Donnerstag, 3. Mai 2018

Durchgelesen: Irgendwas von dir

Rezension zu Irgendwas von dir von Gayle Forman


 Verlag: FJB (Fischerverlage) (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 352
Format: Klappbroschur
Preis: 14,99 Euro
ISBN: 978-3-8414-2238-5
Übersetzer: Stefanie Schäfer
Abgeschlossene Erzählung








Inhalt:

Cody und Meg waren beste Freundinnen. Seit Meg das College besuchte, hatten sich beide jedoch nicht mehr allzu häufig gesehen. Cody war wütend und enttäuscht, dass ihre beste Freundin sich für ein anderes Leben, entschieden hatte, in dem sie, zwangsläufig, nicht mehr den ständigen Platz an ihrer Seite einnehmen konnte. Doch dann begeht Meg Selbstmord. Cody bereut bald, dass sie sich von ihrer Freundin entfremdet hatte.
Als Megs Eltern Cody bitten, die Sachen ihrer Tochter aus deren Collegezimmer zu holen, zögert diese keine Sekunde. Sie begibt sich auf eine Tagestour zur University of Cascades. Schnell muss sich Cody eingestehen, dass sie viel weniger über Meg weiß, als sie immer gedacht hatte. War Meg nicht immer notorisch unordentlich? Ihr Studentenzimmer jedoch ist perfekt aufgeräumt. Auch die zwei kleinen Kätzchen, die plötzlich ohne Zuhause dastehen und die Meg angeblich gefunden und aufgepeppelt hat, sind ihr neu. Nach und nach lernt Cody die Mitbewohner ihrer Freundin kennen. Sie trifft auf den Heavy-Metal-Leadsänger Ben McCallister, den Meg vergöttert hat, der sie selbst aber scheinbar nur als One-Night-Stand sah. Beim Ausräumen der Wohnung stößt Cody dann auch auf den teuren Laptop, den Megs Eltern ihrer Tochter für die Collegezeit geschenkt hatten. Ein Blick in das E-mailpostfach verrät, dass Meg Ben viele Nachrichten geschrieben hattte. Diese Nachrichten werden jedoch von einer großzügigen zeitlichen Lücke unterbrochen. Auch scheint da etwas ganz und gar nicht zu stimmen. Es scheint, als hätte Meg ihren Tod nicht alleine geplant. Als hätte sie Hilfe gehabt. Cody beginnt zu forschen und erfährt immer mehr über ihre Freundin und über das Leben, das sie geführt hat. Sie stößt auf ein Geheimnis und entwickelt Gefühle für jemanden, auf den sie sich eigentlich nicht einlassen wollte.



Schreibstil:

Auf den ersten Seiten von „Irgendwas von dir“, taucht der Leser in die Gedanken der Protagonistin des Buches Cody ein. Das Mädchen hängt noch sehr an ihrer besten Freundin Meg, die vor geraumer Zeit Selbstmord begangen hat. Der Einstieg in diesen Roman fiel mir aufgrund, der gedanklichen Distanz von Cody zu ihrer Umwelt, aber auch aufgrund der stillen Wut, die Cody in sich trägt und die manchmal zum Ausbruch kommt, schwer.
Sodann reist Cody, auf Wunsch von Megs Eltern zum Studentenzimmer der Tochter, um dort deren persönliche Sachen zusammenzusuchen. Sie begegnet Kiffer-Richard, einem Mitbewohner von Meg, auf dessen Anwesenheit Cody schnell keine Lust mehr verspürt. Die Katzen, die Meg besessen hat und nun ohne Heimat dastehen, möchte sie in einem Tierheim unterbringen. Dabei ist es ihr (zumindest anfangs) egal, was mit den Tieren passiert. Auf der Suche nach Antworten besucht sie einen Club, den Meg gerne aufgesucht hat. Die Katzen überlässt sie während dieser Zeit sich selbst auf dem Rücksitz des Autos. Beim ersten Zusammentreffen mit Ben, nennt sie diesen recht bald einen Stadtarsch und reagiert auch im weiteren Verlauf recht garstig.

Ich fragte mich bald, wohin diese Geschichte führen sollte. Mir fehlte der rote Faden und eine Protagonistin, die den Menschen in ihrer Umgebung mit Neugier begegnet.

Doch umso mehr Cody herausfindet, was oder wer ihre Freundin Meg zu ihrer finalen Entscheidung getrieben haben könnte und umso besser sie die Menschen aus Megs Umfeld kennenlernt, desto mehr nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Mit dem Wissen um Megs Vergangenheit verschwindet auch Codys stille Wut. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass Meg ein Geheimnis hatte. Cody begibt sich auf die Spurensuche und gerät damit immer tiefer in einen Sog hinein, der sie in Gefahr bringen könnte. Auf dieser Reise benötigt sie Hilfe. Es verwundert nicht wenig, dass Cody ausgerechnet die Menschen beistehen, die sie erst noch von sich stoßen wollte.



Fazit:

Irgendwas von dir“ ist eine Geschichte, die Zeit braucht, bis sie sich öffnet, die auch dem Leser seine Zeit abverlangt, bis sie sich ihm öffnet. Es braucht seine Zeit, bis man die Protagonistin als Hauptfigur und Fokus der Geschichte zu schätzen lernt.
Eine von ihrer Umwelt distanzierte, verbitterte Protagonistin begibt sich hier auf die Suche nach Antworten rund um den Selbstmord ihrer besten Freundin. Auf ihrer Reise lernt Cody sich zu öffnen. Sie gerät in ein gefahrvolles Abenteuer, sie findet Freunde und entdeckt die Liebe zu jemanden, den sie eigentlich lieber von sich gestoßen hätte. Verhandelt werden über die spannende Geschichte, in der sich natürlich alles anders entwickelt, als man es anfangs erwartet, existenzielle Fragen von Leben und Tod, Liebe und Abenteuerlust.

Dieses Buch ist ein kleiner Schatz, den es zu entdecken gilt. Es liefert keine Antwort auf die Frage, wie man mit dem Verlust der bleibt, auf Dauer klarkommen kann. Diese Geschichte bewegt, sie berührt und sie regt zum Nachdenken an.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:


14 Kommentare:

  1. Liebe Tanja,

    vielen Dank für deine wundervolle Rezi. Du hast mir damit das Buch wirklich sehr nahe gebracht. Auch wenn es nicht ganz mein Thema ist, konntest du mich dennoch sehr neugierig machen.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallo Sandra,
      das freut mich sehr, dass ich dein Interesse für das Buch wecken konnte. Ich finde die Geschichte wird nach und nach immer besser. Zum Ende hin konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Hat mir sehr gefallen.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  2. Liebe Tanja,

    es freut mich wirklich sehr, dass dich das Buch auch so begeistern konnte. Mir hat es ja von den ersten Seiten an richtig gut gefallen. Hast du eigentlich schon andere Bücher von der Autorin gelesen? Ich ja nicht, aber ich habe mir nun zwei weitere Bücher von ihr zugelegt, die ich unbedingt demnächst lesen möchte. :D

    Liebe Grüße
    Corinna

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    1. Hallo Corinna,
      ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, woran es genau lag, dass ich zum Anfang solche Schwierigkeiten hatte. Ich denke es war die distanzierte Stimmung und die Einstellung der Protagonistin. Es dauerte etwas, bis ich mit ihr warm geworden bin. Auch musste sie sich ja selbst erstmal an ihr Umfeld gewöhnen.

      Nein, das war mein erstes Buch von der Autorin. Oh, da bin ich ja schon sehr gespannt auf deine Meinung zu den anderen Werken von G. Forman. :o))))

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  3. Hm, das hört sich an sich gar nicht so schlecht an, aber so ganz überzeugt bin ich tatsächlich noch nicht, mal sehen ^^

    Liebste Grüße
    Vivka

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    1. Hallo Vivka,
      ich empfand den Schreibstil ähnlich wie beim Mädchen in Scherben. Bei beiden Büchern hatte ich Anfangs ein wenig Probleme mit der Protagonstin/dem Schreibstil. Bei beiden Büchern war es aber so, dass die Geschichte richtig zu fesseln wusste, sobald man ein paar Seiten gelesen und richtig drin war.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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    2. Ich bin auch eher vom Inhalt an sich noch nicht so überzeugt, keine Ahnung, ob ich darüber momentan was lesen mag =)

      Aber mal abwarten, für jedes Buch kommt evtl die richtige Zeit ;)

      Liebste Grüße
      Vivka

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    3. Hallo Vivka,
      das kenne ich. Ich hatte auch schon öfters dieses Gefühl, dass ein bestimmter Inhalt einfach nicht zu meiner derzeitigen Lebenssituation oder/und meiner Stimmung passte. Ich denke auch, dass man dann vielleicht abwarten sollte, bis der richtige Moment für das Buch gekommen ist :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  4. Hey Tanja,

    Da hast du es mal wieder geschafft, dass ich ein Buch lesen will, das ich gar nicht lesen wollte :) wie schaffst du das nur immer?!?
    Es klingt so gut! Ich finde Bücher die sich erst nach und nach entwickel und man immer mehr Informationen bekommt so interessant ! Da wandert das Buch Sowasvon auf meine Wunschliste. Danke für die tolle Rezension liebe Tanja.

    Liebe Grüße
    Seda

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    1. Huhu Seda,
      ich freue mich sehr, dass meine Rezension deinen Wunschzettel wieder ein wenig gefüllt hat. Ich denke eine gute Auswahl an Büchern kann nie schaden :o)

      Die Entwicklung bei diesem Buch hat mir auch unheimlich gut gefallen. Die Protagonistin wird nach und nach immer mehr in das Leben und in die Geschichte ihrer Freundin gezogen und auch der Leser spürt immer mehr die Verbundenheit und lernt Meg immer besser kennen. Das fand ich unglaublich gut gemacht. Auch gibt es einen schönen Spannungsbogen, der sich im Laufe des Buches zuspitzt. Ich bin sehr gespannt, ob du Irgendwas von dir lesen wirst und wünsche dir schon jetzt ganz viel Freude mit der Geschichte <3

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  5. Liebe Tanja,

    danke für den Buchtipp und den Hinweis, dass es etwas länger braucht in die Geschichte reinzukommen. Die Story finde ich interessant und sicherlich sehr emotional, eine ganz andere Seite seiner eigentlich besten Freundin kennenzulernen.

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Hallo Desiree,
      ich habe mittlerweile schon bei einigen Büchern erlebt, dass sie sich im Verlauf so ganz anders weiterentwickelt haben, als gedacht. Mir gefiel die Entwicklung bei diesem Buch auch sehr. Der Punkt, dass Cody Meg gar nicht so gut kannte, wie gedacht, trug auf jeden Fall auch zur Spannung bei. Es gibt auch eine sehr schöne "etwas andere" Liebesgeschichte. Die jedoch die Haupthandlung nicht überlagert.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  6. Hallo Tanja,
    das hört sich vielversprechend an. Ich habe vor einigen Jahren die ersten Bücher von Gayle Foreman gelesen (die, mit dem Autounfall), die Autorin im Anschluss aber aus den Augen verloren . Vielen Dank für die Inspo, ich werde mich mal auf die Suche machen, was sie zwischenzeitlich veröffentlicht hat.
    Viele Grüße,
    Steffi

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    1. Hallo Steffi,
      das war mein erstes Buch von der Autorin, daher habe ich leider keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich fand die Entwicklung der Geschichte aber sehr genial. Es freut mich, dass ich dir mit dieser Rezension ein Buch vorstellen konnte, dass du bislang noch nicht kanntest :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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