Rezension zu Prison Healer – Die Schattenrebellin von Lynette Noni
Seitenzahl: 528
Format: Hardcover
Preis: 22,95 Euro
Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina
Altersempfehlung des Verlages: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1205-3
Band 2
Inhalt:
Kiva ist im Gefängnis von Zalindov aufgewachsen. Gemeinsam hat sie dort mit ihrem Vater als Heilerin gearbeitet. Als dieser jedoch verstarb, musste sie sich alleine durchschlagen. Als aber die Rebellenkönigin in den Krankenhaustrakt des Gefängnisses aufgenommen wurde, veränderte sich Kivas Leben grundlegend. Denn kurz darauf wurde niemand geringerer als der Kronprinz selbst in Haft genommen (dessen Identität zu diesem Zeitpunkt aber nur den wenigsten bekannt war). Aus einem Affekt heraus beschloss Kiva, sich dem Elementeurteil zu stellen, das Amnestie versprach. Mehreren Prüfungen, die sie vermutlich nicht hätte bestehen können, wäre ihr der Prinz nicht mit seiner Magie zur Hilfe gekommen. Zu guter Letzt erfuhr der Leser, dass es sich bei der Rebellenkönigin um Kivas Mutter handelte.
Sechs Wochen nach der Flucht aus dem Gefängnis findet sich Kiva in den königlichen Hallen an der Seite des Prinzen wieder. Und beide haben ein paar Geheimnisse voreinander. Da Kivas Mutter beim blutigen Gefängnisaufstand starb, ist deren Vermächtnis, der Linie der Corentines zurück auf den Thron zu verhelfen, auf Kiva und ihre Geschwister übergegangen.
Das Schicksal führt Kiva und ihre Geschwister zusammen. Dass Kiva beim Kronprinzen untergekommen ist und sein volles Vertrauen genießt, kommt diesen gelegen. Kiva soll das Königshaus ausspionieren und wichtige Informationen an sie weitertragen. Das sollte kein Problem sein, denn die Königsfamilie hat das Mädchen und ihren jungen Begleiter Tipp schon bald ins Herz geschlossen.
Kiva ist zunächst von ihrer Aufgabe überzeugt. Doch nach und nach schaffen es die Mitglieder der Königsfamilie immer weiter in ihr Herz. Blut ist aber dicker ist als Wasser. Jeden Tag muss sie für ihre Ziele kämpfen. Peu à peu erfährt sie mehr über den Prinzen, aber auch über die eigene Familie. Wird sich Kiva wie eine gute Tochter verhalten, wird sie ihre Gefühle unterdrücken und tun, was Ihre vermeintliche Pflicht ist?
Meinung:
Im zweiten Band von Prison Healer begleitet der Leser die Protagonistin Kiva nicht mehr durch die Gemäuer des Lagers Zalindov. Das junge Mädchen befindet sich mittlerweile in der Obhut der Königsfamilie. Sie befindet sich, so möchte man meinen, in Sicherheit. Doch Kiva hat ganz andere Pläne, als sich in den Gemäuern des Prinzen auszuruhen. Denn als Tochter der Rebellenkönigin ist sie auf Rache aus, für das, was ihrer Familie früher einmal passiert ist.
Als Leser begleitet man also – und das ist ein gekonnter Schachzug der Autorin – mit Kiva eine Protagonistin, einen ambivalenten Charakter, durch das Buch, die mit ihren Plänen das Königshaus von innen heraus zerstören möchte.
Die Königin, der Prinz, ja eigentlich der gesamte Hofstaat begegnen Kiva und ihrem kleinen Begleiter Tipp, der ihr im Gefängnistrakt als treuer Assistent zur Seite stand und für sie mittlerweile wie ein kleiner Bruder geworden ist, mit Offenheit, Herzlichkeit und Gutmütigkeit. Sie wollen Kiva endlich ein gutes Leben schenken. Der Prinz kommuniziert sogar gegenüber seinen eigenen Leuten, dass er Kiva keinerlei Grund geben möchte, ihm zu misstrauen und sie sich auch in seinem Haus in keiner Weise eingeengt fühlen soll. Er schenkt ihr also uneingeschränktes Vertrauen.
Kiva ist kein schlechter Mensch per se. Ihr ist als Kind nur einfach zu viel Ungerechtigkeit widerfahren. Spiegelt man als Leser das Verhalten der Protagonistin, muss man sich also wohl eingestehen, dass man es hier mit einem sehr interessanten Charakter zu tun bekommt.
Neben einer Protagonistin, die erst auf den zweiten Blick sympathisch und manchmal auch etwas blauäugig erscheint, lernt man in diesem zweiten Band aber auch einige weitere neue, sehr interessante Nebencharaktere kennen. Neben den schon bekannten Figuren, dem stets fröhlichen und lebensbejahenden Tipp und Jarens „goldenem Schild“, der rustikalen Wächterin Naari, kommen nun auch die Mitglieder des Königshauses hinzu. Besonders hervorheben möchte ich hier den Cousin von Jaren, Caldon. Der junge Prinz hat stets einen charmant frechen Spruch auf Lager, egal, wie ausweglos eine Situation gerade zu sein scheint. Er gilt unter den Hofdamen auch als unverbesserlicher Schürzenjäger. In diesem Band findet Kiva zudem eine neue Freundin. Rhess und sie teilen nicht nur die Leidenschaft fürs Heilen, auch vertrauen sie sich bald einige Sorgen und Ängste an. Und dann gibt es noch Kivas Geschwister und ihre schrullige Großmutter, die mitten im Nirgendwo mit ihren Freundinnen gerne Lesekränzchen abhält und ein mysteriösen Monster im Garten hält.
Neben den vorgenannten Zielkonflikten und der Angst davor entlarvt zu werden, muss sich Kiva im zweiten Band von „Prison Healer“ noch um weitere Probleme kümmern. Denn keiner darf von ihrer Heilmagie erfahren, das hat ihr Vater ihr in frühen Jahren eingeschärft. Doch der goldene Schein, der immer dann hervortritt, wenn Kiva eine verletzte Person sieht, droht ihre Fähigkeiten zu entlarven. Kiva muss ihre Magie unter Kontrolle halten. Doch das scheint von Tag zu Tag immer schwerer zu werden.
Fazit:
Auch im zweiten Band von “Prison Healer“ arbeitet Lynette Noni mit großer Raffinesse an ihrem Ruf als neue Meisterin des Suspense. Im Laufe der Geschichte tauchen unablässig interessante Charaktere auf. Sie ist auf jeder Seite konsistent und zeigt großen Tiefgang.
Das Buch reißt den Leser immer stärker ins Geschehen hinein. Es wird mit detailgenauer Ausführlichkeit der dramatische Höhepunkt herbeigeführt. Zeitweilig wird schnell, nahezu atemlos erzählt.
Kritikpunkt: Der Vorband endete auf einem Cliffhanger, den das Buch auflöst, um dann selber wiederum auf einem fiesen Cliffhanger zu enden.
Buchzitate:
„Nicht alle Narben sind so sichtbar wie diese. Und ich wage zu behaupten, dass Sie innerlich noch viele weitere davongetragen haben. Aber vergessen Sie nie, dass jeder Narbe eine gewisse Schönheit innewohnt. Und darum sollten Sie sich niemals dafür schämen.“
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenda ich den ersten Band ja nicht kenne, habe ich jetzt mal nur dein Fazit gelesen, das auf jeden Fall gut klingt und mich insgesamt noch neugieriger macht auf die Reihe. wenn es aber so einen fiesen Cliffhanger gibt, dann werde ich wohl warten, bis alle drei Bände erschienen sind. ;) ZumGlück habe ich bei Büchern ja keinen Mangel :D
Liebe Grüße
Dana
Huhu Dana,
Löschenhier solltest du definitiv warten, bis die Reihe raus ist. Ich habe nach dem Weglegen wirklich ein klein wenig gelitten :o)
Wenn der nächste Teil auch so gut ist, wie die Vorgänger, dann ist diese Reihe ein Mustread :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Gut, dann werde ich zumindest mit dem Lesen noch abwarten, ob sie vorher dann schon einziehen wird, kann ich mir ja immernoch überlegen ;)
LöschenHört sich nach einem tollen Buch an, aber ich sollte dann wohl zuerst band 1 lesen 😂
AntwortenLöschenGlg Sigrid
Hallo liebe Sigrid,
Löschendiese Reihe kann ich dir sehr empfehlen. Warte vielleicht bis auch der dritte Teil erschienen ist. Die Bücher enden mit richtig fiesen Cliffhangern. Aber dafür entfaltet die Geschichte auch einen richtigen Lesesog :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja
AntwortenLöschenDas Buch steht auch noch auf meiner Leseliste, deshalb habe ich deine Rezension (noch) nicht vollständig gelesen, weil ich mich lieber vom Inhalt des Buches überraschen lassen will. Ich habe aber schon einige begeisterte Stimmen zur englischsprachigen Originalausgabe gehört - deshalb bin ich sehr gespannt!
Dein Fazit hört sich vielversprechend an. Cliffhanger finde ich zwar auch fies, aber bei mir funktionieren sie, sodass ich dann meistens direkt zur Fortsetzung greife. :D
Liebe Grüsse
Mel
Hallo liebe Mel,
Löschenah, ich freue mich, dass die Geschichte bereits auf deinem Lesestapel liegt. Die Reihe wusste mich bislang voll zu überzeugen. Die Cliffhanger sind hier aber besonders fies. Ich wollte direkt weiterlesen. Ich bin gespannt, wie du sie empfinden wirst.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Liebe Tanja,
AntwortenLöschender gute alte Cliffhänger... Manche lieben ihn, manche verachten ihn :)
Ich kann Deinen "Kritikpunkt" verstehen, vor allem wenn man erst noch auf den Folgeband wieder warten muss.
Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude :)
Deine Rezi klingt auf jeden Fall so, als hättest Du großen Spaß an dem Buch gehabt.
Liebe Grüße
Andrea ♥
Hallo liebe Andrea,
Löschendiese Reihe hat Potential zu den Lieblingsfantasyreihen zu werden, wenn denn auch der letzte Band zu überzeugen weiß. Aber irgendwie bin ich da verdammt zuversichtlich. :o)
Jaaa, die Cliffhanger bei dieser Reihe sind schon sehr fies. Ich bin ganz bei dir, was die Vorfreude betrifft. Aber wenn man unbedingt weiterlesen möchte und man kann nicht ... das ist schon hart :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)