Rezension zu Zu spät zur Party: Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst von Lukas Sustala
Verlag: Ecowin (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 168
Format: Hardcover
Preis: 20 Euro
ISBN: 978-3-7110-0235-8
Inhalt:
„Zu spät zur Party:Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst“ von Lukas Sustala ist eine sozio-ökonomische Bestandsaufnahme der sogenannten Millennials. So bezeichnet man die Generation, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurde.
Viele hatten sich an den Wohlstand der achtziger und neunziger Jahre gewöhnt. Viele dachten, es gehe immer so weiter. Dann kam die Blase im US-Immobilien- beziehungsweise Hypothekenmarkt, deren Platzen bekanntlich 2008 die noch immer anhaltende Finanzkrise eröffnete. Die extremen wirtschaftlichen Belastungen durch die Inflation von Vermögenswerten und Wirtschaftskrise wurden jedoch nicht fair und generationengerecht umgelegt. Das Ergebnis: Für Millennials wird es immer schwieriger den Lebensstil ihrer Eltern zu erreichen. Obwohl sie in der Regel besser ausgebildet sind, verdienen sie deutlich weniger als ihre Eltern. Dem stehen aber höhere Ausgaben gegenüber. Das heißt, selbst wer mal davon geträumt hat, sich eine Immobilie zu kaufen, kann sie sich meist einfach nicht mehr leisten. Die Preise für Häuser sind in den letzten Jahrzehnten dreimal so schnell gestiegen, wie das Einkommen der Mittelschicht. Im Vergleich zu früheren Generationen haben Millennials es finanziell also wesentlich schwerer Vermögen aufzubauen.
Und das ist kein Zufall. Die Politik zielt einseitig auf die Älteren, weil sie qua Masse mehr Wählerstimmen versprechen.
Die Lebensumstände der Millennials haben damit nichts mit fehlender Erfolgsorientierung oder Konsum- und Lifestylepräferenzen zu tun. Die viel kritisierten Millennials sind nicht der Untergang, sondern Opfer der Entwicklung der letzten Jahrzehnte.
Das gilt besonders für die OECD-Staaten wie die USA, Österreich oder Deutschland. Hier haben viele junge Menschen mit Problemen zu kämpfen: Unsichere Jobs, unsichere Altersvorsorge, unsichere Einkommen. Ein Lohnniveau, dass seit den 90ern kaum noch steigt. Lebenskosten hingegen schon. Millennials sind häufig vom Werdegang ihrer Eltern völlig entkoppelt und erleben diametral entgegenstehende Lebensläufe.
Eigene Meinung:
Lukas Sustala ist Ökonom und Publizist. Als stellvertretender Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts Agenda Austria verfügt er sicherlich für ein solches Buch über eine empirische Basis. “Zu spät zur Party: Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst“ ist aber als Buch unglaublich angenehm und leicht verständlich geschrieben. Hier muss der Leser kein VWL oder BWL Studium inne haben um alle Zusammenhänge zu verstehen. Vorgelegt wurde vielmehr eine lesenswerte, weil flüssig geschriebene Mischung aus Sachbuch und privaten Reflexionen.
Das diffuse Gefühl der Unsicherheit, der Entmündigung, das viele junge Menschen ergriffen hat, hat sehr konkrete Ursachen in der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung, was gekonnt herausgearbeitet wird. Und dafür weiß Sustala eine ganzen Reihe von Quellen anzuführen. Das Buch ist informativ, wartet mit nachprüfbaren Fakten auf, ist systematisch aufgebaut und ermöglicht dem Leser dadurch einen guten Einblick in die Entwicklung der westlichen Welt in den letzten zwanzig Jahren.
Dass dabei zuweilen der unterhaltende Aspekt auf Kosten des sachlich-informativen betont wird, kann man dem Autor nachsehen.
Fazit:
„Zu spät zur Party: Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst“ von Lukas Sustala ist ein Must-Read für jeden, der ein notwendiges Minimum an Zukunftspräferenz mitbringt.
Dem Autor gelingt es, Einsichten in die Realität des ökonomischen Daseins junger Menschen zu beschaffen, und dabei auch noch unterhaltsam und kurzweilig zu bleiben.
Wer selbstkritisch genug ist, merkt schnell, dass die eigene Haltung bislang nicht zuletzt eine halb- oder desinformierte war.
Das Buch mag überdies – in der Schule eingesetzt – einen Anstoß liefern, über die Hintergründe von Generationengerechtigkeit, Generationenkonflikten und Vorurteilen nachzudenken.
Die Vielseitigkeit der Subthemen macht das Werk im besten Sinne kurzweilig und zugleich ungemein informativ.
Kurzgefasst:
Informationsgehalt:
Aufmachung:
Aufbau:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Der erste Eindruck war ... sowas ist nicht mein Ding.
AntwortenLöschenAber nach deiner Bewertung glaube ich, ich sollte es doch mal lesen - vielleicht kann ich so das ein odere andere Verhalten der jüngeren Generation besser verstehen ;)
GLG Sigrid
Hallo liebe Sigrid,
Löschenich kann deinen ersten Gedankengang zum Buch nachvollziehen. Was meine Lieblingsgenres angeht, bin ich mittlerweile auch ziemlich eingefahren. Aber manchmal lohnt es sich doch "über den Tellerrand" zu schauen. Dann entdeckt man, wenn man Glück hat solche kleinen "Buchperlen" :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Huhu Tanja,
AntwortenLöschendas klingt ja mal sehr interessant. :) Aktuell wäre das Buch zwar glaube nichts für mich, aber es landet nach deiner tollen Vorstellung dennoch auf meiner Wuli. :)
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.<3
Liebe Grüße
Sunny
Hallo liebe Sunny,
Löschenich freue mich, dass du diesem Buch eine Chance gibst. Ich bin sehr gespannt: Solltest du es lesen, lass es mich unbedingt wissen.
Ich wünsche auch dir ein wunderschönes Wochenende und einen guten Start in deine neue Woche <3
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenich werde das Buch wahrscheinlich nicht lesen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es eine interessante Geschichte sein könnte, die zum Nachdenken anregt.
Dir scheint sie ja auf jeden Fall gefallen zu haben :)
Liebe Grüße
Emily
Hallo liebe Emily,
Löscheneigentlich handelt es sich bei diesem Buch auch nicht um ein Genre, zu dem ich gleich greifen würde. Die Thematik klang dann aber sehr interessant. Auf jeden Fall waren die Ausführungen des Autors horizonterweiternd :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Das klingt echt sehr spannend! Vielleicht sollte ich mir das Buch auch mal vornehmen :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sarah
Hallo liebe Sarah,
Löschenich kann dir "Zu spät zur Party" empfehlen, wenn du dich für diese Thematik interessieren solltest. Lass es mich wissen, falls du es lesen solltest :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenals ich das Cover gesehen habe, habe ich irgendwie was anderes erwartet. Also eine etwas andere Richtung. Als ich dann gelesen habe, worum es geht dachte ich erst: puuuhhhh das könnte aber schnell trocken werden.
Als ich dann aber deine Meinung gelesen habe, dachte ich: okay, vielleicht muss man sich das doch mal näher anschauen. Da ich 1988 geboren bin, falle ich ja auch genau in diese Gruppe rein
Danke für die Vorstellung!
Lg Dana
Hallo liebe Dana,
Löschenda ich ja ansonsten eigentlich fast ausschließlich fiktive Romane (Jugendbücher) lese, kann ich verstehen, dass du im ersten Moment vielleicht auch gerade deswegen erstmal andere Erwartungen an den Inhalt hattest (?)
Mit 168 Seiten ist das Büchlein ja auch nicht gerade dick.Ich fand die Thematik interessant. Aber man muss natürlich auch in der richtigen Stimmung für solche Lektüre sein.
Ganz liebe Grüße
Tanja