Verlag: Knaur
Seitenzahl: 512 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 14,99 Euro (Ebook:
12,99 Euro)
ISBN:
978-3-426-51513-6
Inhalt:
In einer verlassenen Militärstation
beaufsichtigt die Wissenschaftlerin Dr. Caldwell ein Projekt zur
Erforschung des Virus, der aus Menschen Hungernde gemacht hat. Ihr
besonderes Augenmerk liegt auf den Kindern, die zwar offensichtlich
von dem Virus infiziert sind, aber dennoch in der Lage scheinen,
klare Gedanken fassen zu können.
Jeden Tag von Montag bis Freitag findet
ein Unterricht statt, bei dem ein jedes Kind an einen Rollstuhl
gefesselt, die wesentlichen Dinge des Lebens erfährt. Am Sonntag
werden die Kinder in ihre Zellen geschlossen und durch Musik über
die Beschallungsanlage zum Schweigen gebracht. Alles hat in dieser
Station hat seinen Plan. Alles ist durchstrukturiert. Solange, bis
eines Tages eine Horde Hungernder auf das Gebäude zustürmt. Nun
müssen Dr. Caldwell und ihre Crew die Flucht ergreifen in eine Welt,
die nicht sicher ist und dann auch noch mit einem Kind im Schlepptau,
was jederzeit zu einer großen Gefahr für sie alle werden könnte.
Charaktere:
Die Handlung des Romanes wird aus der
Perspektive von vier durchweg interessanten Charakteren erzählt, die
sich allesamt stark voneinander unterscheiden.
Melanie ist ein kleines Mädchen. Sie
ist eine Hungernde und gilt den Wissenschaftlern als eines der
intelligentesten Forschungsobjekte. Natürlich denkt und handelt sie
wie ein Kind, ist dabei aber oft erwachsener als die Personen in
ihrer Umgebung. Sie weiß Unvermeidliches zu akzeptieren und geht
ihr Leben mit einer Ruhe und Sachlichkeit an, die den anderen
Charakteren oft abgeht.
Sergeant Parks ist ein typischer
Ex-Militär. Er weiß eine Gruppe zu führen und zusammenzuhalten.
Pragmatisch versucht er zu überleben. Für ihn sind die Hungernden
der Feind, den es zu besiegen gilt.
Gallagher ist ein ehemaliger Soldat. Er
ist schüchtern und ängstlich und erhält seinen Halt durch seinen
Vorgesetzten den Sergeant. Von ihm erhält er Befehle und mit
Befehlen weiß er umzugehen.
Miss Justineau ist Melanies
Lieblingslehrerin. Sie neigt dazu, sich mit den Kindern zu verbrüdern
und daher die ihnen innewohnende Gefahr zu verkennen.
Dr. Caldwell ist Wissenschaftlerin. Ihr
Lebensziel ist es, den Virus zu erforschen. Ihr besonderes Interesse
gilt dabei den infizierten Kindern, die im Gegensatz zu den
Hungernden nicht ausschließlich reizgesteuert sind.
Schreibstil:
M. R. Carey schreibt im Präsens und
wechselt in der Perspektive zwischen Dr. Caldwell, Gallagher,
Seargeant Parks, Miss Justineau und Melanie. Er führt seinen Roman
in einem ruhigen, ausführlichen Ton voran. Sein Szenario ist
trostlos und düster.
Durchaus gibt es in diesem Buch
spannende Szenen. Diese stehen allerdings eher im Hintergrund.
Vielmehr scheint der Autor den Blick auf die Entwicklung und das
Verhalten der Charaktere, die Entstehung des Virus und das
zwischenmenschliche Miteinander zu legen.
So gelingt es ihm z. B. sehr gut den
Leser in die kindliche Welt von Melanie mitzunehmen, indem er durch
sie die positive Weltsicht in einer Welt, in der Hoffnung Mangelware
ist, zum Ausdruck bringt.
Jeder seiner Hauptcharaktere (bis auf
vielleicht Melanie) ist auf ein Ziel fokussiert. Bei Dr. Caldwell ist
es die Forschung, bei Mrs. Justineau das Unterrichten und der Schutz
ihrer Kinder und Sergeant Parks hält seine Gruppe zusammen und
erteilt ihnen Befehle. Er braucht Untergebene.
Gerade im ersten Teil des Romans
erkennt man eine feste Struktur, die in der Militärstation herrscht.
Jeder hat seinen Platz, alles geht seinen gewohnten Gang. Erst, als
die Hungernden die Basis überrennen, gerät diese Welt aus den
Fugen. Hier entstehen auch erste Spannungen. Sergeant Parks
Befehlsgewalt gerät ins Wanken, Dr. Caldwells Forschungsprojekt
scheint zu kippen und Mrs. Justineaus Kinder drohen ihr abhanden zu
kommen.
Die Gedanken müssen sich
umorientieren: Nun heißt es, ums Überleben kämpfen. Eine neue
Heimat und mit ihr eine neue Sicherheit zu finden.
Als Leser eines „Zombieromanes“
sollte man sich vorab darüber bewusst sein, dass es zu der ein oder
anderen brutalen Szene kommen kann. Bei diesem Roman sollte der Leser
zusätzlich in der Lage sein, eventuelle moralische Grundsätze
betreffend Kinder auszublenden. Es gibt hier z. B. eine Szene bei der
ein Kind bei völligem Bewusstsein die Schädeldecke geöffnet wird.
Fazit:
Die Berufene ist ein ruhiger
Zombieroman, der seinen Fokus stark auf den Ausbau seiner Welt und
das zwischenmenschliches Miteinander legt. Drama und Action liegen
dem Buch fern. Vielmehr setzt der Autor auf möglichst sachliche und
detaillierte Beschreibung der Szenen, die seine Charaktere durch ihr
Handeln hervorgerufen haben.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Huhu,
AntwortenLöschengrundsätzlich fand ich das Buch auch gelungen, nur das Ende war irgendwie nicht so doll und die Auflösung des Ganzen auch nicht. Im Großen und Ganzen war es aber nett zu lesen.
Viele Grüße
Steffi
Huhu Steffi,
Löschenich fand auch, dass das Buch ganz gut gemacht war. Ein wenig mehr Spannung hätte dem Ganzen gutgetan. Gerade ein Zombieroman bietet da ja einige Möglichkeiten. Vielen Dank für deinen Kommentar :o)
Liebe Grüße Tanja