Mittwoch, 27. Juli 2016

Durchgelesen

Rezension zu Under Water von Matt De La Pena


Verlag: dtv
Seitenzahl: 352Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 9,95 Euro
ISBN: 978-3-423-71686-4
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
Abgeschlossene Erzählung





Inhalt:

Shy arbeitet als Ferienaushilfe auf auf einem Kreuzfahrtschiff der Paradise Cruise Lines. Tagsüber ist er der Handtuchboy, abends verteilt er Wasserflaschen an die Urlaubsgäste. An einem dieser Abende begegnet Shy auf dem Deck einem Mann, der die Partygesellschaft verlassen hat, um Luft zu schnappen. Das folgende Gespräch verwirrt Shy. Der Fremde scheint mit sich und seinem Leben unzufrieden. Das wird spätestens dann klar, als dieser sich plötzlich über die Reling stürzt. Shy gelingt es nicht mehr den Mann zu retten.
Ab diesem Moment passieren immer mehr merkwürdige Dinge. Shy fühlt sich beobachtet, sein Zimmer wird durchwühlt. Als wäre das nicht alles schon schlimm und verwirrend genug, ertönt plötzlich eine Durchsage. Ein schlimmes Erdbeben ist über Kalifornien und den Pazifik hereingebrochen. Eine riesige Flutwelle wird erwartet.
Bald ist klar, dass für das Schiff jedwede Rettung zu spät kommt. Es bleibt nur noch die Flucht auf eines der wenigen Rettungsboote. Doch wird irgendwer bei einem Unglück dieser Dimension überhaupt auf die Idee kommen, nach dem Kreuzfahrtschiff und dessen Passagieren Ausschau zu halten?



Schreibstil:

Die Geschichte von Under Water spielt sich zu einem Großteil auf dem Kreuzfahrtschiff ab. Hier lernt man Shy und seine Freunde kennen. Shy ist gezwungen, die Existenz einer Klassengesellschaft anzuerkennen Die Reichen erwarten bedient zu werden, sie begegnen ihm teilweise respektlos. Shys daheimgebliebene Familie hat kaum Geld. Die Großmutter ist an der tödlichen Romero-Krankheit verstorben, der Neffe ist nun auch von diesem Virus betroffen. Von einem Heilmittel wird gesprochen. Ob die reichen Passagiere auch solche Sorgen plagen?

Als Shy dann plötzlich auf einen Mann trifft, der ihn erst in ein Gespräch verwickelt, zunehmend wirr wirkt und sich letztlich von Bord stürzt, plagen den Jungen starke Schuldgefühle. Er hatte den Mann noch am Ärmel halten können, doch leider nicht so lange, bis Rettung nahte. Die Worte des Mannes gehen Shy nicht aus dem Kopf, doch ergeben sie keinen Sinn. Nach diesem Vorfall fühlt Shy sich beobachtet, sein Zimmer wird durchwühlt, ein Mann in einem Anzug stellt ihm merkwürdige Fragen.
Diese Eskalation der Ereignisse sorgen beim Leser für Spannung. Er rätselt und macht sich Gedanken, was die Worte des Selbstmörders wohl bedeutet haben, was es mit dem Mann auf sich hatte und was Shy wohl mit dem Ganzen zu tun hat.

Durch den Schiffbruch wird Shy von seinen Freunden getrennt. Die Reise, die nun beginnt, findet auf einem kleinen desolaten Rettungsboot statt. Shy ist umgeben von zwei weiteren Personen. Er fragt sich, ob seine beste Freundin, in die er auch ein wenig verliebt ist, das Unglück überlebt hat. Seine Sorgen drehen sich nicht nur darum, ob er gerettet wird, sondern auch wie lange er wohl ohne Nahrung und Wasser überleben kann. Die Haie kreisen bereits um das Boot. Dieser zweite Teil des Buches ist ebenso spannend wie der erste.

Auch der dritte Teil bleibt spannend. Hier werden die Fäden zusammengeführt. Hatte man über weite Strecken die Befürchtung, der rote Faden ginge verloren, so erhält man hier eine Lösung.

Shy ist ein Protagonist, der einerseits Empathie für seine Mitmenschen entwickeln kann. Andererseits aber auch nicht zu emotional wirkt. Wird er von einem der verwöhnten Partygäste aufgezogen, so fühlt er sich nicht etwa schlecht, stattdessen verurteilt er – zu Recht – den Snob für seine überheblichen Gesten.

Eine kleine Liebesgeschichte gibt es in diesem Roman ebenfalls. Shy denkt über eine Bindung nach und empfindet auch stark für seine Kollegin Carmen, die so ganz anders ist als alle Mädchen, denen er zuvor begegnet ist. Die hochkomplexen Gesetze der Anbandelung zwischen zwei einander zugeneigten Menschen sind auch hier schön zu beobachten, überlagern aber die Haupthandlung nicht und bleiben auch zum größten Teil im Hintergrund. Leser, die eine fesselnde Liebesgeschichte erwarten, werden hier nicht bedient.



Fazit:

Mit Under Water verfolgt der Leser eine spannende Geschichte über drei Szenarien hinweg.
Er erlebt den Flair auf einem Kreuzfahrtschiff, erleidet Schiffbruch und bangt um Shys Leben und letztlich wartet und hofft er auf seine Rettung. Mysteriöse Umstände laden zum Rätseln ein.
 
Meine Empfehlung: Für Leser, die einen spannenden Roman suchen, bei dem sie Miträtseln, Bangen und Hoffen können.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:





Liebe:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:



 
 

Ich danke dem Verlag recht herzlich für die Überlassung dieses Rezensionsexemplars.

6 Kommentare:

  1. Huhu Tanja,

    das klingt nach einem Buch voller Spannung! ö.ö Besonders die Zeit auf dem Meer ohne Nahrung oder Trinken und mit den Haien immer in der Nähe. Wow, die Charaktere müssen sich dabei Stahlnerven antrainiert haben. Dass die Liebesgeschichte nicht so präsent ist, ist natürlich Schade, aber das Buch scheint seine Stärken in anderen Genres zu haben. Ich glaube, dieses Buch wäre nicht ganz so mein Gebiet, allerdings klingt es nach Spannung pur für Diejenigen, die einen Faible für diese Genre haben. =)

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Huhu Leni,
      das Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die einzelnen Szenen hatten alle so ihren Reiz, wobei mir, wenn ich sie bewerten müsste, die letzte davon am wenigsten gefiel. War auch sehr gut, aber der Flair auf dem Kreuzfahrtschiff und die Spannung mit dem desolaten Rettungsboot auf dem Meer waren noch mehr meins.

      Ich möchte jetzt nicht ausschließlich und für alle Autoren eine Aussage treffen, aber mir ist so aufgefallen, dass männliche Autoren meist weniger Wert auf eine prickelnde Liebesgeschichte legen. Wenn überhaupt, dann spielt die eher am Rande. Ich habe also auch nicht mit allzu viel in dieser Richtung gerechnet.

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  2. Under Water hat mir auch sehr gefallen - und die Spannung blieb wirklich stetig erhalten.

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    1. Huhu Lena,
      ich finde auch, dass ein schöner spannender Jugendroman zum Miträtseln war :o)
      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  3. Hey Tanja,

    das Buch klingt großartig so wie du es beschreibst! Das die Liebesgeschichte im Hintergrund bleibt finde ich toll und vor allem das Szenario auf dem Rettungsboot hört sich spannend an. Hach, ich liebe Storys über Schiffbrüchige :D Vor allem wenn sie nur auf nem kleinen Rettungsböötchen "gefangen" sind.
    Das Buch wandert mal auf meine WuLi :)

    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Huhu Andrea,

      so wie du das beschreibst, passt dieses Buch glaube ich wirklich sehr gut zu dir. Ich lese ja schon recht viel Romanzen und dennoch kriege ich nie genug davon. Eine Geschichte mit einer prickelnden Liebesgeschichte ist etwas, womit man mich immer kriegt. Dieses Buch ist nicht ohne Emotionen. Shy empfindet sehr stark für ein Mädchen an Board. Ich bin wirklich gespannt, wie du das Buch finden wirst :o)

      Ganz liebe Grüße Tanja

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