Montag, 29. August 2016

Durchgelesen

Rezension zu Die kleine Küche in New York von Deb Perelman



Verlag: Berlin Verlag
Seitenzahl: 336 Seiten
Format: Hardcover
Preis: 22,00 Euro
ISBN: 978-3-8270-1311-8
Website: Die Autorin betreibt einen Blog namens Smittenkitchen










Zur Autorin:

Deb Perelman lebt in New York, der Stadt der kleinen Küchen. Generell gilt schließlich: Je höher der Quadratmeterpreis auf dem Wohnungsmarkt, desto kleiner die Küche.
Deb ist eine leidenschaftliche Köchin. Auch wenn in ihrem Viertel viele Restaurants köstliche Speisen servieren und ihr lediglich eine Küchenarbeitsfläche von sechzig mal neunzig Zentimetern zur Verfügung steht, lässt sie sich nicht davon abbringen, für die Familie zu kochen.
Deb ist sehr kritisch, was das Essen angeht. Wenn ihr in einem Restaurant ein Menü serviert wird, so kommt es nicht selten vor, dass sie etwas zu bemängeln hat. Ihr Mann ist es, der ihr dann gelegentlich sagt: Dann mach es doch besser. Diese Aufforderung nimmt Deb oft wörtlich. Sie ist bestrebt, jedes Gericht zu perfektionieren. Herauskommt das für sie beste Aprikosen-Frühstücks-Crumble oder eine Calzone, die auch Verächtern dieser Pizzakategorie schmeckt.
Debs Blog hat mittlerweile so viele Fans für sich gewonnen, dass sie ihren Job kündigen musste, da dieser sehr viel Zeit absorbiert.



Inhalt:

Deb Perelman beginnt ihr Kochbuch mit einer Einleitung, in der sie von ihrer kleinen Küche in New York und von ihrer Leidenschaft, dem Kochen, berichtet. Sie erzählt, dass es nie ihr Ziel war ihren Job an den Nagel zu hängen und sich voll und ganz ihrem großen Hobby und ihren Followern zu witmen.

Auf die Einleitung folgen ein paar hilfreiche Anmerkungen und Tipps zu Debs Rezepten. Hier erfährt man zum Beispiel, wie man braunen Zucker selbst herstellen kann, wenn man denn keinen kaufen möchte, wie man Salat am besten säubert und den Unterschied zwischen Sahne und Creme double.

Es folgen Rezepte aus den Sparten Frühstück, Salate, Sandwichs/Tartes/Pizzen, vegetarische Hauptspeisen, Hauptspeisen mit Fisch und Fleisch, Kleingebäck, Pies und Kuchen, Desserts und Süßigkeiten, Partysnacks und Getränke.

Im Anschluss daran erfährt der Leser, welche Küchengeräte in einer gut sortierten Küche nicht fehlen dürfen und warum man sie dringend benötigt.



Schreibstil und Aufmachung:

Das Vorwort dient in erster Linie dazu, die Autorin und ihr Buch ein wenig kennenzulernen. Schnell hat man hier das Gefühl der Bloggerin näher zu kommen. Man wird neugierig darauf, ob Deb ihre Gerichte auch für den Leser so perfektioniert hat, dass er nie wieder eine andere Frühstücksschnecke oder ein anderes Ahornsirup-Müsli kosten mag, weil es scheint, dass keiner in der Lage sein kann, ein besseres Rezept zu kreieren.

Der erste Blick über die Seiten verrät, dass hier viel Text verwandt wurde. Doch der erste Eindruck, dass die Rezepte vielleicht sehr kompliziert sein könnten, weil eben viel geschrieben wurde, täuscht. Die Autorin beginnt jeden Artikel mit einer kleinen Vorgeschichte zum Gericht. Man erfährt darin, warum sie gerade diese Speise auserkoren hat, um sie zu Hause zu perfektionieren. Danach folgt im Fließtext die Zubereitung der Gerichte. Die Zutaten werden übersichtlich in der linken Seitenhälfte aufgeführt. Bei einigen Gerichten findet sich zusätzlich eine kleine Anmerkung oder Aufbewahrungstipps am Rand. Hier erfährt man unter anderem kleine Zubereitungstipps oder Alternativen.

In einigen Gerichten werden saisonales Gemüse und Obst verwandt. Pastinaken, frische Erdbeeren oder Blaubeeren kann man leider nicht das ganze Jahr über beziehen. Nicht immer wird eine Alternative präsentiert. Hier muss man ggf. selbst kreativ werden.

Als sehr schöne Alternative bietet Deb Perelman neben den Zutaten zusätzlich zur Grammangabe auch eine Tassen-Alternative. Anstatt 155 g Weißmehl kann z.B. auch einfach eine Abmessung mit 1 ¼ Tassen Mehl verwendet werden.



Eigene Meinung:

Während die Einleitung nett zu lesen war, boten mir Tipps und Tricks sowie die Rubrik „wichtige Utensilien für den Küchengebrauch“ nur wenige neue Anregungen. Die Bilder zu den Rezepten sahen für mich sehr ansprechend aus.

Der Umfang des Textes zu den Rezepten wirkte für mich auf den ersten Blick besorgniserregend. Nach dem ersten Überfliegen der Seiten war ich mir nicht sicher, ob die Zubereitung immer so schnell und einfach sein würde.
Die Praxis zeigte dann jedoch, dass der erste Blick trügen kann. Ich habe mit dem Aprikosen-Frühstücks-Crumble begonnen und wurde gleich positiv überrascht.

Die Umsetzung der Rezepte erfolgte relativ einfach. Ich habe jedoch festgestellt, dass es sehr hilfreich ist, zuvor einmal das Rezept durchzulesen und die Zutaten schon abgewogen und vorbereitet an den Rand zu legen. Gerade beim Aprikosen-Frühstücks-Crumble musste es dann doch etwas schneller gehen, damit das Crumble im Topf nicht anbrennt.

Wir haben die Rezepte zu zweit verkostet. Die Zutaten sind oft so ausgelegt, dass vier Personen davon satt werden. Auf den ersten Blick war ich mir nicht sicher, ob zwei (sehr gute Esser) bei der Hälfte der Zutaten noch satt werden würden. Das Crumble hat für uns beide gereicht, bei der Pizza haben wir wohlweislich die Mengenangabe für vier Personen genommen. Ich bezweifele sehr, dass vier Personen davon satt geworden wären.

Auch die Zutatenbeschaffung war nicht immer so einfach. Viele Zutaten erhält man wohl in jedem gängigen Supermarkt. Die Beschaffung beispielsweise von gerösteten Weizenkeimen oder Perlzwiebeln gestaltete sich da schon sehr viel schwieriger.



Ausprobiert habe ich (bislang) folgende Gerichte:


Pizza Calzone mit Aubergine und drei Sorten Käse
Spritzige Ingwerlimonade
Ahornsirup-Müsli in Brocken



Zitronenschnitten
Aprikosen-Frühstücks-Crumble
Weiche Brötchen mit Ahornsirup und Schinkenspeck
Frühstücksschnecken mit herzhaften Cheddar
Erdbeer-Fool á la Käsekuchen
Champignons Bourguignon


Wie hat's denn nun geschmeckt?

Hinweis: Wir haben die Gerichte zu Zweit verkostet. Eine Auswahl der Rezepte erfolgte von uns vorab nach Zutaten und persönlichem Geschmack.

Das Aprikosen-Frühstücks-Crumble hat uns beiden sehr gut geschmeckt. Das Gericht hat uns zwar schon auf dem Bild sehr angesprochen, das Resultat war noch besser als erwartet. Nicht zu süß und mit ein wenig Rahmjoghurt auch perfekt für einen kleinen Abendsnack auf dem Sofa. Wir haben für das Crumble, wie in der Anmerkung empfohlen, statt Aprikosen, eine Mischung aus Pflaumen und Aprikosen verwandt.

Bei dem Rezept Pizza Calzone mit Aubergine und drei Sorten Käse musste ich leider eine kleine Änderung vornehmen. Ich habe den Parmesan weggelassen und anstatt pürierter Tomaten Tomaten in Stücke verwandt. Mit Sicherheit hätte der Parmesan dafür gesorgt, dass das Rezept noch besser gelungen wäre. Wobei ich mir da nicht ganz so sicher bin. Es war einfach köstlich.
Den Pizzateig habe ich hier zur Hälfte mit Vollkornmehl, wie in der Anmerkung empfohlen, zubereitet. Außerdem habe ich den Teig für „Köche mit Zeit“ verwandt, den man über Nacht zubereiten musste. Heraus kam eine Calzone mit sehr knusprigem Teig.
Die Menge für vier Personen und einer „großen“ Pizza entsprach wohl er der Angabe für zwei Personen. Wir sind gut satt geworden. Die Soße war mir ein wenig zu scharf. Ich würde im Nachhinein kein Chili hinzugeben.

Die weichen Brötchen mit Ahornsirup und Schinkenspeck waren ein Gedicht. Der Teig war absolut locker und der leicht salzige Geschmack vom Speck hat sich perfekt mit der kaum auffallenden Süße des Ahornsirups gemischt. Die Brötchen waren leicht und schnell zuzubereiten.

Auch die Spritzige Ingwerlimonade, Erdbeer-Fool á la Käsekuchen sowie das Ahornsirup-Müsli in Brocken haben uns sehr gut geschmeckt. Die Limonade war weder zu süß noch zu sauer. Das Müsli war schön knusprig und auch von der Süße her absolut perfekt abgestimmt.

Bei dem Rezept „Zitronenschnitten“ gab es im Rezept ein kleines Problem bzgl. der Creme. Bei den Zutaten wurde Zucker angegeben, doch wurde in der Anleitung der Zucker nicht mehr erwähnt. Ich habe ihn dann natürlich der Mischung beigefügt. Vom Geschmack her waren die Zitronenschnitten gut.

Für die Frühstücksschnecken mit herzhaften Cheddar haben wir eine andere Käsesorte verwandt. Dies wurde auch in der Anmerkung so empfohlen, wenn man keinen Cheddar mag. Die Schnecken waren sehr lecker. Als Frühstückssnack vielleicht etwas zu deftig. Als Fernsehsnack dafür perfekt geeignet.

Champignons Bourguignon hat zwar eine ordentliche nachträgliche Putzaktion des Topfes gefordert, war aber sehr lecker. Wie von Deb Perelman angepriesen: Auch ohne Fleisch kann man ein sehr gutes Mittagsgericht servieren, was Vegetariern sowie Fleischessern gleichermaßen munden wird.



Fazit:

Deb Perelman wirbt damit, dass sie Rezepte zu ihren Lieblingsgerichten bis zur Perfektion verfeinert. Jedes der Gerichte war traumhaft lecker. Lediglich die Zitronenschnitten waren nur „okay“. Die Aussage kann also von mir unterschrieben werden. Die Zutatenbeschaffung gestaltete sich nicht immer so leicht. Bei den meisten Rezepten gab es aber kein Problem.

Ein Kochbuch, welches geniale Frühstückssnacks, Mittagsgerichte, Nachtisch, Kuchen, Partysnacks und Drinks in sich vereint. Mit einer guten Mischung an Rezepten für Vegetarier und Fleischesser. Absolute Fünf-Sterne-Empfehlung.



Kurzgefasst:

Aufmachung (optisch und inhaltlich ansprechend?): 5

Umsetzung: 

 




Geschmack: 




 
Zutaten (Menge, Exoten oder leicht zu beschaffen?): 






Vegetarier ja/nein: Es gibt eine Extrasparte „Hauptgerichte für Vegetarier“

Meine Empfehlung an: Köche, die ein Buch für jede Lebenslage suchen und Rezepte suchen, die geschmacklich stets zu überzeugen wissen.

Ergebnis:






Ich danke dem Berlin Verlag herzlichst für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Tanja :)

    Jetzt habe ich direkt Hunger, besonders die Frühstücksschnecken mit herzhaften Cheddar hören sich extrem gut an! Sind die Schnecken dann so ähnlich wie Pizzaschnecken, oder wird da eine komplett andere Füllung verwendet?

    Liebe Grüße,
    Lisa von Prettytigers Bücherregal

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    1. Hallo Lisa,
      ich kann dir nur sagen: Das war nicht das einzige leckere Rezept in dem Kochbuch :o) Bis auf die Zitronenschnitten (die jetzt auch nicht schlecht waren) schmeckte alles verdammt lecker.
      Die Frühstücksschnecken wurden mit einer Fülling aus Zwiebeln, Dill und Cheddar zubereitet. Ich denke, dass man da aber auch gut noch etwas variieren kann, wenn man sie noch ein weiteres Mal bäckt.
      Ich denke da an Speckwürfelchen o.ä. :o))

      Ganz liebe Grüße Tanja

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  2. Hey Tanja,
    ahhhh da bekommt man ja wirklich lust sich an den Herd zu stellen und zu kochen. Frühstückschnecken mache ich auch total gerne. Allerdingsheißen sie bei mir Pizzaschnecken und ich mache sie mit Blätterteig, Tomatenmark, Schinken, Käse und Gewürzen.
    Was mich total anspricht ist Weiche Brötchen mit Ahornsirup und Schinkenspeck. Ist es dann eher herzhaft? Oder kann man den Schinkenspeck weg lassen und evlt Rosinen verwenden?

    Liebe Grüße,
    lena

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    1. Huhu Lena,
      also dieses Kochbuch kann ich dir nur wärmstens empfehlen.

      Deine Pizzaschnecken hören sich auch so lecker an ...! :o)

      Die weichen Brötchen würde ich unbedingt wieder so zubereiten, wie in dem Rezept. Der Ahornsirup und der Schinkenspeck haben sich perfekt ergänzt. Ich würde keine Rosinen verwenden und auch nicht den Speck weglassen.

      Ja, die Brötchen sind ein wenig herzhaft. Es ist aber nicht so, dass zu viel Speck verwendet wurde. Eher in Maßen. Das fand ich auch sehr gelungen.

      Sicherlich kann man natürlich die Rosinenvariante auch ausprobieren. Aber ich denke man sollte die Kombi Speck/Ahornsirup auf jeden Fall einmal probiert haben.

      Ganz liebe Grüße Tanja

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