Rezension zu Magisterium – Die silberne Maske von Holly Black und Cassandra Clare
Verlag: Bastei Lübbe (One) (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 253
Format: Hardcover
Preis: 17,00 Euro
ISBN: 978-3-8466-0059-7
Altersempfehlung des Verlages: Ab 12 Jahren
Band 4
Inhalt:
Sechs
Monate musste Call im Gefängnis der Magier ohne Kontakt zu seinen
Freunden und seinem Vater ausharren, bis ihm schlussendlich die
Flucht gelingt. Doch Call bekommt nach dem Ausbruch keine Zeit sich
auszuruhen. Schneller als er sich versehen kann, befindet er sich
erneut in Gefangenschaft. Dieses Mal in der seiner ärgsten Feinde.
Diese wollen nur eines von ihm: Call soll die Kräfte entfachen, die
Constantine in sich getragen hat. Zwar befindet sich die Seele des
Feindes des Todes anscheinend in ihm, doch möchte Call auf keinen
Fall auf der dunklen
Seite stehen. Auch weiß
er nicht, wie er die Forderungen, die seine Entführer an ihn
stellen, erfüllen kann. Doch diese stellen ihm ein Ultimatum. Call
befindet sich in einer ausweglosen Situation.
Werden er und seine
Freunde eine Lösung finden oder steuern sie unmittelbar auf das
nächste Chaos zu?
Charaktere, die man noch kennen
sollte:
Tamara ist Calls beste Freundin.
Sie ist ziemlich schlau und hat immer einen Plan in der Hinterhand.
Aaron war
Calls bester Freund. Er ist im Vorband verstorben. Die Unterscheidung
zwischen Gut
und Böse
fiel ihm, trotz aller menschlichen Züge, nicht schwer. Stets wusste
er, auf wessen Seite unsere Sympathie zu liegen hatte. Aaron war
Calls Kompass.
Jasper ist einer von Calls
Freunden. Er denkt oft erst an seine eigenen Bedürfnisse, bevor er
sich Sorgen um seine Mitmenschen macht.
Anastasia ist Constantines
Mutter.
Alex Strike ist Aarons Mörder
und der (vermutlich) einzige lebende Makar.
Master Rufus ist Calls
ehemaliger Ausbilder
Master Joseph war Constantines
Mentor und Drews Vater. Er hat sich in seiner Zeit als Lehrer am
Magisterium der Chaosmagie verschrieben.
Constantine Madden war ein
Chaosmagier und der Feind des Todes. Seine (böse) Seele lebt
(angeblich) in Call weiter.
Drew ist Master Josephs Sohn. Er
fand in den Vorbänden den Tod. Er stand definitiv auch auf der
„dunklen Seite“.
Schreibstil:
Nach einer längeren Lesepause zum
Vorband hatte ich Sorgen, dass mir einige Geschehnisse und Charaktere
nicht mehr präsent sind. Lesern, denen es an dieser Stelle genauso
geht, wie mir, können beruhigt sein. Die Autorinnen geben in ihrer
Geschichte genügend Hinweise und erläutern auch mit kurzen
Stichworten noch einmal, welche Rolle die einzelnen Charaktere in den
Vorbänden gespielt haben. Ein Einstieg fällt also auch nach einer
längeren Lesepause leicht.
Callum überzeugt auch in diesem Band
wieder mit seinem ganz eigenen Humor. Mit seiner direkten
unverblümten Art, spricht er die Dinge an, die ihn bewegen. Auf den
ersten Seiten dieses Buches wird berichtet, dass sich der Junge
bereits seit sechs Monaten im Gefängnis befindet. Er hat in dieser
Zeit keinen Besuch erhalten und weiß, dass ihn alle hassen und/oder
misstrauen, weil er Constantine Maddens Seele in sich trägt. Callum
tat mir hier ein wenig Leid. Doch wie immer sieht Callum selbst seine
Situation recht locker. Über Fernsehserien hat er sich bereits sein
eigenes Bild über Gefängnisse verschafft. Aber in Wirklichkeit ist
alles gar nicht so schlimm. Ja, er sitzt hier ein. Aber was soll's.
So ist es nun mal gerade. Da muss man halt das Beste draus machen.
Auch wird ziemlich schnell wieder die
Kriegstreiberliste angesprochen. Eine
Liste, die die Möglichkeit individueller Problembewältigung durch
Selbstreflektion
eröffnet, indem Callum in Gedanken die Punkte für
eigenes asosziales Verhalten sammelt und abwägt, ob er nun böse
oder gut ist. Diese Liste sorgt erneut für Lesefreude. Callum selbst
ist ein etwas anderer Buchheld. Ich würde ihn sogar als Antihelden
bezeichnen, was wiederum sehr erfrischend wirkt. Er verkörpert den
Bösewicht und kann es irgendwie doch nicht sein. Auch würde ich
Callum eher als passiven Charakter bezeichnen. Er nimmt die
Situationen an, wie sie kommen, sucht aber auch nicht direkt nach
einem Abenteuer, wie es ein
standardisierter Held tun würde. Vielmehr findet das
Abenteuer ihn.
Auch
in Band vier ist die Unterscheidung
zwischen Gut
und Böse
weiter alles andere als klar, was den Leser herausfordern wird. Die
Schurken kommen den Helden wieder sehr nahe. Hierbei darf zwar ein
wenig gelitten werden, jedoch heitern lustige Szenen die Tragik gut
auf. Jasper denkt stets nur an seine verlorene Liebe Celia und wie er
die Beziehung wieder reanimieren kann. Auch in den schlimmsten
Situationen denkt er an nichts anderes. In „Gefangenschaft“ bei
ihren Widersachern müssen sich Callum, Jasper und Tamara nicht nur
mit der Frage auseinandersetzen, wie die Flucht gelingen soll,
sondern sich auch mit anderen Problemen beschäftigen. Beispielsweise,
wie sie mit den Psychospielchen umgehen sollen, die sich ihre
Entführer für sie überlegt haben. Ein extra auf sie abgestimmtes
Schlafzimmer kann gewiss sehr gruselig wirken, wenn überall
Pferdemotive angebracht sind oder alles in Rosa und Rüschen glänzt
und glitzert.
Auch
entspinnt sich eine zarte
Liebesgeschichte in Band
vier. Es handelt sich hier aber eher um die Sorgen und Gedanken eines
noch recht jungen Protagonisten. Callum erschien mir, was Gefühle
angeht, die über Freundschaft hinausgehen, eher verwirrt. Er muss
diese Gedanken erst einmal sortieren. Liebe ist etwas, womit er sich
noch nicht beschäftigt hat, ganz im Gegensatz zu einigen seiner
Freunde.
Viele
Konflikte werden angerissen. Aber das gekonnt, in einer einfachen,
klaren Sprache und ohne junge Leser zu überfordern. So
erscheinen hier zum Beispiel Chaosbesessene, die an sabbernde Zombies
mit Sprachstörung erinnern. Einer der Widersacher untermalt seine
„böse Seite“, indem er schwarze Seidenpyjamas trägt und Hoodies
mit Totenkopfdruck sammelt. Und dennoch gibt es Szenen, die dieses
Buch gerade für ganz junge Leser als ungeeignet erscheinen lassen.
Ein missglückter Versuch, bei dem ein Tierleichnam explodiert und
Stückchen auf dem Shirt von einem der Charaktere hinterlässt,
erschienen mir zu bildlich. Auch zögern die Autorinnen nicht,
liebgewordene Charaktere zu opfern.
Fazit:
Auch
der vierte Band der Magistierum-Reihe sorgt wieder für eine Menge
Lesespaß. Eine gute Prise Humor und ein großes Abenteuer, welches
sich zum Ende hin immer mehr zuspitzt, erwarten Fans der Reihe. Ob
dieses Buch etwas für jüngere Leser/innen ist, kann man bezweifeln. In manchen Szenen
kommt es zu erschreckender Brutalität. Es
ist ein Roman über den Widerstand, über Freundschaft, Verlust
und die erste
Liebe.
Für mich eine
Reihe, die ich gerne weiterempfehle.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hallöchen :-)
AntwortenLöschenDas Buch steht sowas von auf meiner WuLi und ich freue mich jetzt schon darauf meine Nase wieder in die Welt rund um Call zu tauchen. Jetzt nach deiner schönen Rezi um so mehr :-)
Viele liebe Grüße
Steffi
Hallo Steffi,
Löschenoh, wie schön noch jemanden gefunden zu haben, der gerne in die Welt des Magisteriums abtaucht. Ich bin sehr gespannt, wie dir dieser vierte Teil gefällt und wünsche dir schon jetzt ganz viel Freude mit dem Buch :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschenzu Magisterium muss ich eigentlich nicht viel sagen. Die Bücher sind der Hammer. Alleine schon das Cover bzw. der Buchschnitt. Ich habe den 4. Teil bereits auf meiner Wunschliste und hoffe es bald auch lesen zu können:)
Liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenoh ja, das wunderschöne Cover und der gefärbte Buchschnitt sind wirklich so schön. <3 Ich finde die Reihe macht sich auch nach dem Lesen noch richtig gut im Buchregal :o)
Ich drücke die Daumen, dass der vierte Teil bald bei dir einziehen darf und wünsche dir schon jetzt ganz viel Freude mit Call und seinen Freunden :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)