Rezension Feuer & Flut von Victoria
Scott
Verlag: cbt
Seitenzahl: 448 Seiten
Format: Gebunden
Preis: 16,99 Euro
ISBN:
978-3-570-16293-4
Altersempfehlung
des Verlages: Ab 14 Jahre
Inhalt:
Als Tella eines Morgens ein kleines
Päckchen auf ihrem Bett vorfindet, ist sie begeistert. Technische
Geräte sind in ihrem Elternhaus verboten und der Inhalt fällt ganz
eindeutig in diese Kategorie. Tella steckt sich das Hörgerät ins
Ohr und lauscht einer Botschaft, die sie auffordert an einem Rennen
quer durch Wüste, Meer, Berge und Dschungel teilzunehmen. Einzige
Voraussetzung ist, dass die Kandidaten innerhalb von achtundvierzig
Stunden erscheinen müssen, um sich einen Pandora (einen tierischen
Begleiter) auszusuchen. Die Belohnung ist ein Heilmittel, mit dem man
Krankheiten jeder Art kurieren kann. Für Tella ist klar, dass sie
keine Wahl hat. Ihr Bruder Cody leidet an einer unheilbaren
Krankheit. Das Rennen bietet ihr nun die einmalige Chance, sein Leben
zu retten.
Schon bald stellt sich heraus, dass es
nicht nur schwer ist, an einen der letzten Pandora heranzukommen,
auch der Dschungel bietet unerwartete Gefahren und dann gibt es da
noch den unnahbaren Guy und die anderen Kandidaten, die alle das
gleiche Ziel haben wie sie.
Charaktere:
Tella ist mit sich selbst unzufrieden.
Nicht nur ihr Haar, das sich nicht bändigen lässt, auch ihre
Sommersprossen machen ihr schwer zu schaffen. Sie ist, wie ihr Bruder
schon zu recht behauptet, etwas eitel. Gut auszusehen ist ihr sehr
wichtig.
Ungern lässt sich Tella etwas
verbieten. Ihren Weg geht sie mit einer guten Prise Humor im Gepäck.
Trübsinn ist nicht ihre Sache,
aufkommende dunkle Wolken bekämpft sie mit Humor.
Madox ist ein kleiner schwarzer Fuchs,
ein Pandora. Da er viel zu spät aus seinem Ei geschlüpft ist und
nicht wie die anderen gleich gewachsen ist, befürchtet Tella, dass
mit ihm irgendetwas nicht stimmt.
Cody ist Tellas Bruder. Er ist an
einer, ihr nicht bekannten, unheilbaren Krankheit erkrankt. Die
Geschwister begegnen der Situation mit einem derben Umgangston in
gemeinsamen Gesprächen. Der Zuneigung des anderen sind sie sich
stets sicher.
Guy ist das Gegenstück zu Tella : Er
lächelt selten, wirkt ernst und redet wenig. Gefahren geht er
pragmatisch an. Geselligkeit geht er aus dem Weg.
Schreibstil:
An Victoria Scotts Schreibstil musste
ich mich anfangs sehr gewöhnen. Zwar schreibt die Autorin leicht
verständlich, in flüssig lesbaren Sätzen, doch die Gedanken der
Protagonistin brachten mich oftmals leicht aus dem Lesefluss.
Beispiel (Tella
über ihre Sommersprossen) Buchzitat: Jetzt wirken sie wie
Mini-Cheerleader, die sich Mikrofone schnappen und Aufmerksamkeit
fordern.
Oder als der Verkäufer Tella einen
Fahrschein zuschiebt: Ich erwarte, dass er mit Säure getränkt
ist, die mir die Haut verbrennt, aber als ich das Ticket
entgegennehme, wird klar, dass meine Finger überleben werden.
Langatmigkeit kennt dieser Roman nicht.
Die Autorin führt ihre Geschichte zügig voran und spielt mit
allerlei unerwarteten Wendungen.
Bei einem Szenario, das ständig
Spannung verspricht (gefährlicher Dschungel oder sengend heiße
Wüste), hätte ein düsterer Schreibstil für mehr Authentizität
gesorgt. Tellas Sorgen, nach Schweiß zu riechen oder Schminke und
Frisur betreffend, hätten z. B. für mich mitten in der Wüste
keinesfalls Vorrang vor dem Gedanken an eine Wasserversorgung.
Es drängte sich mir manchmal die Frage
auf, ob das Buch seine Zielgruppe bei jüngeren Lesern sucht. Dem
widersprechen dann jedoch in Szenen wie diese: Ein Bär quält ein
Kaninchen, dem die Eingeweide aus dem Bauch quirlen und dessen
Schädel letztendlich platzt.
Fazit:
Trotz stellenweiser Schwierigkeiten mit
den Gedanken der Hauptcharakterin, gefiel mir der rasante und leicht
lesbare Schreibstil der Autorin. Unerwartete Wendungen in der
Handlung sorgten dafür, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Mit
Tella konnte ich mich zwar nicht identifizieren, durch ihre
liebevolle und offene Art gewann sie dennoch meine Sympathien.
Die Altersempfehlung des Verlages (ab
14 Jahre), empfinde ich als angemessen, da der Schreibstil zwar auf
jüngere Leser abzielt, der Inhalt sich jedoch mit einigen,
gewalttätigen Szenen hierzu in Widerspruch setzt.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Huhu,
AntwortenLöschenfür unter 14 finde ich es auch zu gewalttätig, da gebe ich dir recht. Verstehe, wieso du Tella nicht so mochtest. Witzig, dass ich sie genau deswegen mochte. Weil sie so anders war bzw. mal eher typisch weiblich.
Ich weiß gar nicht, ob es nur das war. In schwierigen Situationen, würde mir nie in den Sinn kommen ersteinmal an die eigene Optik zu denken. Aber ich möchte nicht sagen, dass sie mir total unsympathisch war. Lediglich stellenweise schwer nachvollziehbar.
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