Rezension zu Ein weiter Weg von Dan Gemeinhart
Verlag: Königskinderverlag
(Carlsen)
Seitenzahl: 272Format: Hardcover
Preis: 16,99 Euro
ISBN: 978-3-551-56039-1
Übersetzer: Annette von der Weppen
Altersempfehlung des Verlages: Ab 13 Jahren
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Im Jahr 1890 macht sich der
dreizehnjährige Joseph auf den Weg sein geliebtes Pferd Sarah
wiederzufinden, welches sein Vormund in einer Nacht- und Nebelaktion
an einen vorbeiziehenden Pferdehändler namens Ezra Bishop verkauft
hat. Immer wieder erhascht Joseph einen kleinen Hinweis, in welche
Richtung Ezra Bishop mit seiner Herde weitergezogen ist. Immer
deutlicher wird ihm bewusst, dass der Pferdehändler dazu neigt,
Gewalt anzuwenden und seine Vertragspartner über den Tisch zu
ziehen. Doch gleichgültig, welche Hindernisse sich Joseph
entgegenstellen, er geht seinen Weg. Egal, wie unfair ihm andere
Menschen begegnen, Joseph hält sich an die Grundwerte, die ihm seine
Eltern vermittelt haben: Er handelt stets gerecht. Und so kommt es,
dass er neben der gefährlichen Begegnung mit einem Bären, einem
Besuch im Indianerdorf, einer wilden Flussfahrt, der Begegnung mit
einem gefährlichen Betrüger auch einen besten Freund fürs Leben
und fast ein neues Zuhause findet.
Schreibstil:
„Ein weiter Weg“ erinnerte mich in
einigen Aspekten sehr an das weitere von Dan Gemeinhart erschienene
Buch, „Die wirkliche Wahrheit“. Auch hier liegt dem noch jungen
Protagonisten ein Tier ganz besonders am Herzen. Auch hier wagt der
Held sich auf eine Reise und erlebt ein großes Abenteuer. Auch das
Thema Freundschaft ist erneut ein sehr wichtiger Aspekt dieses
Romans.
Die Geschichte von Joseph und seiner
Suche nach dem Pferd Sarah spielt im Jahr 1890. Der Flair dieser Zeit
wird deutlich, wenn man die kleinen Details der Geschichte
betrachtet. Für Ordnung sorgt zum Beispiel noch ein Sheriff mit
einem Stern an der Weste, die Charaktere reden sich mit Bursche oder
Sir an. Eine Pistole funktioniert noch auf altmodische Weise, indem
man zuvor noch den Hahn spannen muss. Autos oder Fahrräder findet
man hier nicht, als Fortbewegungsmittel dient noch das gute alte
Pferd.
Wir verfolgen die Geschichte aus der
Sicht eines dreizehnjährige Jungen namens Joseph, der jedoch mit
seinem Verhalten oft viel älter wirkt. Sehr oft habe ich mich dabei
ertappt, dass ich mir vor dem inneren Auge einen dreißigjährigen
Mann vorgestellt habe. Josephs Eltern und auch die jüngere Schwester
sind an Krankheit sowie einem Unfall verstorben. Alles, was er noch
hat, ist Sarah, das Pferd, das ihm bislang treu zur Seite stand. Ein
Freund in guten und schlechten Zeiten. Joseph zieht los um dieses
Pferd zu finden. Wenn ihm Unrecht widerfährt, dann handelt er nicht
aus Rache oder Wut, sondern besinnt sich der Worte seiner Eltern und
versucht so gerecht wie möglich zu handeln. Seine Entscheidungen
sind immer gut durchdacht, vorbildlich und sehr weise gefasst.
Auf seiner Reise begegnet Joseph bald
einem einsamen und traurig wirkenden chinesischen Jungen. Seit Tagen
hat A-Kih, der vor einem Kaufsmannsladen sitzt, angeblich nichts
gegessen. Joseph kauft ihm Brot und Wasser und versucht ein Gespräch.
Doch A-Kih kennt nur seine eigene Sprache. Bald schon befinden sich
die beiden Jungen gemeinsam auf ihrem Weg. Trotz
Verständigungsprobleme entspinnt sich schon bald eine wundervolle
und enge Freundschaft, die ohne Worte funktioniert.
Joseph und A-Kih werden dem Leser bald
schon ans Herz wachsen. Die Abenteuer, die sie auf ihrer Reise
erleben sind spannend und immer wieder fragt man sich, was wohl den
chinesischen Jungen antreibt. Ein kleiner schwarzer Vogel scheint
sein Talisman zu sein. Immer wieder zeigt er ihn vor, immer wieder
spricht er andere Menschen auf seiner Reise in seiner seltsam fremden
Sprache an. Seine Worte klingen mal beruhigend, mal drängend.
Fazit:
Ein weiter Weg ist
die Geschichte von Joseph, einem dreizehnjährigen Jungen, der auf
der Suche nach seinem Pferd von einem Abenteuer ins nächste gerät.
Im Fokus des Buchs steht das Thema Freundschaft, die, so lernt der
Leser aus Dan Gemeinharts Worten, nicht immer auf Gemeinsamkeiten
beruhen muss. Der Protagonist wirkt mit seinem erwachsenen und
ehrenwerten Ansichten, mit seinem Mut und seiner Entschlossenheit wie
jemand, den man sich gerne zum Vorbild nehmen möchte.
Ein weiter Weg ist
das zweite Buch von Dan Gemeinhart, welches mich restlos von sich
überzeugen konnte. Empfehlen möchte ich diese Geschichte Lesern,
die ein Abenteuer suchen, die das Thema Freundschaft interessiert und
die einen ganz besonderen Autor für sich entdecken wollen.
Buchzitate:
Meine Mutter hat immer
gesagt, wenn jemand etwas Hässliches tut, soll man nicht einfach
genauso hässlich sein, sondern lieber ein bisschen Sonnenschein
verbreiten, zum Ausgleich.
Wenn man nichts hat, wohin
man gehen kann, bleibt man wohl am liebsten einfach da, wo man ist –
und sei es noch so schrecklich.
Meine Stimme brach, aber
wenn etwas getan werden muss, dann bleibt einem nichts anderes, als
sich reinzuknien und die Sache so gut wie möglich zu erledigen.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe/Freundschaft:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich
danke dem Verlag herzlich für die Übersendung des
Rezensionsexemplars.
Hey Tanja!
AntwortenLöschenDieses schöne Buch lese ich gerade. Ich bin nun auf Seite hundert und bisher gefällt mir Dan Gemeinharts zweites Buch richtig gut! Sein erstes Werk kenne ich noch nicht, ich denke aber, nach diesem Buch werde ich auch noch sein erstes lesen wollen. Deine Rezi ist super! Ich werde dem Buch sehr wahrscheinlich ebenfalls 5 Sterne (Kaffeetassen) geben. 😊
Viele liebe Grüße
Corinna
Hallo Corinna,
Löschenich glaube ich bin mit diesem zweiten Buch von Dan Gemeinhart ein heimlicher Fan des Autors geworden ;o)
Wenn du Ein weiter Weg mochtest, dann wirst du Die wirkliche Wahrheit bestimmt auch richtig gut finden.
In Die wirkliche Wahrheit gibt es einen Hund (namens Beau), der den Protagonisten begleitet. Ich habe Beau wirklich geliebt. Ich denke dir würde es genauso ergehen.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
Löschendu hast mich nun echt neugierig auf sein anderes Buch gemacht! Ich liebe ja Geschichten, in denen es um die Beziehungen zwischen Mensch und Tier geht. "Die wirkliche Wahrheit" wandert mal sofort auf meine Wunschliste. :D
Viele liebe Grüße und noch einen schönen Abend,
Corinna
Hallo Corinna,
Löschenich freue mich sehr, dass ich deine Neugierde für Dan Gemeinharts anderes Werk wecken konnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es dir gefallen wird und ich freue mich, dass es jetzt schon mal auf der Wunschliste steht. Dann drücke ich jetzt noch die Daumen, dass es auch bald bei dir einziehen darf :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
guten Morgen liebe Tanja:)
AntwortenLöschendas Buch hört sich ja total toll an und das Cover ist traumhaft schön. Die Tochter meiner Nachbarin wird bald 13 und ich glaube das wäre ein tolles Geschenk für sie.
Danke für den Tipp:)
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
Löschenich mochte das Cover auch sehr gerne. Die Geschichte ist auch richtigrichtig gut.
Das Pferd bleibt aber eher im Hintergrund. Diesen Hinweis gebe ich dir lieber mit auf den Weg, falls es sich bei der Tochter der Nachbarin um eine Leserin handelt, die eine Pferdegeschichte lesen möchte. Allerdings geht es natürlich auch um das Pferd, weil Joseph ja auf der Suche nach Sarah ist. Schließlich ist Sarah alles, was ihm geblieben ist.
Ich bin gespannt, ob du dieses Buch verschenken wirst und hoffe sehr, dass es der Tochter der Nachbarin so gefallen wird wie mir :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hey Tanja,
AntwortenLöschenhach ja, ich bin schon sooo neugierig auf das Buch. Ich glaube, ich werde dieses als erstes lesen und danach sein erstes Buch. Da Laura und du von dem ersten Buch ja noch mehr schwärmt. Und so hätte ich noch eine Steigerung ;-)
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra,
Löschenich kann dir auch nur empfehlen beide Bücher zu lesen. Beide Geschichten weisen in einer bestimmten Richtung Parallelen auf und beide Geschichten sind doch sehr einzigartig und einfach richtig gut. Ich bin schon jetzt so neugierig, was du zu den Büchern sagen wirst. Aber irgendwie bin ich mir fast sicher, dass sie dir gefallen werden :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
AntwortenLöscheneine schöne Rezi.Aber ich glaube, der Inhalt reizt mich dann doch nicht so wie das Cover.
Aber ich freue mich, dass es Dir so gut gefallen hat. War es das letzte Königskind?
Liebe Grüße
Lilly
Hallo Lilly,
Löschenwie schade. Ich fand die Geschichte wirklich richtig schön. Besonders die Werte, die der Protagonist vertreten hat, aber auch das Thema Freundschaft haben mir hier sehr gefallen.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)