Freitag, 6. Mai 2016

Durchgelesen

Rezension zu Das Lied von Eis und Feuer 02 Das Erbe von Winterfell von George R.R. Martin


Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 544 Seiten
Format: Klappbroschur
Preis: 15,00 Euro
ISBN: 978-3-442-26781-1
Band 2 einer Reihe









Inhalt:

König Robert Baratheon liegt im Sterben. Seine Rechte Hand, Eddard Stark, merkt, wie sich um seinen König die Feinde sammeln. Als der Tod des Königs dann verkündet wird, möchte Eddard seinem Freund ein letztes Mal zur Seite stehen und verhindern, dass der falsche Sohn den Thron besteigt. Dieses Unterfangen jedoch weist Eddard als Verräter aus. Die Familie Stark gerät in die Bredouille. Der von Catelyn gefangene Tyrion Lennister soll als Druckmittel fungieren. Doch ist überhaupt jemand am Schicksal des Zwerges interessiert?



Aufmachung:

Auch in diesem zweiten Teil findet der geneigte Leser im vorderen und hinteren Klappenteil eine Karte von Westeros zur Orientierung.

Besonders hilfreich gestaltet sich das umfangreiche Glossar am Ende des Buches. Bei der Anzahl der Charaktere kann man schnell den Überblick verlieren.



Schreibstil:

Wieder verwendet der Autor einen sehr bildlichen und leicht leserlichen Schreibstil und wieder berichtet er aus den Perspektiven verschiedener Charaktere: Catelyn, Sansa, Bran, Tyrion, Eddard, Jon, Arya und Daenerys.

Der Großteil der Handlung beschäftigt sich diesmal mit der Schlacht zwischen den Lennisters und Robb Stark, der hilfreiche Unterstützung von seiner Mutter Catelyn erfährt. Einen direkten Einblick in die Schlacht erhält der Leser an einer Stelle durch die Augen von Tyrion Lennister. Diese Perspektivwahl ist vom Autor gekonnt gesetzt. So ist der Zwerg weder ein ausgebildeter Kämpfer, noch scheint er körperlich im Vorteil gegenüber den geborenen Kämpfern zu sein. Der Vater setzt ihn als Kanonenfutter an die geschwächte Flanke, der Leser zittert mit dem kleinen Helden um sein Leben und um den Ausgang der Schlacht.

Gerade der Anfang des zweiten Bandes der Saga gestaltet sich dieses Mal etwas zäh. Vielleicht liegt es am Kriegsgeschehen, vielleicht an der Erwartung wieder in so fesselnde Kapitel geführt zu werden, wie im ersten Band. Aber keine Sorge: Der Autor nimmt noch Fahrt auf. Spätestens zum Ende hin läuft er wieder zu Höchstform auf. Die Kapitel enden wieder mit starken Cliffhangern und überraschenden Wendungen. Als Leser möchte man das Buch hier gar nicht mehr aus der Hand legen.

Erwähnenswert ist, dass Martin (wieder einmal) nicht zimperlich mit seinen Charakteren umgeht. Tod, Verwundung und Elend sind keine Tabuthemen für ihn. Für schwache Nerven oder Leser, die an den Charakteren hängen, vielleicht ein schlechtes Omen. Für die, die unerwartete Wendungen und Spannung suchen, bleibt es ein fesselndes Erlebnis, das nach einer Fortsetzung ruft.

Sehr schön zu beobachten ist in diesem Teil auch die Charakterentwicklung, die Sansa durchleben muss. War das Mädchen im ersten Band noch das kleine damenhafte und verwöhnte Kind, wird das Schicksal hier dafür sorgen, dass sie innerhalb von wenigen Seiten zu einem völlig neuen Menschen heranreift.



Fazit:

Der zweite Teil der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe benötigt vielleicht ein wenig Anlauf, um zu gewöhnter Höchstform aufzulaufen. Der Anfang der Handlung setzt sich in erster Linie mit Kriegsvorbereitungen und dem Kriegsgeschehen selbst auseinander. Im Laufe des Geschehens gewinnt das Buch jedoch an gewohnter Spannung.
Gewalt gehört wie im Vorband zum Standardprogramm. Angesiedelt in einem fiktiven Mittelalter, wird von Krieg, Politik und Moral erzählt. Jeder kann aus dem Spiel fliegen. Egal ob er gut oder böse ist, stark oder schwach. Für einige Leser sicherlich eine Herausforderung. Wie die meisten Werke seriellen Erzählens funktioniert Band 2 nach dem Prinzip der Eskalation: Die Übeltaten werden immer wilder. 

Fans der Serie und auch Liebhaber guter Fantasyliteratur werden mit „Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell“ aber wieder voll auf ihre Kosten kommen.



Buchzitate:

Ein Lord muss lernen, dass Worte manchmal erreichen, was Schwertern nicht gelingt.

Das Leben ist kein Lied, mein süßes Kind. Das wirst du zu deinem Bedauern eines Tages noch feststellen müssen.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:







Charaktere:







Weltenaufbau: 





Handlungsstrang:

 





Schreibstil:






Im Gesamtpaket:






8 Kommentare:

  1. Hey Tanja,

    deine Rezi erinnert mich daran, dass ich die Reihe unbedingt mal weiterlesen muss. Irgendwie habe ich nach Band 2 eine längere Pause eingelegt ^^ Ich hoffe ich blicke dann noch durch die ganzen Charaktere durch :-D

    Ganz liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallo Sandra,

      ich bin mir gerade nicht ganz sicher, ob wir darüber gesprochen haben. Hattest du die Serie zum Buch gesehen?
      Die Sache mit den Charakteren ist wirklich nicht so einfach. Da ich allerdings regelmäßig die Serie verfolge (immer wenn eine neue Staffel rauskommt), fällt es mir vermutlich einfacher den Überblick über die verschiedenen Helden zu behalten als den Lesern, die nur das Buch gelesen haben. Ich denke ich werde jetzt auch erstmal eine kleine Pause bei der Reihe einlegen, um den anderen Büchern auf meinem SuB gerecht zu werden :o)

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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    2. Nein, ich habe die Serie noch nicht gesehen. Ich hatte die ersten zwei Folgen angeschaut und die fand ich ganz ok, aber nicht überragend. Meine Freundin meinte, dass es ab der fünften Folge oder so richtig gut wird. Irgendwann werde ich es also wohl noch mal probieren :-)

      Ganz liebe Grüße

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    3. Huhu Sandra,
      ich kann mich gerade nicht mehr daran erinnern, ob mich die ersten zwei Folgen schon so in den Bann gerissen haben.
      GoT ist auf jeden Fall eine meiner absoluten Lieblingsserien. Folglich kann ich dir nur empfehlen der ersten Staffel noch eine Chance zu geben :o))

      Ich glaube, wenn man die Serie nicht gesehen hat, dann ist es noch etwas schwerer die Übersicht über alle Charaktere zu behalten ... (?)
      Ganz liebe Grüße Tanja

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    4. Ja, alle schwärmen so von der Serie. Von daher werde ich sie definitiv noch mal angucken :-)

      Mhhh zwischen Band 1 und Band 2 lagen schon ein paar Monate, aber komischerweise hatte ich kein Problem mit den Charakteren. Jetzt ist es aber schon über ein Jahr her, dass ich Band 2 gelesen habe. Von daher bin ich gespannt wie es nun aussieht ^^

      GLG Sandra

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    5. Huhu Sandra,
      ich habe auch schon von einigen Damen gehört, dass sie die Serie zu brutal fanden.
      Sicherlich gibt es einige Szenen, die etwas heftiger sind. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dir die Serie dennoch sehr gefallen wird.

      Ich habe mich immer gefragt, ob es den Lesern, die die Serie nicht geschaut haben, gelingt die Charaktere einzuordnen. Daher war dein Kommentar für mich besonders interessant.

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  2. Huhu Tanja :)

    Ich hab ehrlich gesagt nach Band 1 schon das Handtuch geschmissen, weil es ein Reread war und ich kurz zuvor erst die Serie gesehen hatte. Unglaublich, wie gut Buch und Serie übereinstimmen xD Das hat mich dann am Ende doch etwas zu sehr gestört, deshalb habe ich die anderen Bücher auch nie gelesen. Aber vielleicht sollte ich das doch irgendwann noch einmal ändern ;)

    Liebe Grüße,
    Lisa von Prettytigers Bücherregal

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    1. Hallo Lisa,

      da gebe ich dir absolut Recht. Die Verfilmung hält sich ziemlich genau am Buch fest. Das fand ich auch sehr bewundernswert.

      Mich hat es gar nicht so gestört, dass ich vom Buch inhaltlich nicht so überrascht wurde. Der geniale Schreibstil des Autors hat mir als Highlight schon gereicht. Für mich war es in etwa so, als würde ich die Serie nochmal anschauen. Ich hatte direkt die Bilder vor Augen.

      Wenn du direkt nach der Serie mit dem Buch angefangen hast, kann ich verstehen, dass es dich nicht so gereizt hat alles gleich nochmal nachzuempfinden. Bei mir lag da schon einige Zeit zwischen :o)

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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