Rezension zu Bannwald von Julie Heiland
Verlag: FISCHER FJB
Seitenzahl: 352 Seiten
Format: gebunden
Preis: 16,99 Euro
ISBN:
ISBN 978-3-8414-2108-1
Altersempfehlung: Ab 14
Jahre
Rights and Permissions:
S. Fischer Verlag GmbH
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt am Main
S. Fischer Verlag GmbH
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt am Main
Inhalt:
Als Robin auf der Flucht vor einem Eber
in das verbotene Gebiet der Tauren rennt, stößt sie mit einem von
ihnen zusammen. Doch anstatt Robin zu töten, lässt der Unbekannte
sie ziehen. Verwirrt von diesem Ereignis kehrt das Mädchen zu ihrem
Stamm zurück.
Als sie den Tauren kurze Zeit später
wieder trifft, kommt Robin nicht umhin sich Sorgen zu machen. Warum
tötet er sie nicht? Spielt er mit ihr und warum lässt er sie nicht
einfach in Ruhe?
Charaktere:
Robin ist die Hauptcharakterin dieses
Romans. Sie gehört dem von den Tauren unterdrückten Volk der Leonen
an. Zwar ist sie aufgrund dieser Tatsache ängstlich, wird aber auch
manchmal von ihrer Wut beherrscht. Wenn das passiert, dann setzt ihr
rationales Denken aus. Sie wird dann stark und mutig. Robins Schwäche
ist, dass sie manchmal Schwierigkeiten hat Gefühle zuzulassen und
darüber zu sprechen.
Laurin ist Robins bester Freund. Sein
wesentlicher Charakterzug ist seine Gutmütigkeit. Im Gegensatz zu
Robin gelingt es ihm (bis auf wenige Ausnahmen), die Probleme
anzusprechen.
Emilian ist ein Taure. Er ist
selbstbewusst und kennt keine Angst. Ähnlich wie Robin legt er über
schwierige Gesprächsthemen auch mal den Deckmantel des Schweigens.
Vielleicht ist das ein Grund, warum die Beiden sich in einigen
Konfliktsituationen auch ohne Worte verstehen.
Die Welt:
Das Geschehen spielt sich hauptsächlich
im Wald ab. Es gibt verschiedene Völker, die hier beheimatet sind.
Erwähnt werden in erster Linie die Leonen und die Tauren. Auch die
Menschen bekommen einen kleinen Part in dem Roman.
Die Leonen sind eins mit dem Wald. Die
Natur erwacht in ihrer Gegenwart zum Leben. Tiere kommen auf sie zu,
selbst Pflanzen scheinen mit ihnen zu kommunizieren. Das Volk lebt in
völliger Harmonie miteinander. Ihre Magie ist zart. Wenn sie etwas
erschaffen, dann ist es schön und ruhig. Leonen heilen, erschaffen
und tun Gutes. Sie werden von den Tauren unterdrückt, die ihnen
einen bestimmten Waldabschnitt zugeteilt haben. Wenn sie den
verlassen, dann droht ihnen der Tod. Monatlich müssen sie Abgaben
leisten: Lebensmittel, die knapp sind oder auch mal ein Mädchen, was
die Gelüste der Tauren befriedigen soll.
Die Tauren sind das herrschende Volk.
Täglich müssen sie ihre Stärke beweisen. Schwäche wird nicht
geduldet. Ihre Magie ist schwarz. Sie töten und zerstören damit.
Wenn ein Taure erscheint, dann flüchtet die Natur vor ihm. Sie wird
ganz still und verhält sich unauffällig.
Schreibstil:
Besonders erwähnenswert ist der
wundervolle Schreibstil der Autorin. Der Roman beginnt rasant. In
wenigen Worten wird der Leser mit den Völkern und der
Hauptcharakterin vertraut gemacht, dann stolpert er auch schon mit
Robin in die erste spannungsgeladene Szene.
Auch die Beschreibung der Welt wird mit
sehr viel Leidenschaft präsentiert. Der Leser riecht, schmeckt,
sieht und fühlt hier förmlich die Glühwürmchen die durch die Luft
sausen, das warmes Feuer, den klaren Sternenhimmel mit der kühlen
Luft oder wie Laurin mit einem Murmeln auf seiner Handfläche ein
tanzendes kugelförmiges Leuchten heraufbeschwört.
Gekonnt schürt Julie Heiland die
Neugierde des Lesers, indem sie nicht gleich erläutert, was sich
hinter Gedanken und Aussagen der Charaktere verbirgt. Auch wenn der
Leser oftmals kurz vor Auflösung des Handlungsstranges selbst auf
dessen Ausgang kommen mag, weil die Lösungsansätze zu hilfreich
präsentiert wurden, so ändert das nichts an dem Einfallsreichtum
der Autorin.
Die Autorin verwendet für Ihren Roman
die Ich-Perspektive und schreibt in der Zeitform Präsens. Sie
schreibt in erster Linie aus Sicht der Hauptcharakterin Robin.
Wenige Kapitel werden in der personalen
Erzählperspektive geschrieben. Hier erfährt man von einem anfangs
unbekannten Dritten, von dessen düsteren Gedanken und Plänen.
Hierdurch wird zusätzliche Spannung
erschaffen und die Neugierde des Lesers geschürt.
Gerade zum Anfang wird auch durch die
Perspektivwechsel zwischen Tauren und Leonen sehr gut deutlich, wie
die allgemeine Stimmung völliger Harmonie in Disharmonie umschwänkt.
Hier wird der Umgangston rauer, die Farben dunkler und der
Schreibstil härter/dominanter.
Fazit:
Bannwald ist Jugendfantasyroman, der
auf ganzer Länge überzeugt. Besonders positiv fällt hier der
Schreibstil der Autorin auf. Der Leser wird durch die
leidenschaftliche Beschreibung, durch actiongeladene Szenen,
interessante Ideen beim Entwickeln des Handlungsstranges und der Welt
und gut ausgearbeiteten Charaktere in den Roman gezogen. Hier kommt
auf jeder Seite Lesefreude auf. Absolut lohnenswert.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hey Tanja,
AntwortenLöschenhab es nun auch zu ende gelesen und war leider nicht so begeistert, freue mich aber, dass es dir so gefallen hat. Ich kam mit dem Schreibstil nicht so klar, die vielen kurzen Sätze.....und Robin war mir dann doch zu distanziert, diese Eigenschaft stört mich eigentlich nicht so, hier aber schon...werde mich morgen an die Rezi machen
Lg Tanja