Rezension zu Splitterkristall – Die Schattenchroniken von Michael S.V. Preis
Verlag: Projekt VielSeitig (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 200
Format: Hardcover
Preis: 14,95 Euro
Illustratorin: Anastassia Schitz
Altersempfehlung des Verlages: Ab 9 Jahren
ISBN: 978-3945310182
Band 1
Inhalt:
Mira ist immer noch wütend über die Entscheidung ihrer Mutter, sie in ein abgelegenes Internat zu schicken – irgendwo im Nirgendwo. Selbst das Navi scheint den Ort, an dem ein ehemalige Kloster steht, nicht zu kennen. Immer wieder lotst es den Chauffeur im Kreis, bis plötzlich ein altes, mit Brettern vernageltes Haus auftaucht – eines, das dort eigentlich gar nicht stehen sollte.
Als der Chauffeur Mira schließlich mitten in der Nacht auf das Internatsgelände bringt, erhält sie eine knappe Einführung: Jungen und Mädchen sind strikt voneinander getrennt untergebracht, und sie muss sich ihr Zimmer mit einer anderen Schülerin teilen – sehr zu ihrem Missfallen.
Auf dem Weg zu ihrem Zimmer gibt ihr die Direktorin eine kurze Einweisung. Mira erfährt, dass ein Teil des Geländes noch immer von Mönchen bewohnt wird – dieser Bereich ist für die SchülerInnen jedoch tabu. Außerdem soll sie ihr Handy zeitnah abgeben. Die strengen Regeln besagen, dass Mobiltelefone nur zu bestimmten Zeiten und unter festgelegten Regeln genutzt werden dürfen.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wird sie von ihrer neuen Zimmergenossin Eleonora auch noch gleich schroff angeblafft; sie möge sich bitte zügig bettfertig machen.
Auch der nächste Tag beginnt holprig: Eleonora erweist sich als arrogant, rechthaberisch und wenig rücksichtsvoll.
Als Mira Zeugin eines Streits wird und sich mutig auf die Seite eines Außenseiters stellt, macht sie sich prompt bei mehreren MitschülerInnen unbeliebt. Na, das kann ja heiter werden!
Und tatsächlich – heiter wird es nicht gerade, aber spannend allemal. Tagsüber muss Mira sich mit den Herausforderungen des Internatslebens herumschlagen, nachts wird sie von merkwürdigen Träumen geplagt. Als sie eines Nachts aufsteht, um sich die Beine zu vertreten, entdeckt sie in der Ferne ein seltsames Leuchten. Eine Lichtsäule scheint bis zu ihr eine spürbare Wärme auszustrahlen. Das kann doch nicht real sein – oder etwa doch?
Trotz eines Hausarrests, den sie sich wegen ihrer Einmischung in den Schülerkonflikt eingehandelt hat, beschließt Mira, den rätselhaften Träumen und Erscheinungen nachzugehen. Sie will das verlassene Haus wiederfinden, das sie auf dem Hinweg gesehen hat – und das seitdem immer wieder in ihren Träumen auftaucht.
Natürlich kann das nur in einem Desaster enden … oder in einem großen Abenteuer.
Meinung:
Sowohl Cover als auch Klappentext von „Splitterkristall – Die Schattenchroniken“ haben mich sofort neugierig gemacht. Ein abgelegenes Internat, ein geheimnisvolles, verlassenes Haus mit magischem Leuchten - das klang nach einem fesselnden Abenteuer und jeder Menge Lesespaß.
Das Buch beginnt mit einem düsteren Prolog, der zunächst für Verwirrung sorgt. Ein finsterer Mann, beschworene Kreaturen und eine rätselhafte Auseinandersetzung mit einer Frau – schnell wird klar: Hier wird Spannung aufgebaut und ein Bogen in die Vergangenheit gespannt.
Dann beginnt die eigentliche Geschichte rund um Mira. Sie ist rebellisch, mutig und lässt sich nicht unterkriegen – besonders sympathisch wirkt sie ab dem Moment, in dem sie ohne Zögern einem Außenseiter zur Seite springt.
Michael S.V. Preis erschafft interessante, wenn auch teilweise klischeebehaftete Figuren: Den Außenseiter, der zu Miras bestem Freund wird, den reichen Schulliebling, der sich dank seines Vaters alles erlauben kann, die beliebte Schulzicke und die unsichere Mitläuferin. Auch wenn man diese Konstellationen schon aus anderen Geschichten kennt, funktionieren sie hier erneut gut. Die Dynamik zwischen den Charakteren sorgt für Spannung und Konflikte, die die Handlung lebendig halten.
Besonders gelungen ist das atmosphärische Setting: Das alte Kloster mit seinen verwinkelten Höfen, steinernen Bänken, Wasserspielen und schweren Holztüren ist eine Kulisse, die man sich wunderbar vorstellen kann. Der Autor schafft es, mit wenigen Worten eine geheimnisvolle, fast magische Stimmung zu erzeugen.
Auch das Geheimnis um den abgesperrten Bereich, der von Männern in dunklen Kutten bewohnt wird, trägt zur düsteren Atmosphäre bei. Als Mira einem dieser Mönche begegnet, fühlt sie sich beobachtet – Realität oder Einbildung? Ich hatte große Lust, gemeinsam mit Mira auf Entdeckungstour zu gehen.
Das eigentliche Abenteuer beginnt jedoch erst, als Mira das verlassene Haus wiederfindet. Dort öffnet sich ihr eine fremde Welt – mit verschneiten Landschaften, frühlingshaften Wiesen und fantastischen Wesen: Mischwesen aus Mensch und Tier, gewaltige Riesen, auf deren Rücken Pflanzen wachsen, und Tannenzapfen, die bei Aufprall in Nebel explodieren. Kopfkino pur!
Nicht unerwähnt bleiben sollen die wenigen, aber stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Anastassia Schitz. Sie fangen die Atmosphäre perfekt ein und laden zum Träumen ein.
Fazit:
„Splitterkristall – Die Schattenchroniken“ ist ein fesselndes Fantasy-Abenteuer, das durch ein überdurchschnittlich interessantes Setting, seine mutige Heldin und den flüssigen Schreibstil überzeugt. Die Geschichte bietet klassische, aber wirkungsvoll eingesetzte Figurenkonstellationen und schafft es, Spannung und Magie gekonnt miteinander zu verbinden. Wer sich auf ein Abenteuer zwischen Internatsdrama und fantastischer Parallelwelt einlassen möchte, wird hier bestens unterhalten – von der ersten bis zur letzten Seite.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Freundschaft:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlung:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschenwuhuuu xD das ja mega. Also erst mal muss ich sagen, dass die Charaktere die oben zu sehen ja mal nice sind xD Ich mag sowas sehr.
Zudem kam mir eben auch der Gedanke, als du beschriebst das es quasi keine neue erfundenen Charaktereigenschaft der Charaktere sind, dass es doch genau das ist was wir bzw ich, immer wieder liebe :D Ich lese ja auch immer wieder gerne über die bockige frech frische Dame die dem Herrn den Kopf verdreht :D
Auch der Rest spricht mich sehr an, wobei ich bei den Mönchen evt kurz leicht verstört aus der Wäsche geblickt habe :D
Ganz liebe Grüße
Book Witch
Hallo liebe Book Witch,
Löschenja, oder? Ich fand die Zeichnungen auch einfach nur großartig. Auch das Bild mit dem Setting (oben links) oder auf dem Lesezeichen, haben mich sofort verzaubern können. Im Buch gibt es auch noch vereinzelt ein paar richtig schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen.
Oder?! Manche Klischees funktionieren einfach und manche möchte man einfach auch gerne lesen. Ich liebe z.B. auch den klassischen Bad Boy in Büchern. Der funktioniert bei mir einfach immer :o)
Die Mönche erscheinen im ersten Band auch noch etwas geheimnisvoll. Ich denke, da kommt noch mehr im Folgeband.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Liebe Tanja,
AntwortenLöschendeine Begeisterung für „Splitterkristall – Die Schattenchroniken“ freut mich sehr. Das Setting klingt wirklich atmosphärisch, besonders die verschneiten Landschaften und fantastischen Kreaturen machen mich neugierig auf die Welt, die Michael S.V. Preis erschaffen hat.
Deine Beschreibung der Charaktere und ihrer Dynamik zeigt, dass die Geschichte auch abseits der magischen Elemente gut durchdacht ist. Mir ist das immer wichtig, weil ich Fantasy nicht so gern lesen. Dass die kleinen Klischees in diesem Fall gut integriert sind und nicht stören, finde ich gut. Gerade Klischees können ja manchmal eine Herausforderung sein.
Besonders gefällt mir, wie du die Illustrationen hervorhebst, die die Stimmung noch verstärken und das Kopfkino anregen. Das ist immer ein wunderschöner Zusatz, wenn ein Buch durch visuelle Elemente ergänzt wird. Daher lese ich auch gerne mal Kinderbücher :D.
Auf jeden Fall hast du eine tolle Rezension geschrieben und ich werde das Buch mal im Auge behalten.
Liebe Grüße
MO
Hallo liebe Mo,
Löschenes gibt in dem Buch ja quasi zwei Welten. Eine fantastische und eine in der "Realität". Ich mochte beide Welten extrem gerne. Beide waren extrem gut dargestellt.
Ja, das stimmt. Klischees können nervig sein oder auch einfach richtig gut funktionieren. Das Klischee Bad Boy zum Bespiel funktioniert bei mir fast immer :o) Hast du auch Klischees, die bei dir oft gut funktionieren?
Auch hier teilen wir eine Meinung: Ich lese auch gerne Kinderbücher, eben weil ich Illustrationen in Büchern sehr gerne mag. Hier gab es im Buch ein paar vereinzelte, aber die waren extrem stimmungsvoll und gut gemacht.
Freut mich sehr, dass ich dich auf diesen wirklich tollen Reihenauftakt neugierig machen konnte <3
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenich muss zugeben, dass mich die Inhaltsbeschreibung allein nicht neugierig gemacht hätte (vom Verlag). Allerdings war ich recht schnell begeistert von deiner Beschreibung zur Hauptfigur. Sie klingt wirklich liebenswürdig und sympathisch. Gleichzeitig hören sich die Fantasy-Elemente wirklich sehr spannend und vielseitig an. Schön, dass es so viele tolle Lesestunden für dich bereithielt. Ich selbst werde mal in die Leseprobe hineinstöbern, um zu sehen, ob das etwas für mich sein könnte. <3
Liebe Grüße
Leni =)
Hallo liebe Leni,
Löschendie Protagonistin lässt sich nicht "die Butter vom Brot nehmen". Das mochte ich. In einigen Punkten wären andere Figuren gewiss schon eingeknickt. Sie ist mutig und geht ihren Weg.
Bei diesem Buch hat mir unter anderem auch das Setting unglaublich gut gefallen. Lass mich wissen, was du von der Leseprobe hälst, wenn du sie dir denn angeschaut hast.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)