Durchgelesen: Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin

Rezension zu Die Chroniken von Alice – Die Schwarze Königin von Christina Henry

Verlag: Penhaligon (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 336
Format: Hardcover
Preis: 18,00 Euro
Übersetzer: Sigrun Zühlke
ISBN: 978-3-7645-3235-2
Band 2

Achtung - Spoilerwarnung: Es handelt sich um eine Rezension zum zweiten Band einer Buchreihe.

Inhalt:

Endlich hatte Alice die düstere Stadt hinter sich gelassen. Der Jabberwock und das Kaninchen waren besiegt. Mit Hatcher an ihrer Seite wollte Alice nunmehr ihren Traum von Frieden und innerer Ruhe verwirklichen. Sie wünscht sich an einen fernen Sehnsuchtsort. An das Ende der Welt, wo sie Harmonie und Sicherheit finden kann.

Ihre Realität ist und war eine andere: Denn zuvor galt es Hatchers Tochter Jenny zu finden und der Weg durch die Tunnel, die hinaus aus der finsteren Stadt führten, endete genau dort, wo der nächste Albtraum beginnen würde. Im Reich der weißen Königin.

Meinung:

Christina Henry setzt in ihrem Buch „Die Chroniken von Alice – Die schwarze Königin“ genau dort an, wo der erste Teil endete. Alice befindet sich mit ihrem treuen Gefährten, Hatcher, auf dem Weg durch die Tunnel, die hinaus aus der Stadt führen, in der das Grauen in Form übler Gestalten, wie dem Zimmermann, dem Walross oder dem Kaninchen lauert. Doch anstatt in eine hoffnungsvolle Zukunft starten zu können, müssen sich Alice und Hatcher nun neuen Gefahren stellen. Im Reich der weißen Königin herrscht viel Schein und Trug. Hier gibt es neue Gefahren beispielsweise die menschenfressenden Riesen oder den Kobold, der meist in Form eines schwarzen Schattens erscheint und nach hilflosen Mädchen für seine ganz besonders gruselige Sammlung Ausschau hält. Und über all dem herrscht die weiße Königin, von deren weit entferntem Schloss aus Eis die Schreie kleiner Kinder zu hören sind.

In diesem zweiten Abenteuer wird Alice von ihrem unberechenbaren Freund, dem irren Axtmörder Hatcher, getrennt. Ein Großteil des Buches ist das junge Mädchen also auf sich selbst gestellt. Sie muss lernen über sich hinauszuwachsen. Dieser Prozess wird von der Autorin unglaublich gut herausgearbeitet. Anfangs ist Alice natürlich ängstlich. Zwar hat sie ihr Messer nicht das erste Mal benutzen müssen, doch konnte sie bis dato auch ihren Mann fürs Grobe, Hatcher, ins Schlachtfeld schicken. Auch ihre magischen Fähigkeiten könnten nur dann eine kriegsentscheidende Wendung herbeiführen, wenn die Amateurmagierin über sich hinauswachsen würde.

Je weiter sich Alice in das Reich der weißen Königin begibt, umso mehr scheint sie ihren Verstand zu verlieren. Geschickt treibt die Autorin die Protagonistin, aber auch den Leser über die Seiten ihrer Geschichte hinweg in den Wahnsinn. Wie im ersten Band gelingt es ihr aber dabei nie den Fokus zu verlieren.

Jedes Teil der Geschichte setzt sich peu à peu zusammen. Wie ein Puzzle fügen sich die Bruchstücke aus Handlungssequenzen und Sichtweisen Stück für Stück zu einem Ganzen.

Christina Henry leuchtet die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche ihrer Figuren aus.

Auch in diesem Band ist die Botschaft auf der ersten Ebene sehr klar: Die Welt ist nicht schön. Der Gang durchs Leben ist nicht einfach. Es gibt immer Hürden und dunkle Momente, die man überwinden muss. Doch Mut, Kraft und eiserner Wille können helfen über sich hinauszuwachsen und mit jeder Situation, egal, wie schwierig sie auch im ersten Moment erscheinen mag, fertig zu werden.

Fazit:

Auf etwa dreihundert Seiten breitet Christina Henry mit „Die Chroniken von Alice – Die Schwarze Köngin“ ein großes Puzzle aus, aus dessen Einzelteilen sich ein scharf beobachtetes Bild von den Umständen des Menschseins und der Natur des Menschen formt.

In diesem Teil der Buchreihe führt die Autorin ihre Helden mitten hinein in das Reich der Schwarzen Königin. Sie führt den Leser erneut in eine schräge Welt voller Blendwerk.

Das Buch ist eine tiefsinnige und leidlich komische Abhandlung über den Schein und Trug unseres Verhaltens und vielleicht unseres Menschseins im Allgemeinen. Die Geschichte ist hervorragend konstruiert und mit originellen Dialogen bestückt.

Wenn die Autorin Formen der "Angstbewältigung und Ich-Stabilisierung" beschreibt, ist auch dies äußerst gelungen. Ich kann das Buch empfehlen.

Kurzgefasst:

Spannung/Action:

 

Liebe/Freundschaft:

 



Charaktere:

Weltenaufbau:

Handlungsstrang:

 

 

Schreibstil:

 


Im Gesamtpaket: