Durchgelesen: Almost Gone - (K)ein Happy End zu Weihnachten

Rezension zu Almost Gone – (K)ein Happy End zu Weihnachten von Danara DeVries

 

Verlag: Selfpublisher (Werbung gem. TMG)
Homepage der Autorin: Danara DeVries
Seitenzahl: 448
Format: Taschenbuch
Preis: 15,99 Euro
ISBN: 978-3754911525
Band 2 

 

Inhalt:

Carly hat Jahre in einer toxischen Beziehung mit ihrem Ex-Freund Mark verbracht. Um wieder Kraft zu tanken und um das Trauma, das sie aus dieser Zeit davongetragen hat, verarbeiten zu können, ist sie bei ihrem Bruder Matteo untergekommen. Regelmäßig geht sie zur Therapie. Schleichend, peu à peu macht sie Fortschritte. Doch die Herausforderungen der Alltagsbewältigung überfordern sie oft.

Das Leben in der kleinen Familie ihres Bruders tut Carly gut. Matteos Frau Odette arbeitet ganztags als Krankenschwester und somit kann sich Carly nützlich machen, indem sie auf die kleine Tochter der beiden, Lulu, aufpasst. Regelmäßig besucht diese einen Selbstverteidigungskurs für Kinder und benötigt jemanden, der sie dorthin begleitet.

Als Carly also gemeinsam mit Lulu das erste Mal die Sporthalle aufsucht, begegnet sie nicht nur einer Schar Kinder nebst Eltern, sondern lernt auch den Trainer Eli kennen. Eli fällt auf, mit seinen kahl rasierten Kopfhälften und dem zu einem Zopf gebundenen Irokesenschnitt. Er ist ein wenig kleiner als Eli, doch seine gesamte Ausstrahlung ist kraftvoll und selbstbewusst. Zugleich wirkt Eli aber gutmütig und wohlwollend.

Ziemlich schnell merken Carly, aber auch Eli, dass es zwischen ihnen knistert. Beide haben sich noch nicht von ihrer dunklen Vergangenheit verabschiedet. Eli scheint zu wissen, was Carly fehlt. Er bietet ihr an sie zu trainieren. Doch Carly wird von einer Bindungsangst geplagt.

Meinung:

Eigentlich wollte ich einfach nur einen schönen fesselnden Weihnachtsroman lesen. Das war der Grund, warum ich zu „Almost Gone – (K)ein Happy End zu Weihnachten“ gegriffen habe. Der Klappentext versprach aber schon vor dem Lesen keine einfache Geschichte. Das hat mich zusätzlich neugierig gemacht.

Eine Weihnachtsgeschichte, noch dazu eine leichte, wird der Leser hier nicht finden, so viel sei vorweg gesagt. Dafür bekommt man als Leser ein Buch geliefert, das man so schnell nicht vergessen wird.

Bereits nach einigen Seiten packte mich der dicht vernetzte Erzähl-Kosmos. Schon bald gelang es mir nicht mehr, das Buch aus der Hand zu legen. Danara DeVries erzählt fesselnd. Ihr ist es gelungen mir ihre Charaktere innerhalb kürzester Zeit ans Herz wachsen zu lassen.

Da gibt es also Carly, die von ihrem Exfreund Mark geflohen ist. Dieser hat sie misshandelt, missbraucht und unterdrückt. Immer wieder holen die junge Frau Flashbacks und Panikattacken ein. Immer wieder versucht sie, gedanklich zu verdrängen, was damals passiert ist. So erfährt der Leser in Zeitsprüngen sukzessive die Vergangenheit der Protagonistin.

Dann gibt es hier Carlys Zwillingsbruder Matteo und seine Familie, die Carly ohne zu zögern bei sich aufgenommen haben. Matteo ist der klassische große Bruder. Er ist keiner, der gewalttätig wird, der aber sehr wohl verbal für seine Schwester eintritt und der alles tun möchte, damit diese keine weiteren seelischen Verletzungen erleiden muss.

Matteos Frau Odette bleibt in der Geschichte etwas im Hintergrund. Doch ihre kleinen Auftritte werden mit viel Liebe präsentiert. Odette ist beruflich stark eingespannt. Doch wenn sie im Haus ist, dann ist sie die gute, aber auch konsequente Seele, die alle zusammenhält und für Stabilität im Alltag sorgt.

Die kleine Tochter Lulu ist herzallerliebst. Sie ist eine gute Beobachterin und merkt oft schon viel früher als die Erwachsenen, was um sie herum passiert. Sie analysiert die Situation und kann konsequente Entscheidungen treffen. Neben Eli und Carly habe ich die Kleine in dieser Geschichte am meisten ins Herz geschlossen.

Und letztlich gibt es noch Eli. Eli praktiziert die buddhistischen Lehren, er findet nach einer schweren Vergangenheit Kraft und Halt im Kampfsport. Eli ist ein Charakter, den man von der ersten Seite an ins Herz schließen muss. Er ist ein guter Beobachter und weiß ziemlich schnell, was Carly braucht. Er weiß, wann er schweigen muss. Er ist ehrlich und konsequent und dennoch gelingt es ihm mit seinen Worten nicht zu verletzen. Er spricht aus, was ausgesprochen werden muss. Es setzt sich nach und nach ein schlüssiges Bild seiner beeindruckenden Lebensphilosophie zusammen.

Fazit:

Dana DeVries präsentiert mit „Almost Gone – (K)ein Happy End zu Weihnachten“ in kunstfertiger Eindringlichkeit eine hochemotionale Geschichte von Verlust, Leiden und Schmerz.

Ungeachtet aller Widrigkeiten und allen Rückschlägen zum Trotz geben ihre Figuren nie auf.

 Sie erzählt von der Stärke von Geduld, Liebe und Zuneigung.

Der Leser begleitet Carly aus dem Dunkel einer harten Zeit. Ihr Kampf, um ans Licht zu kommen, währt lange. Feinfühlig erzählt die Autorin von den Schritten, die Carly machen muss, um wieder in den Alltag zurückzukehren.

Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, hat man einmal mit dem Lesen begonnen.

Von mir gibt es daher eine vollumfängliche Leseempfehlung.

Buchzitate:

Wenn du in dein eigenes Herz schaust und dort nichts Falsches findest, worüber musst du dir dann Sorgen machen? Was gibt es zu befürchten?

Kurzgefasst:

Spannung/Action: 

Liebe: 

Charaktere: 

Handlungsstrang: 

Schreibstil: 

Im Gesamtpaket: