Verlag: dtv
Seitenzahl: 576 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 9,95 Euro
ISBN:
ISBN 978-3-423-20749-2
Inhalt:
In diesem Buch geht es um einen
Schriftsteller, der über einen Schriftsteller schreibt, der wiederum
versucht seiner erlebten Geschichten Herr zu werden. Es geht also um
das Leben als Schriftsteller, um das Leben und das Sterben, es geht
um Himmel und Hölle, um das Schicksal, um den Krieg zwischen
Rassehunden und Mischlingen; es geht um Kobolde und Ratten, um
Boehemier, die auf Pferden reiten und um das wichtigste Thema: Die
Liebe. Fool on the Hill ist ein Buch über viele unterschiedliche
Charaktere, die ihren Weg zu der Cornell University auf dem Hügel
antreten; hier erleben sie ihre Geschichten, verlieben sich und sehen
sich letztlich allesamt einem Ungeheuer gegenüber, welches
unbarmherzig seine Opfer fordert.
Die Charaktere:
In Fool on the Hill kommen und gehen ständig neue und alte
Charaktere. Als Hilfe hat Matt Ruff seinen Lesern jedoch ein
Verzeichnis der Hauptpersonen auf den ersten zwei Seiten seines gut
fünfhundertsiebzig Seiten starken Buches zur Verfügung gestellt.
Auch nur die wichtigsten hier
aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Dieses Buch lebt von vielen
kleinen Geschichten, die versuchen zu einer einzigen großen
zusammenzufinden. Luther, der Hund, der versucht den Himmel zu
finden, erhält dabei, wie George, der Geschichtenerzähler, der auf
der ständigen Suche, nach der Liebe und dem Sinn des Lebens
unterwegs ist, ebenso einen wichtigen Part, wie jeder einzelne der
Koboldbagage oder Kalliope, die magische Schönheit, die einen ganz
wesentlichen Eingriff in George Leben vornimmt, damit dieser seine
wahre Liebe Aurora finden kann.
Schreibstil:
Fool on the Hill wimmelt nur so von
verrückten Charakteren, verrückten Ideen und einem verrückten
Handlungsstrang.
Während des Lesens fragte ich mich
oft: Wo will Matt Ruff mit seinem Roman hin?
Der Autor schreibt über einen
Schriftsteller namens Mr. Sunshine, der wiederum eine Geschichte über
einen Schriftsteller namens Stephen Titus George schreibt und dieser
wiederum ist ebenfalls Geschichtenerzähler.
Auf vielen Seiten deutet sich an, dass
Fool on the Hill dem Leser näherbringen will, wie ein Schriftsteller
denkt. Zugleich wird aber auch eine eigene Geschichte präsentiert,
die aus den Gedanken eines solchen hervorgegangen ist.
Mr. Sunshine merkt stellenweise, wie
seine Charaktere ein Eigenleben entwickeln. Wenn dem wieder so ist,
dürfen diese bis zu einem gewissen Grad selbst entscheiden, welchen
Lauf ihre Geschichte nehmen wird, bis Mr. Sunshine letztlich wieder
selbst versucht (manchmal mehr schlecht als recht), die Kontrolle
über sein Werk zu gewinnen.
Auch George berichtet anfangs einem
Bernhardiner von seinem Leben als Geschichtenerzähler. So sagt er an
einer Stelle (Buchzitat): „In einem Buch oder einer Erzählung
brauche ich nur einen einzigen Satz zu schreiben, und schon weht der
Wind. Und jetzt stell dir mal eine Welt vor, das wirkliche Leben, das
ist doch auch nur eine Geschichte ...“
Die Frage, welchen roten Faden Matt
Ruff in seinem Roman verfolgt, kann somit durch die Augen seiner
Charaktere Mr. Sunshine aber auch George, geklärt werden, die
letztlich vielleicht so etwas wie Matt Ruffs Alter Ego darstellen
mögen: Eine Abhandlung über das Sein als Schriftsteller.
Der weiteren Handlungsstränge bauen
sich dann ganz einfach auf: Alle Protagonisten suchen ihre Liebe (sei
es in Form eines verstorbenen Vaters oder doch der einer Frau an
ihrer Seite), alle werden sie von einem versehentlich befreiten
Monster angegriffen und alle versuchen sie es zu besiegen.
Sätze wie dieser (Buchzitat) „auf
der Corn Street verfolgen zwei Polizeibeamte gerade ein abtrünniges
Schwein; ehemals als Familienmüllschlucker in einem nahe gelegenen
Haus tätig, beschloss das Borstentier, sich als Freiberufler zu
versuchen“, zeugen davon, wie gut Matt Ruff mit Worten umzugehen
weiß. Seine Sätze sind wohlgeformt, fantastisch und versprühen
einen ganz eigenen Humor.
Fazit:
„Fool on the Hill“ ist eine
Geschichte wie das Leben selbst: Voller Höhen und Tiefen. Die
Charaktere sind allesamt „ein wenig anders“; der Handlungsstrang
teilweise etwas wirr, bis man ihn vielleicht auf mehreren Ebenen
begreift und so akzeptiert. Matt Ruffs Sätze sprühen nur so von
fantastischem Feingeist.
Wenn ich diesen Roman in drei Worte
verpacken müsste, dann wäre es wohl: Skurril, verrückt und
abgefahren.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Liebe Esme,
AntwortenLöschenjetzt musste ich deine Rezension tatsächlich zwei Mal lesen.
Nicht, weil ich sie nicht verstanden hätte ! Viel mehr dachte ich mir,
dass das Buch mit den 3 Sternen/Kaffeetassen noch ganz gut weggekommen ist. Für mich liest sich deine Meinung zu diesem Buch so, als wäre der Autor plus der Schriftsteller in der Geschichte von Höcksken auf Stöcksken gekommen und damit die Story an sich keinen wirklichen Kern...so als hätte zu viel Drumherum ablenkend gewirkt.
Aktuell lese ich ja auch ein Buch, das ich immer mal wieder zur Seite legen muss, weil es für mich zu viele Abschweifungen bietet. Natürlich mag ich dennoch herausfinden, wie die Geschichte ausgeht, doch für mich ist dies etwas zu abgedreht, um ein Wow-Buch zu sein.
Liebste Grüße und einen sonnigen Start in diese neue Woche wünsche ich dir,
Hibi
Hallo Hibi,
Löschenda hast du vollkommen Recht: Das Buch war wirklich total chaotisch (um es mal salopp herunterzubrechen ;o)) Mal habe ich gedacht: Hui, da fehlt mir der Schwung im Geschehen und mal habe ich gedacht: Abgefahren, das hat was für sich!
Ein sehr außergewöhnliches Buch, bei dem mir auch die Bewertung nicht einfach gefallen ist. Ich denke und hoffe aber, dass ich mit drei Sternen eine objektive und meine Meinung wiederspiegelnde Bewertung abgegeben habe.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Das hast du Tanja !!!
LöschenDas hört sich chaotisch an... aber irgendwie auch lustig. =D
AntwortenLöschenSo richtig "mein" Buch ist es aber leider nicht. Schätze das ist auch gar nicht so schlimm, weil es von dir auch "nur" 3 Sterne bekommen hat. =)
Liebe Grüße
Lady =)
Also man muss schon auf etwas skurrilere Literatur stehen. Hast du schonmal was von Neil Gaiman oder Terry Pratchett gelesen? Bei ersterem war es bei mir ähnlich. Ich empfand seinen Schreibstil bei Niemalsland als sehr besonders, aber irgendwie war die Handlung auch etwas merkwürdig. Bei Terry Pratchetts alten Werken kann ich nicht objektiv urteilen: Ich liebe seine Hexenromane. ;o)))
LöschenAuch er hat so einen ganz eigenen abgefahrenen Stil :o)
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenauch wenn ich die Bücher von Neil Gaiman oder Terry Pratchett nicht gelesen habe, getaggt wurdest du dennoch von mir:
http://intheprimetimeoflife.blogspot.de/2015/06/wander-tag_16.html
Vielleicht hast du ja Lust, mitzumachen. Würde mich freuen.
Liebste Grüße,
Hibi
Huhu Hibi.
LöschenOh. Vielleicht solltest du mal ein Buch von Terry Pratchett reinblättern (?) Wenn du dich dazu entscheidest, dann rate ich dir aber zu den älteren Werken. Zum Schluss hat nicht nur der Zeichner sondern auch der Übersetzer gewechselt (und dies gereichte Terry Pratchetts Büchern nicht zum Vorteil). Mittlerweile hat der Autor auch Alzheimer. Seine Werke sind nicht mehr das, was sie mal waren. Ich habe sie damals geliebt!
Deine Fragen werde ich gleich beantworten :o))
Liebe Grüße
Tanja