Rezension zu Homevideo von Karin Kaci und
Jan Braren
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 192 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 6,99 Euro
ISBN: 978-3-551-31438-3
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
Abgeschlossener Band
Inhalt:
Jacob führt ein Tagebuch mit der
Videokamera, die er zur Geburt seiner kleinen Schwester von seinen
Eltern bekommen hat. Der Junge ist nicht glücklich, die
Schulkameraden sind ihm fern, Vater und Mutter streiten sich jeden
Tag. Die Kraft, die jeder Tag von ihm einfordert, kann er nur schwer
aufbringen. Und dann gibt es da Hannah. Das Mädchen, das sich für
ihn zu interessieren scheint. Die erste Liebe, ein Sonnenstrahl in
dieser finsteren Welt. Jakob ist verliebt und verkündet es seinem
Videotagebuch sehr direkt.
Nie hätte er geahnt, dass dieser
kleine Moment in der Lage sein könnte, sein Leben vollends zu
zerstören.
Wichtigste Charaktere:
Jakob ist
ein sensibler Junge in einer harten Welt. Die Streitereien der Eltern
und die „knallharte“ Clique zehren an seinen Kräften.
Hannah
ist ein toughes Mädchen. Sie entwickelt Gefühle für den
Außenseiter Jacob.
Eric
und Jacob sind befreundet. Eric ist in einem guten Elternhaus
aufgewachsen und hat seinen Weg im Leben gefunden. Er ist cool und im
richtigen Moment ein Mitläufer.
Henry
hat keine Ängste. Das Leben und das Schicksal amüsieren ihn. Er
kennt keine Grenzen und lässt sich auch keine Regeln aufzeigen.
Claas ist
Jakobs Vater. Er ist, genauso wie der Junge, mit seinem Leben
überfordert. Als Polizist hat er Macht über andere; im Privatleben
scheitert er an der Rolle des Vaters, am Kochen eines Mittagessens
sowie in der Rolle des Ehemanns.
Schreibstil:
Karin Kaci und Jan Braren verstehen ihr
Handwerk. Mit wenigen Worten binden
sie den Leser, leuchten
den Raum aus, in dem
die Protagonisten sich bewegen, entwickeln Charaktere, die fesseln.
Im ersten Kapitel erfährt man schon
sehr viel über Jakob und seinen Vater. Man merkt, dass der Junge von
einer tiefen Traurigkeit erfasst ist. Die ersten Bilder auf der
Kamera zeigen Fotos der Familie. Im weiteren Verlauf verschwinden
diese Szenen und zeigen stattdessen Skatervideos mit Freunden und
eine trostlose Welt.
Schnell erfährt man als Leser, dass
die zerstrittene Ehe der Eltern Jakob stark zu schaffen macht. Der
Junge hat in der Schule schon genug mit eigenen Problemen zu kämpfen.
Hier hat man eine harte Schale und zeigt seinen weichen Kern nicht.
Jakob steckt mitten in der Pupertät. Er hat weder Zeit noch Kraft
dafür, sich mit den Problemen seiner Eltern auseinanderzusetzen, doch
fliehen kann er vor ihnen nicht.
Als Leser dieses Romans erlebt man
hautnah die Probleme eines Jugendlichen. Die Autoren werfen Jakob ins
kalte Wasser des Erwachsenwerdens. Sie zeigen, wie zerbrechlich das
Leben sein kann. Wie ein klitzekleiner Moment alles zerstören kann.
In diesem Roman erfährt man mit Jakob die erste Liebe. Für einen
Moment schafft dieses starke Gefühl alle düsteren Momente zu
übertönen. Jakob bekommt endlich ein wenig Glück und Freude in
seinem Leben. Doch kaum hat er sie erlangt, macht ihm das Schicksal
wieder einen Strich durch die Rechnung.
Fazit:
Wer mit „Homevideo“ einen locker
leichten Roman erwartet, liegt hier falsch. Dieser Roman zeigt auf
knapp 200 Seiten schonungslos die Zerbrechlichkeit des Lebens auf. In
der Rolle eines Jugendlichen erfährt der Leser aus erster Hand
dessen Probleme.
Dieser Roman sensibilisiert, er
schockiert und regt stark zum Nachdenken an.
Buchzitate:
Sein Vater verwechselte manchmal etwas.
Er schwieg, wenn er glücklich war, und er schrie, wenn er traurig
war.
Alle zogen an ihm vorbei,
während er den Schlaf nachholte, den seine Eltern ihm raubten. Er
war einfach zu müde, um sich abzustrampeln und trotzdem nicht von
der Stelle zu kommen.
Sie drückte ihn an sich. Sie
schluchzte leise. Sie küsste seine Schläfe. Sie tat alles, was eine
Mutter auf den Absprung tun konnte.
Die Worte kamen ihr nur mühsam über
die Lippen, aber jetzt saß jedes an seinem Platz, dort, wo es schon
so oft Probe gesessen hatte.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:

Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket: