Durchgelesen: König Blaubart und seine Bräute

Rezension zu König Blaubart und seine Bräute – Ein Märchen für 1001 Nachmittag von Jaqueline Weichmann-Fuchs 

 

Verlag: Selfpublisher (Hier geht’s zur Homepage der Autorin) (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 527
Format: Taschenbuch
Preis: 18,90 Euro
ASIN: B0996YVS3C
Abgeschlossene Erzählung

Inhalt:

König Blaubart ist überhaupt nicht angetan, als er erfährt, dass seine Haushälterin Betty heimlich eine Heiratsannonce in der Märchenzeitung für ihn aufgegeben hat. Als sich auf diese auch noch fünf Prinzessinnen melden, um ihm den Hof zu machen, zieht er sich erst einmal in sein Zimmer zurück. Doch auf Dauer ist es keine Lösung, seinen charmanten Cousin Charles als seinen Stellvertreter vorzuschicken. Denn Betty hat ja nicht unrecht. Er braucht einen Thronfolger.

Roselyn ist die einzige Tochter von Robin Hood und sehr bemüht, in seine Fußstapfen zu treten. In den frühen Tagesstunden überfällt sie die Kutsche von König Blaubart, um an seine Schätze zu gelangen, mit denen sie Medizin für den kleinen Timmy aus dem Dorf kaufen will. Doch dieser scheint ihr, wie so oft, einen Schritt voraus. Ein Brief und eine läppische Münze sind ihre einzige Ausbeute.

Als Roselyn die Annonce in der Zeitung erblickt, fasst sie einen Plan. Sie möchte sich unter die Bewerberinnen mischen und heimlich im Schloss nach den verborgenen Schätzen des Königs suchen. Das Interesse des Hausherren und Schürzenjägers wider Willen zu wecken, wäre da nur hinderlich.

Doch was Roselyn im Schloss erwartet sind Überraschung, Verwunderung und der Anfang des Begreifens. Zunächst wird sie Dornröschen, Rapunzel, Aschenputtel und Schneewittchen ansichtig. Die vier Prinzessinnen sind absolute Zimtzicken und leiden unter Emotions-Regulations-Störungen sowie anderen psychischen Erkrankungen. Wenn sie nicht gerade Roselyn das Leben schwermachen, begeben sie sich in Gefahr. Und König Blaubart hat ganz offensichtlich ein großes Aggressionsproblem. Na, das kann ja heiter werden.

Meinung:

Jaqueline Weichmann-Fuchs schreibt mit „König Blaubart und seine Bräute – Ein Märchen für 1001 Nachmittag“ einen humorvollen Märchenmix, der Anleihen an bekannten Klassikern nimmt und diese in ein neues Licht rückt.

So wirken Roselyns Kontrahentinnen sehr schnell wie Personal aus der Psychatrie. Während Rapunzel ziemlich eitel und zickig reagiert und man sich mit ihr in einem Zimmer ständig vorsehen muss, dass man sich nicht in den überall herumliegenden Haaren verheddert, hat Schneewittchen neben ihrem Diätenwahn auch noch noch ständig diese Zwerge im Schlepptau, die alles für sie erledigen und mit denen sie sich sogar ein Zimmer teilt. Aschenputtel betreibt Animal Hoarding, Dornröschen leidet unter Aichmophobie und extremen Stimmungsschwankungen. Kein Wunder, da sie ein Mittel nimmt, das sie am Einschlafen hindert.

Da jede Prinzessin so ihre eigenes Problem mit sich trägt, und auch jede gerne den Wettbewerb um den Platz als Königin an Blaubarts Seite für sich gewinnen möchte, kommt es ziemlich schnell und ziemlich oft zum offenen Zickenkrieg. Da wird gemobbt, geschrien, gezankt, was das Zeug hält.

Das Schloss hält für Roselyn weitere Mysterien bereit. König Blaubart hat definitiv etwas zu verbergen. Des Nachts rennt er blutverschmiert durch die Gänge. Auch scheint es irgendwer auf die Prinzessinnen abgesehen zu haben. Als in einer Nacht fast jede von ihnen Opfer eines Attentates wird, muss Roselyn nicht nur erste Hilfe leisten, sie will auch wissen, was hier eigentlich los ist.

527 Seiten umfasst das Buch. Da liegt es eigentlich nahe, dass es manchmal ruhiger zugeht. Stattdessen geht Jaqueline Weichmann-Fuchs in ihrem Buch mit hohem Tempo voran: Ohne Atempause treibt sie die Ereignisse und den Leser vor sich her. Roselyn läuft von einem Abenteuer ins nächste. Immer wieder tun sich neue Rätsel auf, immer wieder gerät irgendwer in Not.

Fazit:

Jaqueline Weichmann-Fuchs Roman ist wie ein Actionfilm – nur mit Humor.

Der Märchenmix garantiert, ebenso wie die sehr gelungene Figurenzeichnung, sowie die verdichtete Handlung rund um Rapunzel, Dornröschen, Aschenputtel, Schneewittchen und Tinkerbell gleichsam vergnügliche wie atemlose Unterhaltung.

Der Leser hat eine Menge Spaß an absonderlichen, seltsamen, chaotischen, unergründlichen Abenteuern, welche die Figuren miteinander erleben.

Für Märchenfreunde und solche, die es werden wollen, ist „König Blaubart und seine Bräute“ ein kleiner Geheimtipp.

Buchzitate:

„Ihr werdet sehen, wir werden in den nächsten Tagen richtig viel Spaß haben und beste Freundinnen werden. Ich habe mir deswegen für heute Nacht schon Spiele überlegt. Was haltet ihr von blinde Prinzessin, Krönchen schlagen oder Haarbürste drehen?“

Kurzgefasst:

Spannung: 

Action:




 

Liebe/Freundschaft:




 

Charaktere:




 

Weltenaufbau:




 

Handlungsstrang:




 

Schreibstil:

Im Gesamtpaket: