Rezension zu Die kleine Küche in New York von Deb Perelman
Verlag: Berlin
Verlag
Seitenzahl: 336 Seiten
Format: Hardcover
Preis: 22,00 Euro
ISBN:
978-3-8270-1311-8
Website: Die Autorin
betreibt einen Blog namens Smittenkitchen
Zur Autorin:
Deb
Perelman lebt in New York, der Stadt der kleinen Küchen. Generell
gilt schließlich: Je höher der Quadratmeterpreis
auf dem Wohnungsmarkt, desto kleiner die Küche.
Deb ist eine
leidenschaftliche Köchin. Auch wenn in ihrem Viertel viele
Restaurants köstliche Speisen servieren und ihr lediglich eine
Küchenarbeitsfläche von sechzig mal neunzig Zentimetern zur
Verfügung steht, lässt sie sich nicht davon abbringen, für die
Familie zu kochen.
Deb ist sehr
kritisch, was das Essen angeht. Wenn ihr in einem Restaurant ein Menü
serviert wird, so kommt es nicht selten vor, dass sie etwas zu
bemängeln hat. Ihr Mann ist es, der ihr dann gelegentlich sagt: Dann
mach es doch besser. Diese Aufforderung nimmt Deb oft wörtlich. Sie
ist bestrebt, jedes Gericht zu perfektionieren. Herauskommt das für
sie beste Aprikosen-Frühstücks-Crumble oder eine Calzone, die auch
Verächtern dieser Pizzakategorie schmeckt.
Debs Blog hat
mittlerweile so viele Fans für sich gewonnen, dass sie ihren Job
kündigen musste, da dieser sehr viel Zeit absorbiert.
Inhalt:
Deb Perelman beginnt ihr Kochbuch mit
einer Einleitung, in der sie von ihrer kleinen Küche in New York und
von ihrer Leidenschaft, dem Kochen, berichtet. Sie erzählt, dass es
nie ihr Ziel war ihren Job an den Nagel zu hängen und sich voll und
ganz ihrem großen Hobby und ihren Followern zu witmen.
Auf die Einleitung folgen ein paar
hilfreiche Anmerkungen und Tipps zu Debs Rezepten. Hier erfährt man
zum Beispiel, wie man braunen Zucker selbst herstellen kann, wenn man
denn keinen kaufen möchte, wie man Salat am besten säubert und den
Unterschied zwischen Sahne und Creme double.
Es folgen Rezepte aus den Sparten
Frühstück, Salate, Sandwichs/Tartes/Pizzen, vegetarische
Hauptspeisen, Hauptspeisen mit Fisch und Fleisch, Kleingebäck, Pies
und Kuchen, Desserts und Süßigkeiten, Partysnacks und Getränke.
Im Anschluss daran erfährt der Leser,
welche Küchengeräte in einer gut sortierten Küche nicht fehlen
dürfen und warum man sie dringend benötigt.
Schreibstil und Aufmachung:
Das Vorwort dient
in erster Linie dazu, die Autorin und ihr Buch ein wenig
kennenzulernen. Schnell hat man hier das Gefühl der Bloggerin näher
zu kommen. Man wird neugierig darauf, ob Deb ihre Gerichte auch für
den Leser so perfektioniert hat, dass er nie wieder eine andere
Frühstücksschnecke oder ein anderes Ahornsirup-Müsli kosten mag,
weil es scheint, dass keiner in der Lage sein kann, ein besseres
Rezept zu kreieren.
Der
erste Blick über die Seiten verrät, dass hier viel Text verwandt
wurde. Doch der erste Eindruck, dass die Rezepte vielleicht sehr
kompliziert sein könnten, weil eben viel geschrieben wurde, täuscht.
Die Autorin beginnt jeden Artikel mit einer kleinen Vorgeschichte zum
Gericht. Man erfährt darin, warum sie gerade diese Speise auserkoren
hat, um sie zu Hause zu perfektionieren. Danach folgt im Fließtext
die Zubereitung der Gerichte. Die Zutaten werden übersichtlich in
der linken
Seitenhälfte aufgeführt.
Bei einigen Gerichten findet sich zusätzlich eine kleine Anmerkung
oder Aufbewahrungstipps am Rand. Hier erfährt man unter anderem
kleine Zubereitungstipps oder Alternativen.
In einigen
Gerichten werden saisonales Gemüse und Obst verwandt. Pastinaken,
frische Erdbeeren oder Blaubeeren kann man leider nicht das ganze
Jahr über beziehen. Nicht immer wird eine Alternative präsentiert.
Hier muss man ggf. selbst kreativ werden.
Als sehr schöne
Alternative bietet Deb Perelman neben den Zutaten zusätzlich zur
Grammangabe auch eine Tassen-Alternative. Anstatt 155 g Weißmehl
kann z.B. auch einfach eine Abmessung mit 1 ¼ Tassen Mehl verwendet
werden.
Eigene Meinung:
Während die Einleitung nett zu lesen
war, boten mir Tipps und Tricks sowie die Rubrik „wichtige
Utensilien für den Küchengebrauch“ nur wenige neue Anregungen.
Die Bilder zu den Rezepten sahen für mich sehr ansprechend aus.
Der Umfang des Textes zu den Rezepten
wirkte für mich auf den ersten Blick besorgniserregend. Nach dem
ersten Überfliegen der Seiten war ich mir nicht sicher, ob die
Zubereitung immer so schnell und einfach sein würde.
Die Praxis zeigte dann jedoch, dass der
erste Blick trügen kann. Ich habe mit dem
Aprikosen-Frühstücks-Crumble begonnen und wurde gleich positiv
überrascht.
Die
Umsetzung der Rezepte erfolgte relativ einfach. Ich
habe jedoch festgestellt, dass es sehr hilfreich ist, zuvor einmal
das Rezept durchzulesen und die Zutaten schon abgewogen und
vorbereitet an den Rand zu legen. Gerade beim
Aprikosen-Frühstücks-Crumble musste es dann doch etwas schneller
gehen, damit das Crumble im Topf nicht anbrennt.
Wir haben die Rezepte zu zweit
verkostet. Die Zutaten sind oft so ausgelegt, dass vier Personen
davon satt werden. Auf den ersten Blick war ich mir nicht sicher, ob
zwei (sehr gute Esser) bei der Hälfte der Zutaten noch satt werden
würden. Das Crumble hat für uns beide gereicht, bei der Pizza haben
wir wohlweislich die Mengenangabe für vier Personen genommen. Ich
bezweifele sehr, dass vier Personen davon satt geworden wären.
Auch die Zutatenbeschaffung war
nicht immer so einfach. Viele Zutaten erhält man wohl in jedem
gängigen Supermarkt. Die Beschaffung beispielsweise von gerösteten
Weizenkeimen oder Perlzwiebeln gestaltete sich da schon sehr viel
schwieriger.
Ausprobiert habe ich (bislang)
folgende Gerichte:
Pizza Calzone mit Aubergine und drei Sorten Käse |
Spritzige Ingwerlimonade |
Ahornsirup-Müsli in Brocken |
Zitronenschnitten |
Aprikosen-Frühstücks-Crumble |
Weiche Brötchen mit Ahornsirup und Schinkenspeck |
Frühstücksschnecken mit herzhaften Cheddar |
Erdbeer-Fool á la Käsekuchen |
Champignons Bourguignon |
Wie hat's denn nun geschmeckt?
Hinweis: Wir haben die Gerichte zu
Zweit verkostet. Eine Auswahl der Rezepte erfolgte von uns vorab nach
Zutaten und persönlichem Geschmack.
Das Aprikosen-Frühstücks-Crumble
hat uns beiden sehr gut geschmeckt. Das Gericht hat uns zwar
schon auf dem Bild sehr angesprochen, das Resultat war noch besser
als erwartet. Nicht zu süß und mit ein wenig Rahmjoghurt auch
perfekt für einen kleinen Abendsnack auf dem Sofa. Wir haben für
das Crumble, wie in der Anmerkung empfohlen, statt Aprikosen, eine
Mischung aus Pflaumen und Aprikosen verwandt.
Bei
dem Rezept Pizza
Calzone mit Aubergine und drei Sorten Käse musste
ich leider eine kleine Änderung vornehmen. Ich habe den Parmesan
weggelassen und anstatt pürierter Tomaten Tomaten in Stücke
verwandt. Mit Sicherheit hätte der Parmesan dafür gesorgt, dass das
Rezept noch besser gelungen wäre. Wobei ich mir da nicht ganz so
sicher bin. Es war einfach köstlich.
Den
Pizzateig
habe ich hier zur Hälfte mit Vollkornmehl, wie in der Anmerkung
empfohlen, zubereitet. Außerdem habe ich den Teig für „Köche mit
Zeit“ verwandt, den man über Nacht zubereiten musste. Heraus kam
eine Calzone mit sehr knusprigem Teig.
Die
Menge für vier Personen und einer „großen“ Pizza entsprach wohl
er der Angabe für zwei Personen. Wir sind gut satt geworden. Die
Soße
war mir ein wenig zu scharf. Ich würde im Nachhinein kein Chili
hinzugeben.
Die
weichen Brötchen mit Ahornsirup und Schinkenspeck waren
ein Gedicht. Der Teig war absolut locker und der leicht salzige
Geschmack vom Speck hat sich perfekt mit der kaum auffallenden Süße
des Ahornsirups gemischt. Die Brötchen waren leicht und schnell
zuzubereiten.
Auch
die Spritzige Ingwerlimonade, Erdbeer-Fool á la Käsekuchen
sowie das
Ahornsirup-Müsli in Brocken haben
uns sehr gut geschmeckt. Die Limonade war weder zu süß noch zu
sauer. Das Müsli war schön knusprig und auch von der Süße her
absolut perfekt abgestimmt.
Bei
dem Rezept „Zitronenschnitten“
gab es im Rezept ein kleines Problem bzgl. der Creme. Bei den Zutaten
wurde Zucker angegeben, doch wurde in der Anleitung der Zucker nicht
mehr erwähnt. Ich habe ihn dann natürlich der Mischung beigefügt.
Vom Geschmack her waren die Zitronenschnitten gut.
Für
die Frühstücksschnecken mit herzhaften Cheddar haben
wir eine andere Käsesorte verwandt. Dies wurde auch in der Anmerkung
so empfohlen, wenn man keinen Cheddar mag. Die Schnecken waren sehr
lecker. Als Frühstückssnack vielleicht etwas zu deftig. Als
Fernsehsnack dafür perfekt geeignet.
Champignons Bourguignon hat
zwar eine ordentliche nachträgliche Putzaktion des Topfes gefordert,
war aber sehr lecker. Wie von Deb Perelman angepriesen: Auch ohne
Fleisch kann man ein sehr gutes Mittagsgericht servieren, was
Vegetariern sowie Fleischessern gleichermaßen munden wird.
Fazit:
Deb Perelman wirbt damit, dass sie
Rezepte zu ihren Lieblingsgerichten bis zur Perfektion verfeinert.
Jedes der Gerichte war traumhaft lecker. Lediglich die
Zitronenschnitten waren nur „okay“. Die Aussage kann also von mir
unterschrieben werden. Die Zutatenbeschaffung gestaltete sich nicht
immer so leicht. Bei den meisten Rezepten gab es aber kein Problem.
Ein Kochbuch, welches geniale
Frühstückssnacks, Mittagsgerichte, Nachtisch, Kuchen, Partysnacks
und Drinks in sich vereint. Mit einer guten Mischung an Rezepten für
Vegetarier und Fleischesser. Absolute Fünf-Sterne-Empfehlung.
Kurzgefasst:
Aufmachung (optisch und inhaltlich
ansprechend?): 5
Geschmack:
Vegetarier ja/nein: Es gibt eine Extrasparte „Hauptgerichte für Vegetarier“
Meine Empfehlung an:
Köche, die ein Buch für jede Lebenslage suchen und Rezepte suchen,
die geschmacklich stets zu überzeugen wissen.
Ergebnis:
Ich danke dem Berlin Verlag herzlichst für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
Hallo liebe Tanja :)
AntwortenLöschenJetzt habe ich direkt Hunger, besonders die Frühstücksschnecken mit herzhaften Cheddar hören sich extrem gut an! Sind die Schnecken dann so ähnlich wie Pizzaschnecken, oder wird da eine komplett andere Füllung verwendet?
Liebe Grüße,
Lisa von Prettytigers Bücherregal
Hallo Lisa,
Löschenich kann dir nur sagen: Das war nicht das einzige leckere Rezept in dem Kochbuch :o) Bis auf die Zitronenschnitten (die jetzt auch nicht schlecht waren) schmeckte alles verdammt lecker.
Die Frühstücksschnecken wurden mit einer Fülling aus Zwiebeln, Dill und Cheddar zubereitet. Ich denke, dass man da aber auch gut noch etwas variieren kann, wenn man sie noch ein weiteres Mal bäckt.
Ich denke da an Speckwürfelchen o.ä. :o))
Ganz liebe Grüße Tanja
Hey Tanja,
AntwortenLöschenahhhh da bekommt man ja wirklich lust sich an den Herd zu stellen und zu kochen. Frühstückschnecken mache ich auch total gerne. Allerdingsheißen sie bei mir Pizzaschnecken und ich mache sie mit Blätterteig, Tomatenmark, Schinken, Käse und Gewürzen.
Was mich total anspricht ist Weiche Brötchen mit Ahornsirup und Schinkenspeck. Ist es dann eher herzhaft? Oder kann man den Schinkenspeck weg lassen und evlt Rosinen verwenden?
Liebe Grüße,
lena
Huhu Lena,
Löschenalso dieses Kochbuch kann ich dir nur wärmstens empfehlen.
Deine Pizzaschnecken hören sich auch so lecker an ...! :o)
Die weichen Brötchen würde ich unbedingt wieder so zubereiten, wie in dem Rezept. Der Ahornsirup und der Schinkenspeck haben sich perfekt ergänzt. Ich würde keine Rosinen verwenden und auch nicht den Speck weglassen.
Ja, die Brötchen sind ein wenig herzhaft. Es ist aber nicht so, dass zu viel Speck verwendet wurde. Eher in Maßen. Das fand ich auch sehr gelungen.
Sicherlich kann man natürlich die Rosinenvariante auch ausprobieren. Aber ich denke man sollte die Kombi Speck/Ahornsirup auf jeden Fall einmal probiert haben.
Ganz liebe Grüße Tanja