Samstag, 10. Dezember 2016

Durchgelesen

Rezension Zwei Espresso von Kan Takahama


Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 160 Seiten
Format: Klappbroschur
Preis: 12,90 Euro
ISBN: 978-3-551-71450-3
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
schwarz-weiß Illustrationen
Abgeschlossene Erzählung









Inhalt:

In einem kleinen verlassenen Dorf betreibt Michihoko ein heruntergekommenes Café. Seine Kaffeekreationen schmecken scheußlich und haben sogar schon den ein oder anderen ins Krankenhaus gebracht. Michihikos Ehefrau hat längst das Weite gesucht. Sie ist wieder bei ihrer Mutter eingezogen und möchte den unfähigen Ehemann nicht mehr sehen.

Doch eines Tages kommt ein Fremder in das Dorf. Der Franzose ist auf der Suche nach einer Frau, der er vor etwa 17 Jahren auf der Straße begegnet ist. Dieses Mädchen hat einst einen Hinweis hinterlassen, der besagt, dass sie sich irgendwo in der Nähe aufhalten soll. Bald kommen Michihiko und der Franzose ins Gespräch. Benjamin darf die Nächte im Café verbringen und zeigt dem Cafébetreiber tagsüber, wie man in Paris guten Kaffee zubereitet. Abends geht er auf die Suche nach der Liebe seines Lebens.



Zeichenstil + Erzählstil:

Benjamin ist auf der Reise nach Gononi. Ein leichter Schlaf lässt ihn die Haltestelle verpassen. Eine Station später springt er aus dem Zug und fragt einen älteren Passanten nach dem kleinen Dorf. Dieser antwortet ihm, dass die Station Gononi längst geschlossen wurde. Dort triebe der Schlitzer sein Unwesen.

Ziemlich schnell fragt man sich als Leser, in was für einem unheimlichen Ort man hier mit dem Reisenden gelandet ist. Hier spukt es, wird schnell klar. Erratische Einstiegsszenen, skurrile Dialoge und zwischendurch immer wieder Kaffee erwarten den Leser.
Vermeintlich absurde Szenen sollte man einfach auf sich wirken lassen und der Zeichnerin Vertrauen schenken. Denn Kan Takahama webt einen Plot, der letztlich mit einer zauberhaften Geschichte zu überzeugen weiß.

Mit Michihiko und Benjamin erschafft Kan Takahama zwei Protagonisten, die charakterlich sehr unterschiedlich sind, aber zugleich ein ähnliches Schicksal teilen. Beide sind auf der Suche nach ihrer großen Liebe, beiden gelingt es nicht ihren Traum zur eigenen Zufriedenheit umzusetzen. Während Michihiko, wie ein kleines Kind schnell bockig wird und aufgibt, wenn's ihm zu viel wird, zeigt Benjamin stete Ruhe und glaubt an das Projekt Café. Nur in seinen eigenen Belangen stagniert er. Die zentrale Botschaft wird hier deutlich: Manchmal brauchen wir jemanden, der uns antreibt, der uns hilft, wenn wir selbst die Hoffnung aufgegeben haben.

Bereits Cover, Buchtitel und Bild auf der Rückseite des Heftchens (zentraler Blick auf eine Kaffeetasse) verraten es: Bei dieser Geschichte liegt der Fokus auf dem Thema Café/Kaffee. Die ersten Seiten über unterhalten sich die Protagonisten nur über eines: Über Michihiko und seine Unfähigkeit eine gute Mischung des selbigen zu brauen. Kaffeeliebhaber werden bei dieser Geschichte voll auf ihre Kosten kommen. Auch, wenn dieses Thema hier die zentrale Rolle übernimmt, so wirkt die Erzählung nicht flach, denn auch der Nebenplot weiß zu überzeugen.



Fazit:

Das Buch ist schräg, skurril und visuell einfallsreich. Rätsel, ein Hauch von Spannung und eine zauberhafte Liebesgeschichte setzen dem Plot ein Schaumkrönchen auf. Eine schöne gelungene Geschichte, die vermittelt, dass man wenn man zusammen hält, alles schaffen kann.

Eine Graphic Novel, die nicht nur Kaffeeliebhaber von sich überzeugen wird.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Zeichenstil:






Im Gesamtpaket: 






Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar :)

11 Kommentare:

  1. Mh, also ich mag keinen Kaffee. Also nicht sonderlich. Der wird nur nach kurzen Nächten getrunken :P Aber das würde mich eigtl nicht abhalten das Büchlein zu lesen, eher ist es der Hauptfokus auf die Romanze - das ist dann doch nicht sooo ganz meins :P

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    1. Hm... ich kann deinen Geschmack nicht so ganz einschätzen. Wenn du aber weder Kaffee noch Liebesgeschichten magst, dann bin ich mir nicht sicher, ob das Buch was für dich ist, zumal der Fokus hier auf beiden Themen liegt.

      Ich lese ja in erster Linie Romane und weniger Mangas und Graphic Novels. Allerdings ist mir jetzt schon mehrfach aufgefallen, dass gerade diese Bücher mit ganz eigenen und skurrilen Geschichten aufwarten. So verhält es sich auch hier. Die Liebesgeschichte ist "etwas anders". :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  2. Naaa das hätte ich mir ja denken können, dass du auf diesen Titel anspringst.^^ Schön, dass es dir auch so gut gefallen hat! Ich selbst hatte mal reingeblättert und mich haben die Zeichnungen ziemlich abgeschreckt. Die Geschichte spricht mich leider auch ncht so an. Kaffee liebe ich aber auch über alles!

    Liebe Grüße
    Lena ♥♥♥

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    1. Huhu Lena,
      das ist ja lustig, dass du das Buch auch schon in der Hand hattest. Ich habe es durch einen Zufall entdeckt und wusste sofort: Das ist ein Buch für mich :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  3. Oh, so kurz nach dem Einstieg in die Welt der Sprechblasen schon ein Rezensionsexemplar? Glückwunsch!

    Mal eine Frage: wie hat das Buch denn gerochen? Ich frage, weil Carlsen von der Autorin schon einen anderen Band ("Stille Wasser") veröffentlicht hat, der genauso gedruckt war (Bild auf Schwarz), sehr wahrscheinlich auch in derselben Druckerei, und mein Exemplar hat sehr unangenehm gerochen. Habe sogar die Comichändlerin darauf angesprochen, die selbst mal an einem anderen Exemplar gerochen hat und schnell nach draußen gerannt ist.

    Davon abgesehen spricht mich die Beschreibung leider auch nicht so an, ich bleibe lieber bei dem oben angesprochenen "Stille Wasser", das ich wohl ähnlich loben würde wie du die "Zwei Espresso". Kurzgeschichten kann die Autorin nämlich echt gut. Es lohnt sich definitiv, die Frau im Blick zu behalten, ich persönlich hoffe ja auf eine Lizenz von "Kinderbook".

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    1. Hallöchen Baphomehmet,

      ich musste doch jetzt nach deinem Kommentar gleich mal loslaufen und mein Näschen in das Buch stecken. Ich konnte keinen extremen Geruch festellen.
      So ein Erlebnis wie du hatte ich mal bei einem Kochbuch. Das war ein Grund für mich gar nicht länger darin herumzublättern und es gleich wieder ins Regal zu stellen.

      Den Klappentext von Stille Wasser habe ich mir auch schon angeschaut. Ich freue mich, dass du das Buch mochtest. Das spricht für die Autorin. Mal sehen, vielleicht werde ich noch ein weiteres Werk von ihr zur Hand nehmen :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  4. Ohhhh... ein Kaffee-Manga. Bin selbst gerade erst in die Mangawelt eingetaucht und halte die Augen nach ungewöhnlichen Geschichten offen. Das hört sich wundervoll an...
    LG

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    1. Huhu Lex,
      ach wie schön wieder auf einen Kaffeefreund zu stoßen. Mich hat der Klappentext und das Cover auch sofort angesprochen.
      Ich hatte gerade zum Anfang etwas Angst, dass die Geschichte mit dem Fokus auf Kaffee etwas flach bleiben könnte. Die Autorin hat mich aber auf ganzer Linie überrascht.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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    2. Das freut mich... in der Buchhandlung gab's gerade anscheinend etwas umsonst (alternativ könnte auch bald Weihnachten sein)... jedenfalls kam ich mir vor wie front of stage beim Rockkonzert, so eng war es :-))) deshalb werde ich mir den Manga im kommenden Jahr in Ruhe ansehen.
      Schöne Feiertage dir
      lex

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    3. Huhu Lex,

      ich glaube derzeit ist es überall so: Alle kaufen noch schnell Geschenke. Ich bin ganz froh, dass ich damit schon durch bin :o)

      Wenn du dir das Buch anschauen solltest, dann kannst du mir gerne danach berichten, wie dein erster Eindruck war. Würde mich sehr interessieren :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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