Dienstag, 12. August 2025

Durchgelesen: Losing Logan

Rezension zu Preston Brothers, Band 2 - Losing Logan von Jay McLean


Verlag: Ravensburger Verlag (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 480
Format: Klappbroschur
Preis: 14,99 Euro
Übersetzer: Sarah Heidelberger
Altersempfehlung des Verlages: Ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-473-58660-8
Band 2 

  


Inhalt:


Logan ist genervt von seiner Freundin Joy. Von ihrem Aussehen bis hin zu ihrem aufgesetzten Lachen. Warum ist er überhaupt mit ihr zusammen? Vielleicht wegen der körperlichen Nähe, denkt er. Auf dem Weg zu einer Hausparty soll er Joys beste Freundin Aubrey mitnehmen. Die beiden begegnen sich anfangs mit Abneigung. Logan eröffnet mit herablassender Ironie, Aubrey kontert scharfzüngig.

Doch auf der Party kommt alles anders. Logan erwischt Joy in flagranti mit einem anderen. Er verlässt mit Aubrey die Feier. Die beiden verbringen eine verrückte, ungeplante Nacht miteinander. Logan erkennt, dass er Aubrey völlig falsch eingeschätzt hat. Sie ist schräg, tough, außergewöhnlich und bereit, ihn so zu nehmen, wie er ist. Eine Annäherung beginnt.



Meine Meinung:


Wer meine Rezension zu "Loving Lucas" gelesen hat, weiß, wie sehr ich die Preston-Familie lieben gelernt habe. Gerade ein Band über Logan, der im ersten Band oft negativ auffiel, weckte in mir die Hoffnung, dass es gelingt die Charaktertiefe und Entwicklung von Logan über die Seiten hinweg konsistent als komplexe, aber grundsätzlich sympathische Figur darzustellen.

Doch gleich zu Beginn von "Losing Logan" wurde ich enttäuscht: Logan wirkt gefühllos, oberflächlich, verletzend. Seine Beziehung zu Joy erscheint völlig inhaltsleer, abgesehen vielleicht von dem körperlichen Aspekt. Als Joy ihn betrügt, bleibt jede Spur von Schmerz aus. Und auch Aubrey, Joys beste Freundin, reagiert merkwürdig. Sie stellt Joy nicht einmal zur Rede, sondern verbringt stattdessen einen sorglosen Abend mit deren Ex. Moralisch fragwürdig, wie ich finde.

Trotzdem habe ich versucht, mich auf Logan einzulassen. Denn sein Zusammensein mit Aubrey entwickelt sich durchaus interessant. Die Dynamik ist spritzig, unvorhersehbar und ja, manchmal auch zum Schmunzeln. Doch immer wieder zerstört Logan durch egozentrisches, unsensibles Verhalten die zarten Bande, die entstehen. Ein Beispiel: Als Aubrey Angst hat und sich an ihn klammert, denkt er in erster Linie an die körperliche Nähe und seine Gelüste, nicht daran, sie zu trösten.

Empathie ist definitiv nicht Logans Stärke. Im Gegenteil: Sein Vokabular ließ dabei an Eindeutigkeit nicht zu wünschen übrig. Aussagen wie „Verpiss dich!“ sind keine Seltenheit. Die Beziehung zwischen ihm und Aubrey wirkt stellenweise toxisch und als Leserin fragte ich mich mehr als einmal, warum sie sich das antut. Souveränität und der Selbstbehauptung scheint sie im Lauf der Geschichte immer mehr für Logan aufzugeben.

Ein Lichtblick war für mich der kleine Lachlan, Logans jüngster Bruder. Seine Entwicklung war herzerwärmend. Seine Freundschaft zu Aubrey war mein persönliches Highlight – ehrlich, liebevoll, unaufgesetzt. Er brachte die Menschlichkeit in die Geschichte, die mir bei Logan oft gefehlt hat.

Und dann, zum Ende hin, ändert sich das Bild: Jay McLean gelingt es, die psychologische Tiefe ihrer Figuren sichtbar zu machen. Sowohl Aubrey als auch Logan tragen schmerzhafte Biografien mit sich. Vor allem Logans Geschichte, die über den Verlust seiner Mutter hinausgeht, ist erschütternd. Erst im Rückblick begreift man, warum er so ist, wie er ist. Verstehen heißt aber nicht gleich verzeihen und so bleibt meine Haltung zu ihm ambivalent.



Fazit:


„Losing Logan“ war für mich emotional aufreibend. Der Protagonist ist anfangs als Unsympath konzipiert. Logan war schwer zu ertragen. Über die Seiten wird das Buch aber zu einer Charakterstudie einer verletzten Seele.

Jay McLean schreibt mit Tiefe, mit Mut zu schwierigen Charakteren und mit viel Gefühl. Das verdient Respekt. Zwischen packenden Passagen gibt es aber auch immer wieder störende Elemente.

Mein Highlight: 
Lachlan.

Meine Erkenntnis: 
Die Dichotomie "Täter-Opfer" ist eine vereinfachende Struktur. Die starre Trennung übersieht, dass Menschen sowohl Opfer als auch Täter sein können.

Meine Empfehlung: 
Nur mit Band 1 (Loving Lucas) im Gepäck lesen und mit der Bereitschaft, nicht jede Figur mögen zu müssen.



Kurzgefasst:


Spannung/Action: 


Liebe:

Charaktere: 


Handlung: 



Schreibstil: 


Im Gesamtpaket:




 

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