Rezension zu Witches of Norway 1: Nordlichtzauber von Jennifer Alice Jager
Verlag: Carlsen – Dark Diamonds
Seitenzahl: 319
Format: Ebook
Preis: 4,99 Euro
ISBN: 978-3-646-30004-8
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
Band 1
Inhalt:
Immer wenn Elis Gefühle in Aufruhr
geraten, setzt sie Magie frei. Das kleine Erdbeben, welches sie
auslöst, als sie erfährt, dass ihr Freund sie verlassen möchte,
ist also für Elis nichts Neues. Nicht jedoch für ihre Freunde.
Schnell steht für den Vater fest, dass
das Mädchen lernen muss, ihre Kräfte zu kontrollieren. Er schickt
Elis nach Norwegen zu den entfernten Verwandten. Hier soll sie den
Ursprung ihrer Hexenkräfte finden und lernen damit umzugehen.
Zugleich muss sich Elis aber auch ihren Unterhalt im Hause der
Andersons verdienen, indem sie dort als Kindermädchen auf die
verwöhnten und nicht gerade einfachen Kinder der Familie aufpasst.
Und das ist erst der Anfang von dem
neuen, aufregenden Leben, welches Elis erwartet.
Schreibstil:
Witches of Norway 1 ist eine sehr
lebhafte Geschichte. Immer wieder lernt man neue Charaktere kennen
und reist gemeinsam mit der Protagonistin von einem Handlungsort zum
nächsten.
Dieser Zuschnitt der Geschichte birgt
Vor- und Nachteile. Man erlebt als Leser ein sehr aufregendes und
fesselndes Abenteuer, lernt immer wieder neue und interessante
Menschen kennen, doch irgendwie fällt es schwer, während des Lesens
zu erkennen, wo die Geschichte hin will.
So beginnt man
gemeinsam mit der Hauptcharakterin in einer Welt ähnlich der
unseren. Elis hat eine beste Freundin, einen Verlobten und dieses
klitzekleine Problem mit der Magie, die immer dann freigelassen wird,
wenn sie sich aufregt.
Schnell
entscheidet der Vater, dass Selbsterkenntnis
nur back
to the roots zu haben ist
und schickt Elis zu
ihren Verwandten nach Norwegen. Dort angekommen stellt Elis fest,
dass keiner der Familienmitglieder seine Magie zu verstecken braucht.
Das Leben im Haus der Andersons ist konfus. Hier wohnen die
unterschiedlichsten Charaktere. Man trifft auf die nette und
freundliche Amalie, die gehässige und fast schon böswillige Anna,
die beiden streichlustigen Söhne Theo und Morton und den nerdhaften
Sander sowie allerlei Dienstmädchen. Dass dieses Leben aufregend
ist, mag man sich denken können.
Hier stagniert die Handlung nicht. Elis
gerät in fremde Welten und trifft auf neue Charaktere. Immer wieder
habe ich versucht, während des Lesens zu erkennen, was für die
Geschichte wichtig ist. Viele Fragen taten sich auf. Warum strebt der
Verlobte die Trennung an? Hat die beste Freundin etwas damit zu tun?
Wer ist eigentlich Stian? Was hat es mit dem gegnerischen Hexenzirkel
auf sich?
Viele attraktive Männer begegnen der
Protagonistin und immer wieder denkt man sich: Das könnte doch ein
Kandidat für eine romantische Wendung werden. Zwar scheint Elis für
sich schon den Fokus auf einen der Helden gelegt zu haben, doch ist
man sich als Leser nicht ganz so sicher, welchen man selbst ins Herz
schließen sollte. Der verwirrt und nerdhaft wirkende Sander hat
ebenso viel Sexappeal, wie der mysteriöse und charismatisch wirkende
Stian, aber auch der impulsive Kjell könnte durchaus jemand sein,
den man gerne einmal näher kennenlernen möchte.
Diese Unsicherheit beim Leser entsteht
vermutlich auch dadurch, dass viele der Charaktere durch ihre
Eigenheiten interessant wirken, jedoch werden auch alle gleichermaßen
in den Fokus gerückt. Keiner behält eine ständige Position an der
Seite der Protagonistin, was auch kaum möglich ist, weil diese sich
stets auf der Reise befindet.
Elis selbst ist, wie auch die anderen
Charaktere der Geschichte, eine sehr gut ausgearbeitete
Persönlichkeit. Sie unterscheidet sich von den anderen Romanfiguren
und besitzt somit einen ganz eigenen Charme. Egal, auf wen die
Protagonistin trifft und egal, wie die erste Begegnung ausfällt,
Elis gelingt es immer wieder hinter die „harte Schale“ ihres
Gegenübers zu blicken. Mit ihrer empathischen Art gelingt es ihr
schnell einen Eindruck zu gewinnen, warum der andere ist, wie er ist.
So knüpft sie zum Beispiel auch zu als Cholerikern verschrienen
Hausherren, gefährlichen Hausgeistern und verwöhnt wirkenden
Kindern eine zarte Bindung.
Gewiss ist, dass den Leser hier eine
abenteuerliche und auch sehr magische Geschichte erwartet. Umso
weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr Magie wird
freigesetzt. Hier gibt es zum Beispiel eine Ahnentafel in Abbildung
eines Baumes, der nach und nach seine Äste und die dahinter
verborgenen Personen offenbart. Das Haus der Andersons sorgt dafür,
dass die Bewohner, egal, welche Sprache sie sprechen, einander stets
verstehen. Staubputzen mit einem Wedel? Braucht man nicht. Das läuft
mit einer einzigen Handbewegung. Die Kaffeetasse umrühren? Warum?
Man kann doch den Löffel einfach durch Telekinese zum Schwingen
bringen.
Fazit:
Witches
of Norway ist ein abenteuerlicher Auftakt einer magischen Buchreihe.
Die Charaktere in der Geschichte verstehen zu überzeugen. Die
rasche Abfolge
von Szenen und die stete Interaktion der Charaktere
sorgen für einen erlebnisreichen Handlungsstrang, jedoch werden im
ersten Band sehr viele Fragen aufgeworfen, ohne dass eine Klärung am
Horizont zu erahnen ist.
Zwar ist ein Glossar am Ende des Buches nicht notwendig, um einen
Überblick über die Vielzahl der Charaktere und das Geschehen zu
behalten, doch sehnt man sich nach Ende des Buches schnell die
Fortsetzung herbei. Man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht,
für welchen der zahlreichen attraktiven Helden Elis Herz nun
wirklich schlägt und sehnt sich nach der Antwort auf die
verschiedensten Fragen, die sich während des Lesens stellen.
Buchzitate:
Es war als würde ich in die
Augen eines unschuldigen Kindes blicken, und doch gab es keinen
Zweifel daran, dass er schon viel erlebt hatte – zu viel, um sich
diese Unschuld gänzlich bewahren zu können. Aber ein Teil davon war
noch da.
All die Wut, die in ihm tobte, war die
eines Raubtieres, eines Löwen, der in die Ecke getrieben worden war.
Er hielt daran fest, weil er alles andere schon losgelassen hatte.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich
danke dem Verlag recht herzlich für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplars.
Liebe Tanja
AntwortenLöschenDas war wieder eine sehr ausführliche Rezension von dir. Manchmal wäre es nicht schlecht solche Kräfte zu besitzen.
Liebe Grüße,Gisela
Hallo Gisela,
Löschenvielen Dank für deine lieben Worte. :o)
Ich denke auch, dass es sehr cool wäre, wenn man zaubern könnte.
Allerdings ergeht es ja vielen Protagonisten (wie auch hier in diesem Buch) mittlerweile so, dass sie ihre Kräfte nicht wirklich im Griff haben.
Wenn dann plötzlich ein Erdbeben ausgelöst wird (wie in dieser Geschichte) obwohl man das (natürlich) gar nicht will, dann ist das bestimmt auch eine Fähigkeit, die man gelegentlich verflucht.
Ganz liebe Grüße Tanja :o)
Hey liebe Tanja,
AntwortenLöschendas Buch ist mir nun schon öfters über den Weg gelaufen. Ich muss ja sagen, dass mich der Titel und das Cover total ansprechen. Ist schon bekannt wie viele Bücher die Reihe umfassen wird?
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra,
Löschendie DarkDiamond-Sparte ist erst ganz neu beim Carlsenverlag. Ich will nicht lügen, aber ich glaube die Sparte hat mit sechs verschiedenen Ebooks gestartet.
Mir ist auch aufgefallen, dass viele Leser sich für Witches of Norway bei dieser Auswahl entschieden haben.
Bei mir war für die Entscheidung der Klappentext ausschlaggebend und die Tatsache, dass die Protagonistin eine Hexe ist.
Leider bin ich mit deiner Frage überfragt. Ich weiß nicht, aus wie vielen Büchern die Reihe bestehen wird.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo liebe Tanja!
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für deine ausführliche Rezension! Ich habe Wtches of Norway auch schon auf meinem Kindle und als bekennender Fan von Hexengeschichten freue ich mich einfach schon total aufs Lesen! :D Auf eine abenteuerliche Geschichte habe ich gerade so richtig "gusta". ;)
Liebste Grüße
Nina ♥♥♥
Hallo Nina,
Löschenich bin so gespannt, wie du den Reihenauftakt finden wirst. Ich finde, dass man nach diesem ersten Band noch viele Fragen hat und direkt wissen möchte, wie es weitergeht.Im Dezember müsste aber auch die Fortsetzung erhältlich sein.
Da haben wir etwas gemeinsam: Mich interessieren Hexen als Protagonistinnen auch sehr :o)
Ganz liebe Grüße Tanja
Huhu Tanja,
AntwortenLöschenals kleiner Hexen-Geschichten-Fan war ich natürlich sehr neugierig auf dieses Buch und als du kleine Vergleiche zwischen "Haus der tausend Spiegel" und "Witches of Norway" gezogen hast, habe ich natürlich total gespannt auf deine Rezension gewartet. Die Geschichte scheint dir doch sehr gut gefallen zu haben und das ganze Buch scheint ein einziges Abenteuer zu sein. Jedoch schreckt es mich ein wenig ab, dass so viele männliche Protagonisten auftauchen und dass manchmal kein richtiger roter Faden erkennbar ist. Die Protagonistin scheint sich bereits (zumindest ein wenig) auf einen männlichen Charakter festzusetzen und wenn die Anderen alle so toll sind, wie du sie beschreibst, würde ich vermutlich nur für einen der Anderen total Feuer und Flamme werden, um dann mitzubekommen, wie sie sich für einen anderen entscheidet. (Wow, habe ich das jetzt kompliziert formuliert ='D) Vermutlich ist auch der rote Faden ein wenig eben wegen der vielen Reisen abhanden gekommen, kann das sein? Wenn die Protagonistin immer wieder woanders aufhält und neue Leute kennenlernt, entsteht ja überall eine eigene Geschichte. Was mich aber natürlich doch ein wenig neugierig macht, sind der Zauber- und Fantasy-Anteil in der Geschichte. Das klingt einfach klasse. *-*
Auf jeden Fall eine tolle, ausführliche Rezi mit schönen Zitaten. c: ♥
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Huhu Leni,
Löschendu hast das gar nicht kompliziert formuliert. Du bringst es sogar genauso auf den Punkt, wie ich es empfunden habe. Ich persönlich habe ja auch einen ganz anderen männlichen Favoriten. Naja, eigentlich zwei. Mal sehen, vielleicht entscheidet sie sich in den Folgebänden ja auch noch anders.
Ich finde, dass dieser erste Band eine Vielzahl von Fragen offen lässt. Es bleibt zu hoffen, dass die Geschichte in Teil 2 mehr Konturen zeigt.
Die vielen Reisen sind mit Sicherheit auch daran Schuld, dass die Protagonistin nicht wirklich "ankommt" und immer neue Leute kennenlernt. Es passiert viel und vielleicht sogar etwas zu viel für diesen ersten Band. Wirst du das Ebook lesen? Ich würde unheimlich gerne deine Meinung dazu erfahren. Was denkst du nach der Rezension: Siehst du Parallelen zwischen deinem Buch und Witches of Norway?
Ganz liebe Grüße Tanja
Huhu liebe Tanja,
AntwortenLöschensehr schöne Rezi, die mich neugierig macht auf das Buch. Zum Glück ist es schon auf meinem Reader. ;) Ich liebe ja Bücher mit ganz viel Abenteuer und Hexenkräfte... die hätte ich wohl auch so manches Mal gerne. ;)
Liebe Grüße
Silke
Hallo Silke,
Löschenvielen Dank für dein Lob <3 Ich bin wirklich sehr gespannt, wie deine Rezension ausfallen wird. Du musst mir dann unbedingt Bescheid geben, wenn du sie eingestellt hast.
Ganz liebe Grüße Tanja :o)