Dienstag, 3. Mai 2022

Durchgelesen: With you I dream

Rezension zu With you I dream von Justine Pust


Verlag: Droemer Knaur (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 352
Format: Klappbroschur
Preis: 12,99 Euro
Altersempfehlung des Verlages: Ab Jahren
ISBN: 978-3-426-52812-9
Band 1






Inhalt:


Nach zwei Jahren in einer toxischen Beziehung mit ihrem gewalttätigen Freund wagt Mia endlich einen Neuanfang. Bei ihrer Schwester Megan, die in einem kleinen Städtchen in Idaho wohnt, möchte sie für eine Weile zur Ruhe kommen.

Als Mia in Belmont Bay ankommt, muss sie sich erst einmal an das neue Leben gewöhnen. Der Kontrast zu New York ist groß. Hier kann man kaum einen Atemzug machen, ohne dass es nicht gleich die ganze Stadt weiß. Neben viel Natur, dichten Wäldern, Seen und einem Blick auf die Rocky Mountains gibt es hier nicht viel.

Mia, die in New York ihr Medizinstudium abgebrochen hat, findet durch einen Zufall schnell eine Anstellung als Aushilfe für die gerade in Mutterschaftsurlaub gehende Sprechstundenhilfe der örtlichen Arztpraxis. Und steht somit schnell im Mittelpunkt des Geschehens.

In Belmont Bay gibt es nicht viel, das man in seiner Freizeit jenseits von Wandern unternehmen kann. So verwundert es nicht, dass das kleine Diner, mit den berühmten Milchshakes, für viele Jugendliche das Zentrum der Ferien ist. Auch Mia verirrt sich schnell hierher und lernt den Barkeeper Conner kennen.

Es dauert nicht lange, bis sich Conner und Mia näher kommen. Bald schon begleitet Mia ihn auf Wanderungen durch die endlosen Wälder und hilft ihm bei Renovierungsarbeiten am Haus. Conner ist es, der Mia dabei unterstützt, ihren Traum, zur Schauspielerei zu finden, zu verwirklichen, indem er sie zu einem Vorspiel beim örtlichen Theater ermutigt.

Als Gefühle ins Spiel kommen, muss Mia feststellen, dass auch Conner mit den Geistern seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Beide müssen sich fragen, ob sie schon bereit für eine neue Beziehung sind, oder ob nicht zu viele dunkle Schatten in ihnen toben, die es zuvor zu bekämpfen gilt.



Meinung:


Im Nachwort des Buches erfährt der Leser, dass man mit dem Roman ein autobiographisch geprägtes Werk in den Händen hält. Justine Pust hat in ihrer Vergangenheit am eigenen Leib erfahren müssen, wie schwer es ist, sich einer toxischen Beziehung zu entziehen. Diese Erfahrungen merkt man dem Buch an. Bei „With you I dream“ handelt es sich also nicht um ein locker-leichtes Jugendbuch, so dass es empfehlenswert ist, zuvor die Triggerwarnung am Ende zu lesen, die über häusliche Gewalt hinaus, auch noch einige andere Themen wie Verlustbewältigung und Panikattacken, anspricht.

Angereichert wird das Buch durch das gelungene Setting einer Kleinstadt, mitten im Herzen des naturbelassenen Bundesstaates Idaho. Hier gibt es gebirgigen Landschaften und weitläufige Wälder.

In Belmont Bay hat jeder seine Rolle inne. So verwundert es nicht, dass Mias Eintreffen für Klatsch und Tratsch sorgt. Nach und nach, fasst diese jedoch Fuß. Sie findet, durch einen Zufall, eine Anstellung und kämpft um einen Platz als Schauspielerin am örtlichen Theater. Doch gegen Caroline, die bislang jede Hauptrolle für sich beansprucht hatte und die jeden Emporkömmling bisher erfolgreich vertrieben hat, wird es schwer werden. Wie gut, dass Conner ebenfalls eine Leidenschaft für Shakespeare hegt und gerne gewillt ist, Mia bei ihren Plänen zu unterstützen.

Mia und Conner kommen sich also gegenseitig näher. Sie verbringen gemeinsame Zeit, spenden sich Trost in düsteren Stunden und das auch nicht selten mit Zitaten aus Shakespeares Stücken. Bei beiden blieben viele offene Wunden der Vergangenheit.Während Mia immer noch Angst hat, dass ihr Ex-Freund sie eines Tages erneut aufsuchen könnte, hat Conner mit einem schweren Verlust zu kämpfen. So sehr beide einerseits eine Hilfe für den jeweils anderen bieten, so sehr brauchen sie manchmal aber auch Abstand zueinander.
Dieser innere Konflikt wird von der Autorin sehr glaubhaft geschildert.

Auch wenn es sich bei „With you I dream“ um einen Reihenauftakt handelt, so ist diese Geschichte in sich abgeschlossen und lässt sich gut als Einzelband lesen. Der zweite Teil der Reihe widmet sich der Geschichte von Mias Schwester Megan.



Fazit:


Die Autorin, Justine Pust, beschönigt in "With you I dream" nichts und verhandelt ernste Themen: toxische Beziehungen, Misshandlung und Verlusterfahrungen. Die Weisheit, der sich auf eigene Erfahrungen berufenden Autorin, führt in ein fesselndes Thema im lesbaren Gewand ein.

Schnell avanciert das Buch zu einer interessanten Charakter- und Millieustudie. Humorvoll und herzenswarm wird von sozialer Kontrolle und Menschen in einer Kleinstadt erzählt.

Dass die Protagonisten so detailliert und lebensnah beschrieben werden, erleichtert den Zugang und das Hineinfühlen in die Figuren des Buches und deren innere Welten.

Der Reihenauftakt ist wirklich gelungen.



Buchzitate:


„Es ist schwer zu erklären, was es mit einem macht, wenn man nie weiß, ob man Blumen oder Schläge bekommt. Und ich weiß, wie das klingt. Feige und schwach.“ - „Nichts an dir ist schwach.“



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 





Liebe/Freundschaft: 





Charaktere: 





Weltenaufbau: 





Handlungsstrang: 





Schreibstil: 





Im Gesamtpaket: 




 

 
 

13 Kommentare:

  1. Schon allein das Cover ist wunderschön. LG Romy

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    1. Hallo liebe Romy,
      ja, das Cover ist wirklich sehr gelungen. Ich mag die Farbe Blau auch sehr. :o)
      Liebe Grüße
      Tanja

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  2. Hallo liebe Tanja,

    eine schöne Rezension. Ich war mir bei der Geschichte bisher noch nicht sicher, ob sie etwas für mich ist, aber was du beschreibst, klingt auf jeden Fall gut. Ich denke ich werde es mir doch mal genauer anschauen.

    Liebe Grüße
    Jenny

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    1. Hallo liebe Jenny,
      es ist - trotz schwerer Thematik - ein kleines Wohlfühlbuch. Ich mochte den Flair der Kleinstadt. Die Geschichte ist eher ruhig, trägt aber viele schöne Szenen in sich und kommt zudem eben auch mit einer nicht ganz so leichten Thematik daher. Ich in gespannt, ob du es noch lesen wirst.

      Liebe Grüße
      Tanja :o)

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    2. Hallo liebe Tanja,

      Das klingt auf jeden Fall gut :) Ich schaue mal und behalte es auf jeden Fall im Hinterkopf.

      Sonnige Grüße
      Jenny

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  3. Huhu,

    ein ernstes Thema und es gut zu verpacken ist wirklich nicht leicht. Viel zu oft habe ich schon Bücher gelesen wo das dann irgendwie beschönigt wurde. Furchtbar. Deine Rezi macht mich aber neugirig und vielleicht probiere ich es mal :D

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Huhu Ruby,
      bei dieser Geschichte steht der Neuanfang der Protagonistin im Fokus. Die alten Geschehnisse holen sie zwar ein, aber wenn du ein Buch zum Thema toxische Beziehung suchst, gibt es gewiss noch weitere Geschichten, die das Thema vordergründig behandeln. Kommt jetzt darauf an, was genau du dir von so einem Buch versprichst.
      Hier geht es eben um das "wieder zur Ruhe kommen" und einen neuen Lebensweg einzuschneiden.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  4. Liebe Tanja,
    tolle Rezension und ich muss zugeben, ich liebe das Buch von Justine Pust und ich bin froh, dass es auch endlich in Büchern soweit ist, dass nicht alles immer verschönert wird. Viel zu viele Menschen (auch Männer) stecken in toxischen Beziehungen (ich selbst kann auch leider aus Erfahrung sprechen) und trauen sich nicht dies anzusprechen und sich Hilfe zu holen. Mia ist eine starke Protagonistin, die es geschafft hat, dort raus zu kommen.

    Ja, die Triggerwarnung hätte evtl. am Anfang des Buches sein können, aber das Wichtigste ist, sie ist drin. Ich finde die Beziehung zwischen Conner und Mia einfach toll, auch wie es sich entwickelt hat. Sie passen wirklich ganz toll zusammen (Conner erinnert mich ein bisschen an meinen aktuellen Freund).

    Liebe Grüße
    Lissy

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    1. Hallo liebe Lissy,

      Conner war wirklich ein liebenswerter Charakter. Kann dein Freund auch so geniale Milchshakes mixen?! :o)

      Ich kann deine Freude darüber, dass das Thema toxische Beziehung in Büchern aufgegriffen wird, gut nachvollziehen. Ich lese Geschichten, in denen "schwierige" Themen vorkommen, im Allgemeinen sehr gerne. Solche Bücher können Betroffenen helfen und Mut machen. Zugleich hilft es, so denke ich, auch dabei andere Menschen zu sensibilisieren.

      Bücher, in denen Männer unter dominaten Frauen leiden, kenne ich bislang noch keine. In dieser Hinsicht würde ich mir noch mehr Literatur wünschen. Kennst du Bücher, in denen eine toxische Beziehung aus Sicht des Mannes geschildert wird?

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  5. Hallo Tanja,
    was du über das Buch schreibst, klingt gut. Könnte auch ein Buch sein, das mir gefällt. ;) Ich mag es, wenn ernste Themen in Liebesgeschichten mit eine Rolle spielen und es nicht nur locker-leicht und fröhlich ist - auch wenn das natürlich auch schön sein kann. Es ist sicher nicht für jeden was und manchmal vielleicht auch von der persönlichen Stimmung abhängig, aber interessant klingt es auf jeden Fall. :)

    Sich von jemandem loszusagen, der einem nicht guttut, ist sicher nicht immer so leicht, wie man sich das als Außenstehender vorstellt. wenn es autobiografische Bezüge gibt, wundert es mich auch nicht, dass es sehr authentisch wirkt, wie das beschrieben ist.

    Liebe Grüße
    dana

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    1. Huhu Dana,
      ich denke auch, dass jemand, der eigene Erfahrungen mit einem bestimmten Thema gemacht hat, in der Lage ist, die Gefühle, die damit einhergehen, besser zu vermitteln.

      Ich lese auch sehr gerne ernste Themen in Büchern. Da haben wir was gemeinsam. Manchmal braucht man aber auch einfach nur eine locker-leichte Geschichte. Wie du schon schreibst: Das kommt (auch bei mir) auf die Stimmung an.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  6. Guten Abend liebe Tanja :)
    oh wow, dieses Buch scheint wirklich alles zu haben was das Herz begehrt: Liebe, Drama und dann auch noch ernst verpackte Themen. Respekt an die Autorin, dass sie es scheinbar sehr gut hinbekommen hat. Eine tolle und ansprechende Rezension von Dir :) Danke dafür!
    Liebe Grüße und eine sonnige Woche für Dich
    Andrea ♥

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    1. Hallo liebe Andrea,
      das stimmt: Diese Geschichte vereint alle drei Punkte. Mir hat diese Mischung auch gut gefallen. Ich mochte aber auch den Flair, der in der kleinen Stadt geherrscht hat. Zwar wusste jeder alles über jeden, aber es herrschte auch eine gewisse Herzlichkeit.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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