Rezension zu Don't Kiss Ray von Susanne Mischke
Verlag: dtv
Seitenzahl: 320
Format: Taschenbuch
Preis: 12,95 Euro
ISBN: 978-3-423-74026-5
Altersempfehlung des Verlages: Ab 12 Jahren
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Jill ist voller Vorfreude, als sie
gemeinsam mit ihren engsten Freunden auf dem Mixtape-Festival ihre
Zelte aufschlägt. Gemeinsam bespricht die Gruppe, die Bands, die
sie unbedingt sehen wollen.
Einer ihrer Top Acts ist die Band
Broken Biscuits, für deren Leadsinger Jills Freundinnen schwärmen.
Der Festivalstart soll mit einer Runde Crepes beginnen. Im
Losverfahren wird entschieden, wer das Gebäck besorgen soll.
Natürlich trifft es die orientierungslose Jill.
Jill wandert los und
findet sogar den Verkaufswagen. Sie stellt sich brav in der Schlange
an und wartet. Plötzlich rempelt sie jemand von der
Seite an. Jill reagiert mit einem Spruch. Der Junge mit der
Sonnenbrille und dem Hoodie möchte ihr den Platz streitig machen.
Wieder soll ein Spiel darüber entscheiden, wer als erstes bedient
wird und erneut verliert Jill, jetzt beim Schnickschnackschnuck. Der
Junge stellt sich als Ray vor und bietet der Verliererin einen
Ausgleich an. Nebenan die Schlange beim Waffelstand ist kürzer. Sie
könnten den Verkaufswagen wechseln und er würde sie dafür auf eine
Waffel einladen. Gesagt getan. Jill ahnt nicht, dass sie mit diesem
ersten „Date“ ihre Gefühle an einen Jungen verschenken wird, den
zu lieben nicht einfach ist ...
Wichtigste Charaktere:
Jill ist selbstbewusst und geht ihren
Weg. Sie genießt ihre Jugend, verbringt soviel Zeit, wie es geht,
mit ihren Freundinnen.
Ray ist der Sänger einer Boyband. Mit
Garagensongs haben sich die Jungs ihren Ruf erarbeitet. Nun befinden
sie sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.
Katja
ist die erste aus der Gruppe, die einen festen Freund hat. Sie ist
die Zurückhaltende in der Gruppe. Die religiös erzogene Jungfrau
geht die Beziehung mit
Jonas eher ruhig an.
Fabienne schminkt sich gerne, sie
flirtet gerne und sie liebt es im Mittelpunkt zu stehen. Auf den
ersten Blick wirkt sie hochnäsig und wie die typische Zicke.
Linda ist Jills beste Freundin. Sie ist
charakterlich eine gute Mischung aus Fabienne und Katja.
Schreibstil:
Die Geschichte von „Don't Kiss Ray“
beginnt mitten auf einem Festivalgelände. Die Stimmung, die auf
solchen Veranstaltungen herrscht, wird perfekt vermittelt. Einige
Besucher laufen mit Klappstühlen und Jogginghose umher und beginnen
ihren Tag mit einer Flasche Bier, ein Wochenende nicht duschen ist
zwar immer noch ekelig, wird aber wohlwollend geduldet, Cocktails wie
„Wodka-Wurstwasser“ stehen auf dem Programm. Kurzum: Es herrscht
eine lockere Stimmung, jeder kann für ein Wochenende tun und lassen,
wonach ihm ist.
Auch Jill, die mit ihren besten
Freundinnen Fabienne, Linda und Katja sowie Katjas Freund Jonas und
Fabiennes Bruder Paul angereist ist, genießt diese Zeit.
Als alle ihre Zelte aufgebaut haben,
wird Jill von ihren Freundinnen losgeschickt, um für die Gruppe eine
Runde Crepes zu holen. In der Verkaufsschlange trifft sie auf einen
Jungen. Ein kleiner Flirt kommt zustande, es folgt sogar ein erster
zarter Kuss. Jill ist verliebt. Sie möchte Ray wiedersehen und auch
Ray geht es da nicht anders. Beide verabreden sich für später. Doch
zuvor wird es noch eine Überraschung für Jill geben, denn Ray
spielt in einer Band und zwar nicht in irgendeiner, sondern in genau
der, für die auch Jills Freundinnen mit Leib und Seele schwärmen.
Don't Kiss Ray überzeugt mit einem
locker-leichten Schreibstil und einer schönen Liebesgeschichte, die
ihre Konflikte daraus zieht, dass die Protagonistin sich in einen
Rockstar verliebt, an den auch unzählige andere Mädchen ihre Liebe
verschenkt haben.
Wie es ist, wenn man in der Haut eines Jungstars steckt, der
Schwierigkeiten hat, Beruf und Privatleben
unter einen Hut zu bekommen, wird anschaulich illustriert. Die Presse
lauert an jeder Ecke und ist froh über Schlagzeilen, die Fans
schwärmen auf den Internetseiten von ihrem geliebten Star, hoffen
auf ein Treffen und stalken ihn, wo es nur geht. Ray und seine Band
genießen den Ruhm einerseits, doch andererseits haben sie auch Angst
vor dem Älterwerden.
Jill hingegen verliebt sich
ausgerechnet in den Schwarm ihrer Freundinnen und gerät durch die
Dates mit Ray in ein Dilemma , dessen Ausmaße sie zuvor nie erahnt
hätte.
Dadurch, dass die Autorin Kapitel
sowohl aus Jays als auch aus Jills Sicht schreibt, bekommt der Leser
einen guten Einblick in die verschiedenen Perspektiven. Ray gibt sich
auf seine Weise größte Mühe, um eine Beziehung mit Jill zu
ermöglichen und dennoch den wirtschaftlichen Erfolg seiner Band
nicht zu gefährden. Jill hingegen wird bald alles zu viel.
Die genaue Betrachtung einer solchen
Beziehung, die Konflikte, die beide Parteien durchleben müssen,
lässt Don't Kiss Ray zu einer fesselnden Geschichte werden. Gerade
die ersten Seiten verfolgte ich mit Spannung. Jill ist es, die
irgendwann den Absprung sucht. Verständlich, denn die Hasstiraden
der eifersüchtigen Fans wachsen ihr über den Kopf. Doch die Liebe
zu Ray lässt sich nicht so einfach verdrängen. Bald überkommt Jill
eine innere Wut. Egal, was passiert, sie sucht ihr Ventil in Rays
Verhalten. Sie verlangt alles von ihm. Ray könnte ja wohl zu ihr
stehen, selbst wenn er dadurch seine Karriere aufs Spiel setzt und er
soll sich zu ihr bekennen. Ray leidet mit Jill und versucht ihr
entgegenzukommen. Er entschuldigt sich, wenn sie es verlangt, er
steht zu ihr, soweit es eben möglich ist, und riskiert alles. Aber
selbst, als Ray diese Schritte unternimmt, findet Jill etwas, was
daran auch nicht okay ist.
An
einer Stelle begeht Jill selbst einen Fauxpas, der Folgen nach sich
zieht. Eine persönliche Reflektion
unterbleibt jedoch und sie bringt den „Fehlern“
von Ray nicht mehr Verständnis entgegen als zuvor.
Dieses
Verhalten von Jill hat mich teilweise wütend werden lassen.
Entschuldigen konnte ich es nur mit mangelnder Lebenserfahrung
im Umgang mit seelischem Schmerz.
Fazit:
Don't Kiss Ray ist
ein locker-leichter Liebesroman für die Sommermonate.
Festivalstimmung, erste große Liebe und Schwärmereien für den
Sänger einer Boyband werden hier behandelt. Ein wenig Humor rundet
die Erlebnisse ab.
Einzig die
beschränkte Perspektive der Protagonistin ist bei dieser Geschichte
zu bemängeln.
Kapitel aus Sicht
von Ray, dem Sänger der Band und aus der Sicht von Jill, einem
Mädchen, das sich zufällig in den „falschen“ Jungen verliebt
hat, zeigen gekonnt die verschiedenen Seiten der Konflikte auf.
Eine ungewöhnliche
Liebesbeziehung, Freundschaften, die an der ersten Liebe zu
zerbrechen drohen und das Thema Zusammenhalt sorgen für eine
fesselnde Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich danke dem Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars
Das Buch kenne ich noch nicht aber hört sich interessant an :) Das Cover ist echt ansprechend
AntwortenLöschenToller und ausführlicher Beitrag :) Danke für den Tipp
ShellyAbdallahs.Blogspot
Hallo Shelly,
LöschenDon't kiss Ray ist ein schönes Buch für die Sommermonate, finde ich. Es ist eine locker-leichte Liebesgeschichte und das Festivalfeeling gerade zu Anfang steckt total an.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
AntwortenLöschendas klingt nach einer schönen Sommerlektüre für zwischendurch. So toll wie der Flair eines Festivals eingefangen werden soll, ist es sicherlich für Leser mit Festival Erfahrungen, etwas schönes.
Der Protagonist Ray klingt auch sehr sympathisch. Dass er trotz eines Konfliktes oder einer schweren Situation versucht etwas daraus zu machen, kann man einer Person hoch anrechnen. Hat er denn schon Lebenserfahrungen mit seelischem Schmerz gemacht? Vermutlich würde ich nämlich nur dann das Verhalten der Protagonistin mit deiner Erklärung entschuldigen. Ray scheint doch besser mit der Situation umgehen zu können.
Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass mich das Verhalten der Protagonistin genauso stutzen lassen würde wie dich, klingt das Buch nach einer sommerleichten Lektüre. Ich werde mir das Buch mal merken, vielen Dank für die schöne Rezension. ♥
Ganz liebe Grüße
Leni
Huhu Leni,
Löschendieses Buch ist für mich die perfekte Lektüre für den Sommer. Ich hatte sofort Lust auf ein Festival zu gehen, das Feeling dort zu genießen und mir gute Bands anzuhören :o)
Das ist eine interessante These. Da Ray der Sänger einer sehr bekannten und begehrten Boyband ist, gehe ich davon aus, dass er schon einige Erfahrungen mit Mädchen gemacht hat. Es wird aber in dem Buch nicht weiter darauf eingegangen. Dafür, dass er eigentlich jede haben könnte, fand ich sein Verhalten noch umso bewundernswerter. Er hätte sich eigentlich erlauben können die "Zicke" zu sein. Aber das war er nicht. Er war auch sehr fest in seiner Meinung, was die Wahl seiner Partnerin anbelangt. Er wirkte da reifer und viel verständnisvoller.
Ich freue mich sehr, dass ich dich mit der Rezension von dem Buch überzeugen konnte. Falls du es lesen solltest, bin ich schon sehr gespannt auf deine Meinung zu der Geschichte und vor allem zu dem Verhalten der Hauptcharaktere :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hey Tanja,
AntwortenLöschenauf das Buch habe ich schon seit ein paar Wochen ein Auge geworfen. Ich finde die Thematik furchtbar interessant, denn ich selbst würde tunlichst die Finger von einem Star lassen. Aber tja wo die Liebe hinfällt. :-)
Liebe Grüße
Sandra
Huhu Sandra,
Löschendiese Geschichte zeigt sehr gut, welche Vor- und Nachteile das Verliebtsein in einen Rockstar so mit sich bringt. Die Konflikte beruhen fast ausschließlich auf den Auswirkungen von Presse und anderen Fans auf eine solche Beziehung.
Ich bin sehr gespannt, ob du das Buch lesen wirst und wie es dir gefällt. Mir hat die Geschichte sehr gefallen (wobei ich mich ja ein wenig über die Uneinsichtigkeit der Protagonistin aufgeregt habe ;o))).
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenDeine Erzählung ist so lebhaft, dass ich das Gefühl habe, mitten unter den Leuten auf der Wiese zu stehen. :)
Liebe Grüße
Lilly
Huhu Lilly,
Löschenoh ja, zum Anfang des Buches bekommt man viel von dem Festivalfeeling mit. Das hat mir sehr gefallen. Ich hatte Lust selbst wieder mal eins zu besuchen. :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, das Buch zu lesen, wollte aber erstmal ein paar Stimmen abwarten... Das klingt aber gar nicht so schlecht, zumindest perfekt für locker-leichte Unterhaltung am Strand!
AntwortenLöschenHallo Lena,
Löschenwenn du eine locker-leichte Geschichte für den Strand suchst, dann ist dieses Buch bestimmt das Richtige für dich. :o)
Liebe Grüße
Tanja