Dienstag, 8. August 2023

Durchgelesen: Forget me Someday

Rezension zu Forget me Someday von Chris Kaspar

 

Verlag: Planet! (Thienemann-Esslinger) (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 384
Format: Klappbroschur
Preis: 15,00 Euro
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-522-50761-5
Abgeschlossene Erzählung 








Inhalt:


Alena will ihr altes Leben als Beauty-Influencerin in Berlin weit hinter sich lassen und in Hamburg einen Neuanfang wagen. Ihr Ziel ist es in der Hansestadt bei einem der angesagtesten Modemagazine, „Style your Life“, einen Job zu bekommen. Sie schafft es mit ihrer Bewerbung sogar unter die drei besten Kandidatinnen. Doch um eine finale Entscheidung treffen zu können, fordert das Management die Kandidaten auf noch eine letzte Aufgabe zu erledigen.

Diese besteht darin einen Nachruf zu schreiben. Über keinen geringeren als den bekanntesten Youtuber Deutschlands: Kill von Kill your Fears. Der Socialmediastar gilt als verschlossen und geheimnisvoll. Aufmerksamkeit erhält Kill durch seine waghalsigen und oft illegalen Challenges. Genau aus diesem Grund bleibt der Veranstaltungsort bis kurz vor Videostart unbekannt. Auch die Location der folgenden After-Party wird nur an geladene Gäste und sehr kurzfristig verraten.

Es stellt sich also schon als Problem dar, Kill überhaupt zu kontaktieren. Mit viel Geschick und Glück gelingt es Alena vorzeitig den Ort einer Challenge herauszubekommen. Was sie dort aber live erleben darf, verschlägt ihr den Atem. Denn Kill scheint mehr als nur lebensmüde. Sich auf eine gut befahrene Gleisstrecke legen oder diese mehrfach mit verbundenen Augen zu überqueren, verbindet die Realität und Todessehnsucht.

An diesem Tag kommen sich Kill und Alena näher. Jedoch auf eine Art, die Alena sich so nie ausgemalt hätte. Alena lernt den jungen Youtuber als hochnäsig und arrogant kennen. Und doch wirkt er empathisch, als sie eine Panikattacke bekommt.

Alena kämpft mit allen Mitteln für ihr Ziel. Denn eine Rückkehr nach Berlin kommt für sie auf keinen Fall in Frage. Doch welchen Preis ist sie bereit dafür zu zahlen?



Meinung:


„Forget me Someday“ wird auf Verkaufsplattformen als Enemies-to-Lovers-Romance mit Spannungsgarantie und Suchtfaktor beschrieben. Treffend auf den Punkt gebracht. Denn als Alena und Kill das erste Mal aufeinander treffen, sprühen bereits die Funken. Und das nicht unbedingt auf die beste Art. Kill behandelt Alena abweisend, er fordert sie im weiteren Verlauf heraus, kümmert sich zwar um sie, wenn sie seine Hilfe benötigt, lässt sie aber letztlich doch immer im Stich, wenn die Gefühle gerade so richtig hochkochen.

Die Challenges, an denen Kill teilnimmt, als "durchgeknallt" zu bezeichnen, wäre gelinde ausgedrückt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kill die jeweiligen Aufgaben lebendig überstehen wird, ist gering. Doch warum stellt sich der Youtuber überhaupt dieser Art von Challenges? Nur wegen der Klicks auf den sozialen Medien?

Alena hingegen versucht ihre Vergangenheit und somit die toxische Beziehung zu ihrer Mutter hinter sich zu lassen. Ihr liegt alles an einem Neuanfang und somit auch an dem Job bei „Style your Life“. Ihr war bekannt, dass es nicht unüblich ist, über berühmte Personen schon vorab Nachrufe zu fertigen. Diese müssen dann, sobald der Star stirbt, nur noch online gestellt werden. All das geschieht für die Aktualität der Berichterstattung, um möglichst schnell und gewinnbringend auf das Ereignis reagieren zu können.

Doch es erscheint nahezu unmöglich einen Einblick in Kills Privatleben zu erlangen. Der Youtuber ist äußert verschlossen. Über Details aus seinem Privatleben will er keine Auskunft geben. Der Leser spürt, einem Geheimnis auf der Spur zu sein.

Darüber hinaus werden in „Forget me Someday“ auch die Schattenseiten von Socialmediastars gezeigt. Was bedeutet es für die Privatsphäre, wenn man so bekannt ist, wie Kill und Alena (bzw. Ally)?

Eine Prise Humor darf bei einem rundum gelungenen Buch nicht fehlen. Chris Kaspar weiß das und hat bei mir nicht selten ein Schmunzeln hervorgerufen, wenn Kill z.B. Alena mal wieder bei ihrem Spitznamen „Pudding“ ruft oder Alena in ihrem Kopf zu den unpassendsten Situationen Kommentare des Fernsehmoderators Olaf aus der Tierwelt in den Kopf schießen.



Fazit:


Chris Kaspar schafft es mit „Forget me Someday“ kurzweilig und abwechslungsreich zu unterhalten. Vordergründig zwar für eine junge Leserschaft geschrieben, belohnt es auch die erwachsenen Leser mit intelligenten Gags und viel Spannung.

Das Buch entspinnt unter seiner Oberfläche eine interessante Lovestory, die auf unterhaltsame und intelligente Weise in die Haupthandlung eingewoben ist; die im Laufe des Buches allerdings auch zu viel Raum einnimmt.

Das Finale ist, versprochen, spektakulär, und macht das Buch endgültig für seine Leserschaft zum Lesevergnügen.



Buchzitate:


Wenn sie mich auf der Straße erkennen, wollen sie mich umarmen, mich anfassen, Fotos machen. Für mich sind sie Fremde, für sie bin ich wie eine alte Freundin.



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 





Liebe/Freundschaft: 





Charaktere:





Handlungsstrang: 





Schreibstil: 





Im Gesamtpaket:





 

Auf TikTok findet ihr ein Video zum Buch

14 Kommentare:

  1. Klingt nach einem leichten Sommerroman! Bei der Infulencer Thematik musste ich ein bisschen schmunzeln; ich habe die letzten Jahre zu viel mit Influencern gearbeitet, um auf die Thematik schon wieder klar zu kommen. ;)

    Midsommar ist wirklich ein guter Film; hast du ihn mittlerweile mal angeschaut? Mochte den sehr gerne; er war einfach angenehm anders ohne zu verdreht zu sein (manchmal versteht man "anders" dann ja schon gar nicht mehr).

    The Last of Us habe ich sowohl gespielt, als auch schon geschaut und sehr gemocht!!

    Die Sydney Sheldon Bücher von meiner Oma habe ich alle gelesen und sie waren recht unterhaltsam. Man merkt ihnen ihr Alter halt an, aber ich hatte Spaß beim lesen. ;)

    Jaaaa, das ist ein Rosmarinzweig, der da als Hecke eingefügt wurde. KI kann schon spannend (und auch beängstigend sein), aber manchmal muss man nur drüber lachen. Gerade was die Bearbeitung angeht, würde ich mir auch oft wünschen, dass sie hilfreicher wäre. Bei nervigen Falten in der Kleidung usw. Also Dingen, die man händisch nur sehr schwer bis gar nicht hinbekommt. Aber da versagt sie.

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    1. Hallo liebe Christine,

      ich habe zu Influencern bislang noch nicht so viele Geschichten gelesen. Daher hat mich das Thema hier noch sehr interessiert. Ich weiß aber genau, was du meinst. Mir ergeht es aktuell mit den vielen Vampirbüchern so, die ja wieder stark im Kommen sind. Dazu hatte ich damals einfach ein paar zu viel auf dem Lesestapel ;o)

      Midsommar habe ich noch nicht geschaut. Aber ich habe ihn noch auf dem Plan :o)

      Bei The Last of us sind wir einer Meinung: Ich mochte die Serie auch sehr. Das Spiel habe ich allerdings nie gespielt. Ich habe aber schon beim Anschauen der Serie gedacht: Ja, die und die Szene könnte ich mir auch sehr gut in dem Spiel vorstellen.

      Ah, das freut mich, dass die Bücher deiner Oma dir so richt schöne Lesestunden beschert haben <3

      Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Fehler bei den KI-Programmen ausgemerzt sind. Ich sehe es zum Teil aber auch sehr skeptisch. Ich denke, dass die Talente einiger Künstler mit der KI nicht mehr so zur Geltung kommen werden. Das wäre sehr schade. Es stimmt mich irgendwie traurig, wenn ich darüber nachdenke, dass diese Talente quasi verkümmern werden.

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  2. Abgeschlossene Erzählung ist schon mal ein großer Pluspunkt.
    Aber auch deine Beschreibung hört sich wahnsinnig spannend an.
    Da Thema ist sowieso ausgesprochen aktuelle und ich finde, dass da Zitat die Situation sehr gut widerspiegelt.

    Mir ging es auch schon so, dass mich Kolleginnen angesprochen haben, die ich gar nicht kannte, die aber meine Videos verfolgen. Und man hat dann oft das Gefühl, dass sie meinen, sie kennen diese Person total gut und vergessen, dass wir uns eigentlich gar nicht kennen. Das ist schon krass.

    Das war auch einer der Gründe, warum ich mich so gefreut habe, dich mal persönlich zu treffen und etwas besser kennen zu lernen. Das ist einfach immer noch das Beste 💕😘

    Glg Sigrid

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    1. Hallo liebe Sigrid,
      ich bin ganz bei dir. Ich habe mittlerweile auch so viele angefangene Reihen im Regal stehen. Irgendwie komme ich da auch gar nicht mehr hinterher. Eine Geschichte, die man in einem Rutsch durchlesen kann, ist da schon oft eine erfrischende Abwechslung.

      Ohja, ich fand diese Schilderung auch ein wenig befremdlich. Aber sicherlich trägt Socialmedia dazu bei, dass man dieses Gefühl von "befreundet sein" aufkommt. Schließlich folgt man dieser Person ja vielleicht schon über Jahre und hat das Gefühl über diese Zeit auch einen sehr intensiven und persönlichen Eindruck vom Gegenüber bekommen zu haben.

      Persönliche Gespräche, ein persönliches Treffen, all das ist vermutlich schon fast etwas "old school". Trifft man sich persönlich, dann - so meine Beobachtung - hängen viele doch wieder an ihrem Smartphone und somit in der virtuellen Welt fest.

      Auch hier bin ich ganz bei dir: Unser persönliches Treffen war für mich damals auch ein sehr schöner Augenblick <3

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  3. Huhu liebe Tanja :)

    Ohh das Buch ist definitiv mein Geschmack und auch direkt auf mein WULI gehüpft.

    Das Buch erinnert mich irgendwie etwas an den Film "Nerve", wo sie auch für Likes waghalsige Challenge machen. Ich mag den Film sehr gerne und was Kill da macht hört sich danach an.

    Auch wurde es mich sehr interessieren warum Alena ihrem alten Leben den Rücken kehrt und auch definitiv dahin nicht zurück will.

    Vielen Dank für deine Rezension :)
    Liebe Grüße
    Teresa

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    1. Hallo liebe Teresa,
      ich habe mich gerade sehr gefreut, zu lesen, dass du das Buch auch lesen möchtest. Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung dazu. Lass uns unbedingt nochmal darüber plaudern, wenn du es dann gelesen hast.

      Nerve habe ich nicht gesehen. Aber mir sagt der Titel etwas. Das klingt auch nach meinem Beuteschema.

      Jaaa, dazu sage ich jetzt (aus Spoilergründen) mal nichts ;o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  4. Hallo liebe Tanja :)

    Das klingt wirklich gut, vor allem, dass es eine abgeschlossene Erzählung ist, ist ein riesiger Pluspunkt. Ich habe aktuell so viele Reihen offen, dass es regelrecht erfrischend ist, ab und zu mal einen Einzelband zu lesen :D Thematisch nicht unbedingt ein Buch, zu dem ich direkt greifen würde, aber ich habe mir "Forget me Someday" gerne auf meine Merkliste für Hörbücher gesetzt. Sollte es verfügbar sein und eine lange Autofahrt anstehen ... wer weiß? ;)

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo liebe Lisa,
      ich freue mich auch, wenn ich sehe, dass eine Geschichte mal in sich abgeschlossen und nicht als Reihe daherkommt. Natürlich muss es aber auch passen. Wenn es dann nur gehetzt ist, weil die Seitenzahl einfach nicht gereicht hat, dann doch lieber eine Reihe :o)

      Mich hat der Klappentext hier ja sofort angesprochen. Ich bin gespannt, was du dazu sagen wirst, solltest du es denn als Hörbuch hören.

      Liebe Grüße
      Tanja :o)

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  5. Liebe Tanja

    Solche Bücher - die für mich als komplette Banause in diesem Genre als Einheitsbrei daherkommen - meide ich oft oder sie reizen mich ganz einfach nicht.

    Was du aber schreibst, klingt sehr gut und ich werde mir das Buch einmal näher ansehen. Danke, dass ich bei dir immer mal wieder über den Tellerrand gucken darf!!!

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Hallo liebe Livia,
      in dieser Geschichte gibt es auch einige Parts, in dem die Liebesgeschichte ausgebaut wird. Da hätte ich mir hier auch gerne etwas weniger gewünscht, weil ich die restlichen Aspekte einfach zu spannend und ansprechend fand. Aber sicherlich war der Ausbau dieser Szenen auch wichtig, um die Story zu formen.

      Ich hoffe sehr, dass das Buch deinem Geschmack entspricht, solltest du dich dafür entscheiden, es zu lesen.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  6. Hallo liebe Tanja,
    das Buch hatte ich gar nicht auf dem Schirm.
    Die Story hört sich aber richtig interessant an und passt auch gut in die aktuelle Zeit.
    Das Zitat klingt richtig gut.
    Eine wirklich gelungene Rezension.
    Allerliebste Grüße
    Andrea ♥

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    1. Hallo liebe Andrea,
      ich danke dir <3 Auch hier war es der Klappentext, der mich sofort gekriegt hat. Eine spannende Lovestory mit Influencern? Das war was für mich. Auch die Umsetzung hat mir hier sehr gefallen.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  7. Hallöchen Tanja,

    das verspielte Cover scheint fast nicht zur Story zu passen. Influencermarketing in NA oder YA zu thematisieren ist inzwischen fast schon normal. Ich glaube trotzdem, dass ich an waghalsigen Dingen keinen Gefallen finde. Unvernunft, bewusste Unvernunft mag ich gar in vielen Fällen einfach nicht.

    Danke dir aber trotzdem für das genaue Bild zum Buch.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hallo liebe Tina,

      schwierig: Es gibt im Buch auch ein paar romantische Szenen. Ich mochte das Cover sehr. Kann mir aber auch vorstellen, dass dieser Gedanke, dass ein anderes Bild noch passender wäre, bei dem ein oder anderen Leser aufkommen könnte.

      Gewiss funktioniert Influencermarketing als Thema gut - insbesondere bei Buchbloggern. Gerade in der heutigen Zeit, in der eigentlich so gut wie jeder ein Socialmediaprofil besitzt, liest sich dieses Thema vermutlich auch im Allgemeinen sehr gut.

      Mir gefiel, für die Spannung des Buches, die Idee mit den Challenges sehr gut. Im wahren Leben und somit auch für die Auswahl der Profile, denen ich auf Socialmedia folge, wäre das jedoch ebenfalls nichts für mich. Sowas sollte man, meiner Meinung nach, nicht unterstützen, um den Profilbesitzer in seinem Tun nicht auch noch zu befeuern.

      Liebe Grüße
      Tanja :o)

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