Rezension Red Rising von
Pierce Brown
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 576
Seiten
Format:
Taschenbuch
Preis: 12,99
Euro
ISBN:
978-3-453-53441-4
Band 1
Inhalt:
Darrow arbeitet im
Bergbau. Er ist einer der besten Höhlengräber, da er sich an die
tiefsten und gefährlichsten Stellen heranwagt. Seine Frau Eo ist
stolz auf ihn. Die beiden verbindet eine unglaubliche Liebe. Als Eo
jedoch eines Tages ihrem Mann zeigt, dass es mehr gibt, für das es
sich zu kämpfen lohnt, dass ein Aufstand sich lohnen würde, um
Freiheit zu erreichen, die anders nie zu erreichen sein wird, gerät
diese strukturierte Welt ins Wanken. Eo wird sterben und Darrow wird
es sein, der sie an ihren Füßen gegen die Schwerkraft am Galgen
herabziehen muss, damit sie den Tod findet. Dieses Trauma wird der
junge Mann nie verkraften, wenn er sich nicht dem Widerstand
anschließt und damit dem Wunsch seiner Frau entspricht.
Sein Weg führt in dann
„undercover“ zu den versnobten, gefährlichen und kriegerischen
Goldenen.
Der Widerstand fordert von
Darrow, dass er sich den Rang eines Primus verdient. Hierzu muss er
ein Spiel gewinnen, bei dem jeder Aspirant darum kämpft, der Beste
zu sein. Beobachtet von Schiedsrichtern, für die es ein Spaß ist,
den Quälereien und dem Schlachten zuzuschauen.
Welt:
Die Welt von Pierce Brown
ist hart und kalt. Sie ist durchsetzt von einer Hierarchie, in der
man sich seinen Platz gnadenlos erkämpfen muss.
Es gibt verschiedene
Farben, die für die Zuordnung zu einer Kaste in dieser Gesellschaft
stehen. So gibt es Gelbe – Ärzte, Orangene die Techniker oder
Pinke, die für das Vergnügen der anderen sorgen. Und es gibt Rote,
die im Bergbau arbeiten.
Einer dieser Roten ist
Darrow.
Pierce Brown ist bereits
auf den ersten Seiten seines Romans Red Rising sehr kreativ, was die
Erschaffung der Welt anbelangt. An jeder Ecke gibt es was zu
entdecken. So lernt der Leser Darrows Leben kennen, bei dem harte
Arbeit im Bergwerk an der Tagesordnung steht. Es gibt Grubenotter,
schlangenähnliche Tiere, die unter die Haut des Menschen kriechen,
um dort Eier zu legen. Es gibt Holoboxen, in denen die Nachrichten
überall übertragen werden.
Und es gibt den Lorbeer.
Einen Preis, den man durch harte Arbeit im Bergwerk gewinnen kann.
Nahrung und ein wenig Luxus stehen hier in Aussicht.
Im weiteren Teil des
Buches wird Darrow versuchen die Goldenen, Herrscher und Unterdrücker
seiner Welt, zu unterwandern. Auch hier gelingt dem Autor wieder eine
unglaubliche Beschreibung dieser Kaste.
Aber auch diese ist kalt
und grausam sowie von einer strengen Hierarchie durchzogen. Bald schon
ahnt man, dass auch hier nur die wahren Herrscher etwas zu sagen
haben und die Niederen einen ständigen Kampf führen, um zu
überleben.
Oft liest man griechische
Namen und fragt sich, ob man es hier mit einer Mythologie zu tun hat,
bei der die Götter von oben zuschauen und sich einen kleinen Spaß
daraus machen, in einen Kampf einzugreifen, der nur zu ihrem
Vergnügen geführt wird.
Einer griechischen
Tragödie ähnelt der Plot allemal.
Schreibstil:
Pierce Brown schreibt mit
Pathos und dramatisch. Sein Werk liest sich wie ein guter
Hollywoodfilm.
Schmierstoff der
Geschichte sind Intrigen, Machtkämpfe und das Leid der Niederen. Hier
wird weder mit Charakteren noch mit der Sprache zimperlich
umgegangen. Es wird vergewaltigt, ermordet, verstümmelt.
Über die hundert Seiten
hinweg erschafft der Autor eine Welt, die es zu entdecken gilt und
die riesig und durchdacht anmutet. Hier herrscht ein
Hierarchiesystem, dass von stetem Wettbewerb und dem Kampf aller
gegen alle lebt. Das Ende der Leiter, somit das Ziel des Kampfes, ist
für die Protagonisten nicht erkennbar.
Fazit:
Red Rising ist ein Roman
mit einer riesigen Welt, in der es um Machtkämpfe gleichermaßen wie
um die Frage geht, was man zu tun bereit ist, um Wechsel zu
erreichen. Pierce Brown hat mich hier nicht nur mit seiner bildhaften
Sprache überzeugt, auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Sie
kämpfen an ihren Grenzen und entwickeln sich zu blutrünstigen,
gefühlsarmen Teilnehmern, eines Spieles, bei dem es nur einen
Gewinner geben kann. Die Frage, wie hoch der Preis ist und ob es sich
wirklich lohnt, dafür zu kämpfen, schwebt still über den Zeilen.
Buchzitate:
Meine wunderschöne Frau
hat zu hell gestrahlt, um lange leben zu können.
Märtyrer,
wisst ihr, sind wie Bienen. Ihre einzige Macht kommt mit ihrem Tod.
„... der
Bestand der Goldenen wurde nicht dezimiert.“ - „Der Bestand der
Goldenen“, murmelt Mustang. „Wie kannst du so kalt sein?“
Antonia seufzt. „Gold ist ein kaltes Metall, Kleine.“
Kurzgefasst:
Spannung/Action:
Liebe:
Charaktere:
Weltenaufbau:
Handlungsstrang:
Schreibstil:
Im Gesamtpaket:
Ich danke
dem Verlag für die Bereitstellung dieses Buches als
Rezensionsexemplar.
Hey Tanja,
AntwortenLöschenDeine Rezension trifft echt ins Schwarze! Darf ich verlinken ... haha! Nein ehrlich, ich wüssste nicht, wie man es besser zusammenfasst. Ich hatte nur einmal zwischendurch nen Hänger, als sie sich auf diesen Burgen gegenseitig bekämpft haben und ne Weile so richtig eigentlich nix passiert ist .. insgesamt schon echt brutal, bissi ala Game of Thrones. Aber Golden Son steht schon bei mir in den Startlöchern ;-)
Liebste Grüße
Kati
Huhu Kati,
Löschendu glaubst gar nicht, wie ich mich gerade über deine Worte freue. Es ist ja nicht immer so einfach eine Rezension so zu verfassen, dass auch andere Leser sich darin wiederfinden können. Umso mehr freue ich mich, dass du sie so unterschreiben magst. Natürlich darfst du verlinken ;o)
Da bin ich ja mal tierisch gespannt, wie deine Rezension zur Fortsetzung ausfällt. Die muss bei mir noch etwas warten.
Ganz liebe Grüße Tanja :o)
Huhu Tanja,
AntwortenLöschendu klingst ja richtig begeistert!! Die griechischen-Elemente hören sich auch zusätzlich sehr interessant an. =) Mich erinnert diese Farbenaufteilung ja wieder ein bisschen an "Die Rote Königin". Hier wäre es dann halt Rote gegen Golden statt Rote gegen Silber. "Red Rising" hört sich aber noch mal ein Tick brutaler an und demnach bin ich mir nicht ganz so sicher, ob dieses Buch etwas für mich ist. Trotzdem freue ich mich richtig, dass es dir so super gefallen hat und dich so überzeugen konnte!! =))) Außerdem gefällt mir mal wieder deine Zitat-Auswahl. ;-)
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Huhu Leni,
Löschenich fand diesen gut durchdachten Weltenaufbau einfach klasse. Außerdem hatte man auf den gut 570 Seiten das Gefühl sehr viel erlebt zu haben.
Leider gab es, wie so oft bei männlichen Autoren, keine schöne Liebesgeschichte im Hintergrund. Dass das Buch trotzdem so gut bei mir abgeschnitten hat spricht definitiv für die Story und den Schriftsteller :oP
Mit der "Roten Königin" kann man "Red Rising" gar nicht vergleichen. Weder vom Handlungsstrang noch vom Schreibstil. Es ist auch definitiv brutaler. Dort wird vor keiner üblen Tat halt gemacht. Es geht einfach nur ums blutige Überleben und bei manchen kommt da echt eine finstere Seite zum Vorschein.
Ganz liebe Grüße Tanja
Hey Tanja,
AntwortenLöschenich muss echt sagen das ich mich gerade in deiner Rezi total verloren habe. SO GUT GESCHRIEBEN! Du erzählst einiges, aber doch nicht zu viel. Die Zitate sind super und die Tatsache das ein bisschen griechische Mythologie vorkommt (oder angedeutet wird) macht mir unglaublich Lust auf das Buch. Jetzt hast du mir echt Lust auf das Buch gemacht :)
Liebe Grüße
Andrea
Huhu Andrea,
Löschenvielen Dank für deine lieben Worte, die gehen runter wie Öl :o)))) Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Rezension für dich das hält, was es verspricht.
Wenn du es lesen solltest, würde ich mich sehr über eine kleine Mitteilung von dir freuen, wie du es fandest. :o)))
Liebe Grüße Tanja
Ha...eine Rezension, die ich noch gar nicht kommentiert habe.
AntwortenLöschenMuss geändert werden. Zunächst: ich finde deine Rezension
absolut toll !!!
Ich habe das Buch schon im Februar gelesen und muss gestehen,
dass ich anfänglich etwas Startschwierigkeiten hatte. Aber dann kam die Wendung und ich habe das Buch regelrecht inhaliert.^^
Liebe Grüße,
Hibi
Huhu Hibi,
Löschendas freut mich sehr, dass dir das Buch auch so gefallen hat. :o) Hast du die Folgebände auch schon gelesen?
Wenn ja: Wie ist deine Meinung dazu?
Liebe Grüße Tanja