Rezension Heroin – Liebe spielt nie fair von Thabita Waters
Verlag: LatosVerlag
Seitenzahl: 245 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro ISBN: 978-3-943308-63-1
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Sascha ist so ganz anders als Bianka.
Er ist selbstbewusst, er weiß, was er will. Schnell greift er nach
Biankas Hand, behandelt sie gleich so, als gehöre sie in sein Leben.
Noch am selben Abend als beide einander begegnen, küsst er das
Mädchen und bescheidet, dass sie nun zusammen wären.
Bianka verliebt sich in den so
gegensätzlichen Jungen. Doch schnell wird klar, dass Sascha mit
seinem Leben nicht so zufrieden ist, wie es auf den ersten Blick
schien. Die Eltern sind reich, doch ist ihnen der eigene Junge egal.
Hauptsache die Außenwirkung stimmt. Sascha sehnt sich nach Liebe und
Aufmerksamkeit. Immer mehr klammert er sich an Bianka. Als Schule und
Freundschaften leiden und Biankas Mutter fordert, dass sich das Kind
an Haushalt und Verwandtenbesuchen beteiligt, reagiert Sascha mit
Unverständnis.
Bald schon verstreiten sich die beiden
Teenager. Die erste Trennung droht und damit nimmt das Unheil auch
schon seinen Lauf. Sascha sucht die Flucht
aus der Realität.
Er lässt sich den ersten Schuss Heroin verpassen. Die schon
verfahrene Situation von Bianka und Sascha wird immer schlimmer.
Bianka soll an seiner Seite bleiben und ihn retten. Das Mädchen ist
über beide Ohren verliebt. In einem Alter von dreizehn Jahren muss
sie eine Verantwortung auf sich laden, die sehr viel Kraft einfordert
und an der beide zu zerbrechen drohen.
Schreibstil:
Bei „Heroin - Liebe spielt nie fair“
handelt es sich um eine wahre Begebenheit. Die Autorin berichtet aus
ihrer Jugend, in der sie auf einen selbstbewussten Jungen namens
Sascha traf. Sascha ist so ganz anders als sie selbst. Er nimmt sich,
was er braucht und das ist die Liebe von Bianka.
Saschas Mutter ist die Erbin eines
großen Konzerns. Sie ist es gewohnt alles zu bekommen. Gleich auf
den ersten Blick ist ihr Bianka unsympathisch. Das Mädchen ist nicht
gut für das Bild, welches sie für Presse und Öffentlichkeit
zeichnet. Sascha rebelliert. Er versucht genau das zu machen, was
seiner Mutter missfallen könnte. Er sehnt sich nach der elterlichen
Zuneigung und Verständnis. Das Schauspiel, welches die Familie
tagtäglich abliefert ist ihm zuwider. All das, was er zu Hause nicht
bekommt, findet er in Bianka. So erdrückt Sascha das Mädchen fast
mit seinen Gefühlen. Er ist eifersüchtig, wenn Bianka auch mal was
mit den Freundinnen machen möchte. Er möchte sie rund um die Uhr
sehen. Die nächtlichen Besuche fordern ihren Tribut. Beide
Jugendlichen sind gereizt vom Schlafmangel, die schulische Leistung
leidet und immer häufiger kommt es zum Streit.
Gerade Sascha kann sehr aufbrausend
sein. So liebevoll er an manchen Tagen ist, so stark sind auch seine
Wutausbrüche, die plötzlich aus ihm herausbrechen. Doch gerade die
schönen Momente sind es, die Bianka dazu bringen, ihre Mutter und
auch die Freunde zu belügen. An einem ganz besonders schlimmen Tag
spricht Bianka aber die Trennung aus. In diesem schwachen Moment, lässt sich
Sascha gehen und nimmt die Lösung einer Barbekanntschaft dankend an:
Seinen ersten Schuss.
Von da an geht es für
beide mit Vollgas auf dem Weg
in den
Abgrund weiter.
Immer wieder fordert Sascha von Bianka
Aufmerksamkeit, immer wieder lastet er alle Verantwortung auf ihren
Schultern ab. Bianka ist schuld, dass er an die Drogen geraten ist,
Bianka ist daran schuld, dass es ihm schlecht geht und sich in Wut
flüchtet. Nach dem Drogenkonsum soll das Mädchen ihm helfen den
Entzug zu Hause durchzuführen. Ein Klinikaufenthalt kommt für
Sascha nicht in Frage.
Die Last, die auf Biankas Schultern
lastet, wird für den Leser auf jeder Seite spürbar. Die Freunde von
Sascha und Bianka sind zwar nett, doch die Verantwortung trägt
allein das Mädchen. Die Last der Beziehung wiegt schwer. Auch
Biankas Mutter ist mit ihrem eigenen Leben als alleinerziehende
Mutter zweier Kinder überfordert. Die Probleme ihrer Tochter sind
für sie Kinderprobleme.
Fazit:
Dieses
Buch zeichnet
ein bedrückend-realistisches Bild der Liebe eines dreizehnjährigen
Mädchens und eines fünfzehnjährigen Jungen; einen messerscharfen
und entlarvenden Blick auf eine dysfunktionale
Familie unter deren
heilen Oberfläche das Unheil lauert und die nicht in der Lage ist,
den Teenagern Halt zu geben. Auch, wenn der Leser hier sehr oft mit
Bianka leidet, weil Sascha so ungerecht empfindet, so wird klar, dass
der Junge nur Halt sucht und ihn nie wirklich findet. Dieses Buch
regt zum Nachdenken an. Es fesselt den Leser und es zeigt, wie
wichtig die Rolle jedes einzelnen im Leben ist.
Buchzitate:
Du bist das einzig Reale in meinem
Leben. Alls andere ist nur gespielt.
(Sascha zu Bianka)
Das hier ist verlogen, du
bist ehrlich. Keine falsche Hülle. Kein Trugbild einer scheinbar
heilen Welt.
(Sascha zu Bianka)
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich danke dem Verlag recht herzlich für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Hey ;)
AntwortenLöschenVon dem Buch habe ich bisher noch gar nichts gehört. Ich glaube zwar nicht, dass es ein Buch für mich ist, da mir die Charaktere einfach zu jung sind.
Trotzdem hört es sich wirklich toll an.
Liebe Grüße,
Lena
Hallo Lena,
Löschenich bin auch nur durch das Stöbern im Verlagsprogramm darauf aufmerksam geworden. Die Geschichte ist wirklich sehr fesselnd und berührend. Ich kann dir das Buch nur wärmstens empfehlen.
Ganz liebe Grüße Tanja :o)