Freitag, 18. März 2016

Durchgelesen

Rezension zu Reiter der schwarzen Sonne von Swen Harder
 
Verlag: Mantikore-Verlag
Seitenzahl: 740 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 19,95 Euro
Specialedition: 24,95 Euro*
ISBN: 978-3-939212-40-9
Abgeschlossener Band
Homepage des Autors: http://www.playharder.de/

*Die Specialedition enthält neben dem Buch der 4. Auflage im Schuber eine Farbkarte der Spielwelt, Lesezeichen im typischen Design des Buchs, Postkarten, ein 20-seitiges Making-of-Booklet Die Geheimnisse von Reiter der schwarzen Sonne sowie einen Soundtrack-CD mit zusätzlichen Inhalten.



Was ist ein Spielebuch:

 

Unter einem Spielebuch kann man sich eine interaktive Geschichte vorstellen. Nach jedem Leseabschnitt hat man die Möglichkeit, eine Wahl zu treffen, was der Protagonist als nächstes tun soll. Soll er dem Knacken im Unterholz nachgehen, lieber davonrennen oder schon mal das Schwert ziehen? Nach getroffener Entscheidung erhält man sogleich eine Nummer, an der man nun weiterlesen darf. Somit kann man die Geschichte auf ganz unterschiedliche Art erleben.



Aufmachung:

Mit Reiter der schwarzen Sonne hat Swen Harder ein sehr gut durchdachtes Spielebuch erschaffen. Es gibt eine Karte, auf der sich der Leser orientieren kann, ein Glossar am Ende und sogar einige Bonuslevel.

Die Specialversion bietet dem geneigten Leser sogar einen Soundtrack, eine separate große Karte, Lesezeichen, Postkarten und ein 20-seitiges Making-of-Booklet.

Das Buch wird mit schönen Zeichnungen im Comicstil von Fufu Frauenwahl abgerundet. Einen Blick auf die Zeichnungen im Buch könnt ihr auf der Homepage des Zeichners erhaschen.



Inhalt:

Du bist ein Ugarith, ein Meister der Nacht, der ohne Erinnerung an Herkunft und Vergangenheit nach der Ausführung einer verhängnisvollen Bluttat erwacht. Geächtet und verfolgt musst du dir fortan den Weg in die Freiheit erkämpfen, deine übermenschlichen Kräfte ergründen, um schließlich deine heilige Pflicht – die Begradigung des Weltenflusses – zu erfüllen …
Quelle: Mantikore-Verlag



Regelwerk:

Das Regelwerk zu Reiter der schwarzen Sonne ist zwar sehr umfangreich, aber leicht zu erlernen. Das liegt in in erster Linie daran, dass der Leser mit jedem neuen Kapitel sukzessive dazulernt und das Erlernte sodann in der Praxis des nächsten Leseabschnittes auch umsetzen darf. Auch sind die Regeln so verfasst, dass sie den Spieler herausfordern, aber nicht unnötig verwirren. Für Fortgeschrittene gibt es sogar eine Extraherausforderung im Kampfmodus. Hilfsmittel, wie Würfel benötigt der Leser nicht. Es lässt sich allein mit dem Buch arbeiten, auf dessen Rändern Schicksalsmonde und Würfel abgebildet sind und die sich mittels des Zufallssystems „Blättern“ verwenden lassen.



Umsetzung:

Es gibt Spielebücher, in denen man zwei Entscheidungsmöglichkeiten präsentiert bekommt, bei der die eine mit Sicherheit zum Tode führt. Nicht so bei Swen Harder. Sterben kann man hier eher selten. So darf der neugierige Charakter gleichermaßen weiterforschen, wie der ängstliche oder gar der mutige. Die circa 740 Seiten des Buches sorgen zudem für ein ausgedehntes Spielvergnügen.

Auch bleibt der Frust aus, der entstehen würde, wenn man bei Tod erneut von ganz vorne anfangen muss. Hier hat Swen Harder mitgedacht und lässt den Charakter zwar ohne seine gesammelten Accessoires, dafür aber gut gelaunt und munter am jeweiligen Kapitelanfang wieder auferstehen und einen zweiten Versuch wagen.



Schreibstil:

Swen Harder setzt den Leser in Reiter der schwarzen Sonne einem eher düsteren Szenario aus. Gleich zu Anfang wird man mit einer Leiche konfrontiert und das wird mit Sicherheit auch nicht die letzte sein.

Die Kapitelabschnitte sind so kurz gefasst, dass einerseits Bilder vor dem Auge des Lesers erscheinen und eine entsprechende Stimmung erzeugt wird, andererseits vergeht auch nicht zu viel Zeit, bis der Spieler seine nächste Entscheidung treffen darf.



Fazit:

Reiter der schwarzen Sonne wurde nicht umsonst mit dem Jurypreis der RPC Fantasy Awards 2013 und dem Deutschen Rollenspielpreis 2014 ausgezeichnet. Swen Harders Spielebuch überzeugt nicht nur von der Aufmachung und von den Illustrationen her, auch das Regelwerk ist zwar sehr komplex, aber dennoch leicht erlernbar. Hier kommt man sowohl als erfahrener Rollenspieler als auch als Neuling auf diesem Gebiet voll auf seine Kosten. Im Gegensatz zu anderen Spielebüchern stirbt man hier weder häufig noch vorhersehbar. Ein Wiedereinstieg mitten im Buch vermindert Frust im Todesfall.


Mit 740 Seiten bietet der Reiter der schwarzen Sonne mehrere Stunden Abenteuer und Spaß. Ich empfehle dieses Spielebuch uneingeschränkt an jeden fantasiebegeisterten Leser. Ein solches Leseerlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen!



Kurzgefasst:

Spannung/Action:




 

Regelwerk:




Umsetzung:




Handlungsstrang:



 

Aufmachung/Specials:




Schreibstil:




Im Gesamtpaket:




Ich danke dem Autoren vielmals für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

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