Dienstag, 28. November 2023

Durchgelesen: The Isles of the Gods

Rezension zu The Isles of the Gods von Amie Kaufman


Verlag: Sauerländer (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 480
Format: Hardcover
Preis: 19,90 Euro
Übersetzer: Barbara König
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-6207-8
Band 1







Inhalt:


Schon seit einem Jahr hat Selly ihren Vater nicht mehr gesehen. Dieser ist mit der „Fortüne“ in den Norden aufgebrochen um neue Handelsrouten für die Flotte auszukundschaften. Selly weiß, dass der Halt, den ihre Kapitänin Rensa in Kirkpool eingelegt hat, eine letzte Möglichkeit für sie darstellt, ihren Vater wiederzusehen. Denn schon bald wird die „Lizabetta“ wieder in See stechen. Hinzu kommt, dass die Winterstürme schon bald dafür sorgen werden, dass die Nordpassage nicht mehr passierbar sein wird. Selly steht also unter immensem Druck.

Doch die Sehnsucht nach ihrem Vater ist nicht das Einzige, was Selly beschäftigt. Das magische Potenzial, das sich in ihr verbirgt, kann sie nicht realisieren.
Daher priorisiert sie das Ziel erste Offizierin auf einem der Schiffe ihres Vaters, der „Lizabetta“, zu werden. Doch dazu benötigt es noch einiges an Ausbildung. Eine Ausbildung, der Rensa, Sellys Ansicht nach, nicht zu genüge nachkommt. Denn statt Aufgaben einer Offizierin übernehmen zu dürfen, muss Selly das Deck schrubben und niedere Aufgaben erledigen.

Selly macht sich also auf zur Hafenmeisterei. An diesem Ort werden an den Tafeln Nachrichten, die von Seefahrern eingegangen sind, ausgehangen. Sie erhofft sich an den Pinnwänden eine Botschaft ihres Vaters und die erhält sie letztlich auch. Es ist jedoch keine Nachricht, die sich Selly gewünscht hätte. Denn der Vater teilt mit, dass sein Schiff nicht vor den Winterstürmen in Kirkpool eintreffen wird. Innerhalb von Sekunden zerplatzt also Sellys größte Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Doch Aufgeben ist keine Option. Selly fasst einen neuen Plan. Ein einziges Schiff, die „Freya“, wird heute noch ausfahren und in Richtung Norden aufbrechen. Auf dieses muss sich Selly also schmuggeln. Komme, was wolle. Während Selly sich also in Richtung des Hafenkais aufmacht, kommen ihr die Gerüchte über einen anstehenden Krieg und den Prinzen Leander zu Ohren, der zeitnah mit einem pompösen Schiff ebenfalls in See stechen soll, um mit den Nachbarstaaten von Alindor Allianzen zu schmieden.

Selly schmiedet also Pläne, wie sie sich ungesehen an Board der „Freya“ schmuggeln kann und läuft dabei einem Fremden direkt in die Arme. Scheinbar hat der Herumtreiber nichts besseres zu tun, als Selly ein Gespräch aufzuzwängen und das auch noch mit einer kaum auszuhaltenden guten Laune. Selly möchte nichts mehr, als den Fremden loszuwerden, damit sie sich wieder ihren Plänen zuwenden kann. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellt, denn ihr neuer Weggefährte ist in Plauderlaune.

Sellys Stimmung verschlechtert sich zunehmend. Sie erreicht ihren Tiefpunkt, als Selly feststellen muss, dass ihr unliebsames Anhängsel auch noch die Zeichen der Magie auf der Haut trägt und diese sind aktiv! Eifersucht und Frust brechen aus Selly hervor. Als die junge Seefahrerin nun im Hafen das Schiff des Prinzen erblickt, das mit Blumen geschmückt und mit Luxusartikeln beladen ist und darauf wartet, ablegen zu können, schimpft sie, um ihrer schlechten Laune Luft zu machen. Sie zetert über die verschwenderischen Ausgaben des Königshauses und den Prinzen, der als Lebemann verrufen ist und seine eigenen Bedürfnisse über die des Volkes stellt.
Die gute Laune ihres Gegenüber scheint mit jedem garstigen Wort noch besser zu werden.

Als Selly den Fremden endlich loswird, ist sie also erleichtert. Doch der nächste Tiefpunkt lässt nicht lange auf sich warten. Bei dem Plan heimlich ihre Taschen von der „Lizabetta“ zu holen, wird sie von Renza ertappt. Diese hat ganz andere Pläne. Sie werden sofort in See stechen und das auch noch heimlich bei Nacht. Für Selly bricht eine Welt zusammen.

Bald schon setzt die „Lizabetta“ Segel. Mit ihr an Board ist nur die Hälfte der Crew und zwei Gäste. Einer davon ist ein Gelehrter und ein anderer davon der Fremde, den Selly eigentlich nie wiedersehen wollte.

Und während Selly sich noch fragen muss, wann und ob sie ihren Vater je wiedersehen wird, schmieden an einem anderen Ort eine Clubbesitzerin und deren Schwester einen Plan, der nichts anderes beinhaltet, als den Prinzen zu töten und einen Krieg anzuzetteln. 


Meinung:


Einst waren es die Götter, die Krieg gegeneinander führten. Heute sind es die Menschen, die in ihrem Namen Kriege führen.

Als die junge und ambitionierte Seefahrerin Selly in See sticht, weiß sie noch nicht, welches große Abenteuer ihr bevorsteht. Bald schon muss Selly feststellen, dass sich an Board ihres geliebten Schiffes eine wertvolle Fracht befindet. Mit dieser Fracht geht eine große Verantwortung einher. Und dachte Selly bis vor Kurzem noch, dass ihr Schicksal in Trümmern am Boden liegt, so muss sie feststellen, dass es noch schlimmer geht.

Amie Kaufman weiß, wie man gute Geschichten schreibt. Das hat sie schon mehrfach bewiesen. In „The Isles of the Gods“ zeichnet sie nicht nur eine Protagonistin, sondern gleich mehrere Charaktere, die den Tiefpunkt ihres Lebens erreichen, um sich dann wieder aufzurappeln müssen, um ein neues Leben zu beginnen und in ein ungeahntes Abenteuer starten zu können. „The Isles of the Gods“ ist unterteilt in Kapitel, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden. Ein Kniff, der es dem Leser ermöglicht, sich besser in die Sichtweisen unterschiedlicher Charaktere versetzen zu können. Und doch stechen zwei Figuren in diesem Buch besonders hervor.

Zum einen begleitet man als Leser in diesem Buch die Geschichte des Prinzen Leander. Einem jungen Mann, der Zeit seines Lebens in den Genuss von Luxus gekommen ist. Der es gewöhnt ist, dass man ihm die Welt zu Füßen legt. Und nun steht er vor einer großen Aufgabe. Er soll einen Ritus vollziehen, um einen bevorstehenden Krieg zu verhindern. Ob der verwöhnte Prinz dieser Aufgabe gewachsen ist?

Prinz Leander war mir von der ersten Sekunde an sympathisch. Als Leser merkt man schnell, dass er eigentlich kein schlechter Mensch ist. Er ist lediglich in einer Welt voller Luxus aufgewachsen und wurde Zeit seines Lebens von Problemen ferngehalten.

Auf der anderen Seite haben wir Selly, ein Mädchen mit allerhand zerplatzten Träumen, die für alles, was sie je erreicht hat, kämpfen musste. Schon äußerlich prallen also Welten aufeinander. Was naturgemäß für allerhand Dynamik zwischen den Buchseiten sorgt.

Neben den beiden Protagonisten gibt es allerdings auch allerhand weitere Charaktere, die eine wichtige Rolle im Buch spielen. Es ist eine Liste großer Lebensträume, die sie trotz der banalen, oft schmerzhaften Realität, in der sie sich tagtäglich wiederfinden, verfolgen.
Gerade diese Träume lassen ihr Handeln nachvollziehbar und ihre – teilweise wirklich schlimmen Taten – realistisch erscheinen.

Was folgt, ist eine rasante Reise quer durch die Realität, in der die Fantasie der Magie wahr geworden ist.

So tragen einige Menschen magische Linien auf ihren Handflächen. Diese Menschen sind in der Lage mit Geistern in Verbindung zu treten. Im Gegenzug auf eine geforderte Fälligkeit fordern die Geister jedoch auch einen Tribut. Während Sellys Magie leider nie erwacht ist, gibt es einen Passagier auf dem Schiff, der sich mit den Geistern bestens auskennt. Ein Stück Brot oder eine Perle und die Geister der Lüfte sind bereit dem Segel des Schiffes Wind zu verleihen.



Fazit:


„The Isle of the Gods“ von Amie Kaufman punktet mit einem großen Abenteuer, viel Fantasie und großer stilistische Finesse. Der Fantasyauftakt ist ein Fest der Fantasie. Es steckt so unglaublich viel Potential in dem Stoff und die gekonnte dramaturgische Umsetzung kann dieses abrufen. Der Sogfaktor ist auf jeden Fall da.

Für mich ein vielversprechender Auftakt, der die Vorfreude auf Band 2 schürt.



Buchzitate:


„Du kannst nicht gegen die ganze Welt kämpfen, Jude“, sagt sie sanft und lehnt sich gegen die Kissen zurück. „Warum nicht?“, murmele ich. „Die Welt hat als Erstes zugeschlagen.“

Deswegen spielt es keine Rolle, wenn man es schwer findet, das zu tun, was nötig ist. Das heißt nicht, dass man schwach ist. Man ist nur schwach, wenn man sich vor den schweren Sachen drückt.



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 





Liebe/Freundschaft: 





Charaktere: 





Weltenaufbau: 





Handlungsstrang: 





Schreibstil:





Im Gesamtpaket: 




 



10 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Das hört sich nach einem sehr spannenden Abenteuerbuch an! Den Namen der Autorin kenne ich bisher tatsächlich nur in Bezug mit Jay Kristoff - und von beiden hab ich bisher ja leider immer noch nichts gelesen... Als erstes stehen die Nevernight Trilogie an und danach die Illuminae Akten. Ich hoffe, ich komme nächstes Jahr endlich dazu. Falls mir die gefallen, werde ich auf jeden Fall auch weitere Bücher der beiden lesen :)

    Vielen Dank für die schöne Vorstellung!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo liebe Aleshanee,

      ich habe von Amie Kaufman bislang auch nur Bücher gelesen, die sie im Team geschrieben hat. These Broken Stars mit Meagan Spooner und die Bücher, die sie gemeinsam mit Jay Kristoff geschrieben hat. Ich finde, die Beiden ergänzen sich einfach prima miteinander.

      Ich bin so gespannt, was du zu Nevernight und den Illuminae Akten sagen wirst. Mir gefielen die Akten persönlich besser. Ich bin gespannt, ob du das auch so oder genau umgekehrt sehen wirst.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  2. Hallöchen,
    ich muss zugeben, dass ich jetzt nicht die komplette Rezension gelesen habe, weil das Buch noch auf meiner Want to Read Liste steht. Ich mag Amie Kaufmann unheimlich gerne :) und dein Fazit hat mir völlig ausgereicht, um mich jetzt noch mehr auf diese Geschichte zu freuen.
    Hab einen herrlichen Donnerstag.
    Liebe Grüße, Claudi

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    1. Hallo liebe Claudi,
      ich kann gut verstehen, dass du dir die Rezension lieber nicht durchgelesen hast. Ich lese mir auch oft nur das Fazit durch, wenn ich ein Buch noch auf dem Lesestapel oder auf der Wunschliste stehen habe.

      Wir teilen die Begeisterung für Bücher von Amie Kaufman.

      Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls eine richtig schöne Lesezeit mit diesem Reihenauftakt haben wirst.

      Ich wünsche dir schon jetzt ganz viel Spaß mit diesem Buch.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  3. Hallo Liebe Tanja,

    Was für eine tolle Rezension, das Buch habe ich mir auch schon zum Veröffentlichungsdatum gekauft, aber leider noch keine Zeit gehabt. Umso mehr freue ich mich aber auf die Geschichte :D

    Winterliche und ganz liebe Grüße
    Jenny

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    1. Hallo liebe Jenny,

      ich danke dir für deine lieben Worte zu der Rezension und ich freue mich sehr, dass meine Worte deine Vorfreude auf diesen Reihenauftakt schüren konnten.

      Ich bin überzeugt, dass du ebenfalls eine richtig schöne Lesezeit mit diesem Buch haben wirst.

      Wir können uns ja nochmal etwas näher austauschen, wenn du das Buch dann gelesen hast.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  4. Hallo liebe Tanja :)

    Ich habe nur einen kurzen Blick in dein Fazit geworfen, da ich das Buch selbst noch auf der Wunschliste stehen habe. Das klingt wirklich vielversprechend! Ich habe schon viel zu lange kein Buch der Autorin mehr gelesen 🤭

    Liebe Grüße

    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo liebe Lisa,
      dieses Buch scheint bei vielen auf der Wunschliste oder auch schon direkt auf dem SuB zu liegen. Mit Recht, wie ich finde. Ich denke, du wirst auch eine richtig schöne Lesezeit mit der Geschichte haben.

      Hier haben so viele Punkte überzeugt: Das Setting, die Charaktere, aber auch die Idee mit dem Magiesystem hat mir sehr zugesagt, um ein paar Beispiele zu nennen.

      Ich bin sehr gespannt, was du zum Buch sagen wirst, sobald du es gelesen hast.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  5. Huhu Tanja,

    ich mag tatsächlich Bücher auf dem Meer und Schiffen in Kombination mit Fantasy recht gern. Insbesondere Sirenen und Piraten können stark bei mir punkten. Wobei mich dieses Buch mit den Bezügen zu den Göttern und der Gabe mit den Geistern auch sehr anspricht.

    Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber es spricht auch sehr für sie, dass sie dich mit einem Plot überzeugen kann, den du nicht allzu gern zur Hand nimmst. Auf Isle of Gods hast du mich auf jeden Fall neugierig machen können.

    Ganz liebe Grüße
    Leni

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    1. Hallo liebe Leni,
      ich weiß ja, dass dich diese Elemente - im Vergleich zu mir - sehr ansprechen. Daher könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass dieser Reihenauftakt etwas für dich ist.

      Amie Kaufman hat einige Bücher in Zusammenarbeit geschrieben. Ich bin mir nicht sicher, aber die These Broken Stars-Reihe - könnte die dir eventuell etwas sagen?

      Ich freue mich sehr, dass ich deine Neugierde wecken konnte :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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