Rezension zu Kirschroter Sommer von Carina Bartsch
Seitenzahl: 512 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro
ISBN: 978-3-499-22784-4
Band 1
Inhalt:
Emely ist überglücklich, als ihre
beste Freundin Alex nach Berlin zieht, um dort ihren neuen
Studienplatz für Modedesign anzutreten. Viel zu lange haben sich die
beiden nicht mehr gesehen und viel zu sehr hat Emely ihre Freundin
vermisst.
Lediglich einen Haken hat dieses
Wiedersehen: Alex wird in die Wohnung ihres Bruders Elyas ziehen. Es
wird sich wohl nicht vermeiden lassen, dass Emely mit den Besuchen
ihrer besten Freundin auch den Jungen wiedersehen wird, der ihr einst
das Herz gebrochen hat.
Während
Emely eine psychologische Distanz
aufgebaut hat und alles tun wird, um sich Elyas
vom Pelz zu halten, hat
dieser ganz andere Pläne. Immer wieder sucht er Emelys
Aufmerksamkeit, macht ihr Avancen und zieht ihre distanzierte Art ins
Lächerliche. Er scheint Emely partout nicht ernst zu nehmen. Gibt es
denn nur Jungen auf dieser Welt, die nerven?
Emely wird schnell eines besseren
belehrt, als sie von einem Fremden eine Email im Posteingang
vorfindet. Sie gerät bald in einen regen Wortwechsel und stellt
fest, dass Luca, so sein Name, charmant, romantisch und nahezu
perfekt wirkt. So ganz anders als Elyas, der ihr mittlerweile viel zu
oft nicht mehr aus dem Sinn gehen will.
Wichtigste Charaktere:
Emely gelingt
es nicht pünktlich zu sein. Auf Treffen und Partys ist sie es, die
über etwas stolpert und in eine Peinlichkeit nach der anderen gerät.
Emelys angeborener Humor hilft ihr dabei mit erhobenem Kopf einen
Ausweg aus unangenehmen Situationen zu finden.
Elyas hat
es sich in den Kopf gesetzt Emely in jeder freien Minute zu
beobachten, ihr Avancen zu machen und sie zu necken. Er lässt nicht
locker: Er möchte dieses Mädchen für sich gewinnen. Doch nur fürs
Bett oder ist da noch mehr?
Alex ist
Emelys quirlige beste Freundin. Sie interessiert sich für schöne
Klamotten, Jungs und Klatsch und Tratsch. Wer solche Freunde hat, der
braucht keine Feinde, denkt Emely oft. Das Mädchen ist ein wenig
anstrengend, aber dennoch unglaublich liebenswert. Man kann ihr keine
Sekunde lang böse sein, auch wenn sie mit kleinen Tricks gerne
einmal ihren Willen durchsetzt.
Luca
hat
Emely gesehen und seitdem möchte er dieses Mädchen näher
kennenlernen. Über die Universität hat er Emelys E-Mail-Adresse
herausgefunden und den ersten Schritt gewagt. In seinen Texten
trifft er stets den richtigen Ton. Luca ist so feinfühlig und
romantisch, - so ganz anders als Elyas.
Schreibstil:
Die Charaktere in Kirschroter Sommer
sind unglaublich gut gezeichnet. Mit ihren Ecken und Kanten wirken
sie allesamt sehr liebenswert.
Emely, die sich stets vom Leben
bestraft fühlt, wirkt auf ihre Umwelt und natürlich auch auf den
Leser stets belustigend. Sie hat immer den passenden Spruch parat und
lässt sich nichts bieten.
Elyas war ihre erste Liebe, die ihr
frühzeitig das erste Mal das Herz gebrochen hat und dafür
verantwortlich zeichnet, dass sie lieber Dauersingle ist, als erneut
Gefühle zuzulassen. Doch Elyas ist es auch, der nun in einer
unglaublichen Hartnäckigkeit um Emely kämpft. Emelys stete
Zurückweisungen scheinen ihn nicht im Ansatz zu stören. Ganz im
Gegenteil: Sie amüsieren ihn sogar noch. Gekonnt bietet er ihr
Parole und findet stets neue Wege, um sie zu provozieren.
Dieses
wiederkehrende Motiv wird
nie langweilig. Es ist
immer Abwechslung darin.
Man
will immer weiter Zeuge dieser Dialoge werden. Elyas und Emely beißen
sich gegenseitig an. Gerade Emely ist unglaublich schlagfertig. Auch
wenn Elyas in Kombination mit ihrer quirligen Freundin Alex das
Mädchen oft zur Weißglut treibt, so hat sie immer einen Spruch
parat, der ihr über die Peinlichkeiten und Probleme der jeweiligen
Situation hinweghelfen. Und seien wir doch mal ehrlich: Wir wollen
doch, dass Elyas ein Stück näher an Emely heranrückt und ihr den
Arm um die Schulter legt, obwohl sie die Krallen ausfährt.
Neben der Frage, ob es Elyas gelingt
Emely für sich zu erobern, werden kaum weitere Handlungsstränge
geöffnet. Hier gibt es noch den charmanten und romantischen
Email-Schreiber Luca, den Emely schnell zum perfekten Partner
stilisiert hat. Doch trauen sich beide nicht die Beziehung über den
Briefwechsel hinaus zu intensivieren. Wohl aus Angst, dass ein reales
Treffen irgendeine Enttäuschung nach sich ziehen könnte.
Fazit:
Kirschroter
Sommer ist ein Buch, das ans Herz geht. Die zynische Protagonistin
wirkt mit ihrer tolpatschigen und etwas burschikosen Art schnell
ebenso sympathisch wie der hartnäckige Elyas, der stets einen
würdiger Gegner
für Emely darbietet. Mit Humor und viel Liebe zu den Charakteren
gelingt es Carina Bartsch im Verlauf des Buches selbst
Randcharaktere sehr lebendig
werden zu lassen.
Das
Buch
ist von hintergründigem Humor
und sehr zynisch. Es ist überzeichnet, aber mit Niveau geschrieben.
Der Humor,
der sich über fünfhundert Buchseiten hält und eine
Liebesgeschichte, die zu Herzen geht, trösten über einen lockeren
und teilweise vorhersehbaren Handlungsstrang schnell hinweg.
Suchtgefahr!
Buchzitate:
Wieder lachte er leise, was mich
langsam frustrierte. Egal, wie gemein ich zu im war, er lachte.
Konnte er nicht einmal etwas persönlich nehmen?
Das, was er da mit seinen
Augen tat, hatte die Grenze zum normalen Anschauen längst
überschritten. Elyas sah mich nicht einfach nur an – Elyas
blickfickte mich! Und ich sollte ihn verdammt noch mal anzeigen
deswegen!
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hey :)
AntwortenLöschenAlso ich mochte Emely ja schon in Band 1 nicht sooo gerne, aber der Humor und das Gezanke mit Elyas war einfach so unterhaltsam, dass ich das Buch trotzdem gerne gelesen habe.
Was es mit Luca auf sich hat, war mir übrigens recht schnell klar, einfach weil die Idee jetzt auch nicht sooo neu ist. Aber auch das war trotzdem unterhaltsam.
Liebe Grüße
Lena
Huhu Lena,
Löschenich gebe dir Recht: Die Sache mit Luca war sehr vorhersehbar. Ich hatte während des Lesens immer noch gehofft, dass die Autorin da doch noch eine andere Richtung einschlägt. War aber dann doch nicht so.
Als ich zu dem Buch gegriffen habe, hätte ich nicht gedacht, dass die Charakterin so viel "Biss" hat. Das hat mir auch sehr gefallen. :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja