Rezension zu Deliciously Ella mit Freunden von Ella Mills (Woodward)
Verlag: Berlin-Verlag
Seitenzahl: 288 Seiten
Format: Hardcover
Preis: 22,00 Euro
Übersetzer: Franka Reinhart, Cornelia Stoll
ISBN: 978-3-8270-1355-2
Inhalt:
Das
neue Kochbuch der Autorin Ella Mills präsentiert allerhand
natürliche, pflanzliche, milch- und glutenfreie Rezepte, die sowohl
party- als auch alltagstauglich sind. Neben Anregungen fürs
Frühstück findet man hier unter anderem Partysnacks, Getränke,
Ideen fürs Mittagessen, Desserts und sogar ein Rezept für eine
Geburtstagstorte. Der Autorin liegt gesunde Ernährung sehr am
Herzen. Sie ist jedoch auch davon überzeugt, dass man seine
Mitmenschen nicht dazu drängen sollte ihren Lebensstil zu ändern.
Mit klassischen Rezeptnamen wie „Blaubeerpfannkuchen“ möchte sie
ihren Lesern die Schwellenangst
nehmen, während Namen wie Toffee-Mandel-Pudding,
Pistazien-Orangen-Trüffel und Schmand aus Cashewkernen die Neugierde
wecken.
Schreibstil und Aufmachung:
Am Anfang des Buches findet der Leser
eine kurze Einleitung der Autorin. Hier teilt Ella dem Leser mit,
warum sie ich selbst gesund ernährt und dass jeder für sich
entscheiden sollte, inwieweit er eine Ernährungsumstellung wagt.
Auch plaudert sie aus dem Nähkästchen, wie es ihr gelungen ist ihre
Freunde von ihren Rezepten zu überzeugen und auch „militante“
Nicht-Vegetarier an pflanzliche Nahrung heranzuführen.
Jedes Rezept ist mit einem kleinen
Vortext versehen, in welchem Ella Kombinationsvorschläge mit anderen
Gerichten oder Servierempfehlungen verrät. Ansprechende Bilder und
kurz gehaltene Rezepte verleiten zum Ausprobieren.
Eigene Meinung:
Einige der Rezepte verlangen spezielle
Küchengeräte. Ein Hochleistungsmixer ist von Vorteil, ein
handelsüblicher Pürierstab tut es aber auch. Für einige Rezepte
wird ein Entsafter benötigt, auch ein Spiralschneider ist für
Gemüsenudeln empfehlenswert.
Bevor Deliciously Ella mit Freunden bei
mir eingezogen ist, war ich skeptisch: Würde dieses Kochbuch auch
für Leser/innen interessant sein, die keine große Partygesellschaft
erwarten? Ich wurde hier positiv überrascht. Alle Rezepte sind
absolut alltagstauglich. Die Mengenangaben sind oft für etwa drei
Personen ausgelegt, so dass man hier ggf. einfach die Menge
verdoppeln oder halbieren kann. Besonders gefiel mir die Auswahl der
Rezepte. Ich bin ein Freund von Frühstück und Desserts und möchte
dabei auch gerne nicht allzu viel Fett und Zucker verwenden. Ellas
Kochbuch kam mir in dieser Hinsicht sehr entgegen. Auch Ideen für
fruchtige Getränke waren mir sehr willkommen. Snacks fürs Sofa
findet man hier genauso wie Ideen für die Gartenparty.
Nach
dem Ausprobieren der Rezepte habe ich festgestellt, dass die
verarbeiteten Lebensmittel gut sind für Körper
und Geist. Konsistenz
und Geschmack waren etwas gewöhnungsbedürftig,
aber der Geschmack
alles andere als übel. So hatte ich mich doch sehr schnell an den
fehlenden Zuckerzusatz und das Fehlen von Fleisch/Kuhmilch gewöhnt.
Umsetzung:
Einige wenige
Rezepte sind von der Zubereitung her etwas aufwendiger. Die meisten
jedoch kann man „mal eben schnell“ zubereiten. Die Zutatenliste
ist oft nicht allzu lang, jedoch sind einige der Lebensmittel nicht
ganz so leicht zu beschaffen. Ein gut sortierter Supermarkt- oder
aber auch ein Reformhausbesuch, empfiehlt sich. Viele Läden bieten
Kokosöl mittlerweile an. Bei Macapulver, Vollkornreismehl,
Pfeilwurzelmehl, Flohsamenschalen, Buchweizenschrot, Kakaonibs oder
geröstetem Sesamöl wird es dann vielleicht schon etwas schwieriger.
Ausprobiert habe ich (bislang)
folgende Gerichte:
Blaubeerpfannkuchen |
Pistazien-Aprikosen-Quinoa |
Kokos-Himbeer-Minze-Mix |
Mandelmusriegel |
Süßkartoffeln mit Ahornsirup und Pekannüssen |
Buchweizen-Kokos-Müsli |
Chana Masala in Kombination mit dem Kokosreis |
Gebratene Zimt-Honig-Äpfel |
Wie hat's denn nun geschmeckt?
Die Zubereitung verlief bei allen
Gerichten leicht und relativ zügig. Bei der Auswahl der Rezepte habe
ich versucht unterschiedliche Sparten des Kochbuchs abzudecken. Wir
haben die Rezepte zu zweit ausgetestet. Beide Tester ernähren sich
normalerweise nicht vegetarisch. Wir haben jedoch schon einige
Erfahrungen aus einem vorigen Werk der Autorin sammeln können.
Der Blaubeerpfannkuchen bestand
zum größten Teil aus Haferflocken und nicht aus einer Mehlmischung.
Ich war skeptisch, weil die klassischen Zutaten hier durch völlig
andere ausgewechselt wurden. Es gab keine Eier und keine Milch.
Stattdessen wurde Banane, Kokosöl und Blaubeeren hinzugefügt.
Beide Tester kamen hier zu dem
Ergebnis: Gewöhnungsbedürftig. Der erste Bissen erschien uns etwas
fad, weil wir zuckerhaltige Speisen gewöhnt sind. Bald schon hatten
wir das Gefühl, dass wir unbedingt mehr von diesen Pfannkuchen essen
müssen. Sie schmeckten nicht nur gesund, sondern auch fruchtig durch
die Beigabe von Banane und Blaubeere.
Das Pistazien-Aprikosen-Quinoa
überzeugte uns durch die geschmackliche Vielfalt und das
schmackhafte Aussehen. Eine leicht säuerliche Note wurde von einer
fruchtigen Komponente abgelöst. Auch hier war es so, dass wir nach
den ersten Bissen noch einmal kräftig zulangen wollten.
Gar nicht geschmeckt hat uns der
Kokos-Himbeer-Minze-Mix. Wir haben beide zuvor noch kein
Kokoswasser gekostet. Das Getränk schmeckte sehr danach. Da half
auch die Zitrone, die Datteln und die Himbeeren sowie Minze nicht
drüber hinweg. Kokoswasser war nicht unsers.
Die Mandelmusriegel waren
perfekt. Sowohl von der Konsistenz, als auch vom Geschmack. Die
Kokosnuss konnte man hier gut rausschmecken. Eine leichte Süße
schwang mit. Nicht zu intensiv aber auch nicht zu wenig.
Die Süßkartoffeln mit Ahornsirup und Pekannüssen haben wir als Beilage genossen. Der angenehme süße Geschmack der Kartoffeln wurde durch den Ahornsirup verstärkt. Die Pekannüsse stellten für uns eine köstliche und zugleich knusprige Ergänzung dar. Diese Beilage werde ich in Zukunft öfters servieren.
Das Buchweizen-Kokos-Müsli roch
schon im Backofen absolut lecker. Ein wenig nach Ingwer.
Geschmacklich hat uns beiden das Müsli sehr zugesagt. Es war nicht
zu süß und sehr knusprig. Auch konnte man bei der Menge noch ein
paar Tage danach davon naschen.
Auf den Bildern im Kochbuch ist mir
aufgefallen, dass hier ganze Buchweizenkörner verwendet wurden. Im
Rezept wurde jedoch Buchweizenschrot aufgeführt. Mein
Buchweizenschrot war schon fast ein wenig mehlig. Die Konsistenz war
okay, aber ich könnte mir vorstellen, dass ganze Körner hier noch
einen Mehrwert gebracht hätten.
Last but not least haben wir für diese
Rezension das Chana Masala in Kombination mit dem Kokosreis
ausgetestet.
Die beiden Gerichte harmonierten
perfekt miteinander. Der Kokosreis hatte eine sehr cremige und
leicht nach Kokosnuss schmeckende Substanz. Er hat uns sehr gut
geschmeckt. Wenn Ella in ihrem Kochbuch schreibt, „ihr werdet den
Reis nie mehr anders zubereiten wollen“, dann übertreibt sie an
dieser Stelle keineswegs.
Das Chana Masala enthielt
viele scharfe Zutaten wie Chilipulver, Chilischoten, Knoblauch,
Zwiebeln, Pfeffer und Ingwer. Die Vermutung lag nahe, dass das
Gericht nichts für zartbesaitete Esser ist. Ich kann Schärfe nicht
so gut im Essen leiden. Hier wurde ich positiv überrascht. Zwar war
das Gericht keineswegs mild, aber auch nicht zu scharf im Geschmack.
Ella empfiehlt eine großzügige Würzung mit Salz und Pfeffer. Ich
habe mich hier etwas zurückgehalten, was auch gut war. Ich könnte
mir vorstellen, dass Chana Masala ein sehr gutes Essen ist, um
Nichtvegetarier an pflanzliche Nahrung zu gewöhnen. Hier vermisst
man keineswegs fehlendes Fleisch und/oder Würze.
Die
gebratenen Zimt-Honig-Äpfel sind
sehr schnell zubereitet und schmecken einfach köstlich. Ich habe die
Äpfel nach der Verkostung zusammen mit Kokos-Joghurt und zwei
Esslöffel des Buchweizen-Kokos-Müslis serviert. Der cremige
Geschmack des Joghurts und das crunchige Müsli passten unglaublich
gut zu den noch leicht säuerlichen und perfekt gewürzten Äpfeln.
Die Kombination war unglaublich lecker.
Fazit:
„Deliciously Ella mit Freunden“
enthält sowohl party- als auch alltagstaugliche Rezepte. Die
Mengenangaben sind oft für drei oder sechs Personen ausgelegt und
können dementsprechend gut für mehr oder weniger Gäste adaptiert
werden. Hier findet man neben leckeren Partysnacks auch Ideen fürs
Frühstück, süße Desserts, Kuchen, Kekse, Drinks, Mittagessen,
Snacks to go und Salate. Dieses Kochbuch enthält ausschließlich
vegane und glutenfreie Rezepte, die frei von raffiniertem Zucker
sind. Einige Zutaten sind kostenintensiv und nicht im Supermarkt um
die Ecke erhältlich. Der Weg zum Reformhaus oder/und gut sortiertem
Supermarkt lohnt sich.
Dieses Kochbuch ist für Vegetarier,
Veganer und auch Fleischesser gleichermaßen geeignet. Es überzeugt
mit ansprechenden Rezeptnamen und gelungenen Bildern. Fleischesser
und Liebhaber von zuckerhaltigem Essen müssen sich hier vielleicht
erst einmal ein wenig an den Geschmack gewöhnen. Eine Kombination
mit „gewohnter Nahrung“ bietet sich an.
Von mir gibt es eine Empfehlung für
Köche/Köchinnen, die sich an pflanzlicher Nahrung probieren
wollen. Als Mainstream-Esser kann
man den eigenen Horizont erweitern und sich viele Anregungen holen.
Kurzgefasst:
Aufmachung (optisch und inhaltlich
ansprechend?):
Umsetzung:
Geschmack:
Zutaten (Menge, Exoten oder leicht
zu beschaffen?):
Vegetarier ja/nein:
ja
Meine Empfehlung an:
Köche/Köchinnen,
die sich gerne gesünder ernähren wollen und nicht auf ein gutes
Geschmackerlebnis verzichten möchten.
Ergebnis:
Ich danke dem Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars
Hey :)
AntwortenLöschenDeine Fotos sehen große klasse und total lecker aus.
Aber ich glaube, es ist im Moment noch nichts für mich, weil ich Ahornsirup... auch nicht benutze.
Aber vielleicht für später.
Liebe Grüße
Lilly
Huhu Lilly,
Löschenvielen Dank für deine lieben Worte. Es hat richtig viel Spaß gemacht das Buch auszutesten und es motiviert ungemein sich fortan gesünder zu ernähren.
Verwendest du gar keine Arten von Süßungsmitteln mehr? Es gibt ja noch Alternativen wie Agavendicksaft und Dattelsirup.
Wenn du dich gesund ernähren und auf Fleisch und Milchprodukte verzichten möchtest, dann kann ich dir dieses Kochbuch (oder aber auch Deliciously Ella - Für jeden Tag) sehr empfehlen. Zweiteres Kochbuch enthält u.a. auch Rezepte, wie man selbst Mandelmilch oder Popcorn ohne raffinierten Zucker herstellt (mit Kokosblütenzucker und Kokosöl)
Ganz liebe Grüße
Tanja
hallo Tanja, lieben Dank für deinen Besuch in meinem blog! Der Gegenbesuch hat mich gleich mal mit der den Mund wässrig machenden Rezension des Kochbuches verführt, du hast das Buch ganz wunderbar schmackhaft gemacht und ja auch schon einiges daraus nachgekocht :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine (Lesen und Träumen)
Hallo Sabine,
Löschenvielen Dank für deinen lieben Kommentar :o) Ich freue mich, dass dich meine Rezension zu dem Kochbuch anspricht.
Das Müsli habe ich derweil sogar schon zum dritten Mal nachgebacken. Es schmeckt einfach köstlich. Ella stellt hier eine sehr gelungene Gewürzkombination aus Ingwer, Kokosöl, Ahornsirup und Zimt vor. Auch der Buchweizen war für mich eine völlig neue geschmackliche Erfahrung.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja
AntwortenLöschenAuch hier noch ein Kommentar. :)) Irgendwie hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass du die Mahlzeiten auch immer austestest und abfotografierst, das finde ich toll! Schade, dass nicht jedes Rezept vollens überzeugen konnte, aber gerade deshalb finde ich den Geschmackstest immer so wichtig. :D Ich hab letztens auch Pfannkuchen aus Ellas App ausprobiert, da war eher das Gegenteil der Fall: Es kam irgendwie nur Milch und Mehl rein, was am Ende dann entsprechend auch etwas trocken und fad geschmeckt hat :'D Gebratene Zimt-Honig-Äpfel mache ich häufig in Verbindung mit Porridge ich liebe die Kombination! :)
Liebe Grüsse
Mel
Hallo liebe Mel,
Löschenah, wie schön, dass wir uns jetzt nochmal ausführlich über Ellas Kochbücher unterhalten :o)
Man muss natürlich auch erwähnen, dass ich "normalerweise" nicht vegan oder vegetarisch koche. Allerdings hat mich Ellas Kochbuch dazu motiviert eine Zeit lang die Ernährung umzustellen.
Ich finde den Geschmackstest auch unabdingbar, wenn man denn ein Kochbuch rezensiert. Natürlich sind Geschmäcker auch unterschiedlich. Aber es hilft bei der Kaufentscheidung schon weiter, wenn man sich dazu ein kleines Bild machen kann. Wie du schon sagst: Nur Milch und Mehl wären mir dann vermutlich auch ein wenig zu ... geschacklos. :o)
Jetzt habe ich Lust auf Zimt-Honig-Äpfel :o))))))
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)