Seelenblau von Manuela Brandt
Im März diesen Jahres habe ich das
Glück gehabt ein E-Book von „Seelenblau“ über Lovelybooks zu
gewinnen. Schon vorher verstand das wunderschöne Cover mich zu
begeistern. Das Buch stand ganz weit oben auf meiner Wunschliste.
Dass ich es nun sogar in der Gemeinschaft einer Leserunde zusammen
mit anderen Mitgliedern und der Autorin lesen durfte, fand ich umso
besser.
Da mir „Seelenblau“ damals, wie
auch heute so sehr zugesagt hat und ich denke, dass auch andere Leser
dieses Buch und seine Autorin ein wenig besser kennenlernen sollten,
habe ich Manuela um ein Interview gebeten. Als dann eine positive
Rückmeldung in meinem Postfach landete, war ich mehr als nur
erfreut. Diese Freude möchte ich jetzt mich euch teilen.
Viel Spaß mit dem folgenden Interview
zu „Seelenblau“.
Hallo Manuela.
Magst du dich in wenigen Worten einmal vorstellen? Woher kommst du?
Was
machst du, wenn
du nicht an Deinem Schreibtisch sitzt?
Gerne. Mein Name ist
ja bereits bekannt, ich bin 32 Jahre alt und ich wohne mit meinen
Frettchen
in Goslar, einer
kleinen Stadt am Harz. Wenn ich nicht an meinem AutorenSchreibtisch
sitze, arbeite ich Vollzeit als Mediengestalterin für Digital
und Printmedien. Ansonsten gehe ich noch sehr gerne und sehr oft ins
Kino.
In deinem Roman
Seelenblau geht es darum auf sein Herz zu hören. Etwas, was viele
theoretisch wissen, aber in der Praxis nur selten beherzigen. Durch
dein Buch wird der Leser stark für dieses Thema sensibilisiert. Was
ist mit dir? Hörst du immer auf dein Herz oder bist du doch eher ein
Kopfmensch?
Ich bin wie Mia: In
mir tobt jedes Mal ein Kampf zwischen Herz und Kopf. Leider musste
ich die Erfahrungen machen, dass mein Herz gerne falsche
Entscheidungen trifft und mein Kopf mich im Nachhinein deshalb
schimpft. Die beste Entscheidung, die mein Herz je getroffen hat, war
die Geschichte über Mia aufzuschreiben. Das bereue ich in keiner
Weise.
Dein Roman spielt
in einem Reservat in Kanada. Musstest du für die Örtlichkeiten eine
Recherche vornehmen? Wenn ja: Wie bist du diese Recherche angegangen?
Ich habe mich sehr
intensiv über Google Maps mit der Gegend rund um Clearwater
auseinandergesetzt. Mit Google StreetView bin ich durch die Straßen
gefahren und konnte mir so ein genaues Bild über diesen Ort machen.
Das Dorf in den Wäldern entstammt meiner Fantasie. Dort konnte ich
mir die Bilder leider nur in meinem Kopf anschauen, aber sie waren so
klar und deutlich, dass ich das Gefühl hatte, wirklich in diesem
Dorf zu stehen.
Das Schreiben
eines Romans kostet ja sehr viel Zeit. Nach dem Planen, kommt das
Korrigieren, dann vielleicht noch das Lesen durch Testleser und die
Nachbearbeitung. Letztlich muss das Buch zur Veröffentlichung
vorbereitet werden. Wie lange hat dein Roman von der Idee bis zum
Druck gebraucht?
Sehr lange. Die Idee
dazu hatte ich bereits 2008, aber ich glaube, damals war ich noch
nicht bereit dafür, weshalb ich das Schreiben abgebrochen habe. In
den nächsten Jahre ließ mich die Geschichte allerdings nicht mehr
los und setzte mich Anfang 2013 erneut hin und schrieb. Im Laufe des
Jahres verteilte ich das Buch in der Familie und unter Freunden, die
alle begeistert waren. 2014 überarbeitete ich es noch einmal und
veröffentlichte es im November als eBook. Das Taschenbuch ist im
März 2015 dazu gekommen.
Das Cover von
Seelenblau ist wunderschön. Wie bist du zu diesem Bild gekommen?
Konntest du bei der Gestaltung selbst mitbestimmen und entspricht die
Abbildung darauf exakt deiner Vorstellung von Mia?
Die Zeichnung habe
ich bei einem StockfotoAnbieter gefunden. Es hat mich sofort in
seinen Bann gezogen und ich hatte das Gefühl, als würde Mia mich
anschauen. Ich habe es noch ein wenig bearbeitet, so dass es zum Buch
passte. Das Cover habe ich selbst entworfen und hatte dadurch freie
Gestaltungsmöglichkeiten.
Die einzelnen
Kapitel beginnen jeweils mit einem schönen indianischen Zitat. Wie
bist du auf diese Sprüche gekommen?
Da habe ich das
Pferd von hinten aufgezäumt. Der Roman war in meinem Kopf bereits
fertig, als ich auf eine alte indianische Geschichte gestoßen bin.
Ich war überrascht wie genau sie zu meiner passte und ich
recherchierte nach indianischen Sprüchen und Glaubensinhalten. Je
mehr Weisheiten ich fand, desto stärker wurde meine Geschichte von
ihnen untermauert. Deshalb habe ich jedem Kapitel einen passenden
Spruch zugeordnet und sie auch in den Roman selbst eingearbeitet.
Entspringen alle
deine Charaktere deiner Fantasie oder lässt du dich auch durch reale
Personen inspirieren?
Mia ist größtenteils
eine Selbstdarstellung, bzw. ist sie so, wie ich vielleicht gerne
wäre. Bei Jace habe ich eine Kleinigkeit von einem ExFreund
einfließen lassen, aber hauptsächlich entstammen die Charaktere
meiner Fantasie.
Zum Abschluss
dieses Frageabschnitts würde mich sehr interessieren, wer dein
Lieblingscharakter in „Seelenblau“ ist. Und warum gerade er/sie.
Mir sind Jace und
Papewas sehr ans Herz gewachsen. Jace nicht nur wegen des attraktiven
Äußeren, sondern weil ich glaube, dass er mich zusammen mit Papewas
während des Schreibens selbst zum Nachdenken gebracht hat. Ich finde
Charaktere interessant, die nicht aalglatt sind, sondern an denen man
sich auch mal die Zähne ausbeißen kann. Und Yaris ist noch ein
weiterer Grund, warum ich ihn sehr gerne mag.
Ein paar
allgemeine Fragen zum Schreiben habe ich noch:
Wie schaffst du
es während des Schreibens den Überblick über Charaktere, Handlung
und Szenario zu behalten? Machst du dir Notizen oder verwendest du
gar ein spezielles Programm, um die Ideen zu ordnen und Logikfehler
zu vermeiden?
Für den Plot habe
ich mir eine Tabelle angelegt, was, wann und wo passiert. Für die
Charaktere
brauchte ich keine
Notizen, da ich sie bereits seit Jahren im Kopf hatte und ich sie
schon auswendig kannte. Für meinen neuen Roman habe ich mir
allerdings kleine Steckbriefe angelegt.
Ein spezielles
Programm nutze ich (bis jetzt) dafür nicht.
Viele Autoren
leben und lieben mit ihren Figuren. Wie sieht es mit dir aus?
Entwickeln deine Charaktere ein Eigenleben? Bist du bereit auch mal
einen deiner Lieblingscharaktere sterben zu lassen oder kommt so
etwas für dich nicht in Frage?
Es gibt Charaktere,
die ich niemals sterben lassen würde. Aber ich denke, dass auch beim
Tod einer Buchperson, mich diese weiterhin begleiten würde, wie es
XY (ich möchte ja nicht spoilern) aus Seelenblau tut. Ein Eigenleben
hat sich bei meiner Protagonistin im neuen Buch entwickelt. Sie ist
ganz anders geworden, als ich sie mir vorgestellt hatte und teilweise
mochte ich sie selbst nicht. Ich hätte sie gerne durchgeschüttelt
und ihre Entscheidungen hinterfragt, am liebsten gelöscht. Aber
genau das war es, was mich gereizt hat, sie so weiter zu machen, wie
sie es wollte.
Mich würde
interessieren, was du liest, wenn du nicht schreibst. Hast du einen
Lieblingsautoren?
Welchen Buchtipp
würdest du mir unbedingt ans Herz legen?
Ich lese gerne
Fantasyromane. Meine Lieblingsautorin sind Bettina Belitz und
Jeaniene Frost. Als Buchtipp würde ich natürlich Seelenblau nennen,
aber von anderen Autoren finde ich die
Splitterherz
Trilogie von Bettina Belitz einfach toll.
Und nun die
entscheidende Frage zum Abschluss: Werden wir bald wieder einen neuen
Roman von dir in den Regalen vorfinden? Hast du bereits ein neues
Projekt am Laufen? Und kannst du vielleicht schon einen kleinen Tipp
geben, wann es soweit sein wird?
Mein zweiter Roman
ist fertig geschrieben und wartet auf seine Überarbeitung. Ich
wollte auch schon längst dabei sein, aber ich kann mich noch nicht
dazu aufraffen. Ich habe jedoch Hoffnung, dass ich das neue Buch Ende
es Jahres veröffentlichen werde. Und danach ... nun ja ... meine
Leser wünschen sich einen zweiten Teil von Seelenblau. Und ich würde
auch gerne ins Dorf zurückkehren. Mal schauen, ob ich dort noch
willkommen bin.
Liebe Manuela,
vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast meine Fragen zu
beantworten.
Für deine
Zukunft und deine folgenden Romane wünsche ich dir alles Gute. :o)
Ich bedanke mich
auch bei dir für das tolle Interview. Es hat sehr viel Spaß
gemacht. Für deinen Blog wünsche ich dir alles Gute und viel
Erfolg.
Ein tolles Interview! Ich habe mir das Buch gleich mal angesehen... und irgendwie ist es dann im Warenkorb gelandet. Keine Ahnung, wie das kommen konnte ;-)
AntwortenLöschenDann wird der Juli für mich anscheinend der Monat der Selfpublisher - Coherent steht auch noch auf meiner Wunschliste.
Liebe Grüße,
Lina
Hi Lina,
Löschenoh das freut mich total. du wirst es nicht bereuen. Das Buch ist wirklich so toll. Bitte schreib mir doch, wenn du es gelesen hast, wie es dir gefallen hat.
Ganz liebe Grüße,
Tanja
Hallo Tanja!
AntwortenLöschenDanke für dieses interessante Interview! Als Autorin ist es immer spannend für mich zu erfahren, was andere Autoren motiviert, wie sie an das Schreiben eines Romans herangehen, wie sie sich organisieren.... Ich finde es jedenfalls toll, dass du solche Interviews machst, und den LeserInnen damit einen Einblick hinter die Kulissen erlaubst. Dass du damit Romane von Self publishern in den richtigen Fokus rückst, ist ein sehr positiver Nebeneffekt. Herzliche Grüße,
Eva
Hallo liebe Eva,
Löschenich freue mich gerade sehr, dass du dir die Rubik Interviews angeschaut hast. Ich habe viel zu lange schon kein Interview mehr gemacht. Ich sehe das ähnlich wie du: Es ist spannend hinter die Kulisse zu schauen und zu sehen, was den/die Autor/in beim Schreiben besonders bewegt hat.
Der Zeitpunkt, als ich Seelenblau gelesen habe, liegt nun schon länger zurück. Ich weiß aber noch, dass ich dieses Buch damals geliebt habe. Gerade Selfpublisher haben es oft auf dem Markt nicht einfach. Kleine Buchperlen verschwinden dann manchmal einfach in der Masse der Neuerscheinungen. Was sehr schade ist.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)