Durchgelesen: Das Rätsel von Ainsley Castle

Rezension zu Das Rätsel von Ainsley Castle von Holly-Jane Rahlens

Verlag: Rowohlt (Werbung gem. TMG)
Seitenzahl: 320
Format: Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 15,00 Euro
Übersetzer: Bettina Münch
Altersempfehlung des Verlages: Ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-499-21747-0
Abgeschlossene Erzählung

Inhalt:

Die meisten Kinder würden Lizzy vermutlich um ihr Leben beneiden. Gemeinsam mit ihrem Vater ist sie zu ihrer Stiefmutter ins Luxushotel Ainsley Castle, das sich unmittelbar am Meer befindet, gezogen. Doch Lizzy hasst ihr Leben.

Nicht selten erwacht Lizzy des Morgens aus einem Albtraum. Es ist die Stiefmutter, die sie in diesen Träumen sieht und nie hat diese gute Absichten. Aber auch am Tage steht Lizzy der neuen Freundin ihres Vaters skeptisch gegenüber. Immer wieder hat diese an ihr etwas auszusetzen.

Lediglich Mack, der Junge, der gelegentlich im Speisesaal bedient und den Lizzy auch schon des öfteren von weitem auf der zwei Meilen entfernten Schaffarm erblickt hat, ist ein kleiner Lichtblick. Vielleicht könnte er zu so etwas wie einem Freund werden?

Das negative Momentum dauert an, als Lizzy plötzlich E-Mails von einem unbekannten Absender erhält. In diesen Nachrichten steht haargenau das, was Lizzy vor nur wenigen Sekunden gelebt, gefühlt oder gedacht hat. Das ist ganz schön gruselig!

Lizzy muss sich fragen, ob sie allmählich verrückt wird. Sicher ist, dass ihr keiner glauben wird. Wen soll sie von diesen Nachrichten erzählen? Ganz gewiss nicht ihrer Stiefmutter, die als Verdächtige ganz weit oben auf der Liste steht. Auch ihr geduldiger Vater würde ihr diese Geschichte vermutlich nicht glauben. Bleibt nur noch Mack, der sich mit Computern verdammt gut auskennt. Vielleicht kann er ja den geheimen Absender der Mails ausfindig machen?

Meinung:

Holly-Jane Rahlens beginnt ihren Roman mit einem sehr fesselnden und rasanten Einstieg. Lizzy erwacht mitten aus einem Albtraum, in dem ihre Stiefmutter mit ihren rasiermesserscharfen blutroten Fingernägeln nach ihrer Kehle greift. Schlaftaumelnd und von Schwindelfällen gepeinigt, sucht Lizzy nach ihrem Vater. Doch dieser scheint nirgends im Haus auffindbar. Grenzte sein Zimmer nicht eigentlich an ihres?

Schon auf den ersten Seiten fragte ich mich, genauso wie die Protagonistin selbst, ob diese unter Wahnzuständen leiden würde. Bald darauf bekommt die Stiefmutter dann auch ihren ersten „realen“ Auftritt in der Geschichte. Aus Lizzys Gesichtskreis wirkt diese nicht wirklich sympathisch. Doch ihre Ansagen, dass Lizzy die Krümel, die sie beim Frühstück auf dem Boden verteilt hat, entfernen oder auch mal ihr verwüstetes Zimmer aufräumen könne, empfand ich als durchaus nachvollziehbar. Lizzys Larmoyanz und Defätismus, erschienen mir dahingegen übertrieben.

Nach und nach lernt der Leser die Protagonistin und ihr Umfeld näher kennen. Das Luxushotel der Stiefmutter liegt mitten auf einer Insel, irgendwo im verregneten und nebligem Nirgendwo, direkt angrenzend zur verfallenen Burg Ainsley Castle, nach der das Hotel auch benannt wurde. Eine gewundene Steintreppe führt direkt vom Hotel zum Meer. Ein Setting, das schön geflochten und bildgewaltig daherkommt.

Das “Chaos im Kopf“ der Protagonistin klärt sich für den Leser mit jeder Seite mehr auf. Auf die erste E-Mail folgen bald weitere. Lizzy selbst fragt sich, ob sie allmählich den Verstand verliert. Eine berechtigte Frage, wenn man die Umstände einmal aus der Distanz heraus betrachtet. Doch von diesem Gedanken lässt sich die Protagonistin nicht aus der Bahn werfen. Die Stiefmutter verhält sich schon seit einiger Zeit durchaus merkwürdig. Sie klappt den Laptop zu, wenn Lizzy ins Zimmer kommt. Sie sperrt sogar den Bildschirm mit einem Passwort. Der Absender der E-Mail lässt sich auch nicht so ohne weiteres herausbekommen. Eine Rückmail wird kurz und knapp vom Mailer-Daemon beantwortet, der mitteilt, dass der Absender unbekannt sei.

Lizzy bleiben nur wenige Alternativen. Um sich ihrer eigenen Zurechnungsfähigkeit zu vergewissern, muss sie etwas unternehmen. Nur wenige in der Gegend kennen sich gut mit Computern aus. Einer davon ist der Junge, der im Hotel serviert und den Lizzy schon des öfteren dabei beobachtet hat, wie er von den Klippen ins Meer springt.

Ab der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte dann eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte und von der ich mir auch im Nachhinein nicht sicher bin, was ich davon halte.

Fazit:

„Das Rätsel von Ainsley Castle“ wartet mit einem geheimnisvollen Mix aus Thrillerelementen, Krimi und Ausflügen in die Welt des Suspense auf. Die Autorin kreiert eine mitreißende Handlung, die viele überraschende Wendungen bereithält.

Die Protagonistin Lizzy ist keine klassische Heldin. Vielmehr kann fast das ganze Personal als „Normalbürger“ durchgehen, gerieten sie nicht in diese außergewöhnlichen Umstände und wäre da nicht die Dichte, in der das Buch erzählt ist, was dann eben doch Zeugnis davon ablegt, dass Holly-Jane Rahlens gekonnt spannende Geschichten konstruieren kann.

Bereits zur Halbzeit präsentiert die Autorin eine überraschende Auflösung des Ganzen und zeigt, welch unzuverlässiger Geselle die eigenen Erwartungen sind.

Kurzgefasst:

Spannung/Action/Dynamik:

Liebe/Freundschaft:

 


Charaktere:

Weltenaufbau:





Handlungsstrang:


 


Schreibstil:


 


Im Gesamtpaket: