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Mittwoch, 27. Oktober 2021

Durchgelesen: Merdyns magische Missgeschicke

Rezension zu Merdyns magische Missgeschicke von Simon Farnaby


Verlag: Rowohlt Rotfuchs (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 384
Format: Hardcover
Preis: 15,00 Euro
Übersetzer: Mareike Weber
Illustrator: Claire Powell
Altersempfehlung des Verlages: Ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-499-00720-0
Abgeschlossene Erzählung

 

 



Inhalt:


Es geschah im Jahre 511, als König Paul und seine obersten Richter dem berüchtigten Gesetzesbrecher und Schwarzmagier Merdyn den Prozess machten. Merdyn hatte sich nicht nur der dunklen Künste bedient, auch und vor allem, hatte er ein Auge auf die Prinzessin Evenhart geworfen.

Zur Strafe für seine Taten sollte der Magier sieben Jahre im Fluss der Verdammnis verbringen. Doch bei dem Zauber, der ihn in die Verbannung führen sollte, ging etwas schief. Merdyn wurde direkt ins 21. Jahrhundert katapultiert. Mitten in die Gegenwart, in der Rosie gerade dabei ist, ihrem nur leidlich erfüllten Leben eine Wendung zu geben.

Rosie hatte ihre Sachen gepackt, war auf dem Weg, ihr kleines Heimatdorf und ihre Familie hinter sich zu lassen, um in einer anderen Stadt als Sängerin eine Karriere zu beginnen. Sie wollte berühmt werden, eine Menge Geld verdienen und ihre Mutter, ihren Bruder sowie sich selbst stolz machen.

Gerade als Rosie mitten im Wald stand und die Lücken in ihrem Plan bemerkte, kommt es zur Zäsur. Nur vielleicht nicht die, die sie sich anfangs erhofft hatte.

Wer rechnet schon damit, mitten im Nirgendwo auf einen verlaust aussehenden, heruntergekommen Zauberer in einem altertümlichen Gewand zu treffen, der urplötzlich, wie ein Jeannie aus der Flasche auftaucht, und ihr eine traumhafte Stimme anbietet. Der Zauberer entpuppt sich allerdings als wenig selbstlos, verlangt er als Gegenleistung doch zurück ins Jahr 511 geschickt zu werden.



Meinung:


Rosie hat es nicht einfach. Sie würde so gerne gut singen können und noch lieber den Wettbewerb für „Mortford sucht den Superstar“ gewinnen. Doch stattdessen muss sie sich im Leben mit ihren garstigen Mitschülerinnen herumschlagen, die keinen Tag ungenutzt lassen, um Rosie das Leben zur Hölle zu machen. Zu Hause erwartet sie eine Mutter, die nach dem Tod des Vaters nur noch vor dem Fernseher sitzt, sich dort Daily Soaps ansieht und täglich tonnenweise Pralinen in sich hineinstopft. Ihr Bruder Kris ist unglaublich eingebildet und denkt nur an seine schicke Frisur. Und dann gibt es da noch Pupsie, Rosies Meerschweinchen und einzigen Verbündeten. Pupsies einziger Makel ist, dass sie im Intervall Ködel verliert. Ansonsten steht sie Rosie treu als Freundin zur Seite. Kein Wunder, dass Rosie also eines Tages beschließt fortzugehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Rosie erscheint auf den ersten Seiten des Buches sympathisch. Sie hat ein großes Herz. Ihre kleine Familie scheint nur die eigenen Interessen im Sinn zu haben. Ihre Mitschülerinnen machen ihr das Leben zur Hölle. Statt Neid, Hass und Ressentiment zu empfinden, macht sich Rosie auf, um die Situation möglichst auch für ihr Umfeld positiv zu verändern.

Zugegeben, ihr Plan loszuziehen, eine große Sängerin zu werden und mit Reichtum in den Taschen wieder heimzukehren ist stark überambitioniert. Das muss auch Rosie schnell einsehen, als ihr auffällt, dass sie weder Medikamente für Pupsie noch die richtige Kleidung für solch eine lange Reise eingepackt hat.

Als Rosie dann Geräusche im Wald vernimmt, bleibt ihr nicht lange Zeit um Furcht zu verspüren, denn der fremde Mann, der im Geäst auftaucht und wie ein heruntergekommener Landstreicher aussieht und von der Verdammnis faselt, hat Hunger. Es beginnt ein humorvoller Dialog voller kultureller Missverständnisse.

Merdyn und Rosie tun sich zusammen. Sie schließen ein Abkommen und ab da an wird es abenteuerlich und noch turbulenter. Denn Merdyn ist ein Schwarzmagier. Er ist es gewohnt vom Volk gefürchtet zu werden. Er ist reich und unglaublich selbstbewusst. Doch im 21. Jahrhundert gibt es durchsichtige Schiebetüren in Kaufhäusern, die automatisch zuschnappen und an eine „magische Wand“ erinnern. Es gibt magische metallische Gefährte, die Menschen Autos nennen. „Alte Hexen“ wenden keine Magie an, sondern greifen zu Regenschirmen, um einen damit zu verprügeln. Dreckige Kieselsteine sind keine Bezahlung, die man gegen wertvolle Güter eintauschen kann und ohne das magische Zepter muss Merdyn sogar auf Kräutermagie zurückgreifen. Und dann taucht auch noch Merdyns Erzfeind auf und möchte ihm den Garaus machen.

Derweil hat Rosie ganz andere Probleme. Die beginnen damit, dass sie ihren neuen „Freund“ erst einmal der Familie vorstellen und den angerichteten Schaden gering halten muss. Als plötzlich ihr Meerschweinchen zu sprechen beginnt, ihr Bruder sich als Manager von Merdyn vorstellt und der Nachbar den neuen Mitbewohner mit seinem geliebten, sündhaft teurem Auto davonfahren sieht, ist guter Rat teuer ...



Fazit:


Simon Farnaby legt mit „Merdyns magische Missgeschicke“ ein gleichsam innovativen wie abgedrehten Einstieg in das von ihm geschaffene Universum, das so voller Witz und Skurrilität ist, vor. Kunstfertige Schwarzweißzeichnungen von Claire Powell untermalen die Geschichte,

Das Buch wird ein breites, nach kurzweiliger Unterhaltung strebendes junges Publikum finden.



Kurzgefasst:


Spannung/Action:





Charaktere: 



 

Weltenaufbau: 





Handlungsstrang:


 

Schreibstil:




 

Im Gesamtpaket:

 

 

 


8 Kommentare:

  1. Hallo liebe Tanja,
    das hört sich nach einer sehr lustigen Geschichte an. Vor allem dein letzter Absatz unter "Meinung" hat mich zum schmunzeln gebracht. :)

    Ich wünsche dir noch eine sonnige Restwoche! <3

    Liebe Grüße
    Lisa Marie von https://sonneimherzen.net/

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    1. Hallo liebe Lisa Marie,

      die Geschichte ist schon ziemlich abgefahren und wild. Und macht einfach Spaß. Ich freue mich, dass ich dich bereits mit der Rezension ein wenig "mitnehmen" konnte. :o)

      Ich wünsche dir einen ganz wundervollen Start in den November.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  2. Hallo Tanja,
    einen Schwarzmagier aus dem Jahr 511 plötzlich zu Hause zu haben, klingt nach ziemlichen Chaos :D Da möchte ich aber auch höchstens auf der neutralen, zuschauenden Seite sitzen und mich nicht selbst damit rumärgern müssen.
    Rosies sehr ambitionierter Plan, mal eben die Welt zu retten und Sängerin zu werden, ist für sie ja auch schon nicht die günstigste Ausgangssituation. Aber es klingt zumindest, als würde ihr da auch recht bald klar werden.
    Hör sich nach einer witzigen Mischung an, ich weiß aber nicht, ob es mir persönlich nicht vielleicht schon etwas zu abgedreht wäre. ;) Aber ich bin eben auch kein Kind mehr, man muss nicht mehr alles für das Alter "mögen" :D
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Hallo liebe Dana,

      und wieder einmal hast du die Geschichte perfekt auf den Punkt gebracht. Simon Farnaby hat eine ziemlich abgefahrene Geschichte mit sehr skurrilen Figuren geschrieben. Sehr gefallen hat mir auch das kleine freche Meerschweinchen Pupsie :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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    2. Hallo Tanja,
      ich glaube, das Meerschweinchen könnte mir auch gefallen :D So kleine Nebencharaktere können eine Geschichte manchmal echt sehr aufwerten oder besonders machen :)
      Liebe Grüße
      Dana

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    3. Huhu Dana,
      ja, ich denke auch, dass du das Meerschweinchen mögen würdest. Ich finde so süße Nebencharaktere, ganz besonders auch tierische Begleiter, auch immer richtig klasse. :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  3. Na, bei dir ist es in letzter Zeit aber sehr zauberhaft ;) Ich finde das super, denn auch dieses Buch hört sich wieder sehr spannend und interessant an. Nicht so super ist, dass damit meine To-DO-Liste wieder länger wird, aber damit lebe ich ja schon.
    DAnke für die (wieder einmal) sehr schöne Inspiration. Ich finde ja alleine das Buchcover schon absolut genial (ich als Coverkäufer *lach*).

    Ich wünsch dir ein schaurig schönes Halloween und eine schönen Feiertag.
    GLG Sigrid

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    1. Hallo liebe Sigrid,
      das stimmt: Momentan bin ich in sehr fantastischen Welten unterwegs :o) Ich hatte dir ja schon auf Instagram geschrieben, dass man den Stil dieser Geschichte, meiner Meinung nach, mit dem Eismonster vergleichen kann. Das Buch mochtest du, wenn ich mich recht erinnere ja sehr, oder? Dann ist Merdyn mit Sicherheit auch was für dich :o)

      Jaaa, das Cover hat mich auch sofort angesprochen :o) Ich finde es spiegelt die Geschichte auch sehr gut wieder :o)

      Ich wünsche einen schönen Start in die neue Woche :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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