Dienstag, 10. Januar 2017

Durchgelesen

Rezension zu Die Verborgene von Sarah Kleck



Verlag: DotBooks
Seitenzahl: 462
Format: Ebook
Preis: 5,99 Euro
ISBN: 9783955207038
Band 1










Inhalt:

Evelyn hat in jungen Jahren ihre Eltern verloren. Vor geraumer Zeit ist dann auch ihre letzte Bezugsperson, ihre Schwester, verstorben. Seit der Beerdigung fühlt sich Evelyn von einem fremden Mann beobachtet und verfolgt. Als sie dann eine Zusage vom Christ Church College in Oxford erhält, packt sie ihre Sachen und zieht in die fremde Stadt. Schließlich gibt es nichts mehr, an dem sie vor Ort hängt.
Doch auch in Oxford begegnet sie dem mysteriösen Fremden. Als wäre das nicht schon genug, wird sie an der neuen Schule von einer Mitschülerin namens Madison gemobbt. Doch es ist nicht alles schlecht, denn Evelyn findet hier auch neue Freunde. Auch trifft sie auf einen Jungen, der ihr vom ersten Blick an den Atem raubt. Sie fühlt sich auf magische Art zu ihm hingezogen. Doch Jared begegnet ihr distanziert und eher wortkarg. Nach und nach kommt Evelyn hinter sein Geheimnis und offenbart gleichzeitig auch einen Teil ihrer eigenen, noch unbekannten Geschichte.



Wichtigste Charaktere:

Evelyn wurde mit dem Tod ihrer Schwester ihrer letzten Bezugsperson beraubt. Nicht selbstsicher, vielmehr etwas schüchtern, kommt sie in Oxford an. Sie ist ein sehr trauriger Mensch. Doch nach und nach lernt sie Freunde kennen, entwickelt sich weiter. Sie wird selbstbewusster und lernt sich zu behaupten.

Jared verhält sich bei der ersten Begegnung sehr distanziert. Er redet so gut wie gar nicht. Jareds Familienangehörige sind ebenfalls in seiner frühen Kindheit verstorben. Er ist der Schwarm aller Mädchen. Sein bester Freund ist Colin.

Colin ist ganz anders als Jared. Er ist offen, freundlich und geht auf andere Menschen zu. Er sagt frei heraus, was er denkt.

Felix und Sally sind miteinander befreundet. Sie nehmen Evelyn in ihre Lerngruppe auf. Schnell wird Evelyn ein Teil der Gemeinschaft. Sally ist eher der wilde freche Typ. Felix ist einerseits nett, dann aber urplötzlich voller Missgunst und Eifersucht.



Schreibstil:

Sarah Kleck schürt bei dem Leser die Neugierde, es sind die Geheimnisse, die uns an ihren Menschen faszinieren.
Als Evelyn in Oxford ankommt, stellt sie fest, dass der Mann, der sie in der alten Heimat verfolgt hat, immer noch auf ihren Fersen ist. Wer ist dieser Mann, was will er von Evelyn? In der Schule begegnet sie einem Jungen von dem sie sich auf magische Art angezogen fühlt. Sehr oft flackert das Deckenlicht, wenn Jared in Evelyns Nähe ist. Was ist da los und warum verhält sich Jared selbst so distanziert? Eine der Professorinnen starrt Evelyn und Jared abwechselnd an und verlässt dann fluchtartig den Schulungsraum. Evelyn kennt die Lehrerin doch noch gar nicht, warum verhält sie sich so seltsam?
Diese und viele andere Fragen mehr, stellen sich dem Leser gleich zu Beginn.

Das erste Drittel nutzt die Autorin, um die Charaktere vorzustellen. Hier erfährt der Leser mehr über Evelyns Zeit am College. Er wird Zeuge von Intrigen, beobachtet Evelyn dabei, wie sie erste Freundschaften knüpft und sich verliebt.

Im zweiten Teil des Buches kommen sich Jared und Evelyn näher. Evelyn erfährt mehr über Jared und seine Geschichte. Sie lernt neue Freunde kennen und verbringt mehr Zeit mit ihnen. Sie erfährt mehr über sich selbst. Der Leser erfährt mehr über ihre Welt und deren Hintergründe.

Im letzten Teil des Buches geht es zur Sache. Hier wird es spannend. Die Helden geraten in Gefahr. Es gibt einen Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

Gerade im ersten Teil hatte ich Probleme mit der Liebesgeschichte. Jared verhält sich sehr distanziert. Wenn er überhaupt mit Evelyn spricht, dann in kryptischen Sätzen wie „bist du glücklich?“ Dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, empfindet Evelyn sehr stark für ihn. Als beide einander näherkommen, ist es die große Liebe. Es gelingt leidlich die Liebe zu einem Fremden nachvollziehbar darzustellen.
Szenen wie die, in der Evelyn weint und sich ihre Träne in einen Diamant verwandelt, den Jared auffängt und dann als Andenken an sie behalten möchte, kann man wunderschön romantisch, aber auch verklärt kitschig finden - das ist sicherlich Geschmackssache.

Der zweite Teil, wo Evelyn und Jared schon zusammen sind, gefiel mir hingegen besser. Die Beziehung erschien glaubhafter.

Was die Charaktere angeht, so war mir von Evelyns neuen Freunden Sally und Felix, Felix erst noch sympathischer. Sally redet frei heraus. Ähnlich wie bei der Liebesgeschichte findet man auch hier eigene Standards intersubjektiver Nachvollziehbarkeit. Warum ist Sally Evelyn wichtig? Die Beteiligten bewegen sich manchmal jenseits der Nachvollziehbarkeit.

Mit „Die Verborgene“ schafft Sarah Kleck einen Roman, der eigentlich alles richtig macht. Die Protagonistin durchlebt eine Veränderung, es gibt eine Lovestory, sie verortet den Hauptplot geschickt vor einem historischen Hintergrund, weiterhin schreibt die Autorin sehr bildlich. Dennoch hätte der Geschichte ein wenig Straffung gut getan.



Fazit:

Die Verborgene überzeugt mit einem interessanten Handlungsstrang. Die Beziehungen entwickeln sich anfangs rasant, die Protagonisten wirken aber nicht immer glaubwürdig, gewinnen aber im weiteren Verlauf an Tiefe. Anfangs wird Spannung durch die Präsentation und Auflösung von Mysterien erzeugt. Der Erzählstrom wird zum Ende hin aber beschleunigt. Die Geschichte endet – bis zu einer Fortsetzung - mit einem kinoreifen Cliffhanger.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe:






Charaktere:






Weltenaufbau:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:





Ich danke dem Verlag recht herzlich für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars

1 Kommentar:

  1. Huhu Tanja,

    bereits bei dem Klappentext kam mir der Gedanke, dass sich die Geschichte nach dem typischen Lovestory-Schema anhört. Es wirkt nicht so, als wären da viele neue Ideen mit eingebaut. Die Situation mit der Professorin, hört sich auch sehr ungewöhnlich und mysteriös an. Ich kann mir gut vorstellen, dass man beim Rätseln seinen Spaß hat. Trotzdem würden mir deine Kritikpunkte sicherlich auch sauer auf den Zahn aufstoßen. *hmm* Eine sehr schöne Rezension, die deine Meinung zum Buch gut widerspiegelt. Allerdings ist dieses Buch wohl nichts für mich. =)

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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