Rezension zu Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht von Jessica Fellowes
Seitenzahl: 496
Format: Klappenbroschur
Preis: 16,99 Euro
Übersetzer: Andrea Brandl
ISBN: 978-3-86612-452-3
Band 1
Inhalt:
Louisas
Mutter ist krank und bettlägerig. Der Onkel hat sich nach dem Tod
des Vaters bei der Familie eingenistet. Er verprasst sein Geld und
trägt nichts zum Haushalt bei. Seine Lösung für seine Geldprobleme
ist recht simpel. Er plant seine Nichte, Louisa, zu prostituieren.
Louisa möchte nichts mehr, als diesem Albtraum entkommen. Als sie
davon erfährt, dass die Familie Mitford ein neues Kindermädchen für
deren Haushalt sucht, zögert sie nicht lange und schreibt eine
Bewerbung. Gerade
noch rechtzeitig erhält sie eine Antwort, denn ihr Onkel ist just im
Begriff sie zu seinem pekuniären
Nutzen zu verkuppeln.
Zeitgleich mit Louisas Flucht ereignet sich in einem Zug auf der
gleichen Strecke, die auch Louisa befährt, ein Mord. Später
im Hause Mitford erfährt Louisa, dass es sich bei dem Opfer um eine
Verwandte einer der Angestellten handelt. Bald schon befindet sich
Louisa nicht nur auf der Flucht vor ihrem Onkel, sondern ist auch als
freiberufliche Mordermittlerin
unterwegs.
Im Detail:
Jessica
Fellowes führt mit ihrem Reihenauftakt „Die Schwestern von Mitford
Manor“ den Leser durch das England der zwanziger Jahre.
Bei ihrer Protagonistin handelt es sich
um die neunzehnjährige Louisa, die aus ärmlichen Verhältnissen
stammt. Der Onkel, der sich nach der Beerdigung des Vaters in dem
kleinen Häuschen der Familie eingerichtet hat, macht ihr das Leben
zur Hölle. Jeden Tag fürchtet sich Louisa davor, was er ihr antun
könnte, nur um seine Schulden zu begleichen. Als sich für das junge
Mädchen neue Zukunftschancen eröffnen, ist sie voller Hoffnung. Im
Hause der Mitfords lernt sie zunächst die Angestellten, aber auch
die Kinder der Familie kennen. Den Hausherren, Mr. und Mrs. Redesdale
gilt es Respekt zu zeigen. Von ihrem Urteil und ihrer Stimmung hängt
schließlich Louisas Zukunft ab.
Im ersten Teil der Mitford Manor-Reihe
bleiben die Kinder der Familie eher im Hintergrund. Man lernt sie
namentlich kennen, begreift, dass es sich bei Tom um einen gut
erzogenen Internatsschüler handelt und Pamela eher zurückhaltend
wirkt. Der Fokus liegt hier aber im Wesentlichen auf der
siebzehnjährigen Tochter der Familie. Nancy ist intelligent,
neugierig, zielorientiert und weiß ihren Willen nur zu gut
durchzusetzen. Bald schon entwickelt sich zwischen Louisa und Nancy
eine Art Freundschaft. Wobei sich Louisa jederzeit bewusst ist, dass
ihre Position stets die einer Angestellten bleiben wird. Als sich
Nancys Neugierde auf den jüngsten Mordfall richtet, ist für das
Mädchen klar, dass hier eigene Ermittlungen in Gang gesetzt werden
müssen.
Aus
einer weiteren Perspektive, nämlich aus der Sicht des jungen
Bahnpolizisten Guy, verfolgt der Leser, die Ermittlungen der Polizei.
Diese scheint jedoch auf der Stelle zu treten. Der Fall wird bald ad
acta gelegt. Guy, der sich in seiner Position nicht recht wohlfühlt
und viel lieber für New Scotland
Yard ermitteln würde,
nimmt sich der Sache an.
Mit Guy lernt der
Leser einen typischen Bahnpolizisten kennen, der aufgrund seiner
kleinen Börse noch bei seinen Eltern wohnt und von seinen Brüdern
eher belächelt wird, als dass sie zu ihm aufblicken. Diese häusliche
Situation, aber auch der Wunsch nach einer höheren Position, sind es,
die Guy antreiben.
Noch in den
Anfängen der Geschichte treffen sich Guy und Louisa am Bahnhof. Guy
möchte der jungen Frau, die in Schwierigkeiten steckt, unbedingt
helfen. Er kauft ihr ein Ticket, damit sie noch rechtzeitig zu ihrem
Termin gelangt, der ihr scheinbar so sehr am Herzen liegt. Und
natürlich kommt es zu mehreren Annäherungen zwischen Guy und Louisa, eine zarte
Liebesgeschichte
entspinnt sich, die jedoch eher am Rande des Geschehens verläuft.
Aber auch die Ermittlungen an dem
Mordfall, schweißen sowohl Guy als auch Louisa zusammen. Diese
Ermittlungen sind es, in die man als Leser während der Seiten immer
mehr hineingezogen wird. Irgendwann beginnt man selbst die Details,
die bereits gesammelt wurden, im Kopf zu verknüpfen, um eine Ahnung
davon zu bekommen, wer vielleicht der Täter dieses schrecklichen
Zugmordes gewesen sein könnte.
Fazit:
Jessica
Fellowes schreibt mit ihrem ersten Band der Mitford Manor-Reihe eine
Geschichte, die britisches
Kulturerbe mit seinen Bällen
und Empfängen, dem aristokratischen Leben und der traditionelle
Etikette, aber auch das
britische Arbeitermilieu, in den Mittelpunkt rückt.
Mit
Louisa lernt der Leser eine sehr sympathische, außerordentlich
tatkräftige und durchsetzungsfähige
Persönlichkeit kennen.
Schrullige Charaktere, wie der dörfliche Polizist Guy, der mit allen
Mitteln versucht, den Täter dingfest zu machen, aber auch die
selbstbewusste, neugierige und manchmal auch ein wenig störrische
Nancy Mitford, verleihen der Geschichte einen besonderen Flair.
Das Buch ist nach dem traditionellen Konstruktionsprinzip eines
Kriminalromans gebaut. Diese klassische Form des Kriminalromans
erzeugt Leserbindung durch die bis zum Schluss offen gehaltene Suche
nach dem Täter.
Die
Schwestern von Mittwoch Manor – Unter Verdacht ist ein spannender
und fesselnder Auftakt, der sich auch – aber nicht nur - für Fans
erfolgreicher Kostümdramaproduktion à
la
Downton Abbey sicherlich lohnt.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hallo Tanja,
AntwortenLöscheneine schöne Rezi und deine Empfehlung via WA hat sich bei meiner Frau schon bezahlt gemacht - das Buch durfte gestern bei unserem Stöbern mit nach Hause ;)
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschenjaaaa, ich hab das Bild schon gesehen. Ich werde dir auch bald darauf antworten. Das freut mich wirklich sehr. Ich bin so gespannt, wie sie es findet. Da müssen wir unbedingt nochmal drüber sprechen!
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hey Tanja,
AntwortenLöschendas klingt ja wirklich nicht schlecht und ist auch mal etwas anderes zu dem was wir sonst immer so lesen. Geschichten aus "alten Zeiten" mag ich ja schon immer sehr gerne. Ich werde das Buch auf jeden Fall im Auge behalten.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra,
Löschenja, mir fällt es ja auch immer etwas schwer meinen Horizont für andere Genres zu öffnen. Ich hatte mich z.B. damals strickt gegen SciFi verschlossen und dan kam Dan Wells in mein Leben und nach und nach habe ich immer mal wieder ein Buch dieses Genres gelesen und was soll ich sagen?! Mittlerweile lese ich dieses Genre richtig gerne.
Dieser Auftakt von den Schwestern von Mitford Manor war auf jeden Fall schon richtig gut. Ich denke dass die Geschichten von den anderen Schwestern auch noch viel an Potential bieten. Martin hat sich diese Woche eine Doku angeschaut, in der die Schwestern erwähnt wurden. Er hat mir ein wenig davon erzählt. Ich bin sehr neugierig geworden. Mal schauen, was die Autorin da noch so draus macht.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenich habe jetzt erstmal nur das Fazit deiner Rezension gelesen, da ich das Buch auch auf dem SuB habe und ganz bald lesen möchte. Was du sagst, klingt aber wirklich gut und ich freue mich jetzt auf die Geschichte. ;)
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Silke
Hallo Silke,
Löschenah, sehr cool. Da bin ich schon sehr gespannt auf deine Meinung. Ich denke, du wirst eine sehr schöne und spannende Lesezeit mit diesem Buch verbringen :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hi Tanja,
AntwortenLöschenich habe auch nur das Fazit Deiner Rezension gelesen, da das Buch auch auf meiner To-Read-Liste steht. Man kommt an dem Buch ja auch fast nicht vorbei, wurde in den letzten zwei Wochen ja beinahe auf allen Blogs vorgestellt.
Mich spricht vor allem der historische Hintergrund an. Die 20er Jahre finde ich spannend und Bücher, die zu dieser Zeit spielen, gefallen mir meist. Siehe "Töchter einer neuen Zeit" oder "Das Hotel am Drachenfels".
Viele Grüße,
Steffi
Hallo Steffi,
Löschendie Mitford Manor Schwestern gab es auch wirklich. Einige Elemente hat die Autorin aus der Realität übernommen. Einiges ist Fiktion. Ich bin sehr gespannt, wie du den Reihenaufakt finden wirst. Mir hat er ja sehr gefallen.
Ist das Buch bereits bei dir eingezogen oder steht es noch auf der Wunschliste?
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hi Tanja,
Löschendas Buch ist aktuell auf meiner Wunschliste. Bin mir noch nicht sicher, ob ich es als E-Book oder Hörbuch kaufen werde.
Viele Grüße,
Steffi
Hallo Steffi,
Löschenals Hörbuch kommt die Geschichte bestimmt auch richtig gut. Kommt vermutlich aber auch auf den Sprecher an. Ich bin sehr gespannt, ob und wann es dann bei dir einziehen wird und wie du es letztlich findest :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)