Mittwoch, 5. Juni 2024

Durchgelesen: Das Versagen der Pahdora

Rezension zu Das Versagen der Pahdora von Alessa De Laar

 

Verlag: Selfpublisher
Seitenzahl: 324
Format: Hardcover
Preis: 22,99 Euro
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
ISBN: 978-3384074775
Band 1 

 







Inhalt:


Erros hatte es eilig den Weg zum Zimmer seines Lords einzuschlagen. Man hatte ihn sowie Varesh Craftons Sohn und dessen Leibwächter rufen lassen. Nur warum?

Bald schon sollte sich das Rätsel lösen. Es hatte einen Mord in Ashbury gegeben. Man fand eine Leiche an der Barriere unter der westlichen Brücke. Was bemerkenswert war: Die Leiche trug zudem Spuren von alchemistischem Feuer.

Garth, Lord Craftons Sohn, sollte, so lautete der Wunsch des Vaters, gemeinsam mit dem Diener des Hauses, Erro, dessen Kenntnisse über alchemistische Feuer von Hilfe wären und Flyn, Garths Leibwächter, zum Tatort gehen und diesen nach Hinweisen zur Tat untersuchen.

Danach sollte sich Garth, sobald der Fall in die Versteigerung gehen würde, aufmachen, um vor Gericht mitzubieten. Er solle alles tun, um den Zuschlag zu erhalten. Sobald Garth dann mithilfe seiner Pahdora erfahren hätte, wie sich die Tat zugetragen hatte, solle er jedoch die Wahrheit für sich behalten und eine neue Geschichte ersinnen. Die Wahrheit sollte Garth nur seinem Vater zutragen.

Garth hinterfragte den Wunsch seines Vaters nicht. Er war geschult und es sollte ein leichtes sein, die Leiche zu lesen. Die ersten Recherchen am Tatort warfen allerdings neue Fragen auf und ließen Garth, Erro und Flyn erahnen, dass irgendetwas hinter der glatten Oberfläche des Falles lauert.

Die Sache eskaliert bei Gericht. Denn als Garth das passende Gebot abgab und den Zuschlag erhielt, ging alles bergab. Garths Metrya versagte. Der Sohn des Lords konnte die Leiche nicht lesen! Sollte dieses Missgeschick herauskommen, wäre er rettungslos diskreditiert. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen. Und das war eine Lüge. Eine, die ihm Zeit verschaffen sollte.

Der Fall wäre so spektakulär, dass man ihm vermutlich keinen Glauben schenken würde, würde er ihn so vortragen, behauptete Garth spontan. Er müsste Beweise vorlegen, dann würde man verstehen.

Auch, wenn das Gericht mit diesem Ausgang keinesfalls zufrieden war, so gab es letztlich Garths  Wunsch nach.
Ein paar wenige Tage hätte er und die musste er nutzen, um herauszubekommen, was geschehen war. Wer hatte sein Getränk verunreinigt, um seine Pahdora auszuschalten? Was hatte es mit diesem Fall auf sich, dass irgendwer um alles in der Welt verhindern wollte, dass die Wahrheit ans Licht kam?



Meinung:


Vorweg muss ich gestehen, dass es mir dieses Buch nicht gerade leicht gemacht hat. Das lag weniger an der Handlung, als vielmehr am Genre.

Der Klappentext von „Das Versagen der Pahdora“ war schuld, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Kriminalfälle, die vor Gericht meistbietend versteigert werden, und sodann vom Gewinner, der sich Prestige und Ansehen erhofft, entsprechend vorm Publikum präsentiert werden. Das klang unglaublich gut. Ich erhoffte mir also eine Geschichte, die den Fokus auf diese Gerichtsversteigerungen legen würde. Ich erhoffte Fantasy vom Feinsten.

Alessa De Laar gelingt mit ihrem Buch, „Das Versagen der Pahdora“, ein außergewöhnlicher Krimi mit einem interessanten Plot. Nachdem Garths Pahdora bei der Verhandlung versagt, muss er alles tun, um auf klassische Art zu ermitteln. Gemeinsam mit seinen Begleitern, seinem Leibwächter Flyn und Erro, dem Diener des Hauses, macht er sich auf und beginnt Beweise zu sammeln und Zeugen zu verhören. Zudem möchte er herausfinden, was es mit dem Getränk auf sich hatte, das ihm bei der Verhandlung gereicht wurde. Wer hat es vergiftet? Gibt es ein Gegenmittel? All diese Fragen müssen die drei Gefährten innerhalb weniger Tage und somit unter enormen Zeitdruck lösen.

Schon nach den ersten Recherchen müssen Garth, Flyn und Erro befürchten, dass man am Ende mehr Fragen als Antworten haben wird.

Alessa De Laar präsentiert dem Leser zwischen den Seiten nach der Einleitung also einen handfesten Krimi mit allerhand Verstrickungen, allerhand Verhören und einer Vielzahl von Charakteren.

Ich hatte den Mouldwarp, einen riesigen Maulwurf, dessen Nase man mit Mandelöl besänftigen kann vor Augen. Ich fand die Idee klasse, dass es in Ashbury Maulwurfzüchter gab und dass das verschiedenfarbige Fell anschließend zur Kleidung verarbeitet wurde. Aufgrund Platzmangel hatte man sich in Ashbury dazu entschieden die Abwasserrohre zu nutzen. Hier wurde auf mehreren Etagen Wohnraum für mehrere Menschen erschaffen. Der Leser begegnet über den Seiten hinweg einer Alchimistin, die aufgrund eines fehlgeschlagenen Versuches rote und goldene Federn anstatt Haaren auf den Kopf trägt. Es gibt also einiges in Ashbury zu bestaunen und zu bewundern.

Alessa De Laar macht in ihrem Roman fast alles richtig. Das Problem, dass die Krimihandlung die Konzentration des Lesers absorbiert, erkennt sie und führt am Ende ihres Romans ein alphabetisch geordnetes Glossar auf, das wichtige Begriffe erläutert. So kann man während des Lesens schnell nachschlagen und erfährt, was es z.B. mit der Metrya (der angeborenen Kraft Menschen und Gegenstände zu lesen), der Pahdora (dem Organ, das zum Einsatz der Metrya befähigt) oder den Bundbrechern (eine der fünf magischen Gilden, die die Urteile vollstrecken) auf sich hat. Es folgt zudem ein Namensverzeichnis, das bei all den Figuren, die in der Geschichte auftauchen, äußerst nützlich sein kann.

Bereits auf dem Cover deutet sich im Untertitel „Erzählungen aus Ashbury Band 1“ an, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt. Die schlechte Nachricht insoweit: Auf das Stilmittel des Cliffhangers versteht sich Alessa De Laar auch.



Fazit:


"Das Versagen der Pahdora" ist ein waschechter Krimi, eingebettet in eine faszinierende Fantasywelt. Die Geschichte nimmt den Leser mit auf eine spannende Ermittlungsreise, die mit zahlreichen Verstrickungen, interessanten Charakteren und kreativen Ideen gespickt ist.

Die Autorin hat das Setting des Buches komplex angelegt. Die Fantasywelt wurde gekonnt ausgearbeitet.

Für mich als Nicht-Krimi-Leserin hätte es jedoch gerne noch mehr Fantasy-Elemente, mehr der faszinierenden Gerichtsversteigerungen und etwas mehr Spannung geben können. Dies ist jedoch eine persönliche Präferenz. Krimiliebhaber werden mit diesem Buch sicherlich auf ihre Kosten kommen und den ersten Band der "Erzählungen aus Ashbury" mit Begeisterung genießen.

Insgesamt bietet "Das Versagen der Pahdora" eine fesselnde Mischung aus Krimi und Fantasy, die neugierig auf die Fortsetzung macht.



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 





Charaktere: 





Weltenaufbau: 





Handlungsstrang: 





Schreibstil: 





Im Gesamtpaket: 





 




12 Kommentare:

  1. Klingt gut, schon allein das Cover macht neugierig auf die Geschichte. LG Romy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Romy,
      freut mich, dass dich die Rezension neugierig machen konnte :o)
      Liebe Grüße
      Tanja

      Löschen
  2. Schönen guten Morgen!

    Mich hat das Buch definitiv neugierig gemacht - aber ich mag ja auch Krimis sehr gerne! Diese Art der Versteigerung hat definitiv ihren Reiz und wenn das ganze auch noch mit Fantasyelementen gewürzt ist, bin ich auf jeden Fall dabei :) Schade dass es dich dann doch nicht so mitnehmen konnte...
    Da es ein Reihenauftakt ist, werde ich damit aber noch warten. Das war mir gar nicht bewusst, dieses kleine "Band 1" unten auf dem Cover hab ich bisher wohl überlesen *lach*
    Vielen Dank für deine Eindrücke!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Aleshanee,

      die Idee hat mir auch richtig gut gefallen. Auch denke ich,dass die Umsetzung für einen Krimi sehr gut gelungen ist. Ich habe allerdings, was das Genre Krimi betrifft, auch noch nicht allzu viele Leseerfahrungen sammeln können.

      Ich habe beim Lesen auch öfters an dich denken müssen. Ich dachte, das könnte was für Aleshanee sein :o)

      Das Ende macht schon richtig Lust aufs Weiterlesen. Es macht durchaus Sinn zu warten, bis der zweite Band erschienen ist.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

      Löschen
  3. Ich habe schon ewig keinen Krimi mehr gelesen. Klingt aber nach einem sehr spannenden Buch liebe Tanja!
    Ganz liebe Grüße
    Christine

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Christine,

      ach, das freut mich, dass dich die Geschichte anspricht. Ich bin ja nicht so der Krimileser. Das Ermitteln liegt mir nicht so. Mag man das Genre, dann, so denke ich, könnte das Buch durchaus gut funktionieren.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

      Löschen
  4. Hallo Tanja,
    du lässt die Leser deiner Rezension aber auch wirklich bis zum Ende schmorren, bis sie so richtig erfahren, was dein „Problem“ mit der Geschichte war. :D Vielleicht liegt es aber auch an der Uhrzeit – du sagtest ja zu Beginn, es liegt am Genre, aber ich dachte, da kommt irgendwie noch mehr als nur, dass du eben sonst nicht so Krimis liest ;) Zu viel blutige Morde oder sowas vielleicht, da ich ja weiß, dass das jetzt nicht so deine Präferenz ist – wobei es in Bezug auf Fantasy ja durchaus noch mal was anderes ist… egal, das würde jetzt hier zu weit führen.
    was du zu dem Buch so schreibst, klingt auf jeden Fall interessant und macht neugierig. Eine Kriminalhandlung an sich, würde mich jetzt auf jeden Fall auch nicht abschrecken – Spannung darf aber natürlich schon gern vorhanden sein. Das empfindet man aber vielleicht auch noch mal anders, wenn man mit einer anderen Erwartung an das Lesen des Buches gehen würde. Zeit habe ich zur Zeit ohnehin nicht, um mir jetzt intensiver Gedanken zu machen und gerade, wenn die Welt so komplex ist, dann würde einer Auftakt mir derzeit erst recht nicht wirklich reinpassen, wenn ich dann bis zur Fortsetzung die Hälfte wieder vergessen habe ;)
    Danke aber auf jeden Fall für die interessanten Einblicke.
    Liebe Grüße,
    Dana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Dana,
      :o)))))) jetzt musste ich gerade schmunzeln, als ich gelesen habe, wie sehr du beim Lesen der Rezension auf die "Aufklärung" gewartet hast. War eigentlich gar nicht meine Absicht. Aber scheinbar ist es mir ja gelungen Spannung zu schüren :o)))))

      Ich denke, es gab für mich bei diesem Buch mehrere Schwierigkeiten. Die Art, wie ich das Buch gelesen habe (aufgrund der Umstände immer ein paar Seiten am Abend und das zum Teil leicht übermüdet), war schon mal ungünstig. Dann das Genre Krimi (Ermitteln und Rätseln ist nicht ganz so meins). Für mich persönlich wäre eine weitere Rahmenhandlung vermutlich die Lösung gewesen. Der Fokus lag sehr stark auf den Ermittlungen zu diesem Fall. Die Figuren hätten mehr in Gefahr geraten können.

      Ich denke, dass eingesessene KrimileserInnen eine Menge Spaß mit dem Buch haben könnten. Aber für mich - als Nichtkrimileserin - war es einfach zu ... krimilastig :o)))))

      Solltest du Interesse an dem Buch haben: Aleshanee plant es auch zu lesen. Ich bin sehr gespannt auf ihre Meinung zum Buch. Ich denke, dass das Thema, das Setting und auch das Genre gut zu ihrem Lesegeschmack passen.

      Liebe Grüße
      Tanja :o)

      Löschen
  5. Das hört sich total interessant und ganz nach meinem Geschmack an. Aber ich glaube, ich warte dann lieber darauf, dass die Serie komplett ist. Ich hab her noch Serien, die auf Fortsetzung warten 🙈 und ich les doch lieber am Stück.

    Dir einen guten Start ins Wochenende
    Glg Sigrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Sigrid,
      das macht Sinn. Bei diesem Buch umso mehr, da das Ende schockiert. Da möchte man direkt weiterlesen :o)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

      Löschen
  6. Hallo liebe Tanja,
    oh dieses Buch macht mich gerade absolut neugierig. Bei mir ist es genau andersrum. Ich lese mehr Krimis und weniger bis kaum Fantasy. Daher mach mich diese Story absolut neugierig.
    Der Inhalt klingt total vielversprechend. Danke für's neugierig machen. Das Buch kommt direkt auf die Wunschliste.
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Andrea,
      ach, das freut mich, dass dich dieses Buch so sehr anspricht. Für mich war es hier sehr schwer, zu sagen, wie die Geschichte auf einen hartgesottenen Krimileser wirkt, da ich nur so selten zu diesem Genre greife. Aber aktuell ist es mit dem Krimi und mir irgendwie wie verflixt. Ich habe jetzt gerade den dritten Krimi (fast) in Folge gelesen. Allmählich gewöhne ich mit an das Genre. :o))))))

      Wenn du magst: Aleshanee plant das Buch auch zu lesen. Sie liest ja sehr oft Krimis. Du könntest abwarten, bis sie eine Rezension dazu schreibt oder sie auch schon mal fragen, wann sie plant mit dem Lesen dieses Auftakts zu starten. Oder du schaffst dir schon jetzt deine eigene Meinung. Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung zum Buch, solltest du es lesen.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

      Löschen

Du möchtest mit mir einen kleinen Kaffeeplausch halten? Prima! Ich freue mich auf einen Austausch mit dir. ☕

Mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert und von Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du hier:

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von Google:
Datenschutzerklärung von google

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von dieser Website:
Datenschutzerklärung von Der Duft von Buechern und Kaffee