Rezension Chicagoland Vampires –
Frisch gebissen von Chloe Neill
Verlag: Egmont Lyx
Seitenzahl: 432 Seiten
Format: Klappbroschur
Preis: 9,95 Euro
ISBN:
978-3-8025-8362-9
Band 1
Inhalt:
Als Merit eines Abends unterwegs ist,
wird sie von einem Vampir überfallen. Bevor dieser jedoch seine Tat
vollenden kann, wird er von zwei Gestalten unterbrochen. Merit hört
die Worte, „Ihr müsst euch beeilen, Lehnsherr“ und spürt einen
Mund, der an ihrer frischen Halswunde saugt.
Kurze Zeit später erwacht sie in einer
Limousine, gekleidet in ein Cocktailkleid, auf dem Weg nach Hause.
Merit erfährt, dass sie das zweite
Opfer einer Mordserie werden sollte. Ihr Retter Ethan Sullivan der
Anführer des Hauses Cardogan, hat sie noch rechtzeitig zu einem
Vampir verwandelt. Nunmehr muss sich die junge Frau an das Leben als
Untote gewöhnen. Zudem verlangt man von ihr eine Entscheidung. Sie
soll sich mittels eines Eides ihrem Lehnsherr und seinem Hause
verpflichten.
Merit erfährt alsbald, dass ihr Großvater in
vorgenannter Mordserie ermittelt.
Bald schon ist Merit bis zum Hals in
all die neuen Geschehnisse verwickelt. Sie findet neue Freunde und
stößt auf gefährliche Feinde.
Wichtigste Charaktere:
Merit ist eine 27 Jahre alte
Doktorantin. Sie ist selbstbewusst, durchsetzungsstark und nimmt kein
Blatt vor den Mund. Besonders stolz ist sie auf ihren Sarkasmus, mit
dem sie sich in Gesprächen zu behaupten wagt.
Ethan Sullivan ist der Anführer
eines der in Chicago herrschenden Vampirhäuser. Er ist es gewohnt,
dass man seinem Wort Folge leistet. Merit gerät bald in den Fokus
seiner Aufmerksamkeit. Nicht nur, dass die junge Frau äußerst
eigenwillig agiert, sie nennt als Initiantin auch schon
außergewöhnlich starke Kräfte ihr eigen.
Jeff & Catcher arbeiten für
Merits Großvater, der als Mittelsmann zwischen den magischen Wesen
dieser Welt und den Menschen agiert. Während Jeff als Formwandler
stets positiv und optimisch durch die Welt geht, ist Catcher eher ein
launisch düsterer Geselle, der gerne auch mal einen herrischen Ton
an den Tag legt.
Mallory ist Merits beste
Freundin. Sie teilt sich eine Wohnung mit Merit. Beide haben einen
ähnlichen Humor. Als Merit eines Tages als frisch gebissene Vampirin
zurückkehrt, reagiert die Freundin wenig erschrocken. Kurz darauf
stellt Merit fest, dass auch sie Fähigkeiten besitzt, die ihr in
dieser Welt zum Vorteil gereichen könnten.
Welt:
Nachdem sich die Vampirhäuser den
Menschen geoutet haben, befindet sich die Welt in einem Wandel. Die
Clans verhalten sich zwar friedlich, dennoch sind leichte Spannungen
spürbar. So fällt das Haus Cardogan negativ auf, weil es als
einziges Blut direkt aus den Hälsen ihrer Opfer trinkt. Clanlose
Vampire streifen durch das Land und ein Serienmörder stiftet unter
den Häusern Unruhe.
Weitere Details zum Inhalt und
Schreibstil:
Der Roman beginnt rasant. Auf den
ersten Seiten beginnt Merit mit der Erzählung, wie es dazu kam, dass
sie zu einer sehr mächtigen und gefürchteten Vampirin wurde. Im
Schnelldurchlauf wird der Leser durch den Überfall geführt, der an
diesen Ereignissen schuld war. Er lernt die Hauptcharakterin als sehr
toughe junge Frau kennen, die sich zügig mit ihrem Dasein als
Vampirin anfreundet.
Als Merit nach dem Überfall mit einer
Limousine nach Hause gebracht wird, erhält sie auch eine kurze
Einführung von einer Vampirin Cardogans. Im Kühlschrank befinden
sich Blutkonserven und ein dicker Kanon soll ihr als Regelwerk
dienen. Zudem wäre es ratsam sich dem Lehnsherren Ethan demnächst
vorzustellen.
Merit begegnet Ethan nicht mit Respekt.
Zum einen fordert sie den Anführer gleich am ersten Tag zu einem
Kampf heraus, zum anderen möchte sie sich ihrem Herren nicht als
sexuelle Gespielin unterwerfen.
Der Schreibstil von Chloe Neill ist
einfach gehalten. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Jedoch
bleiben die Ereignisse oft nur an der Oberfläche. Die Ereignisse
werden aneinandergereiht und nicht vermittelt. Merits Vater wirkt
beispielhaft über die Tatsache, dass seine Tochter nun eine Vampirin
ist sehr unerschrocken. Seine Gedanken drehen sich sofort um die
Frage, was diese Wandlung für seinen Ruf als Geschäftsmann mit sich
bringen mag.
Auf die Frage „was macht einen Vampir
aus“ antwortet der Roman mit bereits bekannten Ideen. Vampire sind
von Natur aus blass, manche von ihnen nennen ein wenig Magie ihr
eigen, sie kleiden sich gerne schwarz und edel. Im Kühlschrank
finden sich Blutkonserven neben normalen Lebensmitteln wieder. Den
Tod eines Vampirs kann man mit einem Espenpflock herbeiführen.
Sonnenlicht führt zu Verbrennungen auf der Haut.
Merit selbst ist mit einem
sarkastischen Humor gesegnet, auf den sie auch sehr stolz ist. Gerne
zieht sie Vergleiche zu bekannten Fernsehserien wie Buffy.
Ob man den Humor der Autorin mag, muss
man als Leser selbst entscheiden. Bei mir persönlich fand er nicht
genügend Anklang.
Hier ein paar kurze Buchzitate:
„Blut. Lecker, lecker Blut.“ Ihr
Schütteln ließ die karminrote Flüssigkeit langsam im Beutel hin
und her schwappen, wie sanfte Wellen in einem kleinen, in sich
geschlossenen Ozean. Mich machte es seekrank.
„Machst du dich über mein Essen
lustig?“ Sie schloss die Augen. „Die Firma, die diesen
Vampir-Lieferservice erledigt heißt 'Lebenssaft'. Blöder geht’s
doch kaum, oder? ...“
„Tritt ihn in den Arsch mein totes
Mädchen.“
Fazit:
Der
Auftakt der Chicagoland Vampires-Reihe konnte mich leider nicht
fesseln. Die Geschehnisse blieben auf der Oberfläche
des Vampirklischees
zurück. Auch der Humor konnten mich nicht überzeugen. Der auffällig
sexuell
aufgeladene Grundton des Buchs mündet nicht in einem Fortgang der
Handlung und wirkt für mich daher stellenweise etwas deplatziert.
Die
etwas im Hintergrund verbleibenden Ideen wie die Entwicklung auf Seiten des gegnerischen Clans und Merits erwachende Kräfte, nähren
die Hoffnung,
dass die Reihe im Laufe der Folgebände an Spannung gewinnt.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hey Tanja,
AntwortenLöschennach deiner Rezi bin ich richtig froh, dass ich bisher einen Bogen um die Reihe gemacht habe. Nach Twilight, Vampire Diaries und Co. war mein Bedarf an Vampiren erst mal gedeckt ;-)
Ganz liebe Grüße
Sandra
Huhu Sandra,
Löschennaja, es kann ja durchaus sein, dass anderen das Buch gefällt. Nicht umsonst hat es wahrscheinlich so eine gute Bewertung bei Amazon erhalten. Mich persönlich hat einiges sehr daran gestört.
Gerade Vampire Diaries war schuld, dass ich unbedingt einen Vampirersatz brauchte :o) Heute ist aber Original bei mir eingezogen. Ich überlege auch, ob ich demnächst noch ein paar weitere Vampirbücher teste.
Ganz liebe Grüße Tanja :o)
Hallo Tanya,
AntwortenLöschenwirklich schade, dass dir das Buch nicht so gefallen hat. Ich hätte gerne mal wieder einen neuen Vampirroman gelesen, aber um den mache ich dann erst einmal einen Bogen. Vielleicht läuft mir ja demnächst noch ein anderer über den Weg.
Ich kann wirklich gut verstehen, dass Vampire Diaries dich süchtig nach Vampiren macht :)
Geht mir auch so. Die Serie ist einfach so toll.
Wie schon mal erwähnt, würde ich dir "Unsterblich-Tor der Dämmerung" von Julie Kagawa empfehlen.
Liebe Grüße
Tina
Hallo Tina,
Löschenes kann natürlich sein, dass dir die Chicagoland Vampire-Reihe gefällt. Meins war es leider nicht so.
Mein bislang bestes Vampirleseerlebnis war die Bissreihe von Stephanie Meyer.
Ich überlege, ob ich demnächst noch ein paar weitere Vampirromane teste.
Vielen Dank nochmal für deinen Tip. Ich denke den Roman werde ich gewiss noch lesen :o)
Ganz liebe Grüße Tanja
Hey Tanja,
AntwortenLöschendas hört sich wirklich nicht so gut an. Vielleicht liegt es auch an der Übersetzung. Des kann viel ausmachen. Ich hab noch so einige Vampir Bücher auf dem SuB,da werde ich um die Reihe eher einen Boden machen.
Lg
Huhu Tanja,
Löschendamit magst du gar nicht so falsch liegen. An einer Stelle haben sich die Freundinnen glaube ich mit Schlampe angeredet. Da war ich sehr schockiert. Mein Mann sagte daraufhin, dass der Ausdruck Bitch in Amerika "gang und gebe" ist.
Vielleicht empfindest du beim Lesen auch ganz anders als ich. Welche Vampirbücher planst du demnächst zu lesen?
Liebe Grüße Tanja