Kaffeeverkostung

Vor einigen Wochen war ich, wie der ein oder andere treue Blogleser sicher schon mitbekommen hat, auf meiner ersten Kreuzfahrt unterwegs. Die Reise ging von Dubai über Kasabh, Muscat, Abu Dhabi wieder zurück nach Dubai. Auf dieser Kreuzfahrt habe ich unter anderem eine Kaffeeverkostung besucht. Was ich dabei erfahren habe, möchte ich heute gerne in einem kleinen Bericht an euch weitergeben. 

Die Verkostung begann mit einem Vortrag über die verschiedenen Kaffeearten, über die Erntemöglichkeiten und natürlich erfuhren wir auch ein wenig über die Verarbeitung der Bohne.

Sehr interessant fand ich, dass die handelsübliche Kaffeemischung zu einem Teil aus Robusta und zu einem weiteren Teil aus Arabica besteht. Die Robustabohne unterscheidet sich schon vom Äußeren her von der Arabicabohne. Der mittlerere Strich, den man beim Betrachten der Bohne schnell ausmacht, verläuft bei einer Robustabohne im Gegensatz zur Arabicabohne gerade. 

Aber was ist nun Robusta und was bedeutet Arabica? Arabica ist vom Geschmack her sehr säurebetont. Wir haben 100 %igen Arabicakaffee probiert und ich war sehr überrascht, wie sich der Geschmack zu „handelsüblichem“ Kaffee aus dem Supermarkt hierbei doch unterscheidet. Die Robustabohne sorgt hingegen für die Milde. Doch man sollte diese Bohne nicht unterschätzen, denn sie ist zugleich auch für den Koffeingehalt verantwortlich. Die Robusta- besitzt doppelt soviel Koffein wie die Arabicabohne. 

Wie gelingt denn nun der perfekte Kaffee? Der Kaffee sollte auf jeden Fall frisch gemahlen werden.

Wenn man keinen Vollautomaten besitzt, der diesen Vorgang für einen erledigt, dann kann man hierfür auch eine Handmühle benutzen. Auch die Qualität des Wassers ist wichtig. Sie sollte einen ph-Wert von 7 und eine Gesamthärte von 7 – 12° dH haben. (Die Wasserhärte kann man übrigens über die Stadtwerke erfragen.). Die Temperatur des Wassers liegt optimalerweise zwischen 90 und 95° C.

 

Ihr wollt gerne den Kaffee klassisch per Hand zubereiten? Beachtet die oben genannten Punkte. Greift zu einer handelsüblichen Filtertüte und feuchtet sie vorweg mit Wasser an. Das sorgt dafür, dass sich die Poren öffnen und ein Papiergeschmack vermieden wird.
Nun gebt so etwa 9 g gemahlenen Kaffee in die Tüte. Bedeckt anschließend das Pulver ca. 1 cm hoch mit dem heißen, gut temperierten Wasser. Nun müsst ihr warten, bis das Wasser durchgelaufen ist. Das restliche Wasser kann nun mit kreisenden Bewegungen von innen nach außen auf das Pulver gegossen werden. Voila: Der perfekte Kaffee steht vor euch und wartet darauf getrunken zu werden.

Was die Aufbewahrung der Bohnen betrifft, ist es wichtig, diese nicht in Holz- oder Metallbehältern zu lagern. Das hat folgende Gründe: Holz entzieht Wasser und sorgt dafür, dass die Qualität der Bohne verändert wird. Metall hingegen gibt Geschmacks- und Geruchsstoffe ab. Wenn ihr euren Kaffee lagern wollt, empfiehlt sich hierfür die Verwendung eines Glas- oder Porzellanbehälters. Darin sollte der Kaffee aber auch nicht länger als ein Jahr aufbewahrt werden.

Wusstet ihr schon, dass ein Espresso viel weniger Koffein enthält als der normale Kaffee? Wenn ihr abends einmal kurz wach werden wollt, so ist der Espresso also das Mittel der Wahl. Ein Kaffee hingegen sorgt für einen längerfristigen Energieschub.

Nach der Verkostung war meine Lust auf Kaffee also, wie ihr euch denken könnt, so richtig geweckt. Ich habe gleich die Karte der Café Lounge studiert und mich dabei für einen Espresso Shakerato entschieden. Dieser Espresso hat es mir ganz besonders angetan. Das Rezept möchte ich euch heute gerne verraten. Hierfür schüttet man zwei Espressi, 6 Eiswürfel und – nach Geschmack - etwas Vanillesirup in einen Shaker. Die Mischung wird nun solange geschüttelt, bis sich die Eiswürfel vollständig aufgelöst haben. Danach in ein Glas füllen. Was meint ihr? Sollte man dieses Getränk nicht abschließend auch noch mit einem Löffel Milchschaum, „on top“, dekorieren?

Natürlich wurde bei dieser Verkostung auch über das Mysterium der Katze gesprochen. Habt ihr schon mal was von „Katzenkaffee“ gehört? Kopi Luwak heißt dieser besondere Kaffee.Der besondere Geschmack des immens teuren Kopi Luwak Kaffees resultiert aus der Reise der Kaffeebohne durch den Verdauungstrakt der Schleichkatze.

Nach dem Waschen der verdauten Bohne hat man dann Kaffee de lux.Wer's mag. Der steigende Kosten- und Effizienzdruck ist aber auch hier längst angekommen. Elefanten verdauen nunmehr Kaffee-Bohnen für „Genießer“.

Der arabische Kaffee

In Dubai gehört Kaffee zu einem der beliebtesten Getränke überhaupt. Es gibt auch eine besondere Tradition, wie man ihn trinken sollte. Der Kaffee wird in einer Kanne mit einer langen Schnabelöffnung serviert. Das Getränk wird in kleine henkellose Tassen gegossen. Hierbei achtet man darauf, dass die Tasse nie weiter als bis zur Hälfte gefüllt ist. Dieses Vorgehen wird damit gerechtfertigt, dass der Kaffee sehr heiß ist und man sich ansonsten gut die Finger daran verbrennen kann. Sehr wichtig ist auch, dass die Tasse vom Gastgeber immer mit der rechten Hand übergeben wird. Die Übergabe mit der linken Hand kann schnell als Beleidigung aufgefasst werden. Übrigens, wenn ein Araber zum Kaffee einlädt, dann nimmt man dieses Angebot an. Das Ablehnen einer Einladung gilt als Beleidigung.

Zum Kaffee werden sehr gerne Datteln serviert. Die Datteln schmecken in Dubai sehr gut. Sie sind viel weicher und süßer als bei uns. Der Kaffee hingegen ist wesentlich schwächer aufgekocht. Er wird mit Safran und Kadamon gewürzt und schmeckt ein wenig wie Tee. Somit kann man gut mehrere Tassen davon trinken. Etwas, was vom Gast auch verlangt wird, denn auch hier gilt: Zurückhaltung ist ein Affront gegen den Gastgeber.

Habt ihr schon einmal arabischen Kaffee gekostet?

Wie hat er euch geschmeckt?

Wie trinkt ihr euren Kaffee am liebsten?

Lasst uns doch noch ein wenig über die Kommentare über das Thema Kaffee sprechen :o)