreisen wird, aber eine tolle Vorstellung.
Ich wünsche Dir noch einen schönen ersten Mai:)
Liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenich habe als Jugendliche mal Pferdezeitschriften gelesen. Aber Bücher ... eigentlich weniger. Ich muss auch sagen, dass es in diesem Buch nicht nur um Pferde geht. Es geht auch um die Erlebnisse der Protagonistin und um eine richtig schöne Liebesgeschichte. Ich denke auch "Nicht-Pferdefreunde" werden mit diesem Buch sehr viel Spaß haben :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenmit dem Buch triffst Du genau meinen nostalgischen Geschmack getroffen. Ich war das totale Pferdemädchen und habe bestimmt eine dreistellige Anzahl an Pferdebüchern in meiner Kindheit verschlungen.
Die "Pferdefrauen" werde ich mir auf alle Fälle genauer anschauen.
Viele Grüße.
Steffi
Hallo Steffi,
Löschenich kann dir die Pferdefrauen wirklich nur empfehlen. Das Buch lebt auch von den liebevoll gestalteten Charakteren, dem Humor der Geschichte und dem norddeutschen Charme, den die Geschichte versprüht. Ich bin sehr gespannt, ob du das Buch lesen wirst und drücke beide Daumen, dass es dir dann auch genauso gut gefällt wie mir :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hi, das Buch hat mir super gefallen. Wenn Euch das Buch gefallen hat dann müsst ihr auch 'Das Überleben, die Liebe und die Lust' von Nils-Eric Wijkström lesen. Es ist super-spannend:) und auf Amazon.de erhältlich:)
AntwortenLöschenHallo John,
Löschenoh, das freut mich, dass du das Buch auch gelesen hast und dass es dir genauso gut gefallen hat wie mir <3 Vielen Dank für deinen Buchtipp. Ich werde den Titel gleich mal googeln und mir das Buch etwas genauer anschauen :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hey Tanja,
AntwortenLöschenvielen Dank für deine schöne Rezi. Das Buch klingt wirklich sehr unterhaltsam und lustig. Auch das die Charaktere die volle Punktzahl von dir bekommen haben, spricht für sich.
Auf Heinrich den Hengst bin ich nun sehr neugierig geworden.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra,
Löschendas Buch hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Heinrich ist einfach nur cool. Er geht stur seinen eigenen Weg und davon kann man ihn auch nicht abbringen. Das führt oft zu sehr ... amüsanten Szenen ;o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für deinen lieben Kommentar auf meinem Blog.
Solche Pferdebücher habe ich früher verschlungen. Ich bin ja noch immer ein richtiger Pferdenarr. Danke fürs Vorstellen dieses Buches.
Liebe Grüße,
Christine
Hallo Christine,
Löschenich danke dir für deinen Besuch <3 Ich habe bislang noch nicht wirklich viele Pferdebücher gelesen. Aber ich würde fast behaupten wollen, dass dieses Buch ein Pferdebuch der etwas anderen Art ist. Es ist sehr humorvoll geschrieben, der norddeutsche Flair kommt perfekt herüber und der Fokus liegt auch auf der Liebesgeschichte.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)