Donnerstag, 11. August 2016

Durchgelesen

Rezension zu Die letzten Tage von Rabbit Hayes von Anna McPartlin


Verlag: rororo (Rowohlt)
Seitenzahl: 464 Seiten
Format: Taschenbuch
Preis: 12,00 Euro
ISBN: 978-3-499-26922-6
Abgeschlossene Erzählung










Inhalt:

Nach einem Beinbruch erhält Rabbit die Diagnose: Der bereits einmal besiegte Krebs ist zurück und hat gestreut; ist über diverse Organe bis in die Knochen vorgedrungen. Molly, Rabbits Mutter, begleitet ihr Kind in ein Hospiz. Doch genau, wie der Rest der Familie, möchte sie nicht wahrhaben, dass die Tochter nicht mehr lange zu leben hat.
In dieser Zeit ist jeden Tag jemand bei ihr im Hospiz. An jedem Tag ist ihr Zimmer gefüllt von Gesprächen, Zänkereien und Gelächter. Die Menschen, deren Leben sie bereichert und beseelt hat, begleiten sie bis zum nahen Ende. Alte Geschichten leben wieder auf und neue entstehen, während Rabbit immer wieder zwischendrin einschläft, weil die Medikamente und ihre Krankheit ihren Tribut fordern. In diesen Momenten driftet sie in die Vergangenheit ab, in der sie mit ihrem Bruder, dessen Freunden und ihrer großen Liebe, dem Sänger von Kitchen Sink, auf Tour geht.



Schreibstil:

Der Leser erfährt die Geschichte von Rabbit einmal aus den Textauszügen ihres Blogs, dann aus der Jetzt-Zeit und letztlich über ihre Träume, in denen sie in die Vergangenheit abschweift.

Die Geschichte beginnt zu dem Zeitpunkt, als Rabbits Krebs sich im vierten Stadium befindet. Der Brustkrebs wurde einst mit dem Abnehmen einer Brust erfolgreich besiegt. Dann jedoch kam er wieder und hat sich über diverse Organe soweit gestreut, dass mittlerweile sogar die Knochen betroffen sind. Die Ärzte haben Rabbit aufgegeben, das wird klar, als die junge Frau an ein Hospiz verwiesen wird. Doch Molly und Jack, Rabbits Eltern weigern sich, den Kampf um ihre Rabbit aufzugeben. Sie recherchieren nach Versuchsreihen, suchen einen Wunderheiler auf und ahnen doch, dass ihnen nicht mehr viel gemeinsame Zeit bleiben wird.

Die Ausflüge in die Vergangenheit zeigen eine jugendliche Rabbit, die in den Sänger der Band Kitchen Sink verliebt ist. Da ihr Bruder dort einst Drummer war, ist auch Johnny (der Sänger) des öfteren bei der Familie zu Besuch. Johnny ist cool, er ist selbstbewusst und er setzt sich mit einer absoluten Selbstverständlichkeit für Rabbit ein. Doch das Mädchen ist eher wie eine kleine Freundin oder wie eine Schwester für ihn. Rabbit hingegen schwärmt für Johnny und ist sehr verliebt.

Dieses Buch lebt von wundervollen und humorvollen Dialogen. Als Leser begleitet man Rabbits Familie – und die ist nicht gerade klein – ihre Freunde und die junge Frau selbst. Schnell wird man feststellen, dass jedes Familienmitglied ein großes und gutes Herz hat und allesamt etwas chaotisch sind. Molly flucht und schimpft. Es ist ihr egal, was andere über sie denken. Wer sie nicht mag, der hat halt Pech gehabt. Sie gibt nie auf und sagt stets, was sie denkt. Ihre Worte können vielleicht verletzen, das ist ihr aber egal. Sie ist schlagfertig und auch gerne zynisch. Aber auch die anderen Familienmitglieder sind einfach nur zauberhaft. Alle versuchen Rabbit Mut zu machen und ihr mit guter Laune zu begegnen, doch diese Fassade ist schwer aufrechtzuerhalten, wenn das Kind, die beste Freundin bzw. die Schwester vor den eigenen Augen körperlich verfällt.

Auch hat Rabbit eine kleine Tochter, die durch die gutgemeinten Lügen der Familie immer noch glaubt, dass Mama sich nur ein Bein gebrochen hat und bald wieder aus dem „Krankenhaus“ herauskommen wird. Doch Juliet ist nicht dumm. Sie ahnt ziemlich schnell, dass hier irgendetwas nicht stimmt.

Rabbits Familie besteht aus sehr vielen Familienmitgliedern. Auch der Freundeskreis der Familie ist nicht klein. Es mag stellenweise etwas schwer sein den Überblick zu behalten. Ein Namensverzeichnis im Anschluss wäre wünschenswert gewesen. So muss man sich gerade zum Anfang schon öfters nochmal fragen, wer doch gleich noch Jeffrey war oder wo man den Namen Casey das letzte Mal gehört hat.
Auch gibt es einige Szenen, in denen der Leser detailliert Geschichten über Randcharaktere und Anekdoten erfährt, die zwar nichts zum Handlungsstrang beitragen, aber sehr amüsant anmuten.



Fazit:

Anna McPartlin zeigt, wie man witzige Dialoge schreibt. Ihr werdet euch in die zuckersüße jugendliche Rabbit und in all die wundervollen Charaktere verlieben.Viele schöne Anekdoten und Geschichten aus der vergangenen Zeit laden zum Schmunzeln ein und erwärmen das Herz.
Freude, Trauer, Euphorie: In seiner Finalphase verdichtet sich Rabbits Lebens noch einmal auf wundervolle Weise.

Ein Buch über Familienzusammenhalt und Nächstenliebe, das zu fesseln versteht.

Eine Empfehlung für Leser, die gerne eine traurige aber auch zugleich humorvolle und schöne Geschichte lesen möchten.



Buchzitate:

Sie schläft nicht, sie isst nicht, sie trinkt nicht, aber sie besteht darauf, dass alle anderen es tun. Sie ist im Kampfmodus. Eben Ma.

Sie wischte sich eine einzelne Träne fort, die dem großen Meer in ihr entkommen war, und biss in den Toast.

Bei Rabbit zu Hause gab es Umarmungen und Gelächter, und es war egal, was man anhatte, was man tat oder in welchem Zustand man aufkreuzte: Nichts war ein Problem, alles ließ sich lösen.



Kurzgefasst:

Spannung/Action:






Liebe:






Charaktere:






Handlungsstrang:






Schreibstil:






Im Gesamtpaket:

12 Kommentare:

  1. Schrecklich, dass ich das Buch noch nicht gelesen habe. Aber ich will es möglichst perfekt machen und das Buch genießen... Weißt du was ich meine? :D Klingt auf jeden Fall sehr berührend...

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    1. Hallo Lena,
      ich kenne das Problem. Ich habe auch so viele Bücher, die ich unbedingt (!) noch lesen möchte und auf deren Geschichte ich mich so freue. Es kommt auch vor, dass ich ein Buch extra aufhebe, eben weil ich mich so auf die Geschichte freue.

      Auf jeden Fall solltest du Taschentücher parat legen. Bei mir hat es bis zum Schluss gedauert, als dann die ein oder andere Träne fiel.

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  2. Hey Tanja,

    das Buch klingt nach einer tollen Mischung aus Humor und Tränenalarm. Wenn ich mal wieder Lust auf so ein Buch habe, werde ich auf jeden Fall an dieses Buch denken!

    GlG Sandra

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    1. Hallo Sandra,
      das hast du perfekt zusammengefasst. Ganz genauso ist es :o)

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  3. Hey,
    das Buch klingt ja total schön :) Ich muss es nach deiner Rezension, auf jeden Fall lesen <3
    Liebe Grüße
    Eli von http://elisbuecherecke.blogspot.de/

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    1. Hallo Eli,
      ich freue mich,dass ich dich mit der Rezension von dem Buch überzeugen konnte. Du solltest es lesen. Es ist eine sehr schöne Geschichte, die einen als Leser wundervolle aber auch sehr traurige Momente erleben lässt.

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  4. Hach, schön. Ich komm wohl doch nicht um dieses Buch herum. Tolle Rezension 😀

    Herzliche Grüße
    Nisnis

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    1. Hallo Nisnis,
      bei mir hat es auch etwas gedauert, aber nachdem Leni mir immer wieder gesagt hat wie sehr sie dieses Buch liebt, da musste ich es dann doch auch endlich kaufen. Das war definitiv eine gute Entscheidung :o)

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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  5. Liebe Tanja,
    wieder eine tolle und ausführliche Rezi von dir. Ich schleiche auch schon eine ganze Weile um dieses Buch herum, glaube aber, dass es mir zu traurig wer...
    Liebe Grüße, Lina

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    1. Hallo Lina,
      ich hatte auch so meine Bedenken, zumal es ja um Krebs und auch um den Tod geht. Ich hatte Angst, dass ich das Thema nicht so gut verkraften würde. Lass dir gesagt sein: Es gibt durchaus traurige Momente, aber durch diese Geschichte sieht man auch, wie man mit solch einer Situation umgehen kann. Ich kann es dir nur ans Herz legen :o)
      Liebe Grüße Tanja :o)

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  6. Huhu Tanja,

    ich finde deine Rezension sooo schön! ♥ Man hat sich direkt wieder ein wenig zurückversetzt gefühlt und es freut mich wirklich unglaublich, dass dir die Geschichte gefallen hat. =) Deine Zitate finde ich auch super gewählt, die gehören auch definitiv zu meinen Favoriten.

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Huhu Leni,
      ich freue mich so, dass dir meine Rezension gefällt, gerade, weil du mir dieses Buch ja empfohlen hast. Auch freue ich mich, dass du dich damit direkt in die Geschichte zurückversetzt gefühlt hast :o)

      Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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