Rezension zu Morgen lieb ich dich für immer von Jennifer L. Armentrout

Seitenzahl: 544
Format: Klappbroschur
Preis: 12,99 Euro
ISBN: 978-3-570-31141-7
Übersetzer: Anja Hansen-Schmidt
Altersempfehlung des Verlages: Ab 14 Jahren
Abgeschlossene Erzählung
Inhalt:
Mallory
und Rider haben eine gemeinsame Vergangenheit. Als Kinder sind sie in
einer Pflegefamilie aufgewachsen, von ihren Pflegeeltern
vernachlässigt
und misshandelt.
Immer wieder hat sich der junge Rider vor Mallory gestellt, um
jeglichen Schaden von ihr abzuwenden.
Vier
Jahre später treffen sich beide auf den Fluren ihrer Highschool
wieder. Beide haben ein neues Leben begonnen, was unterschiedlicher
kaum sein könnte. Beide sind erwachsen geworden, doch die langen
Schatten der
Vergangenheit liegen noch über ihnen.
Mallory ist immer noch das zurückhaltende, ängstliche und stille
Mädchen von damals. Und Rider? Er wirkt selbstbewusst und scheint
alles im Griff zu haben, auch hat er hat mittlerweile eine
gutaussehende und selbstbewusste Freundin. Seine Beschützerinstinkte
für Mallory sind aber
immer noch wach.
Nur
ist Mallory mittlerweile auf einem guten Weg und ihre neuen
Adoptiveltern sorgen sich um sie. Auf keinen Fall wollen sie, dass
Riders Rückkehr ihr Kind im schlimmsten Fall retraumatisiert.
Wichtigste Charaktere:
Mallory hat
die traumatischen Ängste, die aus ihrer Vergangenheit resultieren
längst noch nicht überwunden. Laute Geräusche verbindet sie mit
Gefahr. Blicke, Gesten und Worte
können unangenehme Assoziationen erregen. Sie ist daher sehr
introvertiert
und lässt niemanden zu nah an sich herankommen, um sich nicht
angreifbar zu machen.
Rider hat
schon früh gelernt sich und die Menschen, die er liebt beschützen
zu müssen. Er zögert keine Sekunde, um sich für andere
einzusetzen. Er tritt den Fahrnissen des Lebens stets mutig entgegen.
Rider lebt nun in Jaydens und Hectors Familie. Sie sind für ihn wie
seine Brüder.
Jayden redet gerne wie ihm der
Mund gewachsen ist. Ihm ist es wichtig, dass es den Menschen in
seiner Umgebung gut geht, dass sie glücklich sind. Stets hat er
einen coolen Spruch parat oder flirtet mit den Mädchen in seiner
Umgebung.
Hector
wirkt distanziert und stark. Als Jaydens großer Bruder sorgt er sich
um dessen unbeschwerte Entscheidungen und versucht ihn vor Schaden zu
bewahren.
Paige stammt
wie Mallory aus einem schlechten Elternhaus, doch im Gegensatz zu
Mallory geht sie mit ihrem Schicksal ganz anders um. Sie sagt, was
sie denkt, sie kämpft Tag für Tag. Ihr selbstbewusstes Auftreten
verleiht ihr eine gewisse Erotik.
Ainsley ist
Mallorys beste Freundin. Zu jeder Tageszeit ist sie bereit Mallory
über das Chatprogramm oder auch in einem Treffen Ratschläge zu
geben. Den Ängsten ihrer Freundin begegnet sie mit Verständnis.
Schreibstil:
Der Prolog beginnt mit einem Rückblick
in die Zeit, in der Mallory und Rider noch als Kinder bei ihren
Pflegeeltern gewohnt haben. Als Leser erhält man hier einen Einblick
in ein Zuhause, bei dem jeder Schritt überlegt sein muss. Mallory
möchte sich nur einen Keks nehmen, dabei zerstört sie aus Versehen
einen Aschenbecher und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Der
Pflegevater rastet aus, Rider stellt sich schützend vor die
Schwester und nimmt die brutale Strafe auf sich.
Der Leser erfährt in diesem Roman,
anders als bei vielen anderen Geschichten, bereits vorweg einiges
über die Vergangenheit der Protagonisten. Durch dieses Wissen fällt
es leichter, das Verhalten und die Gedanken der Protagonisten auch
über die Geschichte hinweg einzuordnen.
Erst vier Jahre nach einem schweren
Vorfall in der Familie, welcher dazu führte, dass beide sich aus den
Augen verloren haben, treffen sich Mallory und Rider wieder. Es
passiert auf den Fluren der neuen Highschool. Erst sieht Mallory
Rider nur von hinten und hat eine wage Ahnung. Später fällt ihr
Blick in dem neuen Klassenzimmer auf diesen einen Jungen, der stets
an ihrer Seite gestanden hat und den sie über die Jahre hinweg nie
vergessen konnte. Er flirtet unbekümmert mit einem selbstbewussten
Mädchen, er sieht gut aus und er ist so selbstbewusst. Ganz anders
als Mallory, die in Gegenwart anderer Menschen keinen einzigen Satz
hervorbekommt, die ständig darüber nachdenken muss, was andere über
sie denken und die ständig Angst hat, einen Schritt in eine neue
Richtung zu machen.
Als Rider jedoch Mallory erblickt,
steht er sofort wieder an ihrer Seite. Wie damals. Er nennt sie bei
ihrem Spitznamen von einst „Maus“ und schert sich nicht um die
Blicke seiner Klassenkameraden oder seiner Freundin. Doch gerade das
scheint ein Problem zu sein. Denn mit Riders Auftauchen kommt die
Vergangenheit zurück.
Mallorys neue Pflegeeltern sind
wohlhabend. Nach dem Verlust ihrer leiblichen Tochter richten sie
ihre Liebe und Fürsorge vollkommen auf Mallory. Sie wollen nur das
Beste für das Mädchen. Sie sehen die Fortschritte, die Mallory sich
erarbeitet hat und wissen, wie schnell der Zusammenbruch drohen kann.
Und Rider ist der beste Weg Erinnerungen zu schüren, die lieber
begraben bleiben sollten.
Jennifer L. Armentrout siedelt die
Geschehnisse ihres Romans in der Stadt Baltimore an, in der
Verbrechen, Drogenhandel und Morde auf der Tagesordnung stehen. Diese
Wahl des Setting ist perfekt gewählt. Nach und nach bekommt der
Leser einen Einblick in die verschiedenen Welten einer Stadt. Er
begreift, wie schnell das Schicksal kippen kann und er versteht, was
es bedeutet, wenn Mallory und Rider bei der Betrachtung ihres
jetzigen Lebens über „Glück“ reden.
Jeder der Charaktere ist unglaublich
gut gezeichnet und wird dem Leser bald ans Herz wachsen. Jeder von
ihnen hat ein großes Herz und jeder ist in seinem Handeln
nachvollziehbar. Sei es der charmante und etwas zurück gebliebende
Jasper, der stets flirtet und sich überhaupt nicht an dem wortkargen
Verhalten von Mallory stört oder Mallorys beste Freundin Ainsley,
die auf jede von Mallorys Ängsten mit ruhigen verständnisvollen
Worten reagiert und sie dann doch ganz zaghaft in die richtige
Richtung schubst. Selbst die oftmals durch ihre Worte verletzend
wirkende Freundin von Rider wirkt in ihrem Handeln und Denken
nachvollziehbar.
Sollte der ein oder andere Leser
Bedenken haben, dass über fünfhundert Seiten nicht für eine
fesselnde Story reichen, so sind diese nicht begründet. Nicht eine
dieser Seiten lässt Langeweile aufkommen. Spätestens am Ende sorgt
auch eine sehr überraschende Wendung noch für das ein oder andere
Tränchen in den Augen.
Fazit:
Morgen
lieb ich dich für immer überzeugt mit einer sehr glaubhaften und
wunderschönen Liebesgeschichte, die mitten ins Herz geht. Baltimore
in Maryland – die gefährlichste Stadt der USA – ist der ideale
Schauplatz für die Geschichte. Man
begreift die prägende
Kraft frühester
Lebenserlebnisse, von Lebensumständen
und letztlich des Zufalls. Man
begreift, welche Schlucht ein unterschiedlicher familiärer
Background
zwischen zwei Menschen schlagen kann. Die Botschaft, die hier
mitschwingt ist klar: Das Leben kann dich zerstören, aber nur, wenn
du es zulässt. Stehe auf und kämpfe und genieße jeden Tag und jede
Minute des Glücks, denn sie sind kostbar.
Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe mich
vollkommen darin verloren. Dieses Buch gehört in jedes Buchregal.
Buchzitate:
„Deshalb will ich es dir
noch mal so erklären, dass du es auch wirklich kapiert. Er ist mein
Freund. Tu nicht mehr so, als wäre er deiner!“
- Paige zu Mallory -
„Du und ich, wir passen
zusammen wie Zitrone und Tequila. Ich rede dauernd und du schweigst -
wir ergänzen uns perfekt. findest du nicht?“
- Jayden zu Mallory -
„Aber manchmal bist du so
in dich selbst verstrickt, dass du nicht … Na ja, du vergisst dabei
zu leben.“
- Ainsley über Mallory -
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars