Rezension zu Coherent von Laura Newman
Verlag: Drachenmondverlag
Seitenzahl: 448 Seiten
Format: Ebook/Taschenbuch
Preis: 4,99 Euro/14,90 Euro
ISBN Ebook: 978-3-95991-183-2
ISBN Softcover: 978-3-95991-083-5
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Sophie ist nicht begeistert, als der
Zeitpunkt des Schüleraustausches gekommen ist. Sie möchte ihre
Tante Anna nicht verlassen, um bei einer fremden Familie in Avignon
unterzukommen.
Dort angekommen, muss sie natürlich auch die örtliche
Schule besuchen. Sophie holt sich vor ihrem ersten Tag dort einen
Kaffee und rennt auch prompt in einen Franzosen. Kaum hat sich dieser
abgeregt, lädt er
sie dann kurzerhand ein, auf der Stange seines Fahrrads Platz zu
nehmen und gemeinsam mit ihm zur Schule zu fahren.
Sophie findet in
Jean einen Freund und später auch einen Vertrauten, denn irgendetwas
scheint mit ihr nicht ganz zu stimmen. Erst sind es nur die
Einzelteile, die Sophie sofort erkennt, wenn sie ein elektronisches
Gerät wahrnimmt. Dann gelingt es ihr, die Daten eines Handys
auszulesen. Sophie kann genau erkennen, welche Apps der Besitzer auf
seinem Smartphone nutzt und welche Kontakte er im Telefonbuch
abgespeichert hat. Schließlich entdeckt das Mädchen die Fähigkeiten
die Geräte selbst zu steuern.
Wichtigste Charaktere:
Sophie lebt seit dem Tod ihrer
Eltern bei ihrer Tante Anna. Sie ist in der Lage technische Geräte
auszulesen und die Software auch auf große Distanz hin zu verändern.
Jean ist
ein typischer Franzose. Er neigt zu emotionalen Ausbrüchen. Wenn das
Schicksal ihm nicht wohlgesinnt ist, geht sein Temperament
mit ihm durch.
Lamar
war ein erfolgreicher FBI-Agent. Nach der Scheidung von seiner Frau
und dem Entzug des Sorgerechts für seine Tochter, verfällt er dem
Alkohol und verliert den Job. Erst nach und nach gelingt es ihm im
Leben wieder Fuß zu fassen.
Schreibstil:
Laura Newman schafft mit Coherent einen
Roman mit besonders starkem Gegenwartsbezug.
Sophie ist mit ihren Fähigkeiten in der Lage, sich in
technische Geräte „einzuhacken“ und Veränderungen an der
Software vorzunehmen. Diese Fähigkeit bereitet dem Mädchen anfangs
Sorge. Wie kann es sein, dass sie über solch ein Talent verfügt?
Was wird der Junge an ihrer Seite dazu sagen, wenn sie ihm von ihrem
Geheimnis erzählt?
Und dann gibt es da noch den
gescheiterten FBI-Agenten Lamar, der nach Scheidung und Entzug des Sorgerechts versucht, in seinem Beruf wieder Fuß zu
fassen. Er wird auf niemand geringeren als Sophie angesetzt.
Die Geschichte klingt spannend und
verspricht mit Jean auch eine Lovestory. Bedauerlicherweise wird hier
das Potential nicht zur Genüge ausgeschöpft. Der Großteil des
Romans stellt die Charaktere vor und lässt diese ihre zukünftigen
Taten planen.
Zum Ende (auf den letzten sechzig
Seiten), nimmt die Handlung Schwung auf. Die Charaktere werden
verfolgt, es gibt eine überraschende Wendung und man erfährt mehr
über die einzelnen Beweggründe.
Auch die Liebesgeschichte wusste mich
nicht so recht zu fesseln. Zwar wurden die Charaktere zu Genüge
ausgebaut, doch ist gerade Jean jemand, der – so Sophie – mit
seinem typisch französischem Temperament, auffällt. Mal verteufelt
er seine gesamte Umwelt, dann verhält er sich wieder normal. Gerade
dieser Pessimismus lässt Jean aber in meinen Augen stellenweise
unsympathisch wirken.
Auch hier hätte ich mir eine Straffung
der Handlung gewünscht. Sehr gemächlich entfaltet sich eine
Bindung, die eher wie eine Freundschaft, als wie eine Liebe wirkt. Im
Mittelteil entfernen sich Sophie und Jean örtlich und auch emotional
wieder voneinander, nur um sich dann schließlich wieder näher zu
kommen.
Einige Charaktere werden gut
vorgestellt - so zum Beispiel Anna und Beth – spielen dann aber im
Geschehen nur eine Randrolle.
Es bleibt zu erwähnen, dass ich den
Schreibstil der Autorin sehr mag. Mit einer sehr bildhaften Wortwahl
schafft es Laura Newman Filme fürs Kopfkino
zu schreiben.
Fazit:
Die Charaktere werden gut ausgebaut. Jean neigte dazu, die Menschen und Situationen zu verteufeln,
wenn das Schicksal ihm nicht wohlgesinnt war. Das machte ihn in
meinen Augen etwas unsympathisch. Die Handlung und auch die
Liebesgeschichte hätten schneller vorangetrieben werden können.
Coherent ist eine Geschichte mit einem
sehr interessanten und zukunftsorientiertem Plot, der jedoch in
Sachen Straffung und Höhen noch ausbaufähig gewesen wäre. Der
Schreibstil der Autorin ist gewohnt bildhaft und macht Spaß.
Buchzitate:
Allmählich begriff sie, was Anna an
Frankreich so sehr mochte. Das Land war ein Song. Eine Melodie, mal
traurig, mal lebendig.
Müde auf eine Weise, in der
Elfenbeinjäger müde werden oder Sozialarbeiter. Menschen, die Tag
für Tag Dinge tun, die verwerflich sind oder emotional aufreibend,
die einen von innen aushöhlen, bis nur noch ein trauriger Überrest
zurückbleibt. Ein Mensch ohne Seele.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich
danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Ich habe schon einige Bücher von Laura Newman gelesen, das aber noch nicht. Den Klappentext fand ich ziemlich interessant, bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, ob ich das Buch wirklich irgendwann lesen werde! :)
AntwortenLöschenHuhu Lena,
Löschenich habe zuvor Jonah gelesen und war ganz hin und weg von diesem Buch. Coherent war zwar ganz interessant von der Idee her, konnte mich dann aber aufgrund der vielen Längen nicht so fesseln.
Welche Bücher hast du von der Autorin noch so gelesen? Ich finde ADIP klingt auch sehr interessant.
Ganz liebe Grüße Tanja :o)
Huhu Tanja,
AntwortenLöschenist ja wirklich Schade, dass dich dieses Buch nicht ähnlich wie Jonah umhauen konnte. Das Buch hatte ich schon seit einer Weile im Blick, gerade auch wegen dem sehr gegenwärtigem Thema "Technik". Vor allem, dass sich die Protagonistin praktisch "reinhacken" kann, fand ich sehr interessant. Pessimistische Charaktere sind meistens auch nicht so mein's, vor allem, wenn sie einen Drang zur Überdramatik besitzen. Es freut mich aber sehr für dich, dass du dem Buch noch etwas Positives abgewinnen konntest. Ich selbst behalte das Buch mal weiterhin im Blickfeld. =)
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Huhu Leni,
Löschenwenn ich das richtig verstanden habe, dann waren Jeans Stimmungsschwankungen damit begründet, dass er eben Franzose ist. Die lieben entweder alles oder sie verteufeln es im nächsten Moment, weil sie so emotional sind. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich fand Jean aber genau dann, wenn er schlecht drauf war sehr unsympathisch. Kann man nichts machen ;o)
Ganz liebe Grüße Tanja :o)
Für mich waren die letzten 50 Seiten sehr spannend, aber 60 trifft es eher xD Ich fand's toll, dass die autorin Jean mit den ständigen Streits mit seinen Eltern Tiefe verleihen wollte - aber einen richtigen Platz hat Jean nicht. Anfangs ist er der Verführer, später wird er zum Helden... Ich fand die letzen Szenen lustig, als der zweite Hacker kam xD
AntwortenLöschenÜbrigens: Ich mag die Schriftart, weil sie an eine HAndschrift erinnert. Aber sie ist schwer lesbar, weil sie die Strichdicke ständig ändert. Besonders im Rezi-Index wirken die Einträge sehr massig und unübersichtlich. Obwohl das Grün als LInk-Farbe cool ist. Und "Kurzgefasst" nimmt viel Raum ein - ich finde die Idee super, aber durch die vielen Leerzeilen fällt es mir schwer, deine Bewertung auf einen BLick zu sehen :-(