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Freitag, 29. Juni 2018

Durchgelesen: Der letzte Liebesbrief

Rezension zu Der letzte Liebesbrief von J. Vellguth


Verlag: Selfpublisher – kaufen bei Amazon (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl:428
Format: Ebook
Preis: 4,99€ für das E-Book
14,99€ für das Taschenbuch
19,99€ für das Hardcover
ISBN: ISBN: 978-1720596370 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3752881004 (Hardcover)
ASIN: B07F2FXLMJ (Ebook)
Abgeschlossene Erzählung
Hier geht es zur Homepage der Autorin



Inhalt:

Es beginnt mit dem Fund eines versteckten Liebesbriefes, der an Nells Tante adressiert ist. Nell ist sich sicher, dass Tante Bernadette, die die Vergangenheit oft zu verdrängen versucht, nichts weiter von den Briefen wissen möchte. So begibt sich das Mädchen selbst auf die Suche. Erst, wenn das Geheimnis um den geheimen Liebhaber aufgelöst ist, möchte Nell ihre Tante zur Rede stellen. Der erste Brief enthält neben liebevollen Worten ein Versprechen: Es soll weitere Briefe geben, die nach und nach immer mehr von dem erzählen, was dem Absender auf dem Herzen lag. Die beiliegenden Koordinaten in dem Umschlag führen zum nächsten Ort und somit peu à peu zu einem weiteren Puzzleteil aus dem Leben der Tante.



Erweiterter Inhalt und eigene Meinung:

Mit dem Fund des ersten Liebesbriefes begibt sich Nell in ein altes verlassenes Herrenhaus. Hier wirkt alles etwas gruselig und geheimnisvoll. Die Schönheit der Vergangenheit spiegelt sich aber in den alten Räumen wieder. Nicht nur der ominöse Briefschreiber fühlte sich von dieser Location angezogen, denn Nell stolpert bei ihrer Suche mitten in ein Fotoshooting.
Der Fotograf stellt sich bald als Sam vor. Ein junger talentierter Mann, der jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr mit seiner Arbeit zufrieden ist. Irgendwie fehlt den Bildern das gewisse Etwas. Als Nell von ihrer Suche nach einem Brief berichtet, erklärt Sam, dass er genau diesen Brief gefunden habe. Er führt Nell zu dem Fundort. Bald schon beschließen beide zusammenzuarbeiten. Denn Sam erhofft sich, von diesem vielversprechendem Abenteuer seine Inspiration wiederzufinden und Nell kann ein wenig Hilfe sehr gut gebrauchen.

Mit Nell führt die Autorin einen Charakter in die Geschichte ein, der innerlich zerrissen ist. Sie hat mit ihrer eigenen Vergangenheit, die durch den Tod beider Elternteile überschattet ist, abgeschlossen. Sie hat sich mit der Narbe, die ihr die Mutter einst zugefügt hat und die einmal quer über Nells Gesicht verläuft, abgefunden. Nell ist nicht hübsch. Das weiß sie nur zu genau. Durch die entstellende Narbe ist sie eine typische Außenseiterfigur. Die Wut auf die eigene Mutter sitzt tief.

Nell fällt es schwer andere Menschen näher an sich heranzulassen. Das muss auch Sam spüren, der in dem Mädchen eine Schönheit entdeckt, die diese selbst nicht sehen kann. Doch auch Sam hat sein Päckchen zu tragen. Seine eigene Familie bedeutet ihm viel. Mit der großen Liebe hat er schlechte Erfahrungen machen müssen. Seine Inspiration, sein Lebensglück, man könnte auch sagen seine Muse, ist ihm verloren gegangen.

Zwar kommen sich Nell und Sam näher, doch ist ihre Beziehung in besonderem Maße von der Vergangenheit belastet.

Der Anfang des Buches gestaltete sich für mich schwierig. Ich versuchte die Geschichte zu greifen und hatte irgendwie das Gefühl nicht wirklich anzukommen. Das lag vermutlich an den miteinander verflochtenen Zeitebenen und Handlungssträngen. Der Plot wirkte anfangs überladen und die Handlung bisweilen uneingeführt.
Etwa ab der Hälfte des Buches gelang es mir dann, Zugang zu der Geschichte zu finden. Ich begriff, dass es hier nicht allein um Bernadettes Geschichte, sondern um viel mehr gehen sollte.



Fazit:

Der letzte Liebesbrief“ ist eine Geschichte, die sich nicht der Bedienung der Lesererwartungen verschreibt. Wenn sich der Leser "in seinen Erwartungen bestätigt fühlt", wird er durch eine überraschende Wendung in den Erzählungen wieder wachgerüttelt.
Die Handlungsstränge werden geschickt zusammengeführt und in einem überraschenden Plot vereinigt.
Nach und nach fügt sich im Laufe des Romans ein Puzzleteil ans andere und es entsteht das Bild einer zerrütteten Familie. Kontrastiert wird das Bild mit der Beschreibung des bürgerlichen Traums vom Familienglück und heiler Welt. Der Roman zeigt ein breites Spektrum an Lebenswirklichkeiten und führt diese zusammen. Dies macht seinen Reiz aus.



Buchzitate:

„Was für ein Code?“, fragte Nell auch sofort. „Den für Urban Explorer. Take nothinig but photos, leave nothing but footprints“, sagte Sam ganz automatisch.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe: 






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:


4 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Tanja,
    das ist ja ein total interessantes Buch. Klingt sehr facettenreich. Deine Bewertung scheint auch, dass es ein tolles Buch für Zwischendurch ist.
    Ich werde es mir mal notieren für meinen nächsten Buchhandelgang.
    Ich wünsche Dir ein wundervolles Wochenende
    Liebe Grüße
    Andrea♥

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    Antworten
    1. Hallo Andrea,
      die Geschichten von J. Vellguth lese ich sehr gerne.
      Bei diesem Buch hatte ich anfangs Schwierigkeiten herauszufinden, wo der Fokus der Geschichte liegt. Es geht hier um viel mehr, als nur um die Suche nach dem Liebesbrief. Es geht unter anderem um Familienzusammenhalt, zerrüttete Familien, Selbstkritik und natürlich auch um eine schöne Liebesgeschichte und dann natürlich auch noch um die Suche nach den Briefen. Ich bin gespannt, ob das Buch bei dir einziehen darf :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  2. Hallo Tanja,

    du hattest mir ja schon ein wenig mehr über das Buch erzählt und deine Kritikpunkte kann ich gut nachvollziehen. Es wäre mir wahrscheinlich genauso ergangen.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hallo Uwe,
      das freut mich, dass meine Kritikpunkte für dich nachvollziehbar sind. :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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