Rezension zu Weihnachten wird wunderbar von Lucie Castel
Verlag: Thiele & Brandstätter Verlag (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 240
Format: Klappbroschur
Preis: 12,99 Euro
Übersetzer: Vera Blum
Altersempfehlung des Verlages: Jahre
ISBN: 978-3-492-99272-5
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Pünktlich, einen Tag vor Heiligabend,
soll der Flieger Scarlett und Mélie aus dem verschneiten Heathrow
zurück ins geliebte Frankreich bringen. Dort wollen die beiden
Schwestern die Feiertage mit ihrer Mutter verbringen. Der Vater ist
erst vor kurzem gestorben, was dazu führt, dass die anhängliche
Mutter fast stündlich die Kinder anruft und nach deren Wohlbefinden
fragt.
Doch das Schneetreiben in Heathrow
macht den beiden Schwestern und ihren Plänen schon bald einen
gehörigen Strich durch die Rechnung. Die Anzeigetafel am Flughafen
verkündet, dass der Heimflug bis auf weiteres gestrichen wurde.
Scarlett ist außer sich und kann die ruhige Art ihrer Schwester kaum
nachvollziehen.
Die
Situation erfordert Krisenmanagement.
Jetzt heißt es die Mutter zu vertrösten und nebenbei eine Lösung
finden. In Gedanken verirrt sich Scarlett auf die Herrentoilette.
Dort trifft sie auf einen waschechten Engländer. William verzeiht
den Fauxpas der aufgebrachten Französin. In ihrem Zustand höchster
Erregtheit
gewinnt sein knochentrockener
britischer Humor
beruhigenden Charakter.
Kurze
Zeit später schließt sich William den beiden Schwestern an. Im
Gespräch kommen Scarlett und er sich näher. Sie schmieden Pläne,
wie die Heimreise vielleicht auf anderem Wege doch noch klappen
könnte, scheitern aber. Sie müssen feststellen, dass ihr Flug
gecancelt wurde.
William reagiert
entschlossen: Die beiden Mädchen sollen gerne bei ihm zu Hause
unterkommen. Als Mélie und Scarlett einwilligen, wissen sie noch
nicht, was sie bei William daheim erwartet.
Dessen
verrückte Familie, die den Osbournes
auf MTV das Wasser hätte abgraben können.
Im Detail:
Die Geschichte Weihnachten wird
wunderbar besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beschäftigt sich
mit dem Aufenthalt der beiden sehr unterschiedlichen Schwestern Mélie
und Scarlett auf dem Flughafen in Heathrow. Im weiteren Verlauf der
Geschichte stößt der Engländer William zu der kleinen Gruppe.
Gemeinsam verbringen die drei sehr unterschiedlichen Charaktere ihre
Zeit in den Hallen und hoffen auf eine Änderung auf der Anzeigetafel
der abgehenden Flüge.
Schon schnell wird klar, dass Scarlett
ihre liebenswürdige Schwester Mélie oft missversteht. Mélie ist im
Gegensatz zu ihrer Schwester eher ruhig und gefasst, wenn es zu
Stresssituationen kommt. Vielleicht ist es auch ihr Job als
Sexualtherapeutin, der es Mélie ermöglicht, ihren Gegenüber
schneller zu durchschauen, als es der eigenen Schwester gelingt.
Diese hingegen verurteilt Mélie gerne. Die Schwester sei in jungen
Jahren vom Baum gefallen. Das erkläre, warum sie so wirr rede und so
anders denke als ihr Umfeld und warum sie Zugang zu Menschen finde,
die eben nicht „normal“ reagieren.
Als
William zu den Schwestern stößt, bringt er die Geschichte
in Schwung.
Seine distinguierte „Britishness“
wird jedoch schon bald auf die Probe gestellt. Scarlett ist kein
einfacher Mensch.
Als
William den Schwestern vorschlägt, den Heiligabend bei ihm zu Hause
zu verbringen, nimmt das Desaster dann seinen Lauf. Für reichlich
Chaos
ist angesichts der familiären
Verhältnisse ihres Gastgebers auf jeden Fall gesorgt.
William hat einen homosexuellen Bruder,
der sich gegenüber der eigenen Familie noch nicht geoutet hat. Hinzu
kommt seine Tante, die sich nach der Trennung von ihrem Mann, der es
mit der Sekretärin getrieben hat, in einer düsteren Verfassung
befindet. Der Vater hingegen verhält sich auffallend distanziert und
ruhig, kontrastiert von der Mutter, die eine wahre Furie zu sein
scheint. Einzig die Großmutter Lizzie befindet sich in Feierlaune
und ist bereits auf der Suche nach dem Alkoholvorrat des Enkelsohns.
Mitten in dieses Chaos geraten nun also Mélie und Scarlett.
Und
nun kommt das Weihnachtsfest.
So ein Moment, in dem alles immer wie am Schnürchen laufen soll ...
Fazit:
„Weihnachten
ist wunderbar“ ist eine Familiengeschichte, in der genügend
Platz für grotesken Humor
und raffinierte Bezüge ist. Das
alles hat extrem viel Schwung.
Mit
der Protagonistin
wird man als Leser nicht recht warm. Über weite Strecken wirkt sie
beinahe unsympathisch.
Wer darüber hinwegsehen kann, wird mit „Weihnachten wird
wunderbar“ schöne Lesestunden haben.
Buchzitate:
„Sie sind also eher der
Typ Mimose.“ „Ich bin Engländer. Nicht durchdachte und riskante
Manöver überlassen wir gerne den Deutschen und Franzosen.“
Volltreffer. Ich sehe so unbeteiligt wie möglich in seine Richtung.
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Hey Tanja,
AntwortenLöschendas klingt jetzt nach nicht so einen bomben Buch. Ich habe leider gerade auch eins hinter mir, wo ich mit der Protagonistin nicht warm wurde. Ich finde das immer echt schlimm. Dann kann ich das Lesen echt kaum genießen.
Ich wünsche dir noch eine schöne Restwoche. <3
Liebe Grüße
Sunny
Hallo Sunny,
Löschennein, leider ist das jetzt kein Weihnachtsbuch, was ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte. Die Protagonistin war sehr festgefahren in ihren Denkmustern. Vielleicht ergeht es andern Lesern da anders, aber ich bin nicht so richtig mit ihr warm geworden.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo liebe Tanja,
AntwortenLöschendieses Buch habe ich noch auf meiner Wuli.
Bei Lovelybooks konnte man es über den Adventskalender gewinnen. Leider klappte es nicht, aber ich bin guter Dinge, dass ich es trotzdem noch lesen werde:)
Es klingt nach einer wundervollen Geschichte.
Ich wünsche Dir einen tollen 4. Advent.
Herzliche Grüße
Andrea ♥
Hallo liebe Andrea,
Löschenich hatte ja stellenweise mit dem Buch so meine Schwierigkeiten. Ich bin aber schon sehr gespannt auf deine Meinung und drücke fest die Daumen, dass die Kritikpunkte, die ich hatte, bei dir nicht anschlagen. Ich drücke dir fest die Daumen, dass das Buch bald bei dir einziehen darf :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenendlich habe ich es geschafft, deine Rezi zu diesem Buch zu lesen. Obwohl du mir davon schon berichtet hast, finde ich die Story zu klischeehaft, ob den gewählten "Zutaten" für die Handlung. Darüber hinaus kann ich mit grotesken Geschichten leider nichts anfangen.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschendie Klischeepunkte sind mir beim Lesen gar nicht so aufgefallen. Aber ich kann deine Argumentation auf jeden Fall nachvollziehen. Leider war es auch bei mir ein Buch, welches den ein oder anderen Kritikpunkt einstecken musste.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Das hört sich nach einer sehr lustigen Geschichte an ... auch die werde ich doch gleich mal auf meine Liste setzen. Das kann man bestimmt auch jetzt nach Weihnachten noch lesen ;)
AntwortenLöschenGLG Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenich lese Weihnachtsgeschichten immer sehr gerne in der Vorweihnachtszeit, um mich einzustimmen. Danach komme ich an diese Bücher nicht mehr so ran. Aber ich denke auch, dass bei diesem Buch das Thema Weihnachten jetzt auch nicht so sehr im Fokus steht, dass man es nicht mehr im Januar lesen könnte.
Ich bin gespannt, wie es dir gefallen wird.
Liebe Grüße
Tanja :o)