Rezension zu Die Magie der Namen von Nicole Gozdek
Format: Hardcover
Preis: 16,99 Euro
ISBN: 978-3-492-70387-1
Altersempfehlung des Verlages: 12 bis 17 Jahre
Band 1
Aufmachung:
Eine Karte im
hinteren und vorderen Buchdeckel stellt die Welt von Mirobortas vor.
Weiterhin befindet sich im hinteren Teil des Buches ein
Namensverzeichnis, eine Auflistung der einzelnen Dynastien sowie der
Adelstitel.
Die einzelnen Kapitel werden mit
kleinen Zitaten aus den Lehrbüchern begonnen. Diese kleinen
Textausschnitte stimmen bereits frühzeitig auf die kommende
Geschichte ein.
Inhalt:
In Mirobortas erhalten Babys nach der
Geburt eine Nummer zugeteilt. Es ist strengstens verboten sie
eigenständig mit einem Namen zu versehen. Sehr früh werden sie von
ihren Eltern getrennt. Die Heranwachsenden werden auf einer Schule
bis zum Tag der Namensgebung großgezogen.
Nummer 19 ist solch ein Schüler.
Gespannt wartet er auf diesen besonderen Tag, der alle viertel Jahre
immer dann stattfindet, wenn ein Namensgeber im Dorf zugegen ist.
Endlich soll er seinen eigenen Namen erfahren, der ihm Auskunft über
seinen Stand in der Gesellschaft über seinen Werdegang liefern wird.
Wird er vielleicht ein Söldner werden oder wird er zukünftig den
Beruf eines Bibliothekars ausüben?
Mit vielem hat Nummer 19 gerechnet,
vielleicht sogar ein wenig damit, dass er einem niederen Stand
zugeteilt wird. Nicht jedoch damit, dass sein Name weder die übliche
Namensmagie freisetzt, noch irgendwem etwas sagt. Tirasan Passario
scheint unbedeutend und gar ohne irgendwelchen Fähigkeiten
ausgestattet worden zu sein. So macht Tir sich auf die Suche nach der
Vergangenheit seines Namens. Begleitet wird er von seinen ehemaligen
Mitschülern, mit denen er zu Zeiten als Nummer nicht viel zu tun
hatte. Ein spannendes Abenteuer beginnt.
Wichtigste Charaktere:
Tirasan Passario ist klein, eher
schwächlich, kurzsichtig und optisch eher unauffällig. Er liest
sehr gerne und mag keinen Sport. Auf der Schule hat er kaum Freunde.
Mit der Namensgebung verändert sich jedoch einiges. Rustan hat sich
in den Kopf gesetzt als Leibwächter Tirasan zu beschützen und auf
der Suche nach der Bedeutung seines Namens zu begleiten.
Baro ist
Rustans engster Freund auf der Schule der Nummern. Nach der
Namensgebung entschließt Rustan sich Tirasan nicht mehr von der
Seite zu weichen. Das verwirrt Baro. Doch er möchte seinen Freund
nicht verlieren und schließt sich somit der kleinen Gruppe von
Abenteurern an. Als Nummer hat Baro gerne andere Mitschüler
geärgert. Als Name ist er hochnäsig und fühlt sich anderen
weiterhin überlegen.
Rustan hat
ein großes Herz. Als Leibwächter ist es seine Pflicht, dem
ausgesprochenen Eid nachzukommen, in dem er geschworen hat Tirasan
Schutz zu bieten. Er ist absolut loyal
Allira erhält
nach der Namensgebung die Bestimmung als Sängerin zugeteilt. Sie ist
in der Lage mit ihrer Stimme die Zuhörer um sich herum zu
verzaubern. Allerdings benötigt das Mädchen diese Aufmerksamkeit
dringend. Steht sie nicht im Mittelpunkt, so fühlt sie sich
minderwertig.
Nelia ist
nach der Namensgebung zu einer Magierin geworden. Ihre Fähigkeiten
sind im Kampf eine sehr große und wichtige Hilfe.
Welt:
In Mirabortas erhalten Kinder früh
nach der Geburt eine Nummer zugewiesen. Bis zum Tage ihrer
Namensgebung dürfen sie nicht anders angesprochen werden. Die
vorzeitige Vergabe eines Namens oder einer anderen Anrede wird hart
bestraft.
Am Tage der Namensgebung erhält eine
Nummer den Namen der fortan das Leben des Trägers bestimmt sowie ein
Wappen ausgehändigt, welches ihn einer Dynastie, der er nun
zugehörig sein wird, zuordnet. Der Nachname ist es, der einer
bestimmten Berufsgruppe entspricht. So bedeutet Hero zum Beispiel
Jurist oder Ellubis Bibliotheksassistent. Auch haben Vor- und
Nachname eine gewisse Geschichte. Mit der Verkündung des Namens wird
eine Magie freigesetzt, die das Äußere und auch das Innere eines
jeden Trägers verändert. Der Träger wird zu einer ähnlichen
Version des damaligen Namensträgers.
Aber auch die Anzahl der verkündeten
Namen hat eine Bedeutung. Besteht ein Name zum Beispiel aus zwei
Namensteilen, so erhält der Träger eine wichtige Stellung in der
Gesellschaft. Ein Namensträger, dessen Name aus fünf Bezeichnungen
besteht, hat hingegen kein Eigentum, keinen Beruf und muss sehen, wie
er im Leben zurecht kommt.
Erst mit der Erteilung des Namens
erhält man das Recht die Schule zu verlassen und die Stadt zu
besuchen. Man kann gehen, wann und wohin man will, darf sich
verlieben, wenn einem der Sinn danach steht.
Schreibstil:
Diese Geschichte lebt besonders von dem
interessanten Weltenentwurf. Gerade auf den ersten Seiten ist es sehr
interessant diese Welt und die Charaktere zu erkunden.
Sodann begibt man sich mit Tir und
seinen Begleitern auf eine spannende Reise, die dadurch bestimmt
wird, dass Tir versucht, die Herkunft seines Namens herauszufinden.
Der Junge ist dabei gerade anfangs sehr frustriert, weil seine
ehemaligen Mitschüler, ganz im Gegensatz zu ihm, bereits wissen,
wohin ihr Weg sie ungefähr führen wird.
Doch gerade die Frage, welcher Dynastie
Tir denn nun angehört, wer er überhaupt jetzt ist, macht die
Geschichte auch so spannend. Selbst das Wappen, welches jeder Schüler
bei der Namensgebung ausgehändigt bekommt, scheint mit einem
schlichten langweiligen Kreis unbekannt zu sein.
Es ist spannend zu beobachten, wie Tir
neue Freunde findet und wie diese sich weiterentwickeln. Hierbei
liegt das Augenmerk jedoch eher auf Baro und Rustan. Die Gruppe wird
außerdem noch durch Allira und Nelia vervollständigt. Während die
männlichen Gefährten mit ihren Eigenschaften gut ausgearbeitet
wurden, bleiben die weiblichen Begleiter hier eher blass und im
Hintergrund zurück.
Sehr oft wird der Leser in diesem Buch
mit den einzelnen Berufsbezeichnungen konfrontiert. Um den Bezug zur
Geschichte nicht zu verlieren, wird man hier sehr häufig auf das
Namensverzeichnis im hinteren Teil des Buches zurückgreifen müssen.
Dieses Nachlesen reißt einen jedoch auch immer wieder aus der
Geschichte heraus. Hier muss der Leser für sich entscheiden, ob es
ihm an der Stelle egal ist, ob zum Beispiel ein Wabloo seinen Weg
kreuzt oder ein Nateri die Helden anspricht.
Fazit:
Die
Magie der Namen strotz nur so vor Ideen und Verrücktheiten. Es ist
ein Gewinn in die fantasievolle
und dabei lehrreiche Welt
eintauchen. Auch der Protagonist Tir wirkt mit Ecken und Kanten
authentisch. Auf den Leser wartet hier gemeinsam mit Tir und seinen
Freunden ein spannendes Abenteuer mit dem Ziel die Herkunft seines
Namens zu erfahren und plötzlich auftauchenden Widersachern
entgegenzutreten.
Ein gut ausgearbeiteter Fantasyroman, der gewiss auch jüngeren
Lesern gut gefallen wird.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Huhu liebe Tanja,
AntwortenLöschenes freut mich sehr, dass dich das Buch deutlich mehr begeistern konnte als mich.
Zu Anfang dachte ich noch, dass das Buch eines meiner Jahreshighlights wird. Sobald die Reise jedoch losging wurde es für mich zäh und langweilig. Ich konnte zu den Charakteren auch keine wirkliche Bindung aufbauen und Rustan ging mir mit seiner Fürsorglichkeit ganz schön auf den Keks.
Ganz liebe Grüße
Sandra
Huhu Sandra,
Löschenich hatte manchmal das Gefühl, dass das Buch eher für jüngere Leser geschrieben wurde. Kam es dir auch so vor?
Rustan war schon sehr ritterlich veranlagt. Ich kann auch verstehen, wenn dir das auf die Nerven gegangen ist ;o)
Die neue Idee der Autorin gefiel mir hier sehr. Man hat gemerkt, dass sie sich sehr mit dem Weltenentwurf beschäftigt hat.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Nein, das Gefühl hatte ich nicht. Jedenfalls kann ich mich nicht mehr daran erinnern :-D
LöschenDie Idee gefiel mir auch wirklich gut!