Mittwoch, 2. April 2025

Durchgelesen: Jensen und die Stille der Insel

 Rezension zu Jensen und die Stille der Insel von Bjørn Schering


Verlag: Zeitperlen-Verlag (Werbung gem. TMG)
den Kaffee zum Buch gibt es bei Becking Kaffee
Seitenzahl: 240
Format: Taschenbuch
Preis: 12,90 Euro
Altersempfehlung des Verlages: Jahre
ISBN: 978-3910309012
Abgeschlossene Erzählung 

 



Inhalt:


Auf einer kleinen ostfriesischen Ferieninsel verschwindet Bürgermeister Burkhard Schröder spurlos – und das direkt nach der Rückkehr von einer Konferenz mit Vertretern benachbarter Inseln. Noch kurz zuvor war er mit dem Leiter der Kurverwaltung und Frau Mayer-Wittgenstein unterwegs, der ehrgeizigen und beim Bürgermeister wenig beliebten Boutique-Besitzerin, die als seine schärfste Konkurrentin im anstehenden Wahlkampf gilt.

Als Schröder nicht nach Hause zurückkehrt, wird Kriminalhauptkommissar Peter Jensen auf die Insel geschickt. Widerwillig nimmt er die Ermittlungen auf – eigentlich ist er für Kapitalverbrechen zuständig. Doch schnell wird klar: Schröders Verschwinden ist mehr als ein weiterer, unaufgeklärter Vermisstenfall.

Jensen taucht ein in das Leben einer verschlossenen Inselgemeinschaft, in der jeder jeden kennt und viele zumindest gelegentlich schroff, abweisend und unzugänglich wirken. Die Befragungen verlaufen zäh, nicht nur wegen der eigenwilligen Bewohner. Schnell wird dem Beamten klar, dass er in eine Welt eingedrungen ist, in der Geheimnisse unter der Oberfläche brodeln.

Gerade als Jensen sich akklimatisiert hatte, wird er abberufen. Doch die Ruhe währt nicht lange: Bei der feierlichen Saisoneröffnung für die Touristen wird der Bürgermeister gefunden – tot, und auf eine so groteske Weise inszeniert, dass die ganze Insel schockiert ist.

Der Abschied ist vom Tisch, Jensen muss bleiben. Nun beginnt die eigentliche Arbeit – mitten im rauen Küstenwetter der Insel, zwischen eigenwilligen Bewohnern und einer Geschichte, die dunkler ist, als es zunächst scheint.



Meinung:


Krimis und ich sind normalerweise kein Match. Doch „Jensen und die Stille der Insel“ hat mich durch seine Atmosphäre und die besondere Handschrift des Autors überrascht. Zwischen den Zeilen spürt man die Liebe zu Kaffee, zur norddeutschen Küstenlandschaft – und zu einem wunderbar trockenen Humor, der der Geschichte ihre ganz eigene Färbung verleiht.

Besonders begeistert hat mich die Idee des Zeitperlen-Verlags: Die Kombination aus gutem Buch und ausgewähltem Kaffee ist für mich ein echtes Highlight. Die Verlagsgründer, selbst Betreiber einer Kaffeerösterei in Hamburg, verknüpfen hier Genuss und Literatur auf charmante Weise. Es macht einfach Freude, in diese Welt einzutauchen – und gleichzeitig die passende Kaffeemischung zu probieren.

Auch atmosphärisch überzeugt das Buch auf ganzer Linie. Die raue Küste, der Wind, die kleinen Lädchen und die kauzigen Bewohner – all das fängt Bjørn Schering unglaublich lebendig ein. Man spürt das Salz auf den Lippen, den kalten Wind in den Haaren und fühlt sich direkt in diese kleine, eigensinnige Inselwelt versetzt. Die Insel wird fast selbst zur Figur, die das Geschehen spürbar beeinflusst.

Jensen als Protagonist bleibt im Kopf: verschroben, schlaflos und voller Eigenheiten. Da ist der Kommissar, der sich morgens beim Frühstücksbuffet die Stullen für den Tag schmiert, der im Kapuzenpulli durch den Ort läuft – sehr zum Missfallen der Einheimischen, die lieber Uniformen sehen würden – und der in seinen Verhören lieber schweigt, weil er darauf setzt, dass die Menschen die Stille irgendwann selbst brechen. Doch auf einer Insel, wo das „Moin“ oft schon das höchste der Gefühle ist, funktioniert diese Methode nur bedingt. Genau diese leisen, verschmitzten Szenen machen den Charme der Geschichte aus.

Die Handlung bleibt spannend bis zur letzten Seite, ohne reißerisch zu wirken, und schafft es, auch mich – als Nicht-Krimileserin – bis zur Auflösung zu fesseln. Ein rundum gelungenes Leseerlebnis.



Fazit:


„Jensen und die Stille der Insel“ ist ein atmosphärischer Küstenkrimi mit viel Lokalkolorit, feinen Zwischentönen und einer durchdachten Handlung. Die Figuren sind wunderbar schräg, die Inselkulisse lebendig und die Geschichte mit einem herrlich trockenen Humor durchzogen, der perfekt zur rauen Nordsee passt.

Besonders gefallen hat mir das Konzept des Zeitperlen-Verlags, der gute Literatur mit ausgewählten Kaffeemischungen kombiniert – das macht das Leseerlebnis zu etwas Besonderem.

Wer Lust auf einen unkonventionellen Inselkrimi mit Charme und Tiefgang hat, der einen gedanklich an die stürmische Küste entführt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt – am besten mit einer Tasse frisch geröstetem Kaffee in der Hand.



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 


Charaktere: 



Setting: 


Handlungsstrang: 



Schreibstil: 



Im Gesamtpaket: 


 

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