Donnerstag, 31. August 2023

Durchgelesen: Die heilende Kraft der grünen Magie

Rezension zu Die heilende Kraft der grünen Magie von Birgit Jankovic-Steiner

 

Verlag: mvg-Verlag (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 336
Format: Softcover
Preis: 18,00 Euro
ISBN: 978-3-7474-0572-7
Abgeschlossene Erzählung









Inhalt:


Birgit Janovic-Steiner wurde schon in früher Kindheit von ihrer Großmutter in die Kräuterkunde, in magische Rituale und Hexenkunst eingeweiht. 2013 gründete sie eine Hexenschule in Wien und unterrichtet dort aktuell online.

In ihrem Buch, „Die heilende Kraft der grünen Magie“, vermittelt die Autorin - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Kenntnisse über Kräuter, Pilze und die Mondphasen. Sie berichtet, wie Farben und der Stand des Mondes auf unser Leben Einfluss nehmen können; wie man mit Hilfe von Steinen, Zauberstäben, ja sogar einem Besen, helfen kann, Wünsche und Ziele umzusetzen.



Meinung:


Als ich „Die heilende Kraft der grünen Magie“ das erste Mal in der Hand gehalten habe, war ich skeptisch. In der Jugend habe ich mich mit der Kraft von Heilsteinen, dem Lesen von Handlinien und dem Legen von Tarotkarten auseinandergesetzt. Heute kann ich diesen Ritualen nicht mehr allzu viel abgewinnen.

Ich erhoffte mir, über die magischen Aspekte hinaus, handfestes Hintergrundwissen - mehr als Lebensanleitung und Welterklärungsmodell.

Auf den ersten Seiten des Buches berichtet die Autorin, wie Kräuter schon vor 60.000 Jahren als Grabbeigaben und als Heilmittel verwendet wurden. Sie erzählt davon, wie Pflanzenmixturen, noch bevor es Ärzte gab von Generation zu Generation weitervererbt wurden.

Birgit Jankovic-Steiner berichtet in diesem Vorwort auch von der Kirche. Unter Schmerzen sollst du gebären, steht in der Bibel. Und Krankheiten wurden als Strafe Gottes verstanden.
Dennoch berichtet sie von Nonnen und Mönchen, die an die Heilkraft der Kräuter glaubten und Klostergärten anlegten. Sie erzählt, wie es dazu kam, dass manche Frauen als Hexen verrufen waren und was es mit dem Begriff „Hexe“ überhaupt auf sich hat.

Im ersten Teil des Buches geht es um Öle, Salben, Umschläge und Tinkture. Wie bereitet man einen heißen Ölauszug vor, wie gelingt ein kalter Ölauszug, wie bereitet man eine Salbe zu, worauf muss man achten. Worin besteht der Unterschied zwischen einer Salbe und einer Creme? Wie stellt man eine Tinktur her und warum verwenden wir flüssig Pflanzenauszüge?

Zu jedem Abschnitt gibt es Rezepte wie z.B. für einen einfachen Sonnenschutz, eine Basiscreme oder ein Pflegeöl für Babys. Natron ist vielseitig einsetzbar. In diesem Abschnitt berichtet die Autorin, wie man Natron verwenden kann. Frischer Atem, gegen Cellulite, für weiße Zähne, gegen einen Kater am Morgen, aber auch im Haushalt z.B. gegen verstopfte Abflüsse, gegen üble Gerüche, gegen Schimmel, kann dieses – so die Autorin - „Wundermittel“ verwendet werden.

Einen Großteil des Buches nimmt der Abschnitt über Pflanzenkunde ein. Hier werden die verschiedensten Kräuter und Pflanzen vorgestellt, die viele als Unkraut abtun und die wir aus Wald, eigenem Garten und Wildnis zum Teil schon kennen. Beispiele: Die Hagebutte, die der ein oder andere vielleicht in der Kindheit als „Juckpulver“ kennenlernen durfte, Brennnessel, Distel, Holunder, Ringelblume, Rose, Zwiebel, Schafgarbe, Löwenzahn.

Jede Krautvorstellung beginnt mit einer kurzen Geschichte aus dem Leben der Autorin mit ihrer Großmutter, es folgt ein Bild des jeweiligen Krautes und eine kurze Übersicht, wie man es verwenden kann (z.B. als Öl, Tee, Tinktur, Creme, Salbe, Essig, Naturkosmetik, im Kräuterkissen oder als Räucherwerk). Stichwortartig wird erläutert, wie es wirkt (z.B. beruhigend, entzündungshemmend, desinfizierend, antibakteriell, ausgleichend, schmerzlindernd). In einem kurzen Abschnitt stellt sich das Kraut mit einer persönlichen Botschaft an den Anwender vor. Wie möchte es wirken? Welches Versprechen kann es dem Nutzer mit auf dem Weg geben?

Es folgt eine kurze Beschreibung: Hier wird ausführlicher darauf eingegangen, wie das Kraut verwendet werden kann, der lateinische Name wird genannt, wie genau sieht es aus. Ggf. wird auch noch ein geschichtlicher Fakt mit eingebunden. Darauf folgt ein weiterer Abschnitt: „Wirkung und Einsatzbereiche“. Letztlich verrät die Autorin einige Rezepte. Diese sind kurz und übersichtlich aufgebaut. Links befindet sich die Zutatenliste, rechts die Zubereitung, darunter zwei sehr kurze Abschnitte: Anwendung und Wirkung des jeweiligen Resultats (z.B. der Creme, des Badezusatzes, des Shampoos, der Tinktur oder Gesichtsmaske).

Im finalen Teil des Buches erzählt die Autorin mehr über Rituale, wie sie uns helfen können zu Ruhe zu finden, uns zu fokussieren, Ziele zu erreichen und Wünsche zu erfüllen. Der Leser erfährt hier, wie er Kerzen, einen Zauberstab, ja sogar einen Besen, Räucherwerk, ein eigenes Kräuter-, Magie- Traumtagebuch (das Buch der Schatten) basteln bzw. herstellen und füllen kann. In diesem Abschnitt werden auch Edelsteine und die Kräfte, die man ihnen nachsagt, vorgestellt. Wie formuliert man einen Zauberspruch, wofür stehen die einzelnen Mondphasen und wie kann man sie für den Alltag oder für Rituale nutzen? Salz und der Stand des Mondes, das Ausräuchern von Gegenständen sind Rituale, die die Wirkung von Zaubern verstärken können. Auch der Platz, an dem man sein Ritual durchführen möchte, spielt eine wichtige Rolle. Hierzu erhält der Leser ebenfalls entsprechende Tipps.

Mit Hilfe des über die Seiten vermittelten Wissens, sollte es gelingen, sein eigenes Ritual bestmöglich durchzuführen.



Fazit:


Ein gutes Leben kann nur gelingen, wenn Mensch und Natur im Einklang stehen. Diese Meinung vertritt Birgit Jankovic-Steiner. Der Gedanke ein selbstbestimmtes Leben sinnerfüllt im Einklang mit seinen Mitmenschen und der Natur zu führen trägt das Buch.

Eine echte Beziehung zur Natur wird - so die Autorin - mit Resonanz belohnt. In ihr finden wir zur Ruhe. Sie gibt uns in Form von Kräutern und Pilzen einiges zurück.
Dass das alles gar nicht so schwierig ist, zeigt die Autorin in diesem Buch.

Birgit Jankovic-Steiner Lebensentwurf, so stellt das Buch klar, steht in einer langen Tradition. Dies ist auch der Grund, warum „Die heilende Kraft der grünen Magie“ nicht nur bei Esoterikern Anklang finden wird – es erzeugt Mehrwert, weil es deren Weltsicht erklärt.

Meine Empfehlung geht also LeserInnen, die mehr Wissen über (Un-)Kraut, Pilze aus Wald, Wiesen und Garten sammeln wollen, die mit Bordmitteln eigene Rezepte für die Hausapotheke aufstellen wollen. Aber auch an diejenigen, die relevanten gesellschaftlichen Bewegungen aufgeschlossen gegenüberstehen.



Kurzgefasst:


Informationsgehalt: 





Aufbau:





Aufmachung: 





Schreibstil: 





Im Gesamtpaket: 




 




16 Kommentare:

  1. Hallo liebe Tanja :)

    Eine spannende Buchempfehlung - aber sicherlich ein Buch, zu dem ich auf den ersten Blick nicht gegriffen hätte. Thematisch fällt "Die heilende Kraft der grünen Magie" leider nicht so ganz in mein Beuteschema. Erinnert mich aber ein wenig an Wicca, da lassen sich sicherlich ein paar Parallelen finden.

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo liebe Lisa,

      dieses Buch passt eigentlich auch nicht in mein Beuteschema. Es war Überraschungspost vom Verlag. Ich habe versucht mich dem Thema zu öffnen.

      Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin hier nicht so sehr in Richtung Magie geht, sondern eben auch erklärt, wie bestimmte Zielumsetzungen (bzw. das Umsetzen von Wünschen) funktionieren können und den Fokus auch stark auf Kräuter (bzw. sogenanntes Unkraut) und deren Heilwirkungen legt. Das war für mich nachvollziehbar und horizonterweiternd.

      Ist Wicca auch ein Sachbuch?

      Liebe Grüße
      Tanja :o)

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  2. Ich bin gerne immer mal wieder in dieser Richtung unterwegs, weil ich es sehr schade finde, das Wissen in dieser Richtung so gut wie verloren gegangen zu sein scheint. Insbesondere alte Hausmittel wir Kartoffel oder Zwiebel Wickel hab ich gerne genutzt als die Kinder noch klein waren. Das Buch hört sich sehr interessant an und könnte durchaus hier einziehen.
    Danke für die Vorstellung dieses dich ganz anderen Buches.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
    Glg Sigrid

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    1. Hallo liebe Sigrid,

      meine Mutter hatte auch so ein altes "Hausfrauenbuch", aus dem sie das ein oder andere Hilfsmittel hervorgezaubert hat.

      Als Kind habe ich unter starkem Husten gelitten. Sie hatte da so einen Hustensaft aus Zwiebeln, Kandis und Honig. Scheußlich vom Geschmack, aber laut meiner Mutter das einzig wahre Heilmittel ;o)

      Ich freue mich, dass dich diese Buchvorstellung angesprochen hat :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  3. in dieser Richtung unterwegs zu sein, ist meine Sache;)

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    1. Das freut mich sehr, dass diese Buchvorstellung deinen Geschmack getroffen hat :o)

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  4. Schönen guten Morgen!

    Ich hab das Buch unangefragt zugeschickt bekommen und war auch erstmal skeptisch. Es gibt so viele Bücher in der Richtung und eigentlich halte ich mich in dem Bereich immer an Wolf-Dieter Storl, weil der für mich in Sachen Heilpflanzen einfach ein Unikat ist und ich ihm glaube, was er sagt.
    Nach deiner Rezension scheint die Autorin aber auch einiges an Erfahrung zu haben und ich bin gespannt, ob ich mir hieraus auch einiges ziehen kann, was ich für den Alltag brauchen kann.

    Vielen Dank für deine Einblicke!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo liebe Aleshanee,

      ah, bei mir war es genauso. Ich war auch erst skeptisch und es handelte sich auch um Überraschungspost vom Verlag.

      Ich bin sehr gespannt, was du im Fazit zum Buch sagen wirst. Ich habe jetzt noch keine Rezepte ausgetestet und kann daher auch noch nichts über die Wirkung ihrer Rezepturen sagen.

      Der erste Blick wusste jedoch inhaltlich zu überzeugen.

      Lass uns gerne nochmal darüber sprechen, sobald du einen Blick ins Buch geworfen hast.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  5. Huhu Tanja,

    mal ein ungewöhnliches Buch auf deiner Seite. :D Ich selbst hätte wohl nicht selbst nach gegriffen, da ich mich eher weniger im Wicca-Bereich herumtreibe. :) Aber spannend zu lesen war es trotzdem. Gerade weil da auch die Wirkung von Kräutern beschrieben war und ich das, wenngleich anders, beim Füttern meiner Tiere auch durchaus bewusst nutze. :)

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Huhu Ruby,

      das lässt sich nicht bestreiten. Das Buch entspricht eigentlich nicht meinem üblichen Beuteschema. Somit kam es aber auch sehr horizonterweiternd daher :o)

      Das ist interessant: Habe ich das richtig verstanden, dass du beim Füttern der Tiere auf die Wirkung des Grünzeugs achtest? Magst du mehr darüber verraten? Also was die Tierchen mehr bekommen, was weniger und warum? Finde ich sehr spannend!

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  6. Hallo Tanja,
    danke für deine interessanten und detaillierten Eindrücke zu dem Buch. Du hattest mir ja schon ein bisschen was erzählt, als du noch dabei gewesen bist. Ich denke, es ist bestimmt eine spannende Mischung, besonders wenn man sich für das Thema interessiert und da auch auf der Suche nach Informationen und Inspirationen ist. Ich weiß jetzt nicht, ob es wirklich mein Buch wäre, aber ich denke, ich würde sicher auch Passagen finden, die ich spannend finde, aber ob ich wirklich Lust hätte, mich da jetzt komplett durch zu arbeiten… im Moment eher nicht.

    Liebe Grüße,
    Dana

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    1. Hallo liebe Dana,
      bei diesem Buch habe ich versucht mich gedanklich davon freizumachen, dass das Thema (zumindest aktuell) nichts für mich ist. Objektiv gesehen bringt dieses Buch einiges an interessanten Themen mit sich und liefert auch Nährwert, wie ich finde.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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    2. Hallo Tanja,
      wenn einen das Thema selbst gerade nicht so anspricht, ist es aber natürlich auch nicht ganz leicht, dass dann möglichst vielschichtig darzustellen, so dass alle, die andere Interessen haben, wissen, ob die bedient werden. Das ist dir schon gut gelungen, weil du gut aufgelistet hast, was einen im Buch erwartet. Dann kann jeder selbst entscheiden.
      Liebe Grüße,
      Dana

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    3. Huhu Dana,
      ich danke dir für die lieben Worte. Das freut mich sehr, dass es mir gelungen ist die Rezension objektiv und zugleich auch aussagekräftig rüberzubringen :o)

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  7. Hallo liebe Tanja,
    dieses Buch klingt für mich sehr interessant. Ich bin durchaus offen für Naturheilkunde und auch teilweise spirituelle Sachen. Ich habe leider auch einen recht langen Leidensweg hinter mir mit chronischen Beschwerden, die ich bisher auch mit der Schulmedizin nicht wirklich in den Griff bekommen habe. Werde ich mir definitiv mal auf die Merkliste setzen.
    Ganz liebe Grüße, Steffi

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    1. Hallo liebe Steffi,

      ich freue mich sehr, dass dich dieses Buch angesprochen hat. Wenn du dich für spirituelle Praktiken und auch Kräuterheilkunde interessierst, dann könnte das Buch durchaus was für dich sein. Es liefert einen schönen Mix.

      Das, was du über deine Beschwerden schreibst, klingt nicht einfach und auch belastend. Ich drücke von ganzen Herzen die Daumen, dass du zeitnah Lösungen findest, die dir helfen, die Leiden weiter einzudämmen!

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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