Rezension zu Die Verborgene von Sarah Kleck
Inhalt:
Evelyn hat in jungen Jahren ihre Eltern
verloren. Vor geraumer Zeit ist dann auch ihre letzte Bezugsperson,
ihre Schwester, verstorben. Seit der Beerdigung fühlt sich Evelyn
von einem fremden Mann beobachtet und verfolgt. Als sie dann eine
Zusage vom Christ Church College in Oxford erhält, packt sie ihre
Sachen und zieht in die fremde Stadt. Schließlich gibt es nichts
mehr, an dem sie vor Ort hängt.
Doch auch in Oxford begegnet sie dem
mysteriösen Fremden. Als wäre das nicht schon genug, wird sie an
der neuen Schule von einer Mitschülerin namens Madison gemobbt. Doch
es ist nicht alles schlecht, denn Evelyn findet hier auch neue
Freunde. Auch trifft sie auf einen Jungen, der ihr vom ersten Blick
an den Atem raubt. Sie fühlt sich auf magische Art zu ihm
hingezogen. Doch Jared begegnet ihr distanziert und eher wortkarg.
Nach und nach kommt Evelyn hinter sein Geheimnis und offenbart
gleichzeitig auch einen Teil ihrer eigenen, noch unbekannten
Geschichte.
Wichtigste Charaktere:
Evelyn wurde mit dem Tod ihrer
Schwester ihrer letzten Bezugsperson beraubt. Nicht selbstsicher,
vielmehr etwas schüchtern,
kommt sie in Oxford an. Sie ist ein sehr trauriger Mensch.
Doch nach und nach lernt sie Freunde kennen, entwickelt sich weiter.
Sie wird selbstbewusster und lernt sich zu behaupten.
Jared verhält
sich bei der ersten Begegnung sehr distanziert. Er redet so gut wie
gar nicht. Jareds Familienangehörige sind ebenfalls in seiner frühen
Kindheit verstorben. Er ist der Schwarm aller Mädchen. Sein bester
Freund ist Colin.
Colin
ist ganz anders als Jared. Er ist offen, freundlich und geht auf
andere Menschen zu. Er sagt frei heraus, was er denkt.
Felix und
Sally sind
miteinander befreundet. Sie nehmen Evelyn in ihre Lerngruppe auf.
Schnell wird Evelyn ein Teil der Gemeinschaft. Sally ist eher der
wilde freche Typ. Felix ist einerseits nett, dann aber urplötzlich
voller Missgunst und Eifersucht.
Schreibstil:
Sarah
Kleck schürt bei dem Leser die Neugierde, es sind die Geheimnisse,
die uns an ihren Menschen faszinieren.
Als Evelyn in Oxford ankommt, stellt
sie fest, dass der Mann, der sie in der alten Heimat verfolgt hat,
immer noch auf ihren Fersen ist. Wer ist dieser Mann, was will er von
Evelyn? In der Schule begegnet sie einem Jungen von dem sie sich auf
magische Art angezogen fühlt. Sehr oft flackert das Deckenlicht,
wenn Jared in Evelyns Nähe ist. Was ist da los und warum verhält
sich Jared selbst so distanziert? Eine der Professorinnen starrt
Evelyn und Jared abwechselnd an und verlässt dann fluchtartig den
Schulungsraum. Evelyn kennt die Lehrerin doch noch gar nicht, warum
verhält sie sich so seltsam?
Diese und viele andere Fragen mehr,
stellen sich dem Leser gleich zu Beginn.
Das erste Drittel nutzt die Autorin, um
die Charaktere vorzustellen. Hier erfährt der Leser mehr über
Evelyns Zeit am College. Er wird Zeuge von Intrigen, beobachtet
Evelyn dabei, wie sie erste Freundschaften knüpft und sich verliebt.
Im zweiten Teil des Buches kommen sich
Jared und Evelyn näher. Evelyn erfährt mehr über Jared und seine
Geschichte. Sie lernt neue Freunde kennen und verbringt mehr Zeit mit
ihnen. Sie erfährt mehr über sich selbst. Der Leser erfährt mehr
über ihre Welt und deren Hintergründe.
Im letzten Teil des Buches geht es zur
Sache. Hier wird es spannend. Die Helden geraten in Gefahr. Es gibt
einen Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.
Gerade
im ersten Teil hatte ich Probleme mit der Liebesgeschichte. Jared
verhält sich sehr distanziert. Wenn er überhaupt mit Evelyn
spricht, dann in kryptischen Sätzen wie „bist du glücklich?“
Dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, empfindet Evelyn sehr
stark für ihn. Als beide einander näherkommen, ist es die große
Liebe. Es gelingt leidlich die Liebe
zu einem Fremden nachvollziehbar
darzustellen.
Szenen
wie die, in der Evelyn weint und sich ihre Träne in einen Diamant
verwandelt, den Jared auffängt und dann als Andenken an sie behalten
möchte, kann man wunderschön romantisch, aber auch verklärt
kitschig finden -
das ist sicherlich Geschmackssache.
Der zweite Teil, wo
Evelyn und Jared schon zusammen sind, gefiel mir hingegen besser. Die
Beziehung erschien glaubhafter.
Was
die Charaktere angeht, so war mir von Evelyns neuen Freunden Sally
und Felix, Felix erst noch sympathischer. Sally redet frei heraus.
Ähnlich wie bei der Liebesgeschichte findet man auch hier eigene
Standards intersubjektiver Nachvollziehbarkeit.
Warum ist Sally Evelyn wichtig? Die Beteiligten bewegen sich manchmal
jenseits der Nachvollziehbarkeit.
Mit „Die Verborgene“ schafft Sarah
Kleck einen Roman, der eigentlich alles richtig macht. Die
Protagonistin durchlebt eine
Veränderung, es gibt eine Lovestory, sie verortet den Hauptplot
geschickt vor einem historischen
Hintergrund, weiterhin
schreibt die Autorin sehr bildlich. Dennoch hätte der Geschichte ein
wenig Straffung gut getan.
Fazit:
Die
Verborgene überzeugt mit einem interessanten Handlungsstrang. Die
Beziehungen entwickeln sich anfangs rasant, die Protagonisten wirken
aber nicht
immer glaubwürdig,
gewinnen aber im weiteren Verlauf an Tiefe. Anfangs wird Spannung
durch die Präsentation und Auflösung von Mysterien
erzeugt. Der
Erzählstrom wird zum Ende hin aber beschleunigt.
Die Geschichte endet – bis zu einer Fortsetzung - mit einem
kinoreifen Cliffhanger.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Huhu Tanja,
AntwortenLöschenbereits bei dem Klappentext kam mir der Gedanke, dass sich die Geschichte nach dem typischen Lovestory-Schema anhört. Es wirkt nicht so, als wären da viele neue Ideen mit eingebaut. Die Situation mit der Professorin, hört sich auch sehr ungewöhnlich und mysteriös an. Ich kann mir gut vorstellen, dass man beim Rätseln seinen Spaß hat. Trotzdem würden mir deine Kritikpunkte sicherlich auch sauer auf den Zahn aufstoßen. *hmm* Eine sehr schöne Rezension, die deine Meinung zum Buch gut widerspiegelt. Allerdings ist dieses Buch wohl nichts für mich. =)
Ganz liebe Grüße
Leni