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Mittwoch, 8. Mai 2024

Durchgelesen: Die Augen und das Unmögliche

Rezension zu Die Augen und das Unmögliche von Dave Eggers

 

Verlag: Atlantis (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 240
Format: Hardcover
Preis: 24,00 Euro
Übersetzer: Ilse Layer
Illustrator: Shawn Harris
Altersempfehlung des Verlages: Ab 12 Jahren
ISBN: 978 3 7152 3013 9
Abgeschlossene Erzählung 

 





Inhalt:


Johannes liebt seine Freiheit, die er in vollen Zügen Tag für Tag im Nationalpark genießt. Er rennt durch den Park, durch den kleinen Wald, bis hin zum Meer. Seine Augen sind überall. Gemeinsam mit seinen tierischen Freunden, einem Erdhörnchen, einer Pelikandame, einem Waschbären und seinem engsten Vertrauten, Bertrand der Möwe, liefert er Tag für Tag den drei Bisons im Gehege Bericht ab.

Auch wenn Samuel, Freya und Meredith nicht mehr ganz so beweglich sind, so sind sie wegen ihres Alters auch unglaublich weise. Die drei Bisons haben stets Rat für die Probleme des Alltags.

Für einen Hund, das hört Johannes sehr oft, ist er unglaublich schnell. Auf dieses Wesensmerkmal ist er natürlich sehr stolz. Keiner kann ihn fangen, keiner kann ihn sehen, wenn er mit Schallgeschwindigkeit durch den Park rennt. Das macht ihn perfekt für seine Tätigkeit als „Die Augen“ - den Kundschafter des Parks und den Berichterstatter für die Bisons.

Es ist normal, dass die Menschen Unruhe in den Park bringen. Eigentlich steht jeden Tag ein Abenteuer an. Besonders gerne mag Johannes die Rollschuhläufer, die interessante Choreografien auf dem Gelände vorführen. Aber eines Tages passiert etwas Großes.
Ein neues Gebäude ist entstanden. Darin, das haben die Vögel durch die Fenster erspähen können, sind eine Menge rechteckiger Kästen in denen sich Menschen, Tiere und Landschaften befinden. Als Johannes einen Blick auf eines dieser Bilder wirft, die auch vor der Tür aufgestellt wurden, verliert er sich in dem Anblick. Er weiß, dass diese Kästen ein großes Problem für ihn darstellen. Er wird unachtsam und das darf er nicht werden. Denn er möchte auf keinen Fall in Gefangenschaft geraten.



Meinung:


Es war wohl zuerst das wunderschöne Cover mit dem kunstvollen Motiv eines verwunschenen Waldes und eines wolfsähnlichen Hundes, das mich auf „Die Augen und das Unmögliche“ aufmerksam gemacht hat.

Ich kann verraten, dass sich in dem Buch allerhand weiterer dieser detaillierten Naturbilder, stets über eine Doppelseite hinweg, befinden, die zum Wegträumen und Verweilen einladen.

Darüber hinaus hat mich der Klappentext dieses Buches sehr angesprochen. Dessen Versprechen wird beeindruckend übererfüllt.

Es brauchte ein paar Seiten, bis ich mich eingelesen hatte und die Sprache sogar als immer passender für einen selbstbewussten Hund empfand.

Johannes ist sehr stolz auf seine Schnelligkeit. Er hält sich für extrem schnell, ja für eine Naturgewalt. Und in einem gewissen Maße ist er das auch. Geschickt entkommt er jedem, der seine Verfolgung aufnehmen möchte. Gemeinsam mit seinen Freunden ist er unschlagbar, wenn es darum geht, im Park wieder für das Gleichgewicht zu sorgen, das die Menschen gelegentlich durcheinanderbringen.

Jeder der Tiere aus dem Nationalpark bringt ein besonderes Talent mit sich. Bertrand, die Möwe, ist vielleicht manchmal etwas zu risikofreudig und wagemütig, wenn er durch Schusslinie der Bogenschützen fliegt, um seinen Adrenalinspiegel mal wieder ein wenig in die Höhe zu treiben. Doch seine nachdenkliche Art und die tiefsinnigen Dinge, die er manchmal sagt, machen ihn zu einem unverzichtbar wichtigen Gefährten für Johannes.
Sonja, das Erdhörnchen hat nur noch ein Auge. Sie ist unglaublich schüchtern und verträgt nur wenig Lob. Aber sie ist auch sehr klug und mit ihren kleinen Fingern ist sie fast so talentiert, wie Angus der Waschbär, der sogar im Dunkeln sehen kann. Yolanda, die Pelikandame, kann, auch, wenn ihre Landeanflüge als tollpatschig gelten, als einzige Menschenwörter lesen.

Diese Talente werden im Alltag auch immer wieder dringend benötigt, denn die Menschen, die im Park verkehren, bedeuten auch Konflikte und unliebsame Veränderungen.

So entsteht plötzlich ein neues Gebäude, das die Tiere in Unruhe versetzt. Johannes erkennt seine Liebe für die Kunst. Und seine Freunde schmieden einen Plan, nämlich den, ihm einen großen Wunsch zu erfüllen und ihn näher an die komischen Kästen mit den merkwürdigen blauen Händen, den goldenen Bäumen sowie den Kind im Sturm darin, heranzuführen. Johannes wird unachtsam und gerät in die Hände von Gangstern. Er verliert seine Freiheit und findet sie wieder.

Gemeinsam mit seinen Freunden überlegt er den Bisons die Freiheit zu schenken und verbündet sich hierzu mit den Neuankömmlingen, den Vierbeinern mit den gekrümmten Hörnern, die plötzlich an der Küste gestrandet sind und dort das dornige Gestrüpp auffuttern. Er findet neue Freunde und verliert dabei fast die alten.

Unglaublich intensiv, fesselnd und spannend beschreibt Dave Eggers die Abenteuer eines ganz besonderen Hundes. Er erzählt von Freiheit, Helden, von Mut und Zusammenhalt. Lebendig sein, heißt seinen Weg zu gehen, so schreibt der Autor auf den letzten Seiten seines Buches und fängt damit eigentlich die gesamte Geschichte und so viel mehr ein.

Auch, wenn ich mir noch lange nach dem Zuklappen des Buchdeckels nicht sicher bin, wie ich das Ende der Geschichte finde. Johannes ist Identifikationsangebot und Rollenvorbild zugleich.
Ein unglaublich mutiger tierischer Held, den man während des Lesens ins Herz schließt und der sich auch lange darüber hinaus einen festen Platz darin sichern wird. Soviel sei an dieser Stelle versprochen.



Fazit:


Im Englischen gibt es die bekannte Redensart, „don't judge a book by its cover“. Über 240 Seiten hinweg tritt Dave Eggers in seinem Kinderbuch, „Die Augen und das Unmögliche“, das sich durchaus auch als Erwachsenenlektüre eignet, den Gegenbeweis an. Ein großes Abenteuer, das von Freundschaft berichtet, zwischen zwei wunderschönen Buchdeckeln.

Es ist kein 08/15-Heroismus, der hier präsentiert wird, sondern vielmehr der Heroismus der Herausforderung, der gefeiert wird.

Keine Kritik kommt ohne den Hinweis auf die von Shawn Harris illustrierten Doppelseiten aus. Dieser lädt den Leser dazu ein, sich vom Schwung seiner Phantasie davontragen zu lassen.

Großartige Lektüre, die die Augen öffnet und Mut für Veränderungen schenkt.



Buchzitate:


Manchmal hängt alles davon ab, dass ein einziger Freund sagt: Ja, das müssen wir machen. Oder: Ja, das sehe ich genauso. Oder: Höchste Zeit, dass wir etwas Großes und Großartiges tun.



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 





Freundschaft: 

 




Charaktere: 





Handlungsstrang: 





Schreibstil: 





Im Gesamtpaket: 





 


 

6 Kommentare:

  1. Da hört sich nach einem sehr interessanten Buch anderer Art an.
    Über das Cover hab ich auf den ersten Blick gegrübelt, aber es scheint mehr als passend zu sein.

    Ich wünsche dir einen guten Start in die neue
    Glg Sigrid

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    1. Hallo liebe Sigrid,
      spätestens, wenn man du das Buch gelesen hast, wird klar, dass das Cover perfekt zur Geschichte passt. Im Buch befinden sich auch noch einige weitere Bilder im gleichen Stil.

      Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Es handelt sich um ein tierisches Abenteuerbuch mitten in der Natur. Die Geschichte war durchgehend spannend, sie kam auch mit einer schönen Botschaft daher. Die Tiere habe ich während des Lesens alle sehr ins Herz geschlossen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte auch etwas für dich ist.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  2. Das klingt gut, könnte das perfekte Buch für meinen Urlaub werden. LG ROmy

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    1. Hallo liebe Romy,
      ich kann dir dieses Buch nur ans Herz legen. Eine ganz wundervolle Geschichte! Und da sie auch zudem in der Natur spielt, passt das Setting vielleicht auch umso besser, um Vorfreude auf Urlaub zu schüren.

      Liebe Grüße
      Tanja :o)

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  3. Huhu Tanja,

    über das Buch hast du mir ja schon etwas erzählt und gerade beim lesen musste ich es gleich mal auf meine WuLI setzen :) Ich mag die Message dahinter, auch wenn ich noch am hadern bin, ob mir das Cover nun gefällt oder nicht. *lacht*

    Tintengrüße von der Ruby
    https://rubystintengewisper.de/

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    1. Huhu Ruby,
      ich habe mich gerade so gefreut, dass du das Buch auf die Wunschliste gesetzt hast. Das wirst du nicht bereuen. Da bin ich mir sicher. Gehört zu meinen Monatshighlights :o)

      Ich musste gerade schmunzeln: Was die Cover betrifft haben wir oft einen sehr kontrastreichen Geschmack. :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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